Du siehst keinen Unterschied darin, ob ich sage, "Steirerbua, du bist ein Trottel!", oder ob ich sage, "Der Kaiser von Japan ist ein Trottel!"?
Im Prinzip nein, in der Handhabung schon.
Wie ich mich zu erinnern glaube, habe ich schon gesagt, dass es mir in erster Linie um die Respektlosigkeit geht, und diese ist in beiden Fällen gegeben, ganz egal ob Du sie jetzt als Angriff oder als Meinung verkleidest.
Allerdings würde ich es beim japanischen Kaiser dabei bewenden lassen, einmal kurz dagegen zu reden. Im anderen Fall würde ich etwas energischer protestieren, und Dir die Möglichkeit einer Entschuldigung anbieten, und wenn Du Dich nicht entschuldigst, dann kann man halt auch nix machen, dann würde ich Deinen Beitrag melden.
Ich bin allerdings so einfach konzipiert, dass ich es Dir nicht nachtragen würde. Außerdem schätze ich persönlichen Mut sehr, auch in Verbindung mit gewagten Aussagen. Während ich es als eher feige ansehe, sich über jemanden auszulassen, der nicht anwesend ist.
Wenn einem die Kritik aber nicht passt, wenn sie einem zu weit geht, dann nennt man sie "unsachlich" und "diffamierend" um sie zensurieren zu können. Wer entscheidet denn, dass eine Kritik unsachlich und diffamierend ist?
Der Verstand, in aller Regel.
Dass der Papst nur Schaß redet, kann man dieser Meinung nicht sein?
Man kann, wie man sieht.
Wenn Du der Meinung bist, der Papst sagt ab und zu gescheite Dinge, ist es Dein Recht, diese Ansicht zu vertreten.
Danke!
Aber Du kannst die Ansicht, der Papst rede nur Schaß nicht von vorneherein als unsachlich und diffamierend zurückweisen.
Aber dazu bedarf es doch keiner Diskussion? Die Unsachlichkeit resultiert doch allein schon aus dem Wort "nur", oder nicht? Würde ich sagen, der Papst redet nur gescheite Dinge, dann müsste es mir auch recht sein, als unsachlich bezeichnet zu werden, einfach weil es wahr ist.
Was soll das für eine Meinungsfreiheit sein, wo Kritik am Papst zwar erlaubt ist, die Meinung, der Papst rede nur Schaß, aber nicht geduldet wird?
Ja schon ...
... aber auf der anderen Seite würde es dann ja auch unter Meinungsfreiheit fallen, wenn ich eine solche Meinung als unsachlich ansehe. Und das soll ich dann nicht sagen dürfen, oder erst nach Diskussion? Das verwirrt mich ein wenig .....
Aber mit jemandem, der rostige Nägel schluckt, um böse Taten zu rechtfertigen, lässt sich das sowieso nicht ausdiskutieren.
Warum aber sollte ich als Atheist ausgerechnet den Papst in irgendeiner Weise verteidigen, ....
Ja, das ist natürlich eine gute Frage, warum solltest Du das tun?
Ich habe mir diese Frage eigentlich nie gestellt, ich habe mich immer dort "berufen" gefühlt, wo ich Respektlosigkeit und Unrecht bemerkt habe. Ohne mich zu fragen, hat die oder der eh meine Religion, teilt die oder der eh meine politische Meinung, ist der eh hetero wie ich oder am Ende gar bisexuell, hat sie einen angesehenen Beruf oder ist sie Prostituierte. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass jeder Mensch das gleiche Recht hat.
Offenbar habe ich die Mitteilung, dass hier im Forum weltoffene, fortschrittliche und aufgeschlossene Menschen unterwegs sind, ein wenig zu naiv aufgefasst. Oder auch nur die Begriffe zu konsequent definiert. Denn es hat den Anschein, dass es auch unter den Aufgeschlossenen genug gibt, welche mit Scheuklappen herumlaufen. Das macht mich nachdenklich.
Wenn du dich dadurch in deinem Religionsbewusstsein persönlich getroffen fühlst, ist es natürlich klar, dass du einschreiten musst und auch, dass du dafür Mitstreiter suchst.
Ich fühle mich nicht in meinem Reilgionsbewusstsein getroffen, ich habe fehlenden Respekt und Unrecht festgestellt, darum habe ich mich zu Wort gemeldet.
Mitstreiter suche ich nicht explizit, ich halte es da mit Friedrich Schiller: "Der Starke ist am mächtigsten allein."
Jene, welche auf Respektlosigkeit und Unrecht in gleicher Weise reagieren wie ich, sind ohnehin da, sie brauche ich nicht erst zu suchen.
Und die anderen ..... wenn man sie erst motivieren muss, sind sie als Mitstreiter ohnehin ned sehr brauchbar.