Im Keller

Ulrich Seidl hat auch bei uns angefragt.
Nach dem Mail war sehr klar, was er wollte. Wir haben dankend abgelehnt.
 
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Und genau DAS meinte ich mit "Toleranz": warum meinst Du, dass ein Stammtisch/eine Gruppe/ein Studio bestimmen muss, welches "Gesicht" BDSM hat?

Du solltest noch mal nachlesen: DAS Bild will ich in der Öffentlichkeit NICHT von BDSM vermitteln. Und dafür gebe ich sicherlich nicht mein Gesicht nicht her. Weil Du kritisiert hast, daß niemand von den Stammtischen Gesicht zeigen wollte.
Und nein, ich kann nicht verstehen, wie man sich so lächerlich machen will. Und nein, das hat nichts mit Toleranz zu tun. Du kannst machen was Du willst. Aber sobald es einen Film gibt, der meint, die GANZE BDSM Szene sei so, und genau das hat der Seidl Film suggeriert, dann kann ich das auch kritisieren. Weil ich mit den Folgen dieser ganzen Misere zu leben hab. Als Non Profit Stammtisch. Und im geschäftlichen Bereich.

Die Arbeitsweise des Herrn Seidl waren uns vorher komplett unbekannt, .

Und warum erkundigt Ihr Euch nicht? Es ist ja net der erste Film vom Seidl. Seine Arbeitsweise ist mehr als bekannt. Auf allen Mailing Listen wurde davor gewarnt...
 
Und genau DAS meinte ich mit "Toleranz": warum meinst Du, dass ein Stammtisch/eine Gruppe/ein Studio bestimmen muss, welches "Gesicht" BDSM hat?

volle zustimmung creator! das gummierinchen kann machen was es will, kann auftreten wo immer sie will.

aber genauso kannst du auftreten, wo immer du willst und BDSM leben wie immer du willst.

bei gummerinchen ist halt alles immer ganz ganz böse, wenn es nicht ihre (und ihrer stammtischfreundInnen) meinung ist. daher bezeichne ich gummerinchen als intolerant, was man natürlich in vielen diskussionen mit ihren beiträge hier sehr gut nachverfolgen kann.

jeder hat das recht seine/ihre form von BDSM zu leben und in der öffentlich zu vertreten, auch wenn es einem stammtisch oder gummientchen nicht passt!
 
, das kommt auch im Film ganz eindeutig rüber.

Das war noch eine der "netteren" Kritiken:

Dokumentarfilm "Im Keller": Zu Besuch bei lieben Perversen

Von Wolfgang Höbel

Geweihsammler, Waffennarren und SM-Freunde: Ulrich Seidl zeigt in seinem Dokumentarfilm "Im Keller", was österreichische Bürger im Tiefgeschoss ihrer Häuser so treiben - und zählt darauf, dass wir uns vor dem Andersartigen ekeln.

Der Filmemacher Ulrich Seidl betreibt seit vielen Jahren mit einigem Erfolg das Handwerk eines Fremdenführers in Horrorwelten. In seinem neuen Werk "Im Keller" macht er uns mit einem freundlichen weißen Meerschweinchen bekannt. Man sieht dem putzigen Tier eine gefühlte halbe Minute lang dabei zu, wie es neugierig eine drei Meter lange gelbe Riesenschlange beschnuppert - und schwupps wird das Meerschweinchen von der Schlange verspeist.



Ein andermal zeigt Seidl einen dicken nackten Herrn mittleren Alters mit kahlem Kopf und Hundehalsband um die Gurgel, während er eine Treppe hinabsteigt. Im Verlies am Treppenende lässt er sich von seiner gleichfalls beleibten, dominanten Gefährtin sexuell demütigen.
Weit bizarrer sind die fünf gut gelaunten männlichen Volksmusiker und Hobby-Nazis in einem anderen Kellerraum: An einem Brotzeittisch, der mit Hitlerbild und NS-Uniform dekoriert ist, singen sie der Gemütlichkeit ein Prosit.

Fotostrecke
5 Bilder"Im Keller" von Ulrich Seidl: Peitschenknaller im Menschenzoo
Man merkt: In dem Film "Im Keller" geht es auf den ersten Blick hochinteressant zu. In österreichischen und deutschen Kellern, das wissen wir aus den Kriminalfällen Fritzl, Kampusch und Reemtsma, wohnt das Verbrechen. Beim Regisseur Seidl hausen dort nur kuriose Kleinbürger. Zur Erheiterung und zum gehässig-wohligen Erschauern des Kinozuschauers führen sie bereitwillig Szenen aus ihrem Alltagsleben vor. Freaks und psychisch Versehrte, zutrauliche Perverse oder auch nur lustig Verdrehte sind sie alle, die Hirschhornsammler, Waffennarren und Sadomaso-Freunde in Seidls Panoptikum.
Fernsehzuschauer kennen Menschen wie sie: aus den Sendungen von RTL II, wo ziemlich ähnliche Obsessive zumeist in scheußlichen Digitalschrubbelbildern zu besichtigen sind. In "Im Keller" sieht man sie prachtvoll inszeniert in den perfekt kadrierten Aufnahmen des völlig zu Recht hochgepriesenen Kameramanns Martin Gschlacht. Es ist kein schummriges Abnormitätenkabinett, das hier zu bestaunen ist, sondern eine perfekt ausgeleuchtete Abnormitäten-Kunstgalerie.

Dressurakte eines Kino-Dompteurs

Das Kinogewerbe, so lehren die Geschichtsbücher, wurde geboren aus dem Geist der Jahrmarktsattraktion. Auf Jahrmärkten zeigte man im 19. Jahrhundert die ersten Filmbilder; und ebenfalls auf Jahrmärkten zeigte man im 18. und 19. Jahrhundert berühmt-berüchtigte "Freakshows". Es waren zirzensische Vorführungen zur allgemeinen Volksbelustigung, in denen körperlich Missgebildete als "Wolfsmenschen", "Affenmenschen" oder "Löwenmenschen" neben Riesen, Albinos und Kleinwüchsigen präsentiert wurden. Der Horrorfilmer Seidl, inzwischen auch schon 62 Jahre alt, knüpft an diese Tradition an.

In früheren, preisgekrönten Dokumentarwerken hat Seidl das Elend von Zeitungsverkäufern (in "Good News") und Möchtegern-Mannequins (in "Models") als Gruselnummern vorgeführt. In gleichfalls oft mit Preisen dekorierten Spielfilmen hat er Kleine-Leute-Geschichten von Gewalt, Gemeinheit und trostloser Revolte gegen die Sinnlosigkeit des Daseins (in "Hundstage" und in seiner "Paradies"-Trilogie) erzählt.


In "Im Keller" ist Seidl nun auf einer Art Mittelweg zwischen Fiktion und Dokumentation unterwegs. Er hat seine Freaks sorgsam gecastet, befragt und instruiert. Seine Exkursionen in die Kellergewölbe, zu Waffennarren, Rechtsradikalen und einer alten Frau, die ihre Kellerpuppen wie echte Babys liebkost, wirken wie Dressurakte eines Kino-Dompteurs. Was sie ganz offensichtlich auch sind. In Interviews gibt sich der Regisseur Seidl gern als sensibler Seelenerkunder. In "Im Keller" aber tritt er dezidiert als ein Mann auf, der das tut, was man als Betreiber einer Jahrmarkt-Schaubude ebenso macht. Er schreit sensationsheischend herum.
Natürlich ist "Im Keller", der in Österreich vor allem wegen der Nazi-Szenen schon für einigen Skandallärm gesorgt hat, beklemmend und in manchen Momenten sogar ergreifend. Wie auch nicht? Er handelt von der Armseligkeit unserer Triebe, von Langeweile und Exhibitionismus, vor allem aber von himmelschreiender Einsamkeit. In kühler Präzision wird hier ausgestellt, wie eine sadistisch enthusiasmierte Frau ihren Lustgefährten an dessen Hoden aufhängt. Oder wie eine von anderen Vorlieben geprägte Frau ihr üppiges Fleisch in einen engen Metallkäfig zwängt. Man staunt und denkt sich mit dem deutschen Sexualitätserkunder Johann Wolfgang Goethe: "Wunderlichstes Buch der Bücher ist das Buch der Liebe."

Egal, ob man Seidl nun als Zyniker verachtet oder als Kurator des Grauens feiert - fest steht, dass sein Film genauso funktioniert wie die grotesken Jahrmarktsschauen einst. Sie beschreiben die Grenzen der sozialen, politischen und sexuellen Räume, innerhalb derer sich eine Gesellschaft ihrer Normalität versichert. Sie präsentieren das vermeintlich Monströse, Hässliche und psychotisch Andere mit dem Ziel, die Ängste und Unsicherheiten der Zuschauer hervorzukitzeln. Das kann man irgendwie total wichtig finden. Es ändert nichts daran, dass Seidl seine Kellermenschen in trüber Berechnung ausstellt: als das, was man auf der Kirmes einst anpries unter dem Titel "Lebende Kuriositäten".

Quelle: http://www.spiegel.de/kultur/kino/i...seidl-bei-den-lieben-perversen-a-1006194.html
 
Ich sehe nicht ein was an der Kritik "schlecht" sein soll. Es ist viel Lob drinnen, nur passt dieses Lob nicht in deinem Weltbild, Rubberinchen.

Du bist ja die Anwältin oder so ähnlich. Du bist das Gesetz. Das war schon immer so am EF. Du bist wahrlich intolerant und wenn es nach mir geht sprichst auch du nur für dich, so wie wir alle nur für uns.

Dein Gesicht auf MTV oder VIVA; NEIN BITTE NICHT.

Ich denke die Kritik an dem Film sollte man nicht auf die BDSM-Sequenz verkürzen. Der Hr. Seidl hat mit der Aktion einige Existenzen, wenn schon nicht zerstört, so doch gefährdet (und zwar von Leuten die das so nicht transportieren wollten).
Das DomSen reaktionär und intolerant sein können, liegt doch irgendwie in der Natur der Sache. Ich meine, wer würde sich sonst einen Sklaven halten? ;)

Appropos: einen Youtube-link von dem besagten Video würde ich nett finden. Dann kann ich sagen ob ich es gut finde oder nicht.
 
Der Hr. Seidl hat mit der Aktion einige Existenzen, wenn schon nicht zerstört, so doch gefährdet (und zwar von Leuten die das so nicht transportieren wollten).


Wie gesagt, das war noch eine der "netteren" Kritiken. Die Reaktionen in Zeitungen auf Bild Niveau möcht ich gar nicht wiedergeben.
Wenn man mit Seidl einen Film macht, ist klar, was herauskommt. Nämlich genau das - ein Gruselkabinett. Er möchte die Leute bloßstellen. Und das ist ihm auch in ganzer epischer Breite gelungen. Mich hat schon gewundert, daß er überhaupt BDSM Menschen für den Film gefunden hat, so vehement wie davor gewarnt wurde. War ja nicht sein erster Versuch. Und nachdem so dezidiert von "Frizl und Priklopil Kellern" die Red war, wußte man, wo die Intention des Filmes liegen würde.

Der Film ist übrigens ein Kauf Film. Ich bezweifle, daß der lange auf you tube stehen bleiben würde ...
 
Nicht umsonst sprechen wir unter den Stammtischen ab, was wir wem wo wie sagen.

Da sind sie ja wieder, die Stammtischprediger...
Anscheinend denkt ihr noch immer euer Wort ist Gesetz :hmm:
Klar, die Hüter des BDSM Zirkels bestimmen alleinig was Richtig und was Falsch ist...

Ich dachte eigentlich das es sich in der Szene etwas gebessert hat, aber diese Aussagen zeigen mir nur wieder, das es richtig ist den Stammtischen fern zu bleiben!
Die Allwissenden gab es schon vor 25 Jahren, und die wussten auch damals schon wirklich nichts ;)
 
Ich finde, jede/r sollte BDSM praktizieren, wie er/sie es möchte. Aber dass man Gleichgesinnte warnt, wenn jemand wie Ulrich Seidl wieder durch die Lande zieht, um naive Mitmenschen hinterhältig bloßzustellen, ist für mich verständlich, selbst wenn ich mit der Stammtischszene nichts am Hut habe.

Beste Grüße
sub-marine
 
Da sind sie ja wieder, die Stammtischprediger...
Anscheinend denkt ihr noch immer euer Wort ist Gesetz :hmm:
Klar, die Hüter des BDSM Zirkels bestimmen alleinig was Richtig und was Falsch ist...

Du meinst also, es ist besser, die Leute rennen in ihr Unglück?

Man könnte natürlich daneben stehen, sich ins Fäustchen lachen und nachher sagen "ich habs doch gleich gesagt". Tu ich aber nicht. Ist nicht meine Art.
Es geht nicht um "richtigen oder falschen BDSM", es geht darum Leute vor Dingen zu bewahren, die schlecht ausgehen können. Sieht man ja an dem Seidl Film. Ist in etwa genauso, wie man vor giftigen Spielsachen warnt oder vor Aktiven, die Subs ausnutzen oder verletzen oder vor Abzockern oder oder oder. Genau dafür gibt es eine Gemeinschaft, die zusammen hält. Wenn Du das nicht nutzen willst - so what. Gibt genug, die davon schon profitiert haben.
 
Du meinst also, es ist besser, die Leute rennen in ihr Unglück?

Man könnte natürlich daneben stehen, sich ins Fäustchen lachen und nachher sagen "ich habs doch gleich gesagt". Tu ich aber nicht. Ist nicht meine Art.
Es geht nicht um "richtigen oder falschen BDSM", es geht darum Leute vor Dingen zu bewahren, die schlecht ausgehen können. Sieht man ja an dem Seidl Film. Ist in etwa genauso, wie man vor giftigen Spielsachen warnt oder vor Aktiven, die Subs ausnutzen oder verletzen oder vor Abzockern oder oder oder. Genau dafür gibt es eine Gemeinschaft, die zusammen hält. Wenn Du das nicht nutzen willst - so what. Gibt genug, die davon schon profitiert haben.

Wenn DU die Leute warnen willst, entscheidest DU ob es richtig oder falsch ist...
Wie du bei dem vorigen Posting gelesen hast, war z.b. für den Ehesklaven absolut nichts negatives daran, eher im Gegenteil!
Jetzt frage ich mich was falsch daran war an dem Film teilzunehmen :hmm:
Weil DU/IHR es nicht richtig findet ? Weil es gegen die Regeln verstösst ?
Und im Gegensatz dazu, verkündest du, das auf einem Stammtisch nur das einzig Wahre gelehrt wird...

Gott sei Dank bin ich schon in einem Alter, um zu wissen das genau das Gegenteil der Wahrheit entspricht ;)
Ein Stammtisch dieser Art dient ja meist nur zu einem Teil....leichter an Frischfleisch zu kommen, ihre Erfahrungen und ach so geliebten Regeln und Handbücher zu verteilen! Für mich nichts anderes als eine Art Sekte, die das eigentliche Ziel nicht verfolgt!
Mit BDSM in seinem Ursinn hat das absolut nichts mehr zu tun...und wer anderes will kann auch genauso ein Buch alla Shades of Grey lesen, mit dem Vorteil das man nicht Menschen ausgeliefert ist, die meinen zu wissen, wie man aus Scheiße Gold macht!

Für mich gilt...Respekt an die Personen im Film, denn die stehen zu dem was sie leben!
 
Wenn DU die Leute warnen willst, entscheidest DU ob es richtig oder falsch ist...

Man kann einen Ratschlag annehmen oder nicht. So einfach ist die Welt ..

Wie du bei dem vorigen Posting gelesen hast, war z.b. für den Ehesklaven absolut nichts negatives daran, eher im Gegenteil!

Er wußte ja nicht mal, wer Seidl ist - wie kann man da eine Entscheidung fällen?

Weil DU/IHR es nicht richtig findet ? Weil es gegen die Regeln verstösst ?

Von welchen Regeln ist die Red?

Ein Stammtisch dieser Art dient ja meist nur zu einem Teil....leichter an Frischfleisch zu kommen, ihre Erfahrungen und ach so geliebten Regeln und Handbücher zu verteilen!


Jo eh ... welche Regeln? Und welche Handbücher? Ist das jetzt wieder das Handbuch der Liga Doms?
Und würde ich SpielpartnerInnen suchen, bräuchte ich keinen Stammtisch ... offenbar sind Neulinge für Dich Frischfleisch ... entlarvende Diktion ...

Mit BDSM in seinem Ursinn hat das absolut nichts mehr zu tun...und wer anderes will kann auch genauso ein Buch alla Shades of Grey lesen, mit dem Vorteil das man nicht Menschen ausgeliefert ist, die meinen zu wissen, wie man aus Scheiße Gold macht!

Weil Shades of Shit ja auch gleich keine kommerzielle Abzockmasche ist ... oi ..


Für mich gilt...Respekt an die Personen im Film, denn die stehen zu dem was sie leben!

Und für mich gilt - ich möchte nicht, daß irgendjemand glaubt, daß alle BDSM Menschen so sind. Sind sie nämlich nicht. Nicht mal ansatzweise. Dafür ist BDSM viel zu bunt und zu vielfältig.
Ich persönlich finde, Sessions haben überhaupt nichts in einem Film zu suchen. Weil sie Nicht BDSM Menschen nicht verstehen werden. Und das nur die Reaktionen auslöst, die Seidl wollte - daß sich die Leut über diese Abartigkeiten aufregen. Und ich kann gut ohne "Gemma Perverse schauen" auf Veranstaltungen und in Lokalen leben. Die Protagonisten wollten fünf Minuten Ruhm. Sie müssen auch mit den Konsequenzen leben ... und mit der Kritik am Film. Wenn sich jemand in die Öffentlichkeit stellt, dann muß man auch mit den Reaktionen leben.
 
Sie müssen auch mit den Konsequenzen leben ... und mit der Kritik am Film. Wenn sich jemand in die Öffentlichkeit stellt, dann muß man auch mit den Reaktionen leben.

Von denen beschwert sich niemand...bis jetzt nur du
 
Von denen beschwert sich niemand...bis jetzt nur du

Ich beschwere mich nicht. Die Leute müssen eh selber mit den Folgen leben.
Ich kritisiere die Message des Films. Ich kritisieren, daß sich BDSM Menschen dafür hergegeben habe, als Perverse, als Freaks, als Kuriositäten dargestellt zu werden. Das sind BDSM Menschen nämlich nicht. Sie sind völlig normale verträgliche AlltagsgenossInnen.
Und ich kritisieren, daß sich die Leute nicht vorher nach Seidls Filmen erkundigt haben. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, daß sie dann die gleiche Entscheidung getroffen haben, wenn sie, wie geschrieben wurde, angeblich nicht auf die fünf Minuten Ruhm aus waren ...
 
Ich beschwere mich nicht. Die Leute müssen eh selber mit den Folgen leben.
Ich kritisiere die Message des Films. Ich kritisieren, daß sich BDSM Menschen dafür hergegeben habe, als Perverse, als Freaks, als Kuriositäten dargestellt zu werden. Das sind BDSM Menschen nämlich nicht. Sie sind völlig normale verträgliche AlltagsgenossInnen.
Und ich kritisieren, daß sich die Leute nicht vorher nach Seidls Filmen erkundigt haben. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, daß sie dann die gleiche Entscheidung getroffen haben, wenn sie, wie geschrieben wurde, angeblich nicht auf die fünf Minuten Ruhm aus waren ...

Vielleicht nimmst du das Thema BDSM zu ernst? Es gibt doch keine Verantwortung für irgendeine Community, man kann genauso sogenannten Vanilla-Sex auf eine Art darstellen, die polarisiert oder dann von manchen sogar grauslich empfunden wird, wenn man zum Beispiel ein älteres ungepflegtes fickendes Paar mit unvorteilhafter Figur in abgefucktem Ambiente mit Blümchenbettwäsche und lustigen Bildern auf der Wand zeigt, die sich nach fünf Minuten Koitus während der Fernseher läuft, danach wieder den Film weiter anschauen. Da würden dann sicherlich auch genug Vanillas ihren Sex darin nicht wiedererkennen (wollen) und der Darstellung nichts abgewinnen können.

Filmemachende verfolgen ja mit ihren Arbeiten immer unterschiedliche Ziele und wollen nicht vorwiegend Zustimmung auslösen oder Wohlgefühle, insofern ist Seidl Herangehensweise absolut legitim. Er hat auch nie den Anspruch gestellt, dass das was er zeigt alles ist, sondern nur ein winziger Ausschnitt, den er dann übergroß darstellt, indem er diesen Ausschnitt in den Fokus stellt. Daraus Allgemeingültigkeit ableiten zu wollen, finde ich überzogen, es würde ja auch niemand davon ausgehen, dass es in allen Kellern Österreichs so zugeht, wie in der Doku gezeigt.

Für mich besteht da kein Grund zur Aufregung. Ob jemand in so einem Film auftreten will oder nicht, soll man doch für sich selbst entscheiden, das genügt vollkommen. Irgendeiner Community ist man nie verpflichtet. Ich würde mich auch selbst nie zu irgendeiner Community zählen, da ist man doch offenbar gleich viel freier. :)
 
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ich denke das ganze hier wird jetzt überbewertet. leute die den film gesehen haben und mit bdsm rein gar nix am hut haben werden sagen.....die zwei sind verrückt.

es würde aber glaub ich nicht viel anders sein wenn man die sachen die rubberinchen macht, oder sagen wir bevorzugt, ganz seriös in einem film gezeigt bekommt. auch da würden jene die mit dem nix am hut haben sagen.....die sind ja deppat, was hat das mit sex zu tun.

ich hab den film durch zufall gesehen. eigentlich musste ich beim zusehen schmunzeln und hab mir meinen teil gedacht. ich glaube auch das viele leute die nix mit bdsm am hut haben, auch ohne den film, diese szene als verrückt, abartig, deppat oder was auch immer halten.
 
Solche Filme sind immer ein ein Stück Inszenierung und nie ein exaktes Abbild der Realität. Ob das als Zurschaustellung einer Kuriosität oder Perversion empfunden wird, hängt wohl vom Blickwinkel des Betrachters ab. Auf jeden Fall ist es Filmkunst, die zwar kritisiert werden kann, aber in nicht in ihrer Berechtigung infrage gestellt oder zensiert werden sollte.
 
Auf jeden Fall ist es Filmkunst, die zwar kritisiert werden kann, aber in nicht in ihrer Berechtigung infrage gestellt oder zensiert werden sollte.

absolut auch meine meinung! es ist ein film! es ist kunst! wer mitmachen will, soll mitmachen, wer ihn ansehen will, soll ihn ansehen.

genauso, wie es bei der kunst viel verschiedene geschmäcker und richtung gibt, gibt es diese auch beim sex.
 
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