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Auf jedenfall er konnte nichts unterm Mikroskop feststellen Ich sollte aber zur Kontrolle wöchentlich mal bei der dermatolog. Ambulanz vorbeischauen.
Und wie recht du hast Ich bekam da ein paar Antibiotika verschrieben.
Aber wegen HIV und soweiter hätte er mir zwar eine PEP (was is denn das schon wieder?) verordnet aber das geht net weil es innerhalb von 24 Stunden sinnvoll wäre.
SCHEI*E
24 STUNDEN ?
Ich bekam sogar einige Termine wegen der Kontrolluntersuchung darunter wegen der Abstriche
evil
, und auch wegen der div. Blutuntersuchung die ich in regelmässigen Abständen machen soll.
Ich glaube er hat gemerkt wie skeptisch ich dem ganzen betrachtete.
Er meinte die Wahrscheinlichkeit das ich mir was ernsthaftes bei dem Mädchen geholt habe is gering ich würde mir in einem öffentl. freibad eher eine HIV-Infektion holen.
Ich war zwar einigermassen beruhigt aber zufriedenstellend war die Antwort trotz allem nicht.
Prinzipiell gibt es 2 Methoden Infektionen nachzuweisen: ich weise den Erreger nach oder die Reaktion des Körpers auf den Erreger (Antikörper). Für beide brauche ich eine gewisse Konzentration um nachweisen zu können.
Infektionen, die sich schnell ausbreiten (wie Tripper oder Trichomonas) kann man oft 1-2 Tage später durch direkter Nachweis der Erreger unter dem Mikroskop feststellen. Bei Infektionen, die sich langsam ausbreiten braucht man mehr Zeit (bei HIV kann es theoretisch sogar bis zu 1 Jahr! dauern, praktisch bis zu 3 Monate).
Noch dazu ist die Ausbreitung individuell unterschiedlich und die Methoden haben auch eine gewisse Fehlerrate (falsch positiv oder negativ).
Somit gibt es Richtlinien in welchen Abständen welche Untersuchungen gemacht werden müssen eine Infektion (relativ) sicher auszuschließen. Der Ausschluß ist nämlich immer problematischer als der Nachweis: wenn ich die Erreger sehe, dann gibt es sie. Wenn ein Antikörpertest mehrmals steigend positiv ist ist die Infektion auch gesichert. Aber wann kann ich sicher "nein" sagen? Dazu gibt es die Richtlinien.
Genau so, wie für eine Prophylaxe, d.h. Behandlung um eine noch nicht gesicherte oder vermutete Infektion vorzubeugen. Das Risiko der Behandlung darf das Risiko der Krankheit nicht übersteigen.
PEP ist eine
Post
expositions-
Prophylaxe bei einem HIV-Infektionsverdacht, wenn der mögliche Kontakt mit dem Erreger nicht mehr als 24 Std zurückliegt. Sonst ist es nicht wirksam genug. Auch die Behandlung (eine Kombination von Chemotherapeutika) hat seine gefahren. Aus diesem Grund wird es nur dann empfohlen, wenn die Quelle der möglichen Infektion eine Infektionswahrscheinlichkeit von 20% hat (wenn ich mich richtig erinnere - der genaue Ziffer ist aber jetzt nicht so wichtig). Die besagte Dame wird meiner Meinung nach extrem weit darunter liegen - ich wage dies zu schreiben, die Erklärung würde wieder einige Seiten brauchen. Somit hätte ich die Prophylaxe nicht empfohlen.
Wie schon geschrieben ist noch dazu die Durchdringungsrate von HIV auch relativ niedrig: d.h. wie oft muss ich mit einem HIV-Infizierten schlafen bis ich mit hoche wahrscheinlichkeit infiziert werde. Es gibt berichte über Ehepaare mit regelmäßigem Geschlechtsverkehr, wo der HIV-positive Mann die Gattin nach 5 Jahren noch nicht infiziert hat. Auch bei Ärzten kommen immer wieder blutige Verletzungen mit Infizierten Personen vor, nicht einmal hier ist die Infektionshäufigkeit hoch!
So neben bei - ich habe meinen Daumen am Anfang meiner medizinischen Tätigkeit mit einem tropfend blutigen, dicken Nadel durchgestoßen. *ungeschickt, blöd, auuuuuu* Die Patientin war Hepatitis-B positiv und hoch infektiös eingestuft *sch... piep, piep, peip ...ße*. Da ist die Infektionswahrscheinlichkeit sogar deutlich höher. Gott sei Dank - nix. Viel später habe ich mich mit einer HIV-positiven Nadel durch 2 Handschuchen angekratzt - 1 Jahr zittern - Gott sei Dank wieder nix. Aber nocheinmal will ich es nicht ausprobieren.
Noch etwas, der Kollege hat sich tatsächlich verwirrend ausgedruckt: HIV-Infektion kannst du in einem Schwimmbad nicht kriegen, außer du hast einen blutigen Kontakt zu einer HIV-positiven Person.
Für eine HIV-Infektion müssen HI-Viren in einer bestimmten Anzahlt direkt in die Blutbahn gelingen, sonst wird es nix für die. Analog zu dem auch bei Hepatitis-B und -C.
Die Wahrscheinlichkeit aber generell eine Geschlechtskrankheit (irgendeine) im Schwimmbad zu kriegen liegt bestimmt weit darüber als von der besagten Dame eine HIV-Infektion. Also da hat man schon Äpfel mit Birnen vergliechen!
So @Homey, ich hoffe dass ich mit dieser etwas längeren Erklärung behilflich sein konnte. Und genieße endlich das Leben, es ist so schööön ...