meinte aber das eher zynisch, d.h. es ändert sich dann alles massiv und wir werden andere Probleme vorrangiger sehen....
Wir sehen das tatsächlich recht ähnlich ......
Der typische Österreicher strebt nach Sicherheit, die es weltweit nicht mehr gibt. Jeder vesucht, seine Kinder oder sich selbts in eine staatsnahe Firma einzubringen. Wie das geschafft ist, kündigt man innerlich und erwartet sehnsüchtig jahrzehntelang die Pension. Dieser Schmäh wird bald zu Ende sein, mit oder ohne Korruption!
Diese Einstellung ist weit verbreitet. Allerdings nicht bei allen Menschen. Möchte meine eigene berufliche Laufbahn nur ansatzweise schildern .... ich bin aus einem staatsnahen Unternehmen (damals sogar 100 %, heute ein O statt damals ein Ö
), das im Vergleich zur Privatwirtschaft deutlich bessere Gehälter bezahlt hat, in ein Tochterunternehmen eines (nicht österreichischen) Konzerns gewechselt. Ich weiß da, wovon ich rede.
Nicht alle Österreicher warten sehnsüchtig auf die Pension. Aber alle, die länger etwas leisten wollen, die wurden und werden vom System beschissen. Und hier liegt schon einer der großen Unterschiede zu den Chinesen und den asiatischen Tigern. Wenn bei uns über Pensionen diskutiert wird, dann meint man, es würde über eine Wohltat diskutiert, welche die Bürger vom Staat erhalten. Quasi eine Leistung, welche uns die Regierungsparteien spenden. Und es wird fleißig umverteilt, von den Leistungsträgern hin zu jenen, die sich zum ehest möglichen Zeitpunkt von der Leistung verabschiedet haben.
In Asien läuft das ganz anders. Beispiel: Thailänder (ausgenommen Staatsangestellte) haben keinen staatlich organisierten Pensionsanspruch. Die Familie ist das soziale Netz. Wer Kinder groß zieht
und für seine Familie da ist, für den wird gesorgt werden. Familie darf man ruhig sehr weit gefasst sehen, auch deine Brüder und Schwestern werden dir helfen (Das ist keine Fiktion, ich habe das in der Realität erlebt!!). Klar hat dieses System auch Nachteile und ich möchte das nicht für Österreich empfehlen. Aber das zugrunde liegende Prinzip gibt schon Anlass, nachzudenken.
Es ist aber nicht nur das Pensionsantrittsalter ...... auch die Jahresarbeitszeit hat sich innerhalb der letzten 2 Generationen drastisch verringert. Einerseits dadurch, dass die Wochenarbeitszeit von 48 Stunden (
ja, 48 Stunden waren zu Beginn der 60-er normal) auf 38 Stunden gesenkt wurde. Damals gab es ganze 2 Wochen Mindesturlaub, heute sind es 5 Wochen. Und auch die Möglichkeiten für bezahlte Karenzierungen haben sich ähnlich entwickelt.
Zusammen mit Lohnabschlüssen, die selten unter 5 %, manchmal bei 10 % gelegen sind, hat das natürlich zu einer starken Erhöhung der Lohnkosten geführt. Ein Teil konnte durch Produktivitätssteigerung wett gemacht werden. Aber irgendwann ist auch da nicht mehr viel zu holen. Und dann kamen Handel und mit ihm die Konsumenten auf eine grandiose Idee: Hier im Hochlohnland verdienen, aber Produkte aus Billiglohnländern konsumieren. Vor dem Fall des Eisernen Vorhangs gehörten da auch unsre östlichen Nachbarn dazu, IKEA ließ z. B. in der DDR fertigen.
Mit dem Ende der Volksdemokratien kam dann die Globalisierung erst so richtig in Schwung. Die Asiaten schuften Tag und Nacht ohne Rücksicht auf Umwelt und Gesundheit. Und wir verstehen unter Arbeitsteilung offenbar, dass wir konsumieren, was das Zeug hält. Das läuft jetzt seit 2 Jahrzehnten so. Haben wir tatsächlich geglaubt, dass dieses Ungleichgewicht ein festgeschriebener Teil der Weltordnung sei?