Oh... das erinnert mich an meine ersten Erfahrungen, als mich ein Top fragte, ob ich Sub, Sklavin, Zofe wäre... und ich meinte nur: Wie bitte, was? Keine Ahnung....
Im Laufe der Zeit habe ich mir so manche Begriffsdefinition reingezogen.. weil es Begriffe braucht um sich austauschen zu könne...
Aber grad im BDSM Bereich sind die Begriffe imho mit sehr subjektiven Bedeutungen aufgeladen und mMn ist es, wenn man mit jemandem in medias res gehen möchte immer ratsam nachzufragen was der oder die jenige nun genau darunter versteht.... wie heißt es so schön, es ist die gemeinsame Sprache die uns trennt
Ohne Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit möchte ich hier mal meine Begriffe anbieten ... als Anregung um sich selber damit auseinander zu setzen... ich gebrauche sie weniger wie Kategorien denn als Vektoren, wie einen Kompass um sich auf der Landkarte der Phantasien ein wenig zu orientieren.
Top und Bottom sind sehr grobe Überbegriffe ähnlich wie Nord- und Südhalbkugel.... passt auch zu allen der unterschiedlichen BDSM-Praktiken.
Dominanz bedeutet vorherrschend, Vormachtstellung, führen, leiten und kann also nur im Verhältnis zu etwas oder jemand anderen sein. Oft wird es mit lautem, einschüchternden Verhalten synonym verwendet, aber es kann ja auch in Wirklichkeit der/die leiten, der leise und hintergründig den Anstoß liefert
Begriffsursprung:
zu lateinisch
dominari „herrschen, beherrschen“ zu
dominus „Herr“
http://www.wortbedeutung.info/dominieren/
Submissiv
Begriffsursprung:
von
lateinisch: submittere = sich unterwerfen (→la), zusammengesetzt aus
sub =
unter und
mittere =
schicken (→la)
(Quelle:
http://www.wortbedeutung.info/submissiv/)
In so manchen Diskussionen kamen wir auf den Common sens, Submissiv für jene Bottoms zu verwenden, die gerne "überwunden" werden möchten, in die untere Position "geschickt" werden möchten also den mehr oder weniger sanften Druck suchen um sich in ihrer Position einfinden zu können. Das ja aber von sich aus möchten, also nicht gegen den tatsächlichen willen aber in der unmittelbaren Situation spüren das der andere stark genug ist sie zu "unterdrücken"
Devot
Begriffsursprung:
von lateinsich
devotio „Ergebenheit“
http://www.wortbedeutung.info/Devotion/
Und entspricht wohl am ehesten unserem deutschen "demütig" . Von sich aus demütig sein ist imho ganz was anderes als gedemütigt werden. Die Demütigung hat etwas entwürdigendes an sich während Demut imho etwas sehr erhabenes und erhebendes in sich birgt....
Es gibt im Umfeld der Heiligenverehrung ja z.B. auch die Devotionalien und ähnlich dieser empfinde ich Demut als etwas verehrendes, die Ergebenheit eines Menschen als etwas unglaublich kostbares, das Top sich erarbeiten muß....
Dann kommen noch dazu
Sadismus
Die Lust Schmerzen zuzufügen und
Masochismus
die Lust am Schmerz erfahren
Sadismus und Masochismus können sowohl psychisch als auch physisch ausgeübt werden
Die Lust am fixiert sein bzw jemanden fixieren in welcher Art und Weise auch immer = Bondage
Ob Sklave, Zofe, O, Kajira, Dominus, Master, Herr, Herrin, Lady, Sir.... das sind eher Fantasiespezifizierungen und bringen Vorstellungen zum klingen....
Ein Sir triggert einfach gleich mal ein anderes Vorstellungsszenario als ein Dominus.... Sir, da kommen eher die Phantasien eines hochgebildeten englischen Adeligen hoch, Weit gereist und aufgrund von Bildung, Welterfahrung, Stand und Vermögen überlegen.... ein Master ist eher im Sinne von Meister, Vorsteher, Lehrer oder der Spross der vornehmen Familie....
--------------------------------------------
in meinem persönlichen Erfahrungsschatz gehen diese Bereiche oft ineinander über....will jemand überwunden werden, so braucht es die eine oder andere Praktik die dem Bottom die Möglichkeit gibt, den Weg vom selbstbewußten Alltags-Ich in den Subspace zu bewältigen....z.b. über kunstvolles Fesseln, das ein sehr intensives Interagieren braucht, oder auch über div. Schlaginstrumente...mehr oder weniger sanft abholend hin in Exstase und Euphorie.... Wenn das ein Top mit einem macht entsteht sowas wie Dankbarkeit und Verehrung.... Devotion.... wird dies immer mehr vertieft, erweist sich Top als würdig, so kann dies dazu führen das Bottom ständig in dieser Hingabe zu Top ist, auch wenn natürlich zeitweise andere Dinge im Vordergrund stehen... und aus diesem "ich gehöre ganz dir" wird dann schnell auch ein "ich bin dein Sklave"
Spannend wird es dann wenn die erste Begeisterung abflaut