Mit den hier im Thread beschriebenen Sanktionen sprechen wir nämlich meiner Meinung nach lediglich genau dieselbe Sprache wie diejenigen, die wir damit bekämpfen und in Schach halten wollen...
Seh ich eigentlich nicht so. Die gleiche Sprache wär es wenn wir Gewalttäter in der Art Auge um Auge ... detto z.B. zusammenschlagen, niederstechen etc. Strengere und damit abschreckendere Strafen, Einweisung in ein Bootcamp usw. sehe ich als legitime Mittel der Gesellschaft sich solcher asozialer Subjekte zumindest vorübergehend zu entledigen.
Bsp. Der Knabe der erst unlängst mit'n Auto besoffen ein paar Tote hinterlassen hat. Ein, zwei Jahre im Knast werden für ihn sicher eine grössere und besser wirkende Nachdenkaufgabe sein ob er wieder besoffen fährt, als eine bedingte Strafe verbunden mit ein paar Stunden Sozialarbeit im Altersheim.
Das die Gesellschaft schuld ist glaube ich nicht. Wie's schon Vita schrieb, damals war's ned anders. Ab einem gewissen Alter verlieren die Eltern die Kontrolle über die Kids, heute halt schon ein bissl früher als zu unserer Zeit. Egal wie oft Vatern oder Muttern irgend etwas g'sagt haben, letztendlich war's uninteressant. Egal ob rauf ned, trink nix wenn'st mit'n Auto fährst usw. Gelernt das es deppert sein Konsequenzen hat hab ich als erstes in der Schule, dann in der Lehre, danach beim Bundesheer und anschliessend noch von einem netten Richter der mich wegen Körperverletzung verdonnert hat. Und das man ned b'soffen mit'n Auto fährt hab ich auch erst überrissen als der Deckel weg war. Hätten's damals auf meine Einsicht appeliert, mich g'streichelt und wären's mir mit ne'n Sozialarbeiter auf ethisch dahergekommen hättens bei mir und meinen Freunden maximal Gelächter geerntet. Heute traut sich ein Lehrer ned einmal einen renitenten G'schrappen zu ermahnen, geschweige dem nachsitzen lassen aus Angst das ihn seine Eltern ne'n Prozess anhängen. Detto in der Lehre oder beim Bundesheer. Und dann steht der Löffel dann mit seinen zwanzig Jahren die er nur durchs Leben g'streichelt worden ist auf einmal da und glaubt so geht's ewig weiter.
Solange jemand es nicht selbst kapiert helfen keine guten Worte sondern nur Sanktionen, bzw. die Androhung selbiger. Braucht man ja nur die Kids (und auch die Erwachsenen) heute fragen warum's ned ang'soffen mit'n Auto fahren. Ned weil's ihnen so grosse Sorgen macht das viell. wem anderen niederführen sondern weil's sich's mittlerweile rumg'sprochen hat das beinhart kontrolliert wird und die Sanktionen eher unlustig sind.
Bzgl. der angesprochenen Zivilcourage ... Ist halt so ne Sache. Geld und Angst hab ich eher selten, nur hat's der liebe Gott so wollen das ich ned aussehe wie der Schwarzenegger. Ergo, hab ich eine Konfrontation muss ich link sein, also wem möglicht rasch möglichst ernsthaft wehtun, um ned selbst plötzlich zum Opfer zu werden. Das birgt wiederum die Gefahr das ich plötzlich damit selbst zum Täter werde und vor'm Richter stehe. Bsp. Ein knappes Jahr her, Donauzentrum mitten in der Nacht, 3 Buam um die 20 prügeln auf einen am Boden liegenden ein, freundlicherweise gleich neben meinem Auto damit ich's ned so weit hin habe. Die andere anwesende werte Kollegenschaft hat's vorgezogen in den Autos zu bleiben und als ich mich einmischte habens plötzlich g'meint Taxler niederhauen wär auch lustig. In dem Fall hab ich's insofern lösen können, das ich ihnen erklärt habe das zumindest einer von ihnen auch draufgeht bevor's mich erwischt und irgendwie wollte keiner derjenige sein. Wärens mich angegangen hätt's dann zumindest ausser mir noch nen anderen vermutlich Schwerverletzten gegeben den ich dann dem Richter erklären hätte müssen. Weil als 44jähriger darf man ja ned auf ein Buberl hinhauen und muss ja wissen bla,bla,bla ... Und mein Taxischein könnt ich mir dann wegen Unzuverlässigkeit vermutlich sowieso aufzeichnen. Sei's drum, ist eh gut ausgegangen. Aber nachträglich stellte ich mir schon die Frage wozu eigentlich das ganze ...
Anderes Beispiel: Gürtel vor'm Blaustern. 6 Schwarze, fünf gegen einen. In dem Fall hab ich es selbe g'macht wie alle anderen Taxler samt'n Würstelstandler, nämlich sämtliche Luken dicht. Da aussteigen und Zivilcourage zeigen ist glatter Selbstmord. Bei 133 es übliche, wir kommen sofort. Aus'n Sofort sind dann wie immer 20 Minuten geworden, da waren dann ausser ein paar Blutflecken keiner mehr da. Will denen aber gar keinen Vorwurf machen weil's ja eh ständig unterbesetzt sind.