Eine eigene Kultur ist eine Begleiterscheinung wenn Menschen auf irgendeine Art und Weise längere Zeit isoliert sind. Das kann natürlich auch rein geistig sein.
Sobald sich diese Menschen vermischen kommt es zum Konflikt, entweder mit Waffen, Politik, Wirtschaft oder durch gesellschaftliche Reaktionen.
Die eine Kultur möchte auf dem Mars landen und Internet am Klo nutzen, die andere Kultur möchte Frauen die Klitoris rausschneiden und wieder andere Kulturen wollen Walfisch zu Mittag essen oder irgendwelche fiktiven Zauberwesen anbeten.
Zusammengeworfen ziehen dann alle an einem Strang, aber jeder in eine andere Richtung. Je nachdem wer dann auf der Straße andere niederprügelt schafft dann eine attraktive Dominanz für in der Entwicklung befindliche oder schwache Menschen.
Das kann der Gangstertyp sein der in seiner Einzimmerwohnung eine Minderjährige nach der anderen mit Ecstasy vergewaltigt, ein bärtiger Biker bei dem man schon zusammenzuckt wenn er den Blick auf einen richtet oder irgendwelche Showfiguren die durch irgendeinen geldgierigen Manager als hart und cool in die Medien gepusht werden.
Je nachdem mit welchem Schrott man konfrontiert wird passt sich auch der Mensch an. Dann läuft Susi eben mit Dreadlocks herum weil ihre Idole es tun, Franz wie ein Gettobewohner aus der Bronx und Herbert lässt sich die Haare bis zum Hintern wachsen und trägt einen Nasenring.
In der Regel wird man dann aber erwachsen, erkennt das letzten Endes die Polizei jeden verprügeln kann und die Stärke der man nachgeeifert hat nur ein Mückenschiss im Vergleich zur Realität ist.
Ich persönlich finde die NATO ziemlich stark, die könnten fast jeden vermöbeln. Darum trage ich auch einen Anzug wie der Stoltenberg und keinen Hoodie oder eine Kutte.
Unsere Kultur ist nicht wie oft behauptet tod, sie ist nur auf einem Niveau das man sie erst im Alter begreift. Kein Wunder also wenn sich viele in der Jugend hier eine Ersatzbefriedigung suchen und dazu auf die kuriosesten Produkte anderer Völker zurückgreifen.
Vielleicht braucht es auch einfach nur etwas wie Modern oder Urban Primitive mit Piercings und Tätowierungen und etwas Subkulturcharakter um die Pubertät zu überleben. Jedenfalls besser als sich als Chingachgook zu verkleiden. Was nun kein Diebstahl ist, aber eben megapeinlich.
Und wäre ich ein Nachfahre der Ureinwohner Amerikas würde ich mich genauso darüber totlachen wie ich es heute mache wenn sich dicke Amis zum Oktoberfest mit Filzhüten und Lederhosen aus China zum Affen machen.
Die beste Auseinandersetzung dazu hat bislang in meinen Augen Trailer Park Boys mit dem Charakter J-Roc geliefert.