Image eines Politikers

Mittlerweile ist er so ziemlich der Einzige, der sich gegen eine Vermögenssteuer ausspricht. Damit arbeitet er offensichtlich gegen die Interessen der Republik, und ist in meinen Augen weder als Finanzminister noch als Vizekanzler länger tragbar.

Wenn auch der Spindelegger momentan ein eher klägliches Bild vermittelt, ganz so sehe ich das nicht, ich sehe eher diesen momentanen Hype um die Vermögenssteuer kritisch. Immerhin hat man in beiderseitigem Einvernehmen vor wenigen Wochen ein Doppelbudget beschlossen, in dem keine Rede von der "Millionärssteuer" war. Was jetzt passiert, das erinnert fatal an das Jahr 2000, wo der Gewerkschafter Nürnberger plötzlich nicht mehr zur vereinbarten Pensionsreform stehen wollte. Und dass es um unser Budget so traurig bestellt ist, daran ist nicht zuletzt auch die fehlende deutliche Anhebung des faktischen Pensionsalters schuld.

Aber schauen wir uns einmal an, was da unter Millionärssteuer verstanden wird. Trotz gegenteiliger Beteuerung von Ostermayer ist längst nicht alles klar. So hat Andreas Schieder - Vorsitzender der Sozialdemokratischen Parlamentsfraktion - von 1 Million pro Haushalt als Basis gesprochen, Ostermayer nennt 1 Million pro Person als Grenze. Aber dieser Widerspruch ist fast nebensächlich im Vergleich zur Frage, wie dieses Vermögen bestimmt wird.

Für den typischen Mittelständler (der soll ja laut Ostermayer ungeschoren bleiben) ist dabei die Frage der Bewertung seines Eigenheimes entscheidend. Ich meine dabei die Frage: Einheitswert oder Verkehrswert? Wird der Verkehrswert herangezogen, dann kommt auch der Mittelständler dran bei der Vermögenssteuer, da führt kein Weg vorbei. Auch wenn er sich von den enormen Wertsteigerungen der letzten Jahre nichts kaufen kann, denn er will ja nur wohnen in seiner Hütte. (Übrigens: wie komme ich zum echten Verkehrswert einer Immobilie, solange ich sie nicht zum Verkauf anbiete?) Und jede Lösung, die auf dem Einheitswert beruht (und wenn es der dreifach EW ist), läuft Gefahr, beim Verfassungsgerichtshof angefochten zu werden. Haben wir ja schon gehabt, siehe Erbschaftssteuer.

Die heutige Aussage, dass er die Reichen um SPENDEN bittet ist an politischer Idiotie kaum zu überbieten.
Auch die ganz einfache Ermittlung des Vermögens durch Selbstdeklaration :haha:, wie sie Ostermayer vorschwebt, ist eine naive Vorstellung. Die Erfahrung lehrt uns, dass die Menschen (zumindest in Deutschland und Österreich) bei der Steuer nicht ehrlich sind. Also wird der nächste Schritt die vollständige Abschaffung des Bankgeheimnisses sein müssen. Hat Faymann das nicht immer wieder dezidiert ausgeschlossen? :hmm: Was werden viele Mittelsständler machen? Zum Beispiel Gold in Form von Münzen kaufen, das kommt auch der um sich greifenden Angst vor einer völligen Entwertung der Sparguthaben entgegen. Dass Aktien dann in das zu versteuernde Vermögen fallen, das ist ohnehin klar. Aber was ist mit Lebensversicherungen, die vielen Menschen als Altersvorsorge dienen? Weil sie dem Pensionssystem nicht mehr so recht getraut haben?

Pensionssystem und Pflege: Bei uns sind als eine Folge der gesellschaftlichen Entwicklung die "Familienbande" oft weitgehend verloren gegangen. Zumindest, was die finanzielle Verantwortung betrifft. Es wird Vermögen angesammelt, das man dann rechtzeitig den gesetzlichen Erben überträgt. Nach drei Jahren sind die dann fein raus, wird der Erblasser (bzw. Schenkende) zum Pflegefall, dann blecht die Allgemeinheit. Irgendwie ist in diesem System der Wurm und auch das trägt zum Defizit (in dem Fall der Bundesländer) erheblich bei.

Wie sehr betrifft es mich persönlich? Wenn ich einen Teil meines Immobilienvermögens (mit vertraglichen Nutzungsbedingungen, das gibt es ja) dem gesetzlichen Erben übertrage, dann wird mich die Vermögenssteuer nicht betreffen. Und wenn ich mir die bisher publizierten Vorschläge zur Reform der Lohn- und Einkommenssteuer anschaue, dann werde ich profitieren, und zwar nicht unerheblich. TRotzdem finde ich es nicht richtig. Besser fände ich, wenn alles daran gesetzt würde, möglichst bald von den Schulden herunter zu kommen.
 
der herr martin bartenstein - seines zeichens milliardär - nennt sich mittelständer.....da fängt schon mal das problem an.
 
der herr martin bartenstein - seines zeichens milliardär - nennt sich mittelständer.....da fängt schon mal das problem an.
Ich red aber hier nicht über Fabrikanten, sondern über Leute mit (je nach Berechnungsart, Verkehrs- oder Einheitswert) über oder unter einer Million.

Dass sich gewisse Kreise Sonderrechte heraus schinden wollen, das zeigt ja die beginnende Diskussion in den Medien. Aber kommen wir zurück zu Ostermayer. Nach dessen optimistischen Hochrechnungen zu schließen, wird der Verkehrswert die Basis bilden. Anders geht es sich nicht aus, will er den Bürgern die geplanten Summen abpressen. Und weil Ostermayer ja so gerne die Schweiz zitiert ........


Die SPÖ orientiert sich mit ihren Vermögenssteuern an der Schweiz, wo man maximal 37,5 Prozent Einkommensteuer zahlt.

06.06.2014 | 18:29 | von Norbert Rief (Die Presse)

Wien. Die Weisheit ist enervierend alt, aber selten schien sie so passend wie bei der aktuellen Diskussion über die Vermögenssteuern der SPÖ: Man soll nur den Statistiken trauen, die man selbst gefälscht hat. :)mrgreen:) Denn während die SPÖ meint, ihre Erbschafts- und Vermögenssteuer bringe knapp zwei Milliarden Euro pro Jahr, kommt das von ÖVP-Chef Michael Spindelegger geführte Finanzministerium in einer „Schnelleinschätzung“ nur auf 125 Mio. Euro für beide Steuern.

Die SPÖ rechnet beispielsweise damit, dass die Erbschafts- und Schenkungssteuer 300 bis 500 Mio. Euro bringt. Spindeleggers Schätzung erbringt dagegen bescheidene 15 Mio. Euro. Wo die Sozialdemokraten 1,5 Milliarden Euro an Millionärssteuern sehen, kommt die Volkspartei auf 110 Mio. Euro.

Der Unterschied liegt in den unterschiedlichen Berechnungsmethoden: Die SPÖ kalkuliert etwa bei den Immobilien mit aktuellen Marktpreisen, die ÖVP dagegen rechnete die 1993 abgeschaffte Vermögens- und die 2007 vom Verfassungsgerichtshof gekippte Erbschaftssteuer hoch.

Wie auch immer: 0,1 bis 0,9Prozent soll man laut SPÖ-Plänen nach einem Freibetrag von einer Million Euro für jede weitere Million bezahlen. Vorbild für dieses Modell sei die Schweiz.

In Zürich bezahlt eine Familie mit 181,500.- Franken Jahreseinkommen ganze 11,4 % Steuern (total, inklusive Kirchensteuer). Die Vermögenssteuer ist progressiv gestaltet und liegt bei maximal 0,3 Prozent – die werden ab einem Vermögen von 3,2 Millionen Franken fällig. In Luzern beträgt der Höchststeuersatz überhaupt nur 5,7 Prozent. Und der gilt, wenn man mehr als 1,9 Millionen Franken pro Jahr verdient.

Also, Herr Ostermayer: Her mit dem Schweizerischen Modell.
 
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In Zürich bezahlt eine Familie mit 181,500.- Franken Jahreseinkommen ganze 11,4 % Steuern (total, inklusive Kirchensteuer). Die Vermögenssteuer ist progressiv gestaltet und liegt bei maximal 0,3 Prozent – die werden ab einem Vermögen von 3,2 Millionen Franken fällig. In Luzern beträgt der Höchststeuersatz überhaupt nur 5,7 Prozent. Und der gilt, wenn man mehr als 1,9 Millionen Franken pro Jahr verdient.

Also, Herr Ostermayer: Her mit dem Schweizerischen Modell.

jetzt suchst dir die kantone aus, wo man weniger zahlt? :-D

gerne, wenn man sofort die steueroasen-privilegien und bankgeheimnis in der schweiz aufhebt.
nach 5 jahren ist der steuersatz in der schweiz bei 50% fürs einkommen....
 
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Politiker glänzen in ihrer Profession dadurch wofür in jedem Privatbetrieb umgehend der blaue Brief frei Haus per Expresszustellung übermittelt wird nämlich unprofessionelles Verhalten im Job!
 
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Unsere großen Töchter

Da kannst du jetzt noch die Gräfin von und zu Ali nennen, oder die Grete Laska. Aber das würde ich jetzt nicht als Munition gegen die neue und verschandelte Bundeshymne sehen. Ist es nicht vielmehr so, dass sich unter den Politikerinnen ebenso viele fragwürdige Figuren finden wie unter ihren männlichen Kollegen? :hmm:
 
Da kannst du jetzt noch die Gräfin von und zu Ali nennen, oder die Grete Laska. Aber das würde ich jetzt nicht als Munition gegen die neue und verschandelte Bundeshymne sehen. Ist es nicht vielmehr so, dass sich unter den Politikerinnen ebenso viele fragwürdige Figuren finden wie unter ihren männlichen Kollegen? :hmm:

Ja, du sagst es:daumen:
Passt halt trotzdem sehr gut in den Thread "Image eines Politikerinnen"
 
verschandelte Bundeshymne
Töchter in der Bundeshymne, was für eine Verschandelung! Gleichberechtigung schön und gut, aber irgendwo muss es Grenzen haben und die Bundeshymne, das offizielle Lied der Republik, ist definitiv ein Fall, wo Frauen nichts darin verloren haben.

Text alt:HeimatbihistugrooßeherSöhne
Text neu:HeimatgrooßerTöchterundSöhne
Dass es einem feinsinnigen Sangeskünstler wie Andreas Gabalier widerstrebt, das hässliche "Töchter und" anstatt des schönen, harmonische "groß-eher" zu singen, kann man verstehen.
 
Töchter in der Bundeshymne

Ist durch die Vermehrung der Silben wohl etwas holprig geworden. Vermutlich wird deiner Meinung nach auch unsere Sprache durch diversen innenliegenden Unsinn behübscht und keinesfalls verschandelt.

Aber der eigentliche Kernpunkt der Kritik ist, dass den Österreichern hier etwas aufgezwungen wurde, was sie nicht wollen. Von einer Politikerin, die jetzt außer feinsinnigen Schließmuskelargumenten nichts Positives vorzuweisen hat. Eine traurige Figur hat dabei allerdings auch ihre Partei abgegeben, deren Funktionäre zu feig waren, hier ein klares Nein zu sagen.

Dass die Mehrheit der Bevölkerung lieber bei der alten Version geblieben wäre (wohlgemerkt: auch die Mehrheit der Frauen), das steht wohl außer Streit.
 
Ist durch die Vermehrung der Silben wohl etwas holprig geworden.
Im Gegenteil: In der alten Version hat eine Silbe gefehlt, die mit "große-her" aufgefüllt werden musste. Wenn das nicht eher holpriger ist, als die jetzige Version "Töchter und", dann weiß ich nicht. Man tut sich wahrscheinlich nur schwerer damit, wenn man die alte Version von der Schulzeit an gewohnt war.


Kernpunkt der Kritik ist, dass den Österreichern hier etwas aufgezwungen wurde, was sie nicht wollen.
Was passt denn den Österreichern nicht? Alle Argumente gegen die Änderung sind im Grunde lächerlich und laufen auf Spindeleggers berühmten Ausspruch zum Zivildienst hinaus: "Weil's immer schon so war."
 
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Andererseits sind alle Argumente dafür im Grunde noch lächerlicher und laufen auf "Frauen müssen überall rein, egal wie und warum" hinaus.
Ich zumindest konnte nirgendwo ein wirkliches Argument für die Änderung finden und dass dann natürlich ein grosses "Warum soll'n ma's ändern" im Raum stehen bleibt ist einfach logisch.
 
Frauen müssen überall rein, egal wie und warum

eh nicht....und schließlich gab und gibt es ja keine Frauen in Österreich, die man als "grosse Töchter" bezeichnen könnte.......und selbst wenn....in der Bundehymne düfen ja nur Männer (Söhne) erwähnt werden......warum eigentlich?
 
die änderung ist erst wieder für die fisch. ich bin 1,80, kann mit grosser söhne also halbwegs was anfangen, bekannte von mir, a zwergerl mit 1,55 kommt sich aber bei grosser töchter berechtigerweise etwas diskriminiert vor.

wäre als für folgende änderung: heimat bist du grosser/kleiner söhne/töchter ... :lehrer:
 
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