Jugendgewalt, was tun?

Nicht jede Familie die noch komplett ist, ist auch intakt.


Es ist die Zeit und die Liebe die man für die Kinder aufbringt die es ausmacht.
:daumen:

Und es ist offensichtlich auch ein unseliger "Zeitgeist", der einen Teil der Jugend so verrohen lässt.
 
Mag sein, dass mein Horizont ein kleiner ist aber ich kenne niemanden hier in Österreich der zwar 2.000 Euro netto verdient aber kein 13. und 14. Gehalt bekommt.

Bei unseren Nachbarn ist offenbar einiges anders .......
 
Fakt ist:

Familien haben berufsbedingt immer weniger Zeit für die Kinder.
Immer mehr Familien müssen immer länger arbeiten für immer weniger Geld.
Immer mehr Familien sind kaputt und emotional tot auch wenn sie vielleicht noch intakt nach außen scheinen.
Wir leben in einer Hochleistungsgesellschaft, die auf seine Mitglieder am Rand immer weniger Rücksicht nehmen.
Wenn man ein Niemand ist, so ist Gewalt heutzutage das erste Mittel der Wahl, um ein Jemand zu werden, sei es im Freundeskreis oder nur für sich selber.
Die Integrationpolitik ist gescheitert. Viele Türken und Ex-Jugoslawen fühlen sich in Österreich nicht daheim und leben in einer Parallelgesellschaft, was noch vom Staat gefördert wird, durch political correctness gegenüber Minderheiten. Darf ich als Halb Tschusch denke ich schon hier sagen! Und ist auch weder rassistisch noch faschistisch motiviert, sondern einfach eine Beobachtung, die ich in meinem Umfeld gemacht habe.
Liste endlos fortsetzbar!

Das Kinder und Jugendliche teilweise verohen und das die Gewalt zunimmt, dagegen gibt es keine präventiven Maßnahmen, die finanzierbar ist. Den die einzige Prävention wäre die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zu ändern. Unbezahlbar und in Zeiten der Globalisierung unmöglich. Meiner Meinung nach! Deswegen ist die einzige Möglichkeit, nüchtern betrachtet, diese tickende Zeitbomben die durch Wien laufen, durch harte Strafen am explodieren zu hindern. Ein bisserl Wunschdenken ist es natürlich auch, aber besser als diese Alibigesetze, wo einer mehrfach vorbestraft ist wegen Körperverletzung, aber den Knast trotzdem nie von innen gesehen hatte.

@Amore-Vita: Mein Beileid zu den viele Sachen, die dir passiert sind. Hast du schon Mal daran gedacht einen Waffenschein zu machen?

Lg an alle und Gratulation an alle für die sachliche und spannende Diskussion!
 
Ich war in diesem Sommer mit der Straßenbahn in Wien unterwegs.
Plötzlich bemerkte ich, wie zwei junge Männer aufeinander einschlugen.
Es war wirklich heavy. Ich hab ihnen gesagt, sie sollen aufhören, sonst ruf' ich die Polizei, was ich dann später auch tat.

Denn, einer kam auf den Boden zu liegen, der andere trat ihm mit dem Fuß ins Gesicht, dass aus seinem Mund Blut quoll.
Ich schrie den Angreifer an, er solle das lassen und zeigte auf mein Handy. In diesem Moment blieb die Straßenbahn an einer Haltestelle stehen und der Angreifer sprang aus der Garnitur und lief davon.

Ich rief die Polizei, sagte sie sollen auch einen Rettungswagen vorbeischicken.
Wies den Verletzten an, an der nächsten Haltestelle auszusteigen, gab der Polizei den Namen dieser Haltestelle an. Ich fuhr weiter.

Keiner der Fahrgäste rührte auch nur einen Finger, um mir zu helfen, mit der Ausnahme, dass einer dem Verletzten das Handy vom Boden aufhob.

Fazit, Überwachungskameras etc. nützen gar nix, solange die Zivilcourage so gering entwickelt ist. Und - im Rausch der Aggression denkt so ein Angreifer gar nicht an Überwachungskameras.

Und - wenn ich mir den letzten Vorfall da in München vor Augen führe, wo zwei Jungendliche einen erwachsenen Mann, der Kinder schützen wollte, zu Tode prügelten, oder an den Typen, der jetzt vor Gericht steht weil er einem Mann, der zufällig seine Wege kreuzte, das Gesicht zu Brei schlug, sodass dieser an seinen Zähnen erstickte -dann läufts mir jetzt noch kalt über den Rücken, wenn ich an den Vorfall in der Straßenbahn denke.

Das hätte auch anders ausgehen können........
Ich bin mir nicht sicher ob ich auf die gleiche Art und Weise wieder handeln würde.
 
@Amore-Vita: Mein Beileid zu den viele Sachen, die dir passiert sind. Hast du schon Mal daran gedacht einen Waffenschein zu machen?


:shock:Danke, aber nein, daran hab ich noch nie gedacht und das kommt für mich auch nicht in Frage. Es ist auch kein Grund vorhanden, weshalb ich mir eine Waffe zulegen sollte.
Die Geschichte im Lokal ist schon über 12 Jahre her und war zum Glück ein Einzelfall.

Vita
 
Die Integrationpolitik ist gescheitert.

Welche Integrationspolitik? (Beim Vorfall in D waren es eh deutsche Täter, bei einem früheren Vorfall waren die Täter aus der Schweiz:confused:).
Die fand doch überhaupt nicht statt, zumindest bei uns nicht.
Erst vor wenigen Tagen sah ich einen Kabarettisten (ich glaub es war der Dschango Asyl) der einen Migranten spielte. Der Text "jetzt bin ich 50 Jahre hier und auf einmal wollen die, dass ich mich integriere" aus politischer Sicht passt es. Dieses Problem hat ganz einfach kein Politiker richtig angepackt, bei uns macht da wenigstens der Grüne Özdemir etwas Hoffnung:), auch wenn er Energiepolitisch wohl eher eine Fehlbesetzung ist.:roll:
 
kein 13. und 14. Gehalt bekommt.

Taxler und Gastgewerbe fallen mir spontan ein. Mir ist egal weil ich mir's freiwillig ausgesucht habe, aber red mal mit einer Kellnerin, viell. noch einer Alleinerzieherin von der's genau wissen das den Job braucht. Die Zeiten in denen's Prozente gegeben hat sind lange vorbei und wenn'st vom Kollektivvertrag redest bekommst die Kündigung. Heute gibt's Taggeld und Trinkgeld. Viele Wirte sind die grössten Ausbeuter am Arbeitsmarkt. Den eigenen Schlund ned voll genug bekommen aber ihr Personal ausbeuten ...:mauer:
 
Und wie denkt Ihr über Maßnahmen zur Eindämmung von Jugendgewalt ??
Arbeit; ein Gehalt was angemessen ist; eine ausgeglichenere Verteilung von Chancen, Vermögen und Perspektiven;...

Alles was hier von Gefängnissen, mehr und härtere Strafen etc gefordert wird, bringt genau gar nix. Denn dahin entwickeln wir uns schon seit Jahren...und seit Jahren nimmt die Gewalt zu!
 
Die Studiengebühren sind das geringste, oder eines der minimalsten Probleme/n.
Tatsache ist, dass die Wirtschaft unser Leben voll an der Gurgel hat. Ich glaube unsere Gesellschaft lebt betäubt und narkotisiert vor sich hin, hört von Spitzengehältern - e jedem bewusst und klar wer wo was kassiert - Gewinnen, Umsatzsteigerungen, Mrd die diese und jene bekommen und und und.....und man selber verdient immer weniger, es werden einem die Ohren von der Wirtschaft vollgejammert, dass man sparen müsse, Nulllohnrunden, Steuererhöhungen, Gehaltsverzicht und und und....und damit braut sich etwas übles zusammen.
Wenn einem, gerade bei den Jugendlichen, wo es erstens nicht viel Arbeit zu geben scheint und zweitens die Gehälter immer niedriger werden, die Perspektiven fehlen, dann nimmt man sich, was man zB im Fernsehen so vorgelebt bekommt...

edit: mir ist voll bewusst, dass ich nun extrem verkürzt darstelle
 
Die Studiengebühren sind das geringste.....


Da wäre ich mir nicht so sicher. Ein Schwerpunkt der Gewalt ist München. Recht große Unterschiede im Einkommen und der Schichten gibts ebenfalls dort. Wenn die Jugendlichen sehen wie an manchen Stellen geprotzt wird bis hin zur Dekadenz, sie selbst aber nie die Chance haben in diese Richtung zu kommen, gleichzeitig aber lernen, dass es Chancengleichheit gibt, kann ich mir schon vorstellen, dass die fast kotzen wenn ihnen ein Mann im Anzug versucht in ihrem Revier das Rauchen zu verbieten. Oder wie in diesem Fall einschreitet, ihr Opfer schützt und sie in ihrem Revier offensichtlich für das Umfeld zu totalen Verlierern macht.
Studiengebühren machen die vorhandenen Schichten noch undurchlässiger. Nur 20 % von den "Oberen" haben den Aufstieg geschafft 80% wurde mehr oder weniger vererbt. Das schafft sicher Unfrieden. Der der etwas zu verlieren hat hält still, andere hauen halt auf die Kacke.
Jetzt kommt schon die CSU daher und will mehr Polizisten einstellen, findet aber keine Bewerber mehr. Warum haben sie diese Polizisten zuerst abgebaut? Aber auch wenn sie mehr Polizisten finden würden, könnten die nicht überall sein.
 
...Ich bin mir sicher du Purice weißt, reden ist leicht, handeln ist ganz was anders.
[...]
Lieber ins Hemd scheissen, als die Kartoffeln von unten betrachten, meine Frau zur Witwe und die Kinder zu Halbweisen degradieren.

Dein Beispiel hat mit meinem nicht wirklich etwas gemeinsam.
 
Und in Bayern hat wieder mal ein 18 jähriger Irrer eine Schule gestürmt, mit Messern, Axt und Molotow Cocktails bewaffnet.
Diesmal keine Toten, nur Verletzte und ein schwerverletztes Mädchen, das er mit der Axt getroffen hat.

Die Polizei hat ihn mit 5 Schüssen ausgeschaltet.

Was kann man dagegen unternehmen? Wie kann man hier als Eltern die eigenen Kinder schützen?

Und was ich mich auch frage: Schießen die Polizisten wirklich so schlecht?
 
Und in Bayern hat wieder mal ein 18 jähriger Irrer eine Schule gestürmt, mit Messern, Axt und Molotow Cocktails bewaffnet.
Diesmal keine Toten, nur Verletzte und ein schwerverletztes Mädchen, das er mit der Axt getroffen hat.

Die Polizei hat ihn mit 5 Schüssen ausgeschaltet.

Was kann man dagegen unternehmen? Wie kann man hier als Eltern die eigenen Kinder schützen?

Und was ich mich auch frage: Schießen die Polizisten wirklich so schlecht?

So viel ich weiss haben die nicht unbedingt mannstoppende Munition, die machen beim Schiessen nur ganz kleine Löcher.

Das wäre relativ einfach zu verhindern gewesen. Der Knabe war ein Sonderling, in psychiatrischer Behandlung und hat in Briefen vom Armageddon gefaselt. Wenn man dann keine Maßnahmen ergreift muss man sich auch nicht wundern.:hmm:


Da lob ich unsere Amokläufe im Schwabenland, da nimmt man den Täter einfach dann fest, wenn er bei einer Schiesspause zur Kehrwoche übergeht und anfängt die Scherben zusammen zu fegen.:roll: (Sachen gibts die glaubt man gar nicht):mauer:
Das war kein Jugendlicher sondern ein mittelalterlicher, ich glaube die jungen machen heute auch keine Kehrwoche mehr.
Aber meine Frau sagt immer, wenn man wüsste wie viele Irre unterwegs sind, man würde sich nicht mehr auf die Strasse wagen.
 
Dein Beispiel hat mit meinem nicht wirklich etwas gemeinsam.

Achso? Hast du nicht über die fehlende Zivilcourage der heutigen Gesellschaft beklagt (nicht negativ gemeint)?
Nun mir gings genauso...In meinem Fall war ich der Betroffene und außer meiner hochschwangeren Frau, hat keiner der anwesenden Gäste auch nur annähernd probiert, mir in irgendeiner Ausführung zu helfen. Das war meine Erfahrung mit Menschen, (mit deinen Worten)die sich ins Hemd scheißen.
Oder meinst du, dass in meiner damaligen Situation keine Zivilcourage angebracht gewesen wäre?
 
Oder meinst du, dass in meiner damaligen Situation keine Zivilcourage angebracht gewesen wäre?

Wenn einer mit der Knarre auf dich zielt? Eher nicht, das würde ich von niemandem verlangen. Die Gefährdung der man sich aussetzt muss schon im Rahmen und vertretbar bleiben.
Wobei eine schwangere Frau wohl auch der Idealfall (in Bezug auf Deeskalation) ist. Generell bewirkt eine Frau eher eine Entspannung der Situation, während das Eingreifen eines Mannes die Lage eher verschärft und eine friedliche Lösung eher nicht zu erwarten ist.

Nachdem ich allerdings meine Frau kenne kann ich das aus eigener Erfahrung auch nicht wirklich nachvollziehen.:hmm:
 
Darauf zog sein Gegenüber eine Pistole aus der Jacke und hielt sie dem Wirt in Richtung Kopf und sagte...oida wennst jetzt deppat wirst host an Tunnl im Schädl.

Welcher Mutige hätte den jetzt eingegriffen, das Ganze haben sicher 10 Leute genau mitbekommen.
Und was hätten Mutige da tun sollen? Wenn jemand mit einer Pistole herumfuchtelt, fällt mir auch nichts ein, außer ruhig zu bleiben und den Typen nicht zu provozieren.
 
Was mich noch interessieren würde: Wie ist die Sache ausgegangen? Sind die dann einfach gegangen? Hast du sie angezeigt?
 
Wenn einer mit der Knarre auf dich zielt? Eher nicht, das würde ich von niemandem verlangen.

Habe ich auch nicht, siehe unten mein Zitat. Dennoch hätte ich mir von den anderen Gästen gewünscht, dass sie einfach meine Angabe, dass der Ex-Besitzer mit dem Lokal nichts mehr zu tun hat, zu bestätigen. Das wäre schon vor der gezogenen Waffe möglich gewesen und es wäre vielleicht gar nicht so weit gekommen.

Und was hätten Mutige da tun sollen? Wenn jemand mit einer Pistole herumfuchtelt, fällt mir auch nichts ein, außer ruhig zu bleiben und den Typen nicht zu provozieren.

Natürlich gebe ich dir da zu 100% Recht. Wäre ich anwesender Gast gewesen, hätte ich mich bei gezogener Waffe, wie von dir beschrieben verhalten.

Was mich noch interessieren würde: Wie ist die Sache ausgegangen? Sind die dann einfach gegangen? Hast du sie angezeigt?

Nachdem meine Frau verbal eingeschritten ist, haben die Typen, mit der Drohung wiederzukommen um den Ex-Besitzer zu finden, das Lokal verlassen. Natürlich habe ich sofort die Polizei gerufen. Es stellte sich heraus, dass dieser Typ amtlich bekannt war und schon wegen Totschlag und anderer Delikte in der Karlau eingessen hatte.
Eine Anzeige habe ich nicht gemacht, da keiner bereit war auszusagen. Die Polizisten waren sehr freundlich und boten an, sich den Kerl anderwertig ein bisschen zur Brust zu nehmen. Polizeiliches Lokalverbot für alle 3 Personen. Zum Glück ließ dieser Irre sich nicht mehr bei uns blicken.

Ich bin mir sicher du weißt, reden ist leicht, handeln ist ganz was anderes.

Vita
PS.
Hab's jetzt natürlich versucht kürzer zu halten, auch die Hintergründe, aber wer fragt die Schlagzeile machts aus.
Lieber ins Hemd scheissen, als die Kartoffeln von unten betrachten, meine Frau zur Witwe und die Kinder zu Halbweisen degradieren.

Und mein Zitat bezieht sich nicht nur auf mich.....
 
[hier gekürzt, Rauferei bzw. tätlicher Angriff in der Tramway]
Keiner der Fahrgäste rührte auch nur einen Finger, um mir zu helfen, mit der Ausnahme, dass einer dem Verletzten das Handy vom Boden aufhob.

Fazit, Überwachungskameras etc. nützen gar nix, solange die Zivilcourage so gering entwickelt ist. Und - im Rausch der Aggression denkt so ein Angreifer gar nicht an Überwachungskameras. [Rest gekürzt]
Ich teile diese Meinung. Das Schlüsselwort in dieser Diskussion ist meines Erachtens Zivilcourage. Jede Form staatlicher Machtausübung oder Sanktionsverhängung kann immer nur lückenhaft sein oder im Nachhinein erfolgen. Oder sie hat, konkret im Fall der Videoüberwachung, den Nachteil, auch für andere Zwecke nämlich solche der staatlichen Repression und Verhaltenskontrolle nutzbar zu sein. Ein einzelner Spinner ist gleich weniger mutig, wenn er vorher breit das Gefühl vermittelt bekommt, das einer, zwei, drei aufstehen und ihm den Spaß verderben werden, wenn er eine/n Schwächere/n attackiert. Derzeit bekommt er eher das Gefühl vermittelt, dass die Lemminge eh brav sitzen bleiben, wegschauen und denken: "Oh Gott, wann kommt denn endlich die Polizei?" und "Es muss doch irgendwer was tun gegen diese Schläger!"
Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Meine Erfahrungen in den letzten Jahren sind nämlich interessanterweise überhaupt nicht schlecht, ich persönlich fühle mich eigentlich überall in Wien und anderswo ziemlich sicher. Und ich habe von den letzten zehn Jahren immerhin fast fünf im 15. Bezirk (Gürtelnähe) gewohnt, bin also keine "Cottagepflanze". Aber irgendwas ist schon dran am steigenden Misstrauen in die öffentliche Sicherheit, ganz kann man da nicht den Medien und ihrem "Aufblaseffekt" die Schuld geben.
Mein Lösungsansatz wäre also eine Mixtur aus staatlicher Förderung von und Ermutigung zur Zivilcourage (vielleicht könnte man einen speziellen Hilfsfonds ins Leben rufen, der Menschen unterstützt, die bei der Hilfe für andere Schaden erlitten haben oder verletzt worden sind) plus strengeren Strafen für gewaltsame Angriffe auf Leib und Leben.
Ganz ohne Repression wird's wahrscheinlich nicht gehen. :cry:
 
Zurück
Oben