Gesellschaftspolitisch - Definition "Reich"

Mitglied #95315

Prinzessin
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da ja oft angemerkt wird dass österreich (und somit dessen bewohner) eines der reichsten länder der welt ist frage ich mich wie ist für jeden persönlich "reich" definiert?

ab wann ist man reich bzw. nicht mehr arm? ists eine sache des geldes oder der lebenseinstellung?


mein ansatz hat nichts mit absoluten zahlen zu tun sondern geht davon aus, sich den eigens gesetzten lebensstil problemlos zu finanzieren.
jemand mit 5 kindern, vielen urlauben und einem 300qm haus wird mit 5000eur im monat nicht auskommen aber jemand der alleine in einer gemütlichen mietwohnung lebt und keine kostenintensiven hobbies hat schon. der kann genauso glücklich und zufrieden sein.
meine vermutung liegt eher daran, dass viele über ihre verhältnisse leben und somit "gefühlt" arm sind.
 
Die nicht amtsführende Stadträtin Stenzel wird sicher mit den rund 8.600 € monatlich x 14 das Auslangen finden. Auch wenn Schampus ab 2017 teurer wird.
 
Ich bin mir dessen bewusst, dass es sehr viele Menschen in Österreich gibt, die finanziell gesehen an der Armutsgrenze leben.
Jedoch denke ich auch wie @Mitglied #95315 , dass es (von obigen genannten Beispiel einmal abgesehen) von der Lebenseinstellung und der Zufriedenheit jedes Einzelnen abhängig ist, ob er sich selbst als arm oder reich einstuft. Ich beobachte immer wieder (auch im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis), dass es Menschen gibt, die mit dem was sie haben einfach niemals zufrieden sind und immer nach mehr streben (ohne dafür jedoch etwas aktiv tun zu wollen), sich durch andere beschnitten fühlen und/oder eine falsche Wahrnehmung von sich selbst und den Verhältnissen in denen sie leben haben.

Persönlich weiß ich es zu schätzen, dass ich es mir erlauben kann so zu leben, wie ich aktuell möchte und dadurch wirklich zufrieden bin und das gibt mir ein gewisses Gefühl von Freiheit.
Meine Erwartungen und mein Lebensstil korrespondieren mit dem Einkommen, welches mir zur Verfügung steht.
Das sich das alles immer ändern kann, dessen bin ich mir bewusst...
 
ab wann ist man reich bzw. nicht mehr arm? ists eine sache des geldes oder der lebenseinstellung?

Reich im herkömmlichen sind ist man wahrscheinlich wenn man Unsummen an Euros auf dem Konto hat, man das schönste Haus und das dickste Auto hat...

DOCH wirklich reich ist man erst, wenn man Dinge "besitzt" die man nicht für Geld kaufen kann:
Gesundheit, eine tolle wertschätzende Familie, Freiheiten, eine gesunde Bescheidenheit, zufrieden sein zu können, gute Freunde, die kleinen Momente des Lebens sehen und spüren zu können etc etc

DAS ist für mich wahrer Reichtum. Und dieser kann auch in der Mietwohung mit einer Micra Mouse vorm Wohnblock statt finden...

Deine Vermutung ist richtig. Ich sehe es leider fast täglich. Der Großteil der Menschen leben über ihren Verhältnissen. Dies wird ihnen aber auch sehr leicht gemacht... die Banken schenken das Geld schnell und unkompliziert her, der Elektrohändler finanziert dir sogar den Handmixer auf 5 Jahre und das Auto wird von Haus aus nicht mehr bar bezahlt.
Und irgendwann macht's hoppala und es ist alles zu viel...
Sehr viele Menschen sind aber auch leichte Opfer- jeder will alles haben und besitzen... mittlerweile kann man auch fast alles besitzen...
wo sich der Kreis aber schließt- bin ich deswegen glücklich und wirklich reich?
 
DOCH wirklich reich ist man erst, wenn man Dinge "besitzt" die man nicht für Geld kaufen kann:
Gesundheit, eine tolle wertschätzende Familie, Freiheiten, eine gesunde Bescheidenheit, zufrieden sein zu können, gute Freunde, die kleinen Momente des Lebens sehen und spüren zu können etc etc

besser ist finanziell reich, gesund und glücklich anstatt arm, gesund und glücklich?
die "kleinen" momente kann man auch mit genug geld spüren und schätzen; das ist eine geistige einstellung.
 
ab wann ist man reich bzw. nicht mehr arm? ists eine sache des geldes oder der lebenseinstellung?

Beides, denk ich.

In meinen Augen ist jemand, der HartzIV oder Mindestsicherung bezieht, nicht mehr arm zu nennen, weil: Essen, warme Wohnung, Kleidung und heutzutage auch Medien (TV, Computer, Handy) sind vorhanden.

Das ist der finanzielle Teil. Der Rest ist Lebenseinstellung. Dazu zähle ich allerdings auch, wenn man keine Perspektiven hat (du wirst am Arbeitsmarkt nicht gebraucht, du wirst auch in Zukunft nicht mehr gebraucht werden) - das ist eine Form der Armut, die fürchterlich und auch brisant ist, weil wenn das viele so empfinden bzw. vermittelt kriegen, irgendwann ein Pulverfaß aufgehen könnte.

Ich selbst leb heute ziemlich privilegiert, vor langer Zeit auf der Straße. Arm im monetären Sinn hab ich mich auch damals nicht gefühlt, Arm im Sinn von "keine Sau braucht mich" schon. Ich denke, das Armutsempfinden in unseren Breitengraden hängt sehr stark vom "Blick nach außen" ab, wenn ich mich daran orientiere, was mein Nachbar hat, werd ich immer einen Grund finden, mich arm zu fühlen.
 
besser ist finanziell reich, gesund und glücklich anstatt arm, gesund und glücklich?
die "kleinen" momente kann man auch mit genug geld spüren und schätzen; das ist eine geistige einstellung.

Ich sehe es auch so, dass hier vor allem die geistige Einstellung von besonderer Bedeutung ist.

Man kann sich finanziell gesehen alles leisten können was man möchte und dennoch an den vermeintlich "kleinen" (in Wahrheit großen) Dingen des Lebens erfreuen.

Das Gesundheit das größte Gut ist, steht denke ich außer Zweifel. Viele wird es nicht geben, die sich anstelle von Gesundheit für Geld entscheiden würden. Zumindest spästestens dann, wenn ihnen die Gesundheit abhanden kommt.

Vielleicht macht viel Geld zu haben nicht glücklicher, aber zugegeben erleichtert es doch einiges...

Ich bin selbst kein Großverdiener, lebe aber gut. Und auch ich war schon an dem Punkt, an dem ich mich zwischen mehr Geld und dafür weniger Zeit entscheiden musste. Ich hab mich damals für die Zeit entschieden...
 
Armutsgrenze, was ist das? Ein Zahlenwert, der vom Median - Einkommen der Österreicher abgeleitet ist. Da es aber, bedingt durch unterschiedliche Tüchtigkeit, Fleiß, Glück oder sonstige Umstände, immer Menschen geben wird, die mehr verdienen, wird es immer Menschen geben, die behaupten, arm zu sein.

Wir sollten unser Land nicht als Maßstab für die ganze Welt nehmen. Unser Fußabdruck ist viel zu groß. Der Tuktukfahrer, der mich für 20 $ den ganzen Tag durch die Gegend fährt, ist für kambodschanische Verhältnisse nicht arm, obwohl sein Einkommen weit unter der österreichischen Mindestsicherung liegt. Noch vor wenigen Jahren haben Frauen hier gestreikt, weil sie mit 20 $ im Monat kein Auslangen mehr hatten (H & M lässt grüßen).

Wir können hier noch so sehr darüber diskutieren, ob in Österreich Armut herrscht. Tatsache ist, dass der globale Ausgleich dazu führen wird, dass unsere Einkommen sinken. Und wir werden unsere Vorstellungen von arm und reich neu festlegen. Ob wir wollen oder nicht.
 
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besser ist finanziell reich, gesund und glücklich anstatt arm, gesund und glücklich?
die "kleinen" momente kann man auch mit genug geld spüren und schätzen; das ist eine geistige einstellung.

Ich würd sagen gesund und für sich glücklich. Egal ob arm oder reich...

Gibt aber genug Menschen mit viel Geld die die kleinen Momente nicht mehr sehen. Wo alles groß und dekadent sein muss. Auf die zielte ich ab...
 
warum denkst du dass es reichen wird? kennst du ihre genauen laufenden ausgaben? wird sie sich gegenüber früher einschrenken müssen?
Nun, in ihrem Alter sollte es fürs Überleben reichen und ich glaube auch nicht, dass sie sich einschränken muss.
Dafür hat sie als politischer Wendehals ausreichend gesorgt.:D

Apropos, es wird nicht so viele geben, die dieses 5000 Euro Problem haben;)
 
da ja oft angemerkt wird dass österreich (und somit dessen bewohner) eines der reichsten länder der welt ist frage ich mich wie ist für jeden persönlich "reich" definiert?

ab wann ist man reich bzw. nicht mehr arm? ists eine sache des geldes oder der lebenseinstellung?


mein ansatz hat nichts mit absoluten zahlen zu tun sondern geht davon aus, sich den eigens gesetzten lebensstil problemlos zu finanzieren.
jemand mit 5 kindern, vielen urlauben und einem 300qm haus wird mit 5000eur im monat nicht auskommen aber jemand der alleine in einer gemütlichen mietwohnung lebt und keine kostenintensiven hobbies hat schon. der kann genauso glücklich und zufrieden sein.
meine vermutung liegt eher daran, dass viele über ihre verhältnisse leben und somit "gefühlt" arm sind.

Das dürfte eine eher "Situationselastische" Frage sein, manch einer mag sich schon als reich ansehen wenn er 50k auf der Bank liegen hat aber grob über den Daumen gepeilt würde ich sagen ab dem Moment ab dem man sich keinen Gedanke mehr bei Ausgaben gleich welcher Art mehr macht kann man sich bestimmt getrost als "Reich" bezeichnen.
 
ab wann ist man reich bzw. nicht mehr arm? ists eine sache des geldes oder der lebenseinstellung?
Reich sein ist für mich eine Sache des Geldes, glücklich zu sein eine Sache der Lebenseinstellung.

Reich zu sein bedeutet, von den Kapitalerträgen des Vermögens locker leben zu können, ohne hohes Risiko eingehen zu müssen. D.h. wenn Arbeitseinkommen nurmehr optional ist. Und zusätzlich noch das eine oder andere Problem mit dem eigenen Geld aus der Welt schaffen zu können.

Glücklich kann man auch ohne großes Vermögen sein, während Reichtum nicht unbedingt Glück bedeutet. Das hängt sehr von der Lebenseinstellung, aber auch von den Umständen ab, die einen umgeben.
Ich sehe mein eigenes Glück absolut, und nicht relativ zu anderen.
"Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit".

Es ist oft so, dass Glücklichsein wenig bis gar nichts kostet, außer sich Zeit zu nehmen für sein Glück.

Eine Einschränkung des Glücks sehe ich dort, wo mich irgendwelche äußeren Einwirkungen stören, ich aber nichts dagegen tun kann.
 
ab dem Moment ab dem man sich keinen Gedanke mehr bei Ausgaben gleich welcher Art mehr macht kann man sich bestimmt getrost als "Reich" bezeichnen.

das ist mir zu vage. man könnte sich auch schnell einen privatjet kaufen wollen und das können sich die wenigsten einfach so leisten. im verhältnis zu seinem lebensstandard ausgaben machen ohne viel darüber nachdenken zu müssen.
 
Es ist oft so, dass Glücklichsein wenig bis gar nichts kostet, außer sich Zeit zu nehmen für sein Glück.

gute stichwort!
zeit ist das wertvollste überhaupt. ich kenn leute die arbeiten 80h in der woche, verdienen einen haufen geld aber haben keine zeit für den partner, familie etc.. oder sich einfach einen tag lang gemütlich in den garten zu setzen ohne den gedanken auch nur irgendwo was zu versäumen.
DAS ist für mich auch reichtum!
 
gute stichwort!
zeit ist das wertvollste überhaupt. ich kenn leute die arbeiten 80h in der woche, verdienen einen haufen geld aber haben keine zeit für den partner, familie etc.. oder sich einfach einen tag lang gemütlich in den garten zu setzen ohne den gedanken auch nur irgendwo was zu versäumen.
DAS ist für mich auch reichtum!
Anders ausgedrückt: Was nützt es, sich um seinen Lebensunterhalt zu sorgen, wenn man kein Leben hat?
 
die definition für reichtum ist m.m.n. eine variable. war's für mich vor jahren noch die ansammlung materieller dinge so bekomme ich altersbedingt einen anderen zugang dazu. mit 52 fühl ich mich jetzt zwar nicht wirklich alt, aber trotzdem wird mir klar dass in 10, 15 jahr der eintritt ins finale stadium beginnt. daher pfeiff ich primär auf's hackeln um mir was weiss ich was alles zu leisten können, sondern geh lieber mit meine hunzen in den wald, lümmel vor'm fernseher herum, grab den garten um oder mach sonst was, was spaß bereitet und schränke das geld verdienen auf's notwendigste ein. ich möchte ned irgendwann 15 jahr später dasitzen müssen und mir sagen scheisse, ich hab die hälfte vom letzten quartal zu leben versäumt, mein reichtum ist jetzt freizeit zu haben. ich tu mir da auch etwas leichter weil dinge die mir spaß machen keine welten kosten.
 
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