Jugendgewalt, was tun?

Dann lass ich den Robin Hood halt weg und sage einfach:

Einkommensunterschiede können aber schon überhaupt nicht als Erklärung geschweige denn als mildernder Umstand für diese Vorfälle dienen (auch nicht für Einbrüche, um ein Tabuthema der Diskussionsecke zumindest zu erwähnen). Und ob diese Gewalttaten in Bayern besonders gehäuft auftreten, dazu fehlt mir der Zugang zu einschlägigen Statistiken.

Allerdings würde ich rein gefühlsmäßig sagen, dass die Gewalttaten von Jugendlichen aus den "neuen" Bundesländern denen aus Bayern zahlenmäßig nicht nachstehen. Womit ich gar nichts gegen Deutschland allgemein sagen will, denn wir habe ja auch unsere Problemfälle. (Nein, daran ist nicht Wolfgang Schüssel schuld :ironie:).


Einkommensunterschiede die im "normalen" Bereich liegen sicher nicht, aber die extreme die in München mit der dortigen Schickeria zu sehen sind würde ich nicht völlig ausser acht lassen.
Wenn die extremen Einkommensunterschiede vorhanden sind und diese Menschen, die man zwangsläufig beachtet, richtige Vorbilder abgeben ists sicher noch kein Problem. Wenn die aber beginnen die Justiz zu untergraben ists eben ein negativer Punkt der dazu kommt.

Die ganzen Elternhäuser auf einen Schlag zu ändern, inkl. derer Erziehungsmethoden wird nicht klappen, aber mit den richtigen Vorbildern oder Idolen könnte man schon einiges bewirken. Nur sind die heutzutage halt Rambo ec. .............

Es geht hier auch nicht um Einbrüche sondern um das äusserst brutale und Rücksichtslose Vorgehen bei dieser Tat, die es ähnlich eben schon letztes Jahr gegeben hat.

Ob die Jugendlichen aus dem Osten mehr oder weniger auf dem Kerbholz haben steht nicht zur Debatte, deren Straftaten sind meist anders motiviert, da muss man schon nach anderen Ursachen suchen.

Fakt ist in anderen Bundesländern wird das anders gehandhabt und die Ergebnisse sind besser, da liegt dann schon der Verdacht nahe dass dort wo am meisten passiert auch etwas falsch gemacht wird.



.. ich finde es immer wieder Nett wenn versucht wird mit Hüppf über diese oder ähnliche Thematiken zu reden - Freunde ... er ist aus Teflon ... null emotionale Reaktion und es bleibt nix kleben ... ein netter Kerl (ehrlich) aber Null an Emotion

Das mit der Emotion ist in einer Diskussion so eine Sache, ich greif da lieber, wenn möglich auf Fakten zurück und bleibe sachlich.
Hat das Gegenüber andere nachprüfbare Zahlen/Fakten zu bieten, die einen anderen Schluß zulassen habe ich kein Problem damit dies zu akzeptieren.
Nur wenn ich sage in einem Bundesland wird das so gehandhabt mit diesen Folgen, in anderen ists anders, man sollte eher denen nacheifern in denen es besser ist, als Gegenargument kommt zuerst etwas (ok aufgrund eines Lesefehlers) geschichtliches plus Robin Hood, dann wüsste ich jetzt nicht welchen Argumenten ich folgen sollte. Ich werds aber nochmals nachlesen, falls ich auch mit dem Lesen meine Probleme hätte oder habe.


und 20cm rosa Brile ...

Ihr habt keine Chance - seine heile Welt zeigt alles anders !

Kann es sein, dass du nicht unbedingt alles liest? Ich habe nie abgestritten, dass wir diese Probleme mit der Jugend haben. Meine Schuldigen dafür sind unter anderem die Gesellschaft und die Justiz im Besonderen. Meine Forderung, die Täter müssen viel schneller verurteilt werden und nicht erst 2 Jahre nach der Tat.
Höhere Strafen sind mumpitz, weil sich der Täter nicht sagt, ok für 10 Jahre kann ich ihn umbringen, aber wenn mir 15 Jahre drohen lass ichs lieber und werd anständig.
 
Die ganzen Elternhäuser auf einen Schlag zu ändern, inkl. derer Erziehungsmethoden wird nicht klappen, aber mit den richtigen Vorbildern oder Idolen könnte man schon einiges bewirken.
Auch wenn es natürlich mit allen Elternhäusern nicht klappen wird, dennoch wird dieses Problem letztlich nur auf diesem Weg lösbar sein. Die Eltern sind die ersten Vorbilder jedes Kindes, was es von ihnen und bei ihnen sieht und lernt, das ist der Grundstock des neuen Menschen. Was in dieser Zeit versäumt wird, kann von keiner Schule nachgeholt werden, auch nicht mit noch so viel Bildung. Die Herzensbildung kann nur in einer Gemeinschaft erwachsen, diese Gemeinschaft war früher die Familie, aber das ist sie heute in sehr sehr vielen Fällen nicht mehr. Die ersatzweise geschaffenen "Gemeinschaften" bieten den Kindern und Jugendlichen bei weitem keinen vollwertigen Ersatz.

Ich halte es übrigens für sinnlos, wenn man sich jetzt mit Vorschlägen für noch strengere und noch härtere Strafen quasi gegenseitig überbietet. Zum einen, weil diese Strafen zu einem Zeitpunkt erfolgen, wo die eigentliche Weichenstellung ja schon lange vorbei ist. Zum anderen aber auch deshalb, weil ich glaube, dass es nur ein Vorwand ist, um von der Mitschuld der Gesellschaft abzulenken.

Denn natürlich ist diese Mitschuld gegeben, da kann man sich noch so sehr an die Verantwortlichkeit des Einzelnen klammern. Eltern, Schulen mit ihren Lehrern, die Wirtschaft mit ihren oft menschenverachtenden Regeln, einzig am eigenen Erfolg orientiert, ohne Rücksicht darauf, mit welchem Preis - den ja immer andere bezahlen - dieser Erfolg erkauft ist, sie alle sind ja Teil der Gesellschaft, und sie alle tragen ihren Teil dazu bei, wenn ein junger Mensch auf die schiefe Bahn gerät.

Sei es durch die oftmals mangelnde Fürsorge der Eltern, das fehlende Interesse der Familie, den oftmals lieblosen Umgang der Lehrer mit ihren Schülern, sei es durch Übervorteilung beim ersten Kontakt mit dem Arbeitsleben, sei es durch das täglich ruchbar werdende Verhalten von Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, welche längst keine Vorbilder mehr sind, höchstens in einer Richtung: dass sie nämlich zu ihrer eigenen Bereicherung darauf "vergessen" haben, dass sowohl Wirtschaft als auch Politik zum Wohle aller Menschen wirken sollten, und nicht nur für eine verhältnismäßig kleine Gruppe, welche sich selbst für elitär hält.

Nein, meine Lieben, so leicht können wir uns nicht aus der Verantwortung stehlen, wirklich ned. Da brauchen wir uns gar ned blasiert umdrehen und meinen, das ginge uns nichts an. Das geht uns alle sehr wohl etwas an, auch wenn es manche zu spät oder gar nicht einsehen wollen.

Man hat alles daran gesetzt, den Einfluss der Kirchen zurück zu drängen, weil sie schädlich für den Menschen gewesen wären. Aber was bietet man den Menschen stattdessen? Man hat Gott "abgeschafft", und statt dessen neue Götzen geschaffen, Einfluss, Besitz, freie Sexualität. Wie weiland der Rattenfänger von Hameln haben uns die Vertreter der Fortschrittlichkeit an der Nase herum geführt. Was früher der angeblich schädliche Einfluss der Kirche war, ist ersetzt worden durch den tatsächlich schädlichen Einfluss unserer "modernen" Gesellschaft. Wo die Kirche Demut nur gelehrt hat, demütigt heute die Gesellschaft ungefragt jene Menschen, welche sich ihren Normen nicht beugen wollen.

Früher waren Kinder Hoffnungsträger, heute sind sie eine Randgruppe der Gesellschaft, von manchen in ihrem Wert geringer geachtet als Hund oder Katze. Keine Lobby, welche sich ihrer annehmen würde, und immer weniger Menschen, welche sich für Kinder entscheiden, weil sie damit jedenfalls vorübergehend auf Wohlstand verzichten müssten. Und jene, welche Wohlstand trotz der Kinder haben könnten, ziehen ein freies Leben der Bürde einer Familie vor. Und die einen wie die anderen können sich nicht genug tun in Selbstbeweihräucherung, dass man es doch heutzutage gar nicht mehr verantworten könnte, Kinder in diese Welt zu setzen. Man lügt sich halt so viel gerne in die eigene Tasche.

Wir alle haben diese Welt geschaffen, wir alle haben unseren Beitrag geleistet, dass sie so ist, wie sie ist. Wir alle sind mitverantwortlich dafür, im Guten wie im Schlechten. Da können wir heute noch so laut nach dem Staat rufen - der Staat sind wir alle, die Gesellschaft sind wir alle. Wir alle sind mitschuldig.

Nicht allein jene, welche schon im jugendlichen Alter zu Gewalttätern werden.
 
Auch wenn es natürlich mit allen Elternhäusern nicht klappen wird, dennoch wird dieses Problem letztlich nur auf diesem Weg lösbar sein. ............
........Wir alle haben diese Welt geschaffen, wir alle haben unseren Beitrag geleistet, dass sie so ist, wie sie ist. Wir alle sind mitverantwortlich dafür, im Guten wie im Schlechten. Da können wir heute noch so laut nach dem Staat rufen - der Staat sind wir alle, die Gesellschaft sind wir alle. Wir alle sind mitschuldig.

Nicht allein jene, welche schon im jugendlichen Alter zu Gewalttätern werden.

:daumen: Ich hätt' nicht gedacht, dass ich mit dem Steirer mal einer Meinung bin.
 
Wir alle sind mitschuldig.

Da hast du sicher recht.

Mein Vorschlag über die Idole/Vorbilder Einfluss zu nehmen war eher die Möglichkeit einer raschen Veränderung. Evtl. auch noch mit Einfluss auf etwas Ältere.
Heute sind die Vorbilder Gangsterrapper Actionhelden ec. warum muss das so bleiben?
An der Schule unserer Jüngsten war das ein Thema im Musikunterricht, da haben sie die Texte von Bushido zerpflückt, die meisten hatten doch überhaupt nicht wirklich wahrgenommen wem sie da nachlaufen und zu jubeln bzw. hat einfach die Gegenmeinung dazu gefehlt. Ich fand das nicht schlecht.

Die Schule kann auch nur einige nicht/falsch/oder schlecht erzogene auffangen, zur Zeit sinds einfach zuviele von der Sorte und auch zuviele unmotivierte und auch überforderte Lehrer.

Nur wie sieht deine realistische Lösung aus. Dass jetzt viele plötzlich wieder in die Kirche rennen oder ihr Leben in diese Richtung ändern wird vermutlich so nicht stattfinden. Ich fürchte eher, dass sich die Geschwindigkeit in der es sich zum negativen hin ändert beschleunigt. (und das noch trotz meiner rosaroten Brille:shock:)
 
Nur wie sieht deine realistische Lösung aus. Dass jetzt viele plötzlich wieder in die Kirche rennen oder ihr Leben in diese Richtung ändern wird vermutlich so nicht stattfinden.
Das sehe ich ein wenig anders. Zwar ist es nicht notwendig, dass jetzt alle wieder in die diversen Kirchen laufen, aber um eines werden wir alle nicht herum kommen: nämlich einzusehen, dass eine Änderung der Generalrichtung unvermeidlich ist, wenn wir als Einzelne und als Gesamtheit Zukunft haben wollen. Es ist unsinnig, Kinder auf Rivalität zu drillen, auch wenn die Arbeit weniger wird. Wenn unsere Mitmenschen nur mehr als Rivalen wahrgenommen werden, dann müsste es wohl jedem einleuchten, dass hier etwas sehr im argen liegt.

Ich halte es für falsch, Kinder in immer jüngerem Alter in Kindergärten und Tagesstätten zu verbringen, und dort in hohem Maße jenem Leistungsdruck auszusetzen, dem erwiesenermaßen die Erwachsenen nicht immer gewachsen sind, anstatt ihnen die ohnehin immer weniger werdenden Jahre der unbeschwerten und sorglosen Kindheit zu gönnen. Das als vorausschauendes Denken zu kaschieren halte ich zumindest in Hinblick darauf für bedenklich, als es heute unter den 18-Jährigen eine große Zahl an psychisch gestörten gibt, welche trotz allem vorausschauenden Denkens so gut wie unfähig sind, dem Druck stand zu halten und im Leben zu bestehen.

Wie weit haben wir unserer Verantwortung genügt, wie weit hat die Gesellschaft ihrer Verantwortung genügt, wenn ein Teil der Jugendlichen den Stress der Schulen und des beginnenden Berufslebens nur im günstigen Fall mit Psychopharmaka, im ungünstigsten Fall mit verbotenen Drogen zu bewältigen vermag?

Wie weit haben die betroffenen Eltern ihre Verantwortung wahrgenommen, wenn es ihnen nicht gelungen ist, ihren heranwachsenden Kindern die Bedeutung und den Wert der Gesundheit verständlich zu machen?

Wir alle werden umdenken müssen, das ist die einzig realistische Lösung, welche ich für diese Probleme sehe. Das ist natürlich keine Sofortlösung. Was über Jahre und Jahrzehnte hinweg schief gelaufen ist, kann man nicht quasi über Nacht auf die gerade Bahn bringen.

Aber von Haus aus zu sagen, das versuchen wir nicht einmal, weil's eh ned funktionieren wird, das kann's wohl auch nicht sein.
 
Aber von Haus aus zu sagen, das versuchen wir nicht einmal, weil's eh ned funktionieren wird, das kann's wohl auch nicht sein.

Ich sehe das als Langfristlösung mit der man eine Besserung erst in relativ vielen Jahren erwarten könnte, deswegen sollte man auch nach Lösungen suchen die schneller greifen und auch noch bei denen wirken die für die Erziehung durch das Elternhaus zu alt sind.

Da gibts etwas das ich nicht verstehe. Die Politiker jammern es gibt zu wenig Kinder, Kinder sind das wichtigste für unsere Zukunft, gleichzeitig haben sie zumindest bei uns in D ein Umfeld geschaffen, das Kinder zum Armutsfaktor Nummer 1 macht. Müsste man nicht das wichtigste für unsere Zukunft auf ein gesichertes finanzielles Fundament stellen. Es kann doch für das Klima, in dem ein Kind aufwächst nicht gut sein, wenn am Ende des Geldes noch so viel Monat über ist. Um jemandem vorzubeugen erwähne ich jetzt noch, dass ich damit nicht meine, dass man dafür sorgen muss dass einige beruhigt die Beine hochlegen können, sondern dass ein Familienvater der einen normalen Job ausübt in der Lage sein muss, seine Familie mit möglichst wenig Sorgen, durch seine Arbeit ernähren zu können.
 
Früher waren Kinder Hoffnungsträger
War das damals, als Eheleute Sex mit einem mulmigen Gefühl hatten, weil sie fürchteten, dass es in neun Monaten noch ein hungriges Kind zu füttern gibt?

Wenn man für die Verwahrlosung der Jugend die Verwahrlosung der Eltern und Lehrer etc. verantwortlich macht, verlagert man Frage, was an der Verwahrlosung schuld ist, nur auf eine andere Ebene.
Nicht nur wir prägen die Gesellschaft, sondern die Gesellschaft prägt auch uns (einschließlich Eltern, Lehrer, Politiker ...). Es ist sinnlos von der heilen Familie zu träumen. Familiäre Strukturen sind nicht von gesellschaftlichen Verhältnissen außerhalb der Familie zu trennen. deiveis meint:
meiner erfahrung nach macht es sinn junge menschen früh dem wettbewerb zu stellen und sei es spielerisch oder im sportbewerb
Das stimmt wahrscheinlich. In einer Wettbewerbsgesellschaft müssen junge Menschen für den Wettbewerb zugerichtet werden. Wenn von der Verantwortung der Eltern für das soziale Verhalten der Kinder gesprochen wird, wird auch deutlich, dass der "heilen Familie" die Funktion zugeschrieben wird, die Kinder auf ihren gesellschaftlichen Nutzen hin herzurichten. (Und gesellschaftlicher Nutzen ist untrennbar mit wirtschaftlicher Verwertbarkeit verbunden: Brav lernen sollen die Kinder, damit sie später schön arbeiten.)
Was früher der angeblich schädliche Einfluss der Kirche war, ist ersetzt worden durch den tatsächlich schädlichen Einfluss unserer "modernen" Gesellschaft.
Das Problem ist in beiden Fällen das gleiche: Die gesellschaftlichen Verhältnisse werden als göttliche oder natürliche Ordnung verstanden, in die sich die Menschen einzuordnen haben. Es wird gefragt, wie man Eltern so erziehen kann, dass sie die Kinder so erziehen, dass sie sich in die Gesellschaft einordnen und an die Gebote halten. Aber man könnte die Frage auch andersherum stellen: Wie soll die Gesellschaft aussehen, dass sie zu den Menschen passt?
 
Auch wenn es natürlich mit allen Elternhäusern nicht klappen wird, dennoch wird dieses Problem letztlich nur auf diesem Weg lösbar sein. Die Eltern sind die ersten Vorbilder jedes Kindes, was es von ihnen und bei ihnen sieht und lernt, das ist der Grundstock des neuen Menschen. Was in dieser Zeit versäumt wird, kann von keiner Schule nachgeholt werden, auch nicht mit noch so viel Bildung. Die Herzensbildung kann nur in einer Gemeinschaft erwachsen, diese Gemeinschaft war früher die Familie, aber das ist sie heute in sehr sehr vielen Fällen nicht mehr. Die ersatzweise geschaffenen "Gemeinschaften" bieten den Kindern und Jugendlichen bei weitem keinen vollwertigen Ersatz.


Mit diesem Teil deines Postings stimme ich so wie Gabrianna zu 100 % überein.
Ich halte es übrigens für sinnlos, wenn man sich jetzt mit Vorschlägen für noch strengere und noch härtere Strafen quasi gegenseitig überbietet. Zum einen, weil diese Strafen zu einem Zeitpunkt erfolgen, wo die eigentliche Weichenstellung ja schon lange vorbei ist. Zum anderen aber auch deshalb, weil ich glaube, dass es nur ein Vorwand ist, um von der Mitschuld der Gesellschaft abzulenken.

Zu den Strafen: Da meine ich schon, dass (je nach der Schwere der Gewalttat) allzu große Milde nicht immer angebracht ist. Aber in den weniger schweren Fällen sollte man durchaus "innovative" Formen der Bestrafung anwenden ..... eben den erwähnten Führerscheinentzug, verschiedene Formen von Sozialarbeit - es muss nicht unbedingt "Häfen" sein. Strafe beseitigt nicht die gesellschaftlichen bzw. familienbedingten Probleme. Aber "keine Strafe" oder "nur geringe Strafe" erzeugt bei Opfern und potentiellen Tätern das Gefühl, Gewalt führe zu keinerlei Konsequenzen.


Denn natürlich ist diese Mitschuld gegeben, da kann man sich noch so sehr an die Verantwortlichkeit des Einzelnen klammern. Eltern, Schulen mit ihren Lehrern, die Wirtschaft mit ihren oft menschenverachtenden Regeln, einzig am eigenen Erfolg orientiert, ohne Rücksicht darauf, mit welchem Preis - den ja immer andere bezahlen - dieser Erfolg erkauft ist, sie alle sind ja Teil der Gesellschaft, und sie alle tragen ihren Teil dazu bei, wenn ein junger Mensch auf die schiefe Bahn gerät.

Sei es durch die oftmals mangelnde Fürsorge der Eltern, das fehlende Interesse der Familie, den oftmals lieblosen Umgang der Lehrer mit ihren Schülern, sei es durch Übervorteilung beim ersten Kontakt mit dem Arbeitsleben, sei es durch das täglich ruchbar werdende Verhalten von Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, welche längst keine Vorbilder mehr sind, höchstens in einer Richtung: dass sie nämlich zu ihrer eigenen Bereicherung darauf "vergessen" haben, dass sowohl Wirtschaft als auch Politik zum Wohle aller Menschen wirken sollten, und nicht nur für eine verhältnismäßig kleine Gruppe, welche sich selbst für elitär hält.
Wir sind uns (vermutlich) darin einig, dass der schrankenlose Raubtierkapitalismus ein großes Übel ist. Aber den Vertretern linker Ideologien (von grün-rot bis dunkelrot) muss ich sagen, dass Gleichmacherei und Marxismus noch viel schlechter funktionieren. Der Mauerfall ist halt schon wieder 20 Jahre her. Die Jugendlichen, über die wir hier reden, die haben das gar nicht miterlebt. Denen kann man ja recht einfach diese linken Ideen unterjubeln.

All die Negativerscheinungen, die an unserer Gesellschaft und in der Wirtschaft (zu Recht) kritisiert werden, die hat es in den linken Regimes genauso gegeben. Auch da gab es Eliten, die sich über das "gewöhnliche" Volk setzten, die sich Pfründen schafften von denen der kleine Genosse nicht einmal träumen konnte.

Man hat alles daran gesetzt, den Einfluss der Kirchen zurück zu drängen, weil sie schädlich für den Menschen gewesen wären. Aber was bietet man den Menschen stattdessen? Man hat Gott "abgeschafft", und statt dessen neue Götzen geschaffen, Einfluss, Besitz, freie Sexualität. Wie weiland der Rattenfänger von Hameln haben uns die Vertreter der Fortschrittlichkeit an der Nase herum geführt. Was früher der angeblich schädliche Einfluss der Kirche war, ist ersetzt worden durch den tatsächlich schädlichen Einfluss unserer "modernen" Gesellschaft. Wo die Kirche Demut nur gelehrt hat, demütigt heute die Gesellschaft ungefragt jene Menschen, welche sich ihren Normen nicht beugen wollen.

Bei allem Verständnis, aber der gesellschaftliche Niedergang der Kirche:down: in unserer westlichen Welt hängt vielleicht auch damit zusammen, dass die Repräsentanten zwar gerne Wasser gepredigt, jedoch auch lieber Wein getrunken haben.

Und zur Rolle des Islam beim Suchen eines Weges in eine bessere Welt möchte ich mir ohnehin hier den Kommentar ersparen.

Früher waren Kinder Hoffnungsträger, heute sind sie eine Randgruppe der Gesellschaft, von manchen in ihrem Wert geringer geachtet als Hund oder Katze. Keine Lobby, welche sich ihrer annehmen würde, und immer weniger Menschen, welche sich für Kinder entscheiden, weil sie damit jedenfalls vorübergehend auf Wohlstand verzichten müssten. Und jene, welche Wohlstand trotz der Kinder haben könnten, ziehen ein freies Leben der Bürde einer Familie vor. Und die einen wie die anderen können sich nicht genug tun in Selbstbeweihräucherung, dass man es doch heutzutage gar nicht mehr verantworten könnte, Kinder in diese Welt zu setzen. Man lügt sich halt so viel gerne in die eigene Tasche.

Das sehe ich vielschichtig ...... denn andererseits haben nie zuvor die Familien in einem so hohem Maße finanzielle Zuwendungen für ihre Kinder erhalten. Aber du hast natürlich recht, wenn du sagst dass sich viele wegen des zu erwartenden Wohlstandverzichtes gegen Kinder entscheiden. Wenn ich an die Situation meiner Großeltern denke ..... Familie mit 8 Kindern, keinesfalls reich, aber trotzdem nicht verhungert. Und keines dieser Kinder ist durch ein Gewaltverbrechen aufgefallen.

An dieser Stelle möchte ich auch Thailand erwähnen ..... ein Land, dass ich inzwischen doch ein wenig kenne und vielleicht sogar ein wenig verstehe: Ich habe nirgendwo bisher ein so gutes und liebevolles Verhältnis zwischen den Generationen vorgefunden. Die Enkelkinder zeigen da gegenüber den Großeltern noch echten Respekt und Zuneigung. Aber nicht nur innerhalb der Familie, generell haben da die Jüngeren noch Respekt. Wird sich aber (leider) auch nicht in die moderne zeit herüber retten.
[/QUOTE]
 
Weil ihm niemand (gegen Unbewaffnete) geholfen hat. :mad:

http://kurier.at/nachrichten/1939592.php


Und diese Nichthelfer (es waren ja Gaffer anwesend...) gehören für mich genauso bestraft wie die Jugendlichen Täter!
Andererseits geht man dazwischen und verpasst einem dieser asozialen Jugendlichen eine Faust ins Auge, wird man evtl. selber angeklagt...

Bei den Simpsons sagt der Chief Wiggum mal den Spruch: "Das Gesetz ist nicht da um Sie zu beschützen, aber um Sie zu bestrafen schon."
Klingt für mich gar nicht so abwegig...

Grüsse
Tuco


PS: In der jetzigen kapitalisierten, verlogenen, von Machtgier und Konsum geprägten Gesellschaft gibt es kein Mittel gegen Jugendgewalt. Man müsste den ganzen Gesellschaftsaufbau verändern....
 
Die Politiker jammern es gibt zu wenig Kinder, Kinder sind das wichtigste für unsere Zukunft, gleichzeitig haben sie zumindest bei uns in D ein Umfeld geschaffen, das Kinder zum Armutsfaktor Nummer 1 macht

Nicht nur in D - vermutlich in der ganzen *westlichen* Welt. Ein Kind ist vom Start weg ein vollwertiger Kostenfaktor mit einem stetig steigendem prozentuellen Anteil. Nachdem es die *Familie* mit gegenseitiger Unterstützung auch immer seltener gibt ist es eine nach oben zeigende Spirale die aber leider nach unten führt - das Beispiel mit Arm und Reich in München war ganz gut ... und den *Modekult* gab es auch schon immer ... Lacoste, Boss, Armani - wer hatte das bessere Label am Shirt (ohne zu Wissen, dass die Stoffe gleich waren) ... Was auch ein Punkt für echtes Helfen wäre - in meiner Umgebung (und vermutlich nicht nur hier) sehe ich immer öfter immer Jüngere *Familien* - Kinder als Eltern ... und dann noch in Begleitung ihrer Eltern (im besten Fall sind nicht alle Arbeitslos) ... ein Trauerspiel mit nahezu vorgezeichnetem Weg ... da gibt es nichts zu beschönigen. Ohne nun in offene Wunden und andere Threads wieder hervorholen ... hier wäre das Thema Abtreibung echt nahelegen ein notwendiges Thema. Eine Beratung in diese Richtung statt dem Just do it der Kirche (Sorry aber es ist so)




Und weil hier schon einige Male früher mit jetzt verglichen wurde - zu Zeiten der Oma mit 6 Kindern gab es auch im ganzen Umfeld kein so großes Gefälle im EInkommen und es gab nicht den Konsumwahn, die Werbung, Handy, Internet, ..... die ganzen Vergleiche sind unzulässig
 
Nicht nur in D - vermutlich in der ganzen *westlichen* Welt. Ein Kind ist vom Start weg ein vollwertiger Kostenfaktor mit einem stetig steigendem prozentuellen Anteil. Nachdem es die *Familie* mit gegenseitiger Unterstützung auch immer seltener gibt ist es eine nach oben zeigende Spirale die aber leider nach unten führt - das Beispiel mit Arm und Reich in München war ganz gut ... und den *Modekult* gab es auch schon immer ... Lacoste, Boss, Armani -

Worauf willst du hinaus?
Wer soll die Kosten für dein Kind übernehmen?
Hast du dir schon einmal überlegt, wie viel an Beihilfen du für dein Kind erhältst?

Ja, ein Kind zu haben, das bedeutet auch Konsumverzicht. Das war immer schon so und ist auch heute noch der Fall, wo (trotz Wirtschaftskrise) die Einkommen jedenfalls sehr viel höher sind als in der Nachkriegs- und ebenso Zwischenkriegszeit. Trotzdem hatten die Menschen damals mehr Kinder.

Die folgende Statistik zeigt den Anstieg des Bruttoeinkommens vermindert um die Inflationsrate immer im Vergleich zum Vorjahr. Die anfangs stürmische Aufwärtsentwicklung der Einkommen ist sei 1996 deutlich ins Stocken geraten. Und es wird auch nie wieder so steil aufwärts gehen. Du wirst dich also darauf einstellen müssen, mit dem aus zukommen, was du hast. Das ist verglichen mit früher ohnehin nicht wenig.

http://wko.at/statistik/Extranet/Langzeit/GLang-Einkommen.pdf
 
Zu den Strafen: Da meine ich schon, dass (je nach der Schwere der Gewalttat) allzu große Milde nicht immer angebracht ist. Aber in den weniger schweren Fällen sollte man durchaus "innovative" Formen der Bestrafung anwenden ..... eben den erwähnten Führerscheinentzug, verschiedene Formen von Sozialarbeit - es muss nicht unbedingt "Häfen" sein. Strafe beseitigt nicht die gesellschaftlichen bzw. familienbedingten Probleme. Aber "keine Strafe" oder "nur geringe Strafe" erzeugt bei Opfern und potentiellen Tätern das Gefühl, Gewalt führe zu keinerlei Konsequenzen.

Bei jugendlichen Tätern kannst das mit dem Führerschein vergessen, bei älteren machts nicht viel aus, weil die eh einsitzen müssten.
Ausserdem würde ich jemandem der bereit ist andere halb tod oder tod zu schlagen auch zutrauen, dass sein Auto, sofern er eines hat auch ohne Führerschein fährt. Das wäre eher eine Möglichkeit für geringere Delikte.
Das wichtigste wäre zuerst eine zeitnahe Verurteilung der Täter zu erreichen. Wenn die noch 2 Jahre relativ unbehelligt herumrennen ist doch der Bezug zur Tat schon völlig aus deren Köpfen. Ausserdem haben die dann schon wieder einiges mehr an Straftaten auf dem Buckel.


Wir sind uns (vermutlich) darin einig, dass der schrankenlose Raubtierkapitalismus ein großes Übel ist. Aber den Vertretern linker Ideologien (von grün-rot bis dunkelrot) muss ich sagen, dass Gleichmacherei und Marxismus noch viel schlechter funktionieren. Der Mauerfall ist halt schon wieder 20 Jahre her. Die Jugendlichen, über die wir hier reden, die haben das gar nicht miterlebt. Denen kann man ja recht einfach diese linken Ideen unterjubeln.

Bei grün-rot von Marxismus zu reden ist schon etwas sehr daneben, das kannst evtl. bei dunkelrot befürchten.
Gleichmacherei find ich nicht schlecht, wenns dabei um die Chancen geht.
Aber um einmal von deiner schwarz-weiss Sicht etwas wegzukommen, wie wäre es denn mal wieder mit der sozialen Marktwirtschaft? Wobei ich mir sicher bin, dass D auf dem Weg dazu zuerst einmal an der Position von Ö verbei käme.



All die Negativerscheinungen, die an unserer Gesellschaft und in der Wirtschaft (zu Recht) kritisiert werden, die hat es in den linken Regimes genauso gegeben. Auch da gab es Eliten, die sich über das "gewöhnliche" Volk setzten, die sich Pfründen schafften von denen der kleine Genosse nicht einmal träumen konnte.

Ich hab gehört der Abramovic soll seine Luxusyacht gebraucht aus Honekers Erbe erworben haben.:hmm:
Da kannst an den Haaren herbei ziehen was du willst, die Scheere ging nicht soweit auseinander wie das heute der Fall ist.:roll:
Zu verurteilen ists jedoch allemal.


Bei allem Verständnis, aber der gesellschaftliche Niedergang der Kirche:down: in unserer westlichen Welt hängt vielleicht auch damit zusammen, dass die Repräsentanten zwar gerne Wasser gepredigt, jedoch auch lieber Wein getrunken haben.

Wie wärs mit einigen Repräsentanten?:winke:


Wenn ich an die Situation meiner Großeltern denke ..... Familie mit 8 Kindern, keinesfalls reich, aber trotzdem nicht verhungert. Und keines dieser Kinder ist durch ein Gewaltverbrechen aufgefallen.

Da hat mir gestern ein älterer Herr erklärt, dass es diese Fälle früher so nicht gab, weil die, die damals so drauf waren sich im Krieg austoben konnten.
Aber da geb ich dem Flaschko recht, man kann das so nicht miteinander vergleichen.
 
Die Kosten für mein Kind habe ich zu einem großen Teil über den Umweg Alimente ohne murren inkl Studuim übernommen. Bei ca 50.000.- (damals noch Schilling) / Jahr habe ich ca 1400.- im Zuge Lohnsteuerausgleich zurück bekommen.

Den AMG, die Rolex und das Dupont habe ich mir dann leider von Mädls finazieren lassen müssen - als Beihilfe :)

Dein Konsumverzicht von Heute ist für viele leider ein Leben an der Armutsgrenze - großartige Perspektiven für Kinder und Jugendliche. Ich habe es noch nicht ganz im Kopf aber das neue Kindergeldgesetz hat ja auch schon wieder große Lücken habe ich gelesen. Und zum Thema Pappajahr - auch hier möchte ich den Thread nicht wieder vom Thema weg bringen - die Politik will offensichtlich nicht verstehen, dass es für viele keine Geldfrage oder das Wollen ist sondern schlicht und einfach ein Problem im Beruf darstellt - der dann ja wieder (eventuell schlechterer Job nach Neuanfang) ein Schritt nach UNTEN (!) wäre. Das Leben ist einfach Teuer - normales Leben meine ich (lass ma mal Tschick, Urlaube und Flat TV weg).

Aber s sollte nun wieder zum Thema zurück gehen ... und hier erzeugt erzwungener Konsumverzicht sicher gesteigerte Aggression im Zusammenspiel mit Gruppendynamik ... a guade Mischung.

Und zum Thema Zivilcourage .... in den Sekunden der jeweiligen Situation zu entscheiden ist sicher schwer und Angst zu haben kann nicht als Feigheit gewertet werden.
 
Worauf willst du hinaus?
Wer soll die Kosten für dein Kind übernehmen?

Die die später ihren Arsch von dem Kind abgewischt bekommen wollen?:hmm: Die könnten sich schon etwas an den Kosten beteiligen.


Hast du dir schon einmal überlegt, wie viel an Beihilfen du für dein Kind erhältst?

Hast schon mal ausgerechnet wie viel Steuern er für sein Kind bezahlt? Fett geschrieben bedeutet nicht unbedingt dass es besonders schlau ist.:lehrer:

Ja, ein Kind zu haben, das bedeutet auch Konsumverzicht.

Ja, bedeutet es, aber ist das auch richtig?
Mit Konsumverzicht kann ich noch leben, wenn es aber bedeutet in Armut zu leben ist etwas faul. Und in D wachsen zur Zeit erschreckend viele Kinder in Armut auf. Ich habe neulich die % Zahl gelesen und habe mich trotz meiner rosa roten Brille noch heftig erschrocken.



Das war immer schon so und ist auch heute noch der Fall

Mit diesem Argument hast mich jetzt allerdings überzeugt.:daumen:


Die folgende Statistik zeigt den Anstieg des Bruttoeinkommens vermindert um die Inflationsrate immer im Vergleich zum Vorjahr.

Inflationsrate=Warenkorb:roll:
Ist beim Anstieg der Bruttogehälter auch drin wie viel die Besserverdienenden mehr verdient haben, wenn ja um wie viel musste es bei den ärmeren bergabgehen um den Anstieg bei den Eliten ausgleichen zu können?
Vergiss die Statistik ec. wenn ich weiss dass es Leute gibt die 2-3 Euro die Stunde arbeiten müssen kannst mir vorrechnen was du willst, da passt etwas nicht.
 
kurzes OT: eigentlich lustig hier im Diskussionsbereich ... ich gehe davon aus, dass hier nur wenige Betroffene sind. Keine jugendlichen Gewalttäter, keine echt in Armut lebende, ... keine ... was auch immer. Trotzdem wird stets heftig gestritten ...
OT Ende
 
kurzes OT: eigentlich lustig hier im Diskussionsbereich ... ich gehe davon aus, dass hier nur wenige Betroffene sind. Keine jugendlichen Gewalttäter, keine echt in Armut lebende, ... keine ... was auch immer. Trotzdem wird stets heftig gestritten ...
OT Ende
doch, ich bin ein opfer! es gibt hier nur eine person hier im forum der meine ganze geschichte kennt. das ausmaß dessen was mir damals (während der hauptschule und auch noch 2-3 jahre danach) angetan wurde, kann sich niemand vorstellen.

zufolge hat es jahre lang psychologische betreuung und schwer vermittelbar am ersten arbeitsmarkt!
 
traurig das zu lesen - aber ... dann schreib doch auch mit (natürlich nur wenn du magst) ... es genügen ja schon einige Worte ohne die ganze Geschichte
 
Zurück
Oben