in volksschule wurde das kreuz abgehängt.

Zumindest bei einem weiteren Poster erweckte dein Einwand, dass es neben demokratischen Mitteln auch noch juristische Mittel gibt, Widerspruch. Also handelt es sich nicht um eine Einzelmeinung eines Isolierten.

Isoliert oder nicht, Einzelmeinung oder nicht, richtiger wird sie dadurch nicht.
 
Umkehrschlüsse müssen nicht stimmen. Es ist ein Kennzeichen von Demokratie und deshalb demokratisch, dass ein Bekämpfen von Gesetzen im Rechtsstaat möglich ist, das heisst aber nicht, dass dieses ausschliesslich in Demokratien möglich ist.

Nein, Gesetze bekämpfen zu können ist ein Kennzeichen von Rechtsstaaten mit hierarchischer Rechtsstruktur. Die demokratische Methode wäre, neue Gesetze zu beschließen oder unerwünschte außer Kraft zu setzen. Das sind zwei nebeneinander existierende, voneinander in gewisser Weise abhängige aber keinesfalls gleichzusetzende Ordnungssysteme.
 
In einer Zeit, in der die enge Verflechtung von Kirche und Staat zunehmend gelöst wird, in der zunehmend verschiedene Glaubensrichtungen in den Schulen und öffentlichen Gebäuden Platz finden, halte ich eine Wegnahme der Kruzifixe für überlegenswert. Sie sollen allerdings nicht durch Symbole anderer Religionen ersetzt werden.

Generell halte ich die gesamte Problematik für einen Sturm im Wasserglas. Denn kaum jemand beachtet die Kruzifixe im Klassenzimmer - erst die Instrumentalisierung für politische Zwecke erzeugt einen Aufschrei.
 
Das kann man aber so nicht sagen.
"Unser Staat" wird von demokratisch gewählten Vertretern regiert, welche mit demokratisch legitimierten Mehrheiten Gesetze beschließen und Verträge eingehen, welche nach dem demokratischen Prinzip für alle Staatsbürger Gültigkeit verbindlich gelten. Egal, was Teile der Bevölkerung davon halten.

Außerdem ist Deine Argumentation sachlich falsch: Kreuze in den Schulklassen werden im Konkordat nicht einmal erwähnt, diese Bestimmung ist durch das Religionsunterrichtsgesetz geregelt, welches lange vor der neuerlichen Anerkennung des Konkordates beschlossen wurde. Dieses Gesetz würde auch im Falle einer Beendigung des Konkordates weiterhin Gültigkeit haben.

und könnte jederzeit aufgehoben werden, ebensso das Konkordat.
Im Jahr 2013 braucht es in Mitteleuropa keinen Vertrag der Republik mit einer schrumpfenden Religionsgemeinschaft.
 
Hängt ein Kreuz oder hängt keiner?

„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

Antoine de Saint-Exupéry (Werk: Der Kleine Prinz)
 
und könnte jederzeit aufgehoben werden, ebensso das Konkordat.
Im Jahr 2013 braucht es in Mitteleuropa keinen Vertrag der Republik mit einer schrumpfenden Religionsgemeinschaft.

Warum sollte es aufgehoben werden? Wer legitimiert dich zu einer solchen Forderung?

Dein Kurzzeitgedächtnis ist reichlich unterentwickelt (Alzi? :hmm:) ...... Darf ich dich daran erinnern, dass vor kurzer Zeit das erfolgloseste Volksbegehren in der Zweiten Republik stattgefunden hat?
 
Warum sollte es aufgehoben werden? Wer legitimiert dich zu einer solchen Forderung?

Das mit dem Demokratieverständnis hast du nicht ganz verstanden. Alleine dadurch, dass er Teil des Volkes ist, ist er als Individuum zu solchen Forderungen berechtigt. Ob er eine Mehrheit für seine Wünsche überzeugen kann, steht auf einem anderen Blatt. Es ist aber wesentliches Element der Demokratie, dass sich jeder, unabhängig von seinem Stand, politisch einbringen darf.
Für Saturn: rechtlich wird dieses demokratische Element durch die Meinungs- und Redefreiheit abgesichert, die aber noch weit mehr als nur politische Ambitionen abdeckt.
 
Naja um wirklich Nägel mit Köpfen zu machen, würden eigentlich die gesetzlichen kirchlichen Feiertage auch abgeschafft gehören. Denn es werden ja wieder alle verpflichtet an diesen Tagen nicht in die Arbeit gehen zu dürfen.;) Oder wenigstens in zeitgemäße Bezeichnungen umgenannt werden.



:ironie:
 
Keine Frage und die Meinung ist zu akzeptieren, nur sollte diese Akzeptanz von beiden Seiten ausgehen.

Die Akzeptanz von Mehrheitsentscheidungen (außer bei Fragen der Minderheitenrechte) natürlich, was aber nicht heißt, dass man Meinungen übernehmen muss. Auch das gilt für alle Seiten.
 
Die demokratische Methode wäre, neue Gesetze zu beschließen oder unerwünschte außer Kraft zu setzen.
Das Ausserkraftsetzen von Gesetzen durch den Verfassungsgerichtshof fällt somit auch nach deiner Definition unter demokratische Methode.
 
Naja um wirklich Nägel mit Köpfen zu machen, würden eigentlich die gesetzlichen kirchlichen Feiertage auch abgeschafft gehören. Denn es werden ja wieder alle verpflichtet an diesen Tagen nicht in die Arbeit gehen zu dürfen.

Das ist die logische Folge, ohne Ironie Schild...
 
Das Ausserkraftsetzen von Gesetzen durch den Verfassungsgerichtshof fällt somit auch nach deiner Definition unter demokratische Methode.

Nein, diese nennt sich im juristischen Fachdeutsch Normenkontrolle und hat mit Demokratie nichts zu tun.
 
Aber nur, wenn man einen sehr verquere Logik zur Grundlage legt :mrgreen:

Sehe in Italien was sich jetzt abgespielt hat. Haben sich durchgesetzt dass das Kreuz in der Schulen an der Wand hängen bleibt, aber die kirchliche Feiertage hat man denen auf einen Sonntag verschoben, das ja kein freier Tag unter der Woche gibt. Nicht mal Vatikan konnte daran was ändern.
 
Das Ausserkraftsetzen von Gesetzen durch den Verfassungsgerichtshof fällt somit auch nach deiner Definition unter demokratische Methode.

Nein tuts ned, denn nach seiner Definition fällt es unter juristische Methode, die es auch ist....
 
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