Aber der Umstand, dass es auch andere Möglichkeiten gibt, aus einer sexuellen Begegnung die gleiche Befriedigung zu gewinnen, scheint in manchen Beziehungen in Vergessenheit geraten zu sein. Ganz so, als ob die Stellung wichtiger wäre als der Partner
Ich für mich komme halt immer wieder zu dem Schluss, dass eine offenbar doch sehr große Zahl der Männer einfach nicht damit umgehen können, wenn sie ihre Sexualität nicht auf haargenau die Weise befriedigt bekommen, die sie sich vorstellen. Und mir tut's manchmal echt weh, weil sie damit zu erkennen geben, dass ihnen alles andere letzten Endes wurscht ist. Ob's die Beziehung ist oder sogar auch der Mensch, zu dem sie eigentlich ja gehören wollen.
Und sie realisieren gar nicht, dass sie das Recht, welches sie für sich selbst beanspruchen, ihrer Partnerin im gleichen Atemzug verwehren. Sonst würden sie sich wohl anders verhalten.
Vielleicht könnte man es ja auch aus der Perspektive der Partnerin betrachten, dass es zur Entfaltung der eigenen Sexualität nicht wirklich beiträgt, wenn alles Gebotene nicht geschätzt, sondern als zu wenig, nicht neu genug, nicht geil genug abgetan wird. Das mag die eine oder andere Frau schon auf den Gedanken bringen, dass es dem Partner mehr um die Praktik als um sie selbst geht. Und dass dann Rückzug angesagt ist, wundert mich eigentlich nicht wirklich.