Das meinst aber nicht im Ernst - oder? Da sparst du jahrelang auf dein Eigenheim, kaufst mit sauer verdientem und bereits zigfach versteuertem Geld endlich einen Grund - und für den zahlst dann gleich wieder. Ist schlimm genug, daß es eh schon so ist, aber auch noch erhöhen?
Geld ist immer schon zigfach versteuert, hat so ein Geldkreislauf an sich. Die Frage ist nur wo man im Kreislauf mit der Besteuerung ansetzt. Derzeit liegt die Hauptlast, eigentlich praktisch die gesamte Steuerlast, am Arbeitseinkommen und am Konsum.
Es war die Frage wie man Wahlversprechen finanzieren kann. Der bei kostenintensive Teil der SP Vorschläge ist eine Steuerreform, die eben Einkommen auf Arbeit entlasten würde. Mein Vorschlag wäre eben eine teilweise Gegenfinanzierung über Vermögenssteuern. Ich will niemanden etwas wegnehmen, ich kann es ja eh nicht, aber es wäre doch nur fair wenn man weniger Steuern zahlt wenn man etwas leistet (arbeitet) und dafür etwas mehr Steuern wenn man z.B. etwas erbt. Ist es fair 50% Steuern auf Einkommen zu zahlen aber weniger als 5% auf Erbschaften? Es geht nicht um mehr Steuern, es geht um ausgewogenere.
Nein, weg gehören sie - und zwar schnell. Wie kommt jemand dazu, sein Elternhaus nach dem Tod der Eltern verkaufen zu müssen, weil der Staat schon wieder die Hand aufhält und er sich die Erbschaftssteuer nicht leisten kann? Sowas trifft in erster Linie die, die ohnehin finanziell nicht gut dastehen und kann mitunter auch zur Existenzfrage werden.
Die Erbschaftssteuer trifft definitiv nicht in erster Linie arme Leute. Außerdem kann man ja eine Erbschaftssteuer ganz leicht sozial verträglich ausgestalten, z.B. könnte man einen Freibetrag bei Erbschaften innerhalb der Familie einführen, der kann ruhig so groß sein das die meisten Erbschaften gar nicht mehr besteuert werden. Damit wäre auch der Vorwurf der hohen Erhebungskosten gefallen. Aber eine große Erbschaft kann ruhig auch richtig besteuert werden, eine Möglichkeit wäre einfach über die Einkommenssteuer (d.h. ein Erbe ab einer gewissen Höhe zählt als Einkommen und ist als solches zu besteuern). Um die 2000 Euro vom Sparbuch der Oma geht es hier ja echt nicht.
Davon abgesehen: was ich schaffe, das schaffe ich für mich aber auch im Hinblick auf meine Nachkommen, damit diese mal leichter bzw. finanziell besser gestellt ins Leben starten können. Mit welchem Recht kassiert der Staat schon wieder mit?
Das Argument kann ich bei jeder Steuer bringen. Warum muss ich bis zu 50% Einkommenssteuer zahlen wenn ich für mich arbeiten gehe? Warum 20% MWSt wenn ich was einkaufe? Die Frage ist nur wie man den Spagat aus möglichst wenig Steuern und ausreichender Finanzierung für den Staatshaushalt schafft. Hohe Steuern auf Arbeitseinkommen können furchtbare Auswirkungen auf Arbeitsanreize haben, somit auch auf den Wohlstand. Steuern auf Vermögen sind da schon eher neutral, ins besondere wenn man sie von Null auf "ein bisschen" anhebt. Warum das eine gar nicht besteuern und in anderen Bereichen so hoch wie gehabt?
Vermögenssteuer? Ist wohl ein Witz oder? Die Zinsen liegen im Schnitt netto unter der Inflation, was will der Staat da noch kassieren? Warum muß das Volk eigentlich mit aller Gewalt verarmen?
Und komm mir jetzt nicht mit "Umverteilung" und Sozialideologien - ich arbeite für mein Geld und das sollen die anderen gefälligst auch.
Bei einer Vermögenssteuer ist nicht eine neue Kapitalertragssteuer gemeint. Geld am Sparbuch wird versteuert und das passt wie es ist. Aber warum wird Immobilienvermögen gar nicht versteuert? Auch ein Haus oder eine Wohnung wird mehr Wert, auch hier gibt es einen Kapitalertrag, nur wird das nicht besteuert. Ist doch unfair, hat jemand 10.000 Euro und legt sie auf's Sparbuch dann zahlt er 25% KESt auf die Zinsen. Hat jemand 200.000 Euro und kann darum eine Wohnung kaufen, dann zahlt er 0 Steuern auf den Wertzuwachs.
Unfair, nicht?
ja klar, noch höhere Heizkosten. Das wird vor allem die Pensionisten freuen.
Wenn keine Argumente da sind müssen die armen Pensionisten herhalten, oder wie? Jedenfalls trifft eine Energieabgabe in erster Linie besser verdienender, der Energiekonsum steigt stark mit dem Einkommen (zweites Auto, durch die Weltgeschichte fliegen, großes Haus usw). Und auch hier, es kommt immer darauf an wie man es ausgestaltet. Sollen wir das auch noch im Detail durchkauen?