In unserem Kulturkreis kann jeder Mensch frei über die Behandlung bestimmen die er erhält. Dazu muss aber die Aufklärung so erfolgen, dass er auch wirklich "frei" in seiner Entscheidung ist. Die moderne Medizin geht aber immer mehr von diesem Prinzip ab - durch mangelhafte oder falsche Aufklärung - und erinnert mich schon manchmal an Gerichtsverfahren in Hexenprozessen!
(Das betrifft leider nicht nur HIV, sondern leider immer mehr Themen der
Healthcare Industrie --- und ich habe jetzt bewußt diese Wortwahl getroffen)
Unverantwortlich war im Mittelalter nur, jemanden einzureden an der Allmacht des Papstes zu zweifeln - weil der wurde auch gleich am Scheiterhaufen mit den Hexen mitverbrannt!
Im Zeitalter des Internet ist es erlaubt, Dogmen zu bezweifeln
Und das nenne ich durchaus verantwortungsvoll!
es ist richtig, dass jeder mensch das recht haben soll mitbestimmen zu können, welche behandlungen er bekommen soll oder kann.
die große crux in der heutigen zeit ist leider, dass die ärzte sich zu wenig zeit nehmen, bzw. auch zu wenig zeit haben um mit den patienten zu sprechen...
der immer größer werdende administrative aufwand in der praxis und im krankenhaus verhindern ein ausführliches gespräch arzt-patient, in dem ein guter arzt schon viel heraus hören kann, was einem patienten fehlt...
wenn dann die diagnose gestellt wurde, ist der nächste schritt die passende therapie (egal ob pharmako oder sonstwie) zu besprechen, in der etwaige nebenwirkungen und natürlich auch ganz wichtig - wirkungen - von therapien besprochen werden sollen....
therapieerfolge stellen sich nun mal nicht gleich nach der ersten einnahme einer tablette ein, sondern dauern bis zu 4 wochen (z.b. bei depressionen)...
aus dieser ganzen problematik resultieren unzufriedenheit und resignation... zusätzlich bieten neuen medien (internet und co) informationsquellen, wo jeder seine "expertenmeinung" posten darf und einen nährboden für unzufriedene leute bilden, die von der klassischen schulmedizin vernachlässigt wurden und oftmals auch wirklich falsch behandelt wurden...
die zahlen, dass jährlich 10.000e tote in österreich durch falschbehandlungen und sonstige komplikationen zu beklagen sind bezweifle ich nicht...
daher ist es wichtig, dass patienten und all jene, die sich informationen aus dem internet holen, darauf verlassen können, dass sie seriöse infos erhalten, und nicht scharlatanen auf den leim gehen, die nur verunsichern wollen und unter dem deckmantel "des aufdeckens und des großen zweifels" selbst das große geschäft mit ihren alternativen heilmethoden machen, die den patienten leider nur allzu oft das leben kosten