Frauenemanzipation - Schuld an Verbitterung und Voneinanderwegdriften?

Ne, Luxus. Seien wir froh, daß wir uns diesen Salonfeminismus leisten können. :undweg:

:daumen: :daumen:
DIE sind bisher noch gar nicht vorgekommen!! Super Wiederentdeckung einer species rara .... :cool:

...und deshalb wird hier offensichtlich lieber über Sinn und Unsinn von Gleichbehandlungsforderungen diskutiert und nicht darüber, was es an Beziehungen verändert hat, dass heute mehr Frauen gleichberechtigt(er) sind. :roll: Wie ich schon schrieb: es ist eher eine Glaubensfrage, ob und wenn ja wo es derzeit zu Ungleichbehandlungen kommt. Und Glaubensdiskussionen sind ja eher etwas sehr Mühsames,die oft mit Feindbildern und sehr gegensätzlichen Wahrheiten arbeiten ;)
...
:daumen: :daumen:
rumpelt gelegentlich aus den ursprünglichen Geleisen.... ;)
Ich hab dazu a simple Meinung: Es hat sich viel verändert. Für beide Seiten, für die Einzelnen wie die Vielen. Männer haben das alte Rollenbild gemeinsam mit den damit verbundenen (nicht nur positiven) Konsequenzen verloren - und bis heute vielfach noch nicht erkannt, ein gehörig Maß an Freiheit gewonnen zu haben. Eher wird herumgejammert, dass die Frauen von heut'....
Frauen haben nicht nur ein ebenbürtiges Maß an politischen und Persönlichkeits-Rechten gewonnen, sondern auch eine Vielzahl und Verbesserung wirtschaftlicher und sozialer Chancen und Freiräume. Vor allem aber auch das Recht über Schwangerschaft und Kinder selbst (mit)bestimmen zu können. Sicher war die Entrechtung der Frauen mit ihrer Funktion als Gebärmaschinen für Vater Staats Armee eng gekoppelt.
Und - sie haben wirtschaftliche Unabhängigkeit gewonnen, bzw das Recht, eine solche von ihren Lebenspartnern einfordern und durchsetzen zu können.

Das gesellschaftliche Klima in dem einander Frauen und Männer begegnen, Beziehungen eingehen, Erotik und Sexualität leben, Familien organisieren und leben hat sich sehr verändert. Interessanterweise sind die traditionellen Strukturen meines Erachtens eher stabiler geworden - aber die Menschen selbst mobiler und nützen ihre Möglichkeiten zu Veränderungen, Partnerschaften zu wechseln, individuelle Ausprägung und Entwicklung ihrer Sexualität leben zu können.

Verbitterung ist nur bei den Traditionalisten, bei zugereisten Religionen und Weltanschauungen und versteinerten MoralapostolInnen zu erwarten.
Auseinanderdriften beobachten wir doch derzeit rundum im Bekannten und Familienkreis. Aber in allen mir bekannten Fällen driften sie nicht nur auseinander sondern damit verbunden an anderer Stelle zueinander - und leben die konventionellen Verhaltensmuster weiter.

Von feministischer oder sozialiistischer oder anarchistischer Revolution in den erotischen Geschlechterrollen und -verhalten sind wir wieder sehr weit entfernt. Wenn man "Partnerwechsel" abzieht, bleibt doch wieder nur der tägliche kleinbürgerliche Beziehungs- und Affärenkram über.

Oder?
 
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Du stellst aber schwierige Fragen!


Ich überleg grad. Ich glaub, mein Mann ist emanzipierter als ich. Nicht aus irgendwelchen ideologischen Überzeugungen raus, sondern weil er sich über sowas kaum 'nen Kopp macht. :schulterzuck:

Ich hab lange gebraucht, bis ich mich nicht mehr dafür geniert hab, daß ich gerne stricke oder Leute bekoche. Und als mein Mann und ich noch in der 1. Zusammenraufphase waren, hat der mich oft ziemlich ratlos angeschaut, wenn ich mich über Worte wie "Friseuse" und "Masseuse" aufgeregt hab, weil so Zeug in der DDR seiner Jugend gar kein Thema war. Er kommt aus einer Familie, in der Vati kocht, weil Mutti das nicht machen will, und wo der Beruf seines Vaters "bei uns im Westen" gesellschaftlich und finanziell einen wesentlich höheren Status gehabt hätte als "drüben", wo er als Akademiker ein niedrigeres Einkommen hatte als ein Arbeiter.

Durch diese Unterschiede ist mir erst aufgefallen, wie "unemanzipiert" ich eigentlich bin, bzw. mußte mir halt selbst neu erarbeiten, worin die Gleichberechtigung eigentlich besteht. Als Lesbe, die überwiegend in Gaykreisen verkehrt hat, war mir das gar nicht so aufgefallen.

Es fällt mir mittlerweile zunehmend schwer, da eindeutige Grenzen zu ziehen. Sachen wie "Hausfrau" bzw. "Hausmann" vs. Karriere, ist der Mann ein "Lieber", weil er Wäsche wäscht und die Frau tut halt nur, was sie tun muß, wenn sie bügelt, kocht und die Spülmaschine einräumt. Oder daß ich durch meine Umzüge schon etliche Wohnungen im Alleingang renoviert hab, bei uns aber mein Mann derjenige ist, der Regale aufhängt, weil das halt "Männersache" ist (macht er auch ziemlich - öhm... originell :mrgreen: ) usw. - all dieser neckische kleine Alltagskram, in dem für mich Emanzipation am unmittelbarsten wirkt.

Wir - mein Mann und ich - verhandeln viel und hart. Nervt oft. Aber hält uns auf Trab. Wir sind gleichberechtigt darin, daß derjenige mit den besseren Argumenten "gewinnt". Ich rutsche gelegentlich zurück in dieses "benachteiligte Weib", weil er der "Stärkere" von uns beiden ist, dann maul ich rum und geb die mißverstandene Kirsche. Hält er nicht gut aus, dann gewinne ich :mrgreen:

Wie's für Partnerwechsel, Nebenbeiaffären oder aussieht: kann ich echt nicht beurteilen. Ich benehme mich zu "kerlig", bin "zu wenig Frau", all diese Nuancen, wie man sich im Umgang der Geschlechter miteinander verhält - angefangen von der Essensbestellung im Lokal bis dahin, wer zuerst einen Raum betritt usw. - da nehme ich stark wahr, daß es ziemlich derb sanktioniert wird, wenn man diese Spiele nicht drauf hat. Am meisten kriege ich "Emanzipationsgeschwätz" um die Ohren, wenn ich meine Zigaretten lieber selbst anzünde und es nicht leiden kann, wenn ein Kerl mir in meine Jacken helfen will. So als wären das Refugien, die den Männern das letzte Bißchen an männlichen Privilegien bedeuten. Oder so. :schulterzuck:
 
"Oder so" ist eine genauso schwierige Frage wie "Oder?" ;)

Super Text!

Ich habe schon ein bisserl was erlebt... ähnlich wie du - die emanzipierte Frau, die konventionelle Regeln (wortlos) 'übersieht' - bis zu einer früheren Partnerin, die sogar öffentliche Szenen gemacht hat, weil ich nicht vor ihr mich vom Sessel im post-dinner-talk erhoben habe, weil sie auf's WC gehen wollte...

Die Diskusssionen, die über diese Oberflächen nicht hinauswachsen, sind jene die zu 90% als "Emanzipation ja oder nein?" firmieren und nur mehr großes Langeweilen oder belustigtes Amüsieren erzeugen... Der Kern der Sache ist wohl noch im Kernhaus des Apfels der (weiblichen?) Verführung (Verführbarkeit?) ... ;)

Smile.... ;)
 
:hahaha: :hahaha:

Mann nicht denkt, Frau trotzdem lenkt.... :cool:

In den meisten Familien ist aber der Mann für die wahrhaft wichtigen Dinge zuständig. Ob Bush am Chaos im Irak schuld ist oder wer heute Abend im deutschen Tor stehen soll. Die minder wichtigen Dinge überlassen wir gerne den Frauen .... wo es heuer im Urlaub hingeht, wozu das Geld verwendet wird :undweg:
 
Wenn ich jetzt zugebe, daß mein Mann der Intellektuelle von uns beiden ist, hab ick verschissen, wa? :mrgreen:
 
Ich denke, dass Beziehungen für manche Menschen durchaus "schwieriger, komplizierter" geworden sind. Bitte mich nicht misszuverstehen, ich finde "schwierig", nicht schlecht ;).

Mein Großeltern z.B. verstehen mich und meine Geschwister auf jeden Fall sehr, sehr selten, wenn wir mit unseren PartnerInnen verhandeln, uns auf Regeln einigen, Regeln wieder verändern, wieder verhandeln - und das, ähnlich wie Fritzie es beschreibt - letztendlich die besseren Argumente und nicht die, die sie vorbringen, gewinnen.....Mir persönlich gefällt jedoch die Idee, das die Selbstbestimmung der PartnerInnen das ist, was es zu erhalten und zu schützen gibt. Ich mag Männer an meiner Seite, mit denen ich verhandeln kann. Mit meinem jetzigen Partner kann ich das wunderbar. Er liebt sich selber so sehr, dass er nicht durch jedes Infragestellen aus den Fugen gerät. Er liebt mich so sehr, dass er mich hinterfragt und sich von mir hinterfragen lässt. Es ist wundervoll, auf so einer Basis sich immer wieder neu kennen zu lernen.

Aber ja, es ist mühsam. Und für viele Menschen (Männer wie Frauen) vielleicht auch nicht erstrebenswert.

Ich habe in Beziehungen gelebt, bei denen tendenziell ich die war, die den Ton angab und ich hab in Beziehungen gelebt wo er tendenziell der war, der den Ton angab. Hatte beides was für sich, war aber auch beides mühsam bis letztendlich langweilig.

Weiß ich wohl, dass es vielen Menschen anders geht, aber ich kann Partnerschaft nur mit Menschen leben, denen ich auf Augenhöhe begegnen kann und die mir auf Augenhöhe begegnen. Verlieben kann ich mich sicher auch in Andere. Aber leben nur diesen.
 
Ne, das beantworte ich jetzt nicht. Sonst sagt der wieder nur "Sitz! Aus!" :engel:
 
An wen konkret denkst du denn?

Mag keine Namen nennen, aber man braucht sich nur umsehen.
Dann sieht man wer sich 'daneben' benimmt.

Und wenn du nachdenkst, fallen dir nicht für jede "Emanzenverfechterin" ein Mann ein, der die gute, alte Zeit, in der Frauen nicht wählen und nicht erwebstätig sein durften, ein?

Massenhaft ... :)

Aber darum geht's ja nicht sondern um echte Partnerschaft, und die kann nur dann gleichberechtigt sein, wenn jeder der Partner dem anderen nicht in seine Aufgaben pfuscht, sofern diese vorher abgesteckt wurden. Auch soll der PArtner natürlich nicht gegängelt oder an der kurzen Leine gehalten werden ... sonst ist es ja nicht gleichberechtigt

Ich denke, wir sollten a bissal gelassener und realistischer an die Debatte gehen. Offensichtlich sind viele von uns betroffen, weil wir schon einmal von Männern und Frauen betrogen wurden, die sich auf Gleichstellungsgesetze berufen.
Und wir kennen alle Frauen und Männer in Führungspositionen, die mit der Macht, die sie haben, nicht redlich umgehen. Weil sie FeministInnen oder AntifeministInnen snd? Weil sie einfach schlecht Menschen sind? Weil sie mit der Situation überfordert sind? Weil?...

Ja, eben...so leicht ist die Antwort nicht :)

Die Antwort ist leichter als man denkt wenn man als Analogie den materiellen Körper als Fahrzeug und die 'Seele' als Fahrer / Besitzer des Fahrzeugs hernimmt.
Ziel ist es nur Macht auszuüben, in jeglicher Form ...
 
Ziel ist es nur Macht auszuüben, in jeglicher Form .
ja ich glaube das ist des Pudels Kern.

Auch in Beziehungen geht es oft um Macht, ob versteckt oder offen.
Leider.
Besser ist, beide können die Macht gerecht aufteilen untereinander, so das es beiden gut geht dabei.
Und diesbezüglich wird es dann privat- welche Arrangements jeder für sich persönlich hat, solange beide damit einverstanden sind, ist doch letztlich egal, oder?
Meine Schwester ist immer schon Hausfrau, hat 3 Kinder großgezogen und ist sich mit ihrem Ehemann völlig einig über die Arbeitsverteilung in der Partnerschaft. Super!
Eine Freundin von mir ist mehr oder weniger Alleinverdienerin und ihr Mann schmeisst den Haushalt. Auch super!
Könnten wir uns eventuell darauf einigen, das es viele Lebensentwürfe gibt, die alle ihre Berechtigung haben, und das die Emanzipation es möglich gemacht hat, das beide Partner sich klarer als früher darüber sein müssen, was sie eigentlich von einer Beziehung wollen...und es schwieriger geworden ist, umgeben von all dem Optimierungswahn, Kompromisse zu schließen und sich auf eine Person einzulassen, weil gleich um die nächste Ecke ja jemand lauern könnte, mit dem man "mehr" eigene wünsche verwirklichen könnte oder noch jemand kommen könnte, mit dem man "mehr" auf einer Welle ist...

oder so.
 
Die Antwort ist leichter als man denkt wenn man als Analogie den materiellen Körper als Fahrzeug und die 'Seele' als Fahrer / Besitzer des Fahrzeugs hernimmt.
Ziel ist es nur Macht auszuüben, in jeglicher Form ...
Jössasna ..... :haha:

Den Unsinn muss man aber ned verstehen, oder? :roll:
 
Mag keine Namen nennen, [...]

Es tut mir leid, aber mit dir zu diskutieren ist beinahe unmöglich. Du bleibst oberflächlich, antwortest nicht konkret und wirfst im Fall des Falles mit irgendwelchen Floskeln um dich. Schade, hätte gedacht, da wäre mehr dahinter....
 
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