Gern dann, wenn in Diskussionen die Argumente ausgehen, wird die Natur des Menschen bemüht. Da liegt es dann ganz in der Natur, dass Mütter ihre Kinder großziehen und nicht Väter - schon gar nicht zwei davon. Das sieht sie nicht vor, die Natur. Mit der Monogamie hat sie es auch nicht so. Oder gar mit dem
Analverkehr! Dafür ist ein aggressives Verhalten bei Männern nur natürlich. Schließlich müssen die ja gleich noch den Bären erlegen. Oder ihre Frauen beschützen. Die Frau hingegen muss natürlich schön sein. Sonst interessiert sich kein Mann für sie.
Nun leben wir aber nicht mehr in Höhlen, lassen unsere Toten nicht liegen, wo sie sterben, müssen kein Mammut erjagen, wenn wir überleben wollen und benutzen neuerdings sogar so etwas wie elektrisches Licht oder Computer.
Wie viel "Natur" ist denn (noch) in uns? Kann ein solches Argument in einer Gesellschaft, die sich so weit entwickelt hat wie unsere Aktualität haben? Hat es denn überhaupt Gültigkeit? Und wann hat uns diese Natur so unabänderlich geprägt? Vor 2.000.000 Jahren? Vor 2.000? Vor 200?
Falls du es nicht bemerkt hast, die Gesellschaft im Westen entwickelt sich derzeit gerade enorm zurück. Kannst du dich noch an den Fall erinnern wo ein Mann mit Machete in das Zelt eines Camperpaares kam und die Frau vergewaltigt hat und ihr Freund zusehen musste weil er nicht wusste wie er sich wehren soll?
Oder als zu Silvester ca. 200 Männer ihre Finger in Frauen steckten und dabei ihre Männer festhielten?
Schon vergessen wie halbe Kinder von Banden in Wohnungen gelockt wurden und dann unter Drogen gruppenweise vergewaltigt wurden?
In Wien hat man schon fast täglich eine Vergewaltigung, einen Mord oder Gewaltakte gegen Frauen und Kinder. Dagegen stinkt auch die Gefahr einer Mammut Herde ziemlich ab.
Jetzt haben wir 2023, was meinst wie es in 2050 aussehen wird wenn diese Täterschicht x10 an Masse hat? Ganze Stadtviertel zu "No-Go" Zonen werden und keine Polizei der Welt mehr die Situation beherrschen kann.
Lebst du dann weiter in deiner Traumblase weil du dich von der Realität abkapseln kannst?
Man wird sich noch danach sehnen starke Männer zu haben die ihr Leben auf Familie ausrichten, Schutz und Sicherheit bieten und keinen Kindern das Leben versauen wollen indem sie ihnen nicht einmal eine gesunde und natürliche Elternschaft anbieten können.
Unsere Gesellschaft war einmal auf einem guten Entwicklungsniveau, nun haben wir die Steinzeit in Konfrontation mit einer verweichlichten Bourgeoisie die sich durch Kapitalgewinne den Luxus erlaubt 100.000€ E-Autos zu fahren während andere nicht einmal mehr Geld für Supermarktfleisch haben. Und genau jene entkoppelte Schicht will uns Märchen von der Überflüssigkeit einer normalen und glücklichen Familie eintrichtern um die eigene geistige und moralische Verkommenheit als neue Norm zu etablieren.
Nein, es ist nicht supercool wenn man ohne Vater aufwächst, es ist genauso Scheiße keine Mutter zu haben. Aber früher hat man sich wenigstens bemüht beides zu bieten um zu verhindern das man empathielose Kinder erzieht die in einer verkehrten Welt in Verzweiflung aufwachsen müssen und sich nicht einmal nach etwas besserem sehnen können weil jeder Bezug zur Normalität gänzlich fehlt.
Auf Computer und Licht kann man notfalls verzichten, auf vieles andere nicht. Was man derzeit der Menschheit antut würde man nicht einmal mit Zooaffen machen. Weil es nicht artgerecht wäre.
Als ich ein Kind war kränkelte die Gesellschaft schon etwas. In meiner ganzen Schulklasse gab es nur ein Kind wo die Eltern geschieden waren. Am Nachmittag spielten wir in Parks oder im Wald, wenn es dunkel wurde kamen wir heim. Unsere Eltern mussten sich nie Sorgen machen, das Geld stimmte und man freute sich über einen heißen Sommer. Man konnte Essen was man wollte, sich jedes Auto kaufen das man sich leisten konnte, fuhr in den Urlaub. Söhne konnten ihre Väter fragen, Töchter ihre Mütter und wenn es nötig war auch anders herum.
Wenn ich heute in die Gegend sehe wo ich aufwuchs würde ich nicht einmal mehr ohne Pfefferspray durch den Park gehen. Vom einen Balkon hängt eine Regenbogenfahne, von anderen Nationalflaggen die ich gar nicht zuordnen kann. Die Kellerfenster sind vergittert, statt winkender Väter die im Garten grillen, hohe Hecken, Zäune und Kameras.
Wo früher Mädchen ohne Risiko schwimmen gingen, sitzen heute Gangs die sich in Gruppen auf sie stürzen, umkreisen und aggressiv anbaggern. Die Buben hocken vor der Playstation, wenn sie alleine herumgehen kassieren sie Ohrfeigen. In der Nacht fährt die Polizei im Schritttempo die Straßen ab. An jeder Hauswand unzählige Graffiti, eine Sprayerin spreche ich an. 17 und lesbisch ist sie, ihre Mutter geschieden und alkoholkrank. Sie selbst war gerade in der Psychiatrie. Magersüchtig und Depressiv, aber auf ihre 50 Kilo die sie nun hält ist sie stolz.
Wer da eine Verbesserung entdeckt hat nie gelebt. Als meine Eltern wegzogen war die Umgebung gerade am kippen. Die Eigenheime der Nachkriegsgeneration finanziert und fertig gebaut. Ja, sie und ich könnten heute auch einfach wegsehen, so tun als wäre in unseren sicheren Häusern alles super und die Welt überall noch so schön. Aber dazu müssten wir vorher zehn mal mit dem Kopf gegen eine Wand rennen. Vielleicht würden wir dann auch die Familie in Frage stellen und einen bescheuerten Geschlechterkampf anheizen bei dem der Mann gebrochen und die Frau verkommt.