Jugendgewalt, was tun?

Naja, ein Kind braucht Kontrolle. Verläuft alles normal, müsste ein Jugendlicher ohne Kontrollen auskommen. Ists doch nötig zu kontrollieren lief schon zuvor so viel schief, dass man eingreifen muss. Dann können sich die Eltern überlegen, verzichte ich auf etwas und kümmere mich mehr um mein Kind (sofern das dann noch etwas bringt) oder schufte ich weiter wie bisher und leiste mir was auch immer.

ist halt oft der fall das man kinder/jugendliche die straffällig wurden und wo beide eltern arbeiten gehn dann einfach in heime für schwererziehbare abschiebt , meiner meinung nach der grösste schwachsinn den es gibt , dort werden die wenigsten brav der großteil bekommt dort den "besonderen feinschliff" .

ich kenne da einen jungen der war damals 14 , man hat ihn in heime (allentsteig und dann korneuburg) abgeschoben mit den worten "dich mach ma ganz klein" ... naja nach 2 jahren wurde der bub dann aus korneuburg entlassen , auf dem entlassungspapier stand aber nicht etwa "brav geworden" sondern da stand zu lesen "unerziehbar"
 
ist halt oft der fall das man kinder/jugendliche die straffällig wurden und wo beide eltern arbeiten gehn dann einfach in heime für schwererziehbare abschiebt , meiner meinung nach der grösste schwachsinn den es gibt , dort werden die wenigsten brav der großteil bekommt dort den "besonderen feinschliff"

Warum ist das so? Vermutlich weil die Jugendlichen dort nur verwahrt werden. Das kann auch besser funktionieren.
Wir haben im Nachbarort so eine Einrichtung. Manche die dort wieder ausgegliedert wurden, kamen in die Klasse unserer Jüngeren. Anfänglich nach der "Entlassung" haben sie sich wirklich vorbildlich benommen, allerdings war das kein dauerhafter Zustand. Langsam ging das dann doch wieder etwas verloren. Mal sehen obs zu einem normalen Leben reicht oder obs doch noch schief geht.
 
ist halt oft der fall das man kinder/jugendliche die straffällig wurden und wo beide eltern arbeiten gehn dann einfach in heime für schwererziehbare abschiebt , meiner meinung nach der grösste schwachsinn den es gibt , dort werden die wenigsten brav der großteil bekommt dort den "besonderen feinschliff" .

Also Heime für schwererziehbare Jugendliche sind auch meiner Meinung der falsche Weg. Weil für schwere Delikte sind die sowieso hinter schwedischen Gardinen bzw. bekommen andere Maßnahmen. Meistens sind bei den straffällig gewordenen Jugendlichen kleinere Delikte, wie der Diebstahl einer CD aus dem Geschäft usw. Ursache für den Heimaufenthalt, vor allem wenn ein und daselbe Delikt öfters begangen wird. Oft sind solche Kleindelikte auch ein Hilfeschrei nach Aufmerksamkeit, wenn die Eltern das Kind, auch durch mangelnde Zeit, mehr oder weniger verwahrlosen lassen! Kenne da auch ein Bsp mit einem 11jährigen Burschen. Da hat es sich so zugetragen. Im Heim lernt man dann auch andere Kleinkriminelle kennen oder Drogen (irgendeiner kifft oder kokst immer) usw. und irgendwann nimmt das Unheil seinen lauf und man bekommt dort, wie Mike treffend sagt, den "besonderen Feinschliff".
 
Was machst dann mit denen?:fragezeichen:

Wenn es nur daran liegt, dass die Eltern zu wenig Zeit haben und das Kind deswegen straffällig ist und die familäre Situation tragbar ist, würde ich das Kind nicht ins Heim abschieben, sondern versuchen, unter Aufsicht eines Psychologen, die Zustände die dazu geführt haben schrittweise zu reduzieren. Manchmal sind die Eltern einfach zu blöd für die Erziehung und brauchen dann eine "Erziehung" durch Psychologen und anderen Fachleuten. Meistens kann man in sehr kurzer Zeit <=1 Monat schon viel erreichen. Unter "Erziehung" verstehe ich hier, das Erlernen von sozialen Kompetenzen.

In Wien haben diese Heime halt keinen guten Ruf.
 
Was machst dann mit denen?:fragezeichen:

Betreutes wohnen in WG Kleingruppen mit ausreichend pädagogischen Personal. Am besten im Verhältnis 1:1. Und diese sollten ihren Job nicht als Beruf sondern aus Berufung machen. Dann würd's auch mit'n resozialisieren funktionieren. Und der geringe Anteil derer die's auf diese Art dann nicht schnallen ab in Bootcamps. Zuckerbrot und Peitsche ist manchmal auch eine wirksame Erziehungsmethode.
 
ist mit den bootcamps halt so eine sache , wielange hält man einen jugendlichen dort fest , der eine hat einen starken willen der andere weniger , kommt halt dann drauf an ob ein resozialister junger mensch das camp verlässt oder ein völlig verstörter , geistig abwesender psychophat.
 
Betreutes wohnen in WG Kleingruppen mit ausreichend pädagogischen Personal. Am besten im Verhältnis 1:1. Und diese sollten ihren Job nicht als Beruf sondern aus Berufung machen. Dann würd's auch mit'n resozialisieren funktionieren. Und der geringe Anteil derer die's auf diese Art dann nicht schnallen ab in Bootcamps. Zuckerbrot und Peitsche ist manchmal auch eine wirksame Erziehungsmethode.

Das mit dem betreuten Wohnen ist auch ne super Idee! :daumen:

Naja, Bootcamps für alle die auf Taxler losgehen, die Tom heißen und im EF posten. :cool: Und für Leute die ihm zuwenig Trinkgeld geben. ;) :mg:

:ironie:
 
Das mit dem betreuten Wohnen ist auch ne super Idee! :daumen:

Waren die Täter in München nicht auch im betreuten Wohnen?

Ich habe einmal so eine Wohngruppe besucht:confused: es kam mir doch sehr suspekt vor. Entweder waren die Jugendlichen so daneben oder die Betreuer einfach unfähig. Vermutlich werden diese Dinge auch kaputtgespart.
 
das antiautoritäre erziehungsmodell ist bekanntlich gescheitert, ich denke ein zwischending auf vertrauensbasis ist der idealfall,pädagogik wird aber niemals ohne kontrolle und grenzen aufzeigen funktionieren

Wieviele Kinder hast du großgezogen? Keines? Dachte ich mir :roll:
 
Und wie denkt Ihr über Maßnahmen zur Eindämmung von Jugendgewalt ??

Grundsätzlich Begrüßenswert, wenn Sie denn ziehen - ein Ausweitung von Strafmaßnahmen ist keine Lösung des Problem an sich.

Ich teile die bereits geäußerte Ansicht, dass es hier ein grundsätzliches gesellschaftliches Werte Problem gibt.

Der Mensch wird in der Gesellschaft derzeit hauptsächlich im Kontext seiner Arbeitskraft gesehen.

Der Aspekt der Leistungsgesellschaft ist aktuell so sehr in den Vordergrund gerückt, dass andere Bereiche mit geringer Priorität betrachtet werden.

Medial läuft vieles unter der "Reich und Schön" Devise und kann damit als (materielle) Vorgabe interpretiert werden, die damit für Viele erstrebenswert ist.

Im Umfeld dann die Realität - sinkende Umsätze in vielen Branchen, Jobabbau -Wirtschaftskrise - soziale Unsicherheit für Viele - kritische Situationen für Andere.

Die Differenz zwischen der tristen Realität und den übersteigerten Erwartungen führt dann zu Frust - es ist nichts gesichert, es gibt keine Garantie - die forcierte Flexibilisierung reisst Familien auseinander - die mangelhafte Work Life Balance im Zusammenhang mit übertriebenen Vorstellungen und ständig nachgeeiferten Idealen tut ihr übriges und sorgt für stetige Destabilisierung familliärer Netze und auch das resultiert in Frust.

Wo können wir heute unseren Kindern noch ehrlich gültige Perspektiven für eine gesicherte Zukunft versprechen?

Aus diesem Frust entsteht Aggression - Zwischen Eltern, Zwischen Eltern und Kindern, unter Kinder -> und diese Aggression manifestiert sich dann in solche Taten - weil die Werte einfach nicht mehr vermittelt werden (können).

Werte vermitteln bedeutet, Werte leben - und hier sind die Eltern gefordert und übergreifend die "Gesellschaft", damit die Dinge wieder Gerade gerückt werden und der Mensch und Menschlichkeit wieder den Stellenwert erhalten, der Ihnen gebührt.


LG Bär
 
Wo können wir heute unseren Kindern noch ehrlich gültige Perspektiven für eine gesicherte Zukunft versprechen?

Eigentlich ein schöner Schlussatz - weil eine sinnvolle und ehrliche Antwort wir schwer sein !
 
Wo können wir heute unseren Kindern noch ehrlich gültige Perspektiven für eine gesicherte Zukunft versprechen?

Konnte man das überhaupt jemals?:confused:

Kriege, Arbeitsplatzabbau, Ölkrise, Kalter Krieg ........ irgendwas war doch eigentlich immer.:hmm:
 
na ja - seinerzeit vor langer Zeit ... als Facharbeiter zb hast du die die Firma ausgesucht nicht umgekehrt ... sicher war immer was ... aber heute ist nicht mal das konstant unsichere ein sicherer Faktor
 
ist mit den bootcamps halt so eine sache

Stimmt. Aber wenn alle anderen Methoden versagt haben ist es m.E. die letzte Chance vor'm Gefängnis.

Bootcamps für alle die auf Taxler losgehen, die Tom heißen

Dangscheen, aber ned Notwendig. Der hat eh mich am G'nack, da braucht's ka Bootcamp ... :mrgreen:

Entweder waren die Jugendlichen so daneben oder die Betreuer einfach unfähig. Vermutlich werden diese Dinge auch kaputtgespart.

Kann nur aus meinem Umfeld sprechen und da auch nur über das einzige betreute Wohnen das ich kenne. Und denen ist es gelungen aus einer schwererziehbaren 15jährigen eine normale 18jährige zu machen. War eine Kleingruppen WG mit 8 Personen im Verhältnis 1:1 Betreuer zu Kids.
 
na ja - seinerzeit vor langer Zeit ... als Facharbeiter zb hast du die die Firma ausgesucht nicht umgekehrt ... sicher war immer was ... aber heute ist nicht mal das konstant unsichere ein sicherer Faktor

Vor langer Zeit war die Kubakrise, der Kalte Krieg, Krise 1968 in der Tschechoslovakei, die haben zwar den Arbeitsplatz nicht direkt gefährdet, aber es war schon einige Male kurz vor dem grossen Knall.

Kann nur aus meinem Umfeld sprechen und da auch nur über das einzige betreute Wohnen das ich kenne. Und denen ist es gelungen aus einer schwererziehbaren 15jährigen eine normale 18jährige zu machen. War eine Kleingruppen WG mit 8 Personen im Verhältnis 1:1 Betreuer zu Kids.

Die die ich sah, war eine abgesetzte Aussengruppe von einem größeren Heim.
Betreuer sah ich einen, Jugendliche viele, gezählt hab ichs nicht, ich war zu beschäftigt die aggressiven verbalen Angriffe abzuwehren. Dabei musste ich dort nur meine Arbeit machen und wollte von denen überhaupt nichts.
Der Idealfall wars sicher nicht.
 
........ irgendwas war doch eigentlich immer.:hmm:
Aber eines war nie so stark wie heute: die Egoismus-Gesellschaft, die Wurschtigkeit der Menschen gegeneinander.

Früher ist es den Menschen allgemein materiell etwas schlechter gegangen, die Zunahme des Wohlstands, die Hebung der Lebensstandards waren die Früchte harter, oftmals entbehrungsreicher Arbeit. Das war aber auch allen Menschen der damaligen Zeit hinreichend klar.

Heute empfinden die meisten Menschen diesen Wohlstand und die Standards als eine Selbstverständlichkeit, an der auch jene teilhaben wollen, welche selbst nichts dafür zu tun bereit sind.

Das hat es früher einmal in diesem Ausmaß nicht gegeben, und dementsprechend geht's halt auch mit der gesellschaftlichen Kultur bergab.
 
Heute empfinden die meisten Menschen diesen Wohlstand und die Standards als eine Selbstverständlichkeit, an der auch jene teilhaben wollen, welche selbst nichts dafür zu tun bereit sind

Ein Satz der passt und sitzt ... als Lehre daraus ... wie wäre es mit einem *runterkommen* derer mit (zu viel) Wohlstand (nein ich werfe keine Steine im Glashaus) auf ein erträgliches Niveau ?
 
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