@moni
"ps. ich hätte mich wirklich gefreut, wenn du meine fragen am ende meines postings beantwortet hättest. aber scheinbar ist die diskussion dort für dich zu ende, wo andere leute eine andere meinung vertreten."
nein, dort beginnt sie, denn sonst ist sie uninteressant. zu deinen fragen am schluss möchte ich antworten, dass meiner meinung nach liebe nichts fordert und nichts will. also kann ein liebender mensch keine einschränkung des anderen fordern. wenn liebe, wie sie sich definiert universell ist, dann duldet sie keine beschränkung, infolgedessen sind begriffe wie fremdgehen, betrügen keine begriffe, die mit liebe zu tun haben, sondern mit eigeninteresse. sie sind nie selbstlos wie es die liebe angeblich ist.
nun zur verbindung von angst vom verlassen werden und fremdenhass. ein direkter bezug ist sicher ein bezug, der manches auslässt. aber warum verstehen die meisten leute den "einbruch" einer anderen person in eine beziehung sofort als gefahr (könnte man es nicht auch als bereicherung sehen?), weil sie angst haben verlassen zu werden und aus dieser angst sehen sie den anderen meist unter negativen aspekten (hätten sie ihn unter anderen umständen kennengelernt, wäre er ihnen vielleicht sogar sympathisch). sie sehen einen wichtigen teil ihrer persönlichkeit (den, der ihre beziehung betrifft, in gefahr)weil sie sich selbst allein nicht genug sind und deshalb unsicher sind. wenn du nun diese territoriale verteidigung aus der sexuellen sphäre herausnimmst und sie überträgst auf die ebene der angst vor dem fremden, glaube ich, dass diese aus dem selben latenten potential an diffusen ängsten herrühren, wie die angst vor dem verlassenwerden. man hat angst, seine soziale stellung zu verlieren, glaubt sich anderen lebensrhythmen anpassen zu müssen etc, rein emotional geäusserte ängste, die jeder vernünftigen argumentation widerstehen. dass natürlich aus dieser diffusen angst fremdenhass wird, braucht mehr, die bewusste manipulation dieser ängste durch einen oder mehrere politiker zum konkreten zweck der vergrösserung von macht. also das potential für fremdenhass liegt meiner meinung nach in der unfreien angsterfüllten persönlichkeit, das ferment, das es zum explodieren bringen kann, ist der demagoge, der daraus meist kurzfristigen nutzen zieht. ähnliche argumentationen zum zusammenhang sexualität - politisches verhalten findest du zb auch bei wilhelm reich.
zur frage: ist das meine meinung oder ist das so? natürlich ist das meine meinung? jede psychologische argumentation istletzutendlich pseudowissenschaftliche argumentation, weil sie bis jetzt nie sämtliche variablen des menschen beschreiben konnte. trotzdem kann sie natürlich eine andere art von wahrheit zum vorschein bringen wie es auch ein künstler mit seiner methode kann.
warum du mit mir diskutieren willst, musst du dir schon selbst beantworten, dass du schon im vornherein weißt was rauskommt, deutet für mich darauf hin, dass du dich eben nicht auf etwas anderes wirklich einlässt, zb genau den argumentationen zu folgen und tut mir leid, aber zu sagen, "das ist arg" ist ein werturteil und kein argument und feststellungen wie "fremdenhass ist so was heikles" ist eine feststellung, die auch impliziert, dass eine politische frage eine höherwertige frage sei als eine individuell menschliche. politik setzt sich aber aus einzelnen menschen zusammen und der individuelle faktor spielt dort eine rolle, die nur deswegen oft unterschätzt wird, weil er nicht so einfach wissenschaftlich/politologisch zu erfassen ist. die zusammenhänge sind aber für mich nicht leugbar.