Ich weiß, dass das oberste Posting sarkastisch gemeint war.
Darüber hinaus, möchte ich dazu anmerken: ich selbst komme aus dem technisch-naturwissenschaftlichen Bereich und habe viele Jahre meines Lebens damit verbracht Naturvorgänge mathematisch am Computer zu simulieren. Bei dieser Arbeit mußte ich alle meine Vermutungen stets am Ende mit Meßwerten in der realen Welt vergleichen - es war sozusagen eine Rückkopplung mit der Wirklichkeit.
Ich habe in dieser Zeit eine tiefe Ehrfurcht vor der Natur gewonnen, und darüber, wie wenig wir von ihr (tatsächlich) wissen.
Die Genetik steckt in den Kinderschuhen, und soweit ich weiß, gibt es kaum wirklich tragfähige Hypothesen, ob Homosexualität erblich ist oder wenn ja, wie weit, oder wie die Mechanismen dahinter wirken. Erst vor wenigen Jahren wurde überhaupt die Bedeutung der Epigenetik (wieder)entdeckt. Alle Hypothesen zur möglichen Vererbung von Homosexualität stehen zusätzlich sofort in Gefahr, von einschlägigen politischen Gruppierungen VEREINNAHMT ZU WERDEN.
Wissenschaft sollte aber möglichst unpolitisch sein. Andererseits sollten wissenschaftliche Theorien nie zur Durchsetzung politischer Ziele instrumentalisiert werden. Wohin das führt haben z.B. die Rassenlehre des Nationalsozialismus oder die ökonomischen Theorien der stalinistischen bzw. leninistischen Diktaturen bewiesen.
Ich meine, man sollte hier alle Mutmaßungen zu diesem Thema unterlassen, und wenn überhaupt den Forschern überlassen. Wir als Laien wissen darüber einfach nix. Man sollte imstande sein, sowas zu akzeptieren. Aber: selbst die einschlägigen Spitzenwissenschaftler wissen darüber kaum wirklich etwas Sicheres.
Darüber hinaus sollten wir bedingungslos tolerant gegenüber Menschen mit anderen sexuellen Neigungen und Lebensweisen sein. Diese Toleranz ist eine Frage des Humanismus, und nicht der Biologie.
Und jetzt zum Kern des Themas: mich beängstigt die Vision, dass Menschen zu sehr mit Hilfe von Gentechnik, Biotechnologie, Biomedizin o.ä. in die Entstehung des Lebens eingreifen. Diese Fragen sollten aber
VÖLLIG UNABHÄNGIG VON DER SEXUELLEN NEIGUNG DER BETROFFENEN MENSCHEN beurteilt werden. Man darf meiner Meinung Bioengineering GRUNDSÄTZLICH kritisieren, wenn man z.B. nicht möchte, dass Menschen Designerbabies schaffen können. Man kann grundsätzlich kritisieren, dass Menschen in die Entstehung des Lebens zu sehr eingreifen.
Aber, man darf diese Entscheidung NIE IM LEBEN DAVON ABHÄNGIG MACHEN, OB DIESE MENSCHEN SCHWUL, LESBISCH, TRANSSEXUELL, TRANSGENDER ODER SONSTWIE SIND.