Ist das ein gängier Spruch in der Homo-szene um von der Wahrheit abzulenken?
Robert Koch Institut, Berlin (2014):
Das relative Infektionsrisiko für AIDS bei Männern, die Sex mit Männern haben, ist: 67,2%. Bei Männern, die ausschließlich heterosexuell leben, ist es: 23,6%.3
Center for Disease Control and Prevention, USA (2013):
Der bei weitem häufigste HIV-Infektionsweg unter den männlichen 13- bis 24-Jährigen war der homosexuelle Kontakt. 91,8 % der HIV-Diagnosen finden sich in dieser Gruppe. Der heterosexuelle Kontakt machte 3,4 % der Fälle aus
Und so weiter, und so fort...
Der Spruch ist schwer überspitzt und soll nicht verallgemeinert verstanden werden. Was Neuinfektionen mit HIV angeht, ist es bei den homosexuellen Männern seit Jahren gleichbleibend, während die heterosexuellen immer weiter aufholen.
Es gibt eine Schwulenszene die auf Bareback steht, das kann man schwer abstreiten. Ich bin jetzt 45, habe in meinem Leben bereits den einen oder anderen Kontakt mit Männern gehabt, auch mit sogenannten Szeneschwulen.
Meine Erfahrung ist, dass gerade der Umgang mit HIV, bzw. dem
Kondom als alleinigem Schutz Standard ist. Zumeist wird das bereits vor irgendwelchen sexuellen Handlungen thematisiert, ein Verkehr ohne Kondom von Vorneherein ausgeschlossen usw.
Der Umgang damit ist, selbstverständlich weil der (Anal)Verkehr zwischen Mann und Mann derart gefährich ist, ein offener und recht verantwortungsbewusster.
Was heterosexuelle
Kontakte angeht, würde ich jetzt nicht unbedingt behaupten, dass derart verantwortungsbewusst damit umgegangen wird.
Ich war Berufsmusiker, hatte ausreichend ONS und der Verweis, dass man auf das Kondom verzichten könne, weil eh Pille, oder Spirale, oder was auch immer, kam sehr regelmäßig.
Es gab Frauen die überrascht waren, dass ich trotzdem auf ein Kondom bestand, es gab sogar Frauen, welche die Thematik überhaupt nicht angesprochen hatten und im Nachhinein überrascht waren, dass ich mir während des Leckens, von ihnen unbemerkt, ein Kondom übergezogen hatte.
Und es gab Frauen, die kein Problem damit gehabt hätten, sich ohne Gummi in den Arsch ficken zu lassen.
Was Geschlechtskrankheiten im Allgemeinen angeht, wäre mir bisher kein großer Unterschied zwischen schwulen, bzw. bisexuellen Männern und heterosexuellen Frauen aufgefallen.
Ich ließ mich früher in der Regel halbjährlich auf STDs testen, kenne viele Schwule die das sogar in kürzeren Abständen machen lassen.
Dies führt auch dazu, dass schwule Neuinfizierte schnell mal Diagnostiziert und auch behandelt werden, was zu einer geringeren Weitergabe der Infektion führt.
Bei Heteros wird eine Infektion oft jahrelang nicht erkannt, weil sie sich nicht so selbstverständlich und regelmäßig testen lassen.
Seit ich in langjährigen heterosexuellen Beziehungen lebe, fallen diese Tests seltener aus, genauso wie die sexuellen Kontakte zu Männern.
Trotzdem passieren sie noch regelmäßig.
Wann wart ihr zum letzten Mal beim Aids, bzw. STD-Screening?
Kleine Zeitung