Partner verstorben

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Dies ist sehr traurig.
Und traurig ist, dass all die schönen und gutgemeinten Trost-Zusprüche letztlich ins Leere gehen.

1 1/2 Jahre nach dem Tod meiner Frau (50 Jahre verheiratet) trifft es mich - immer noch - manchmal wie ein Schlag:
man fährt an einer Stelle vorbei, an der wir dieses oder jenes sagten;
man fährt an einem blühenden Baum vorbei, an dem wir Bestimmtes empfanden;
man erinnert sich an Gespräche, wo ich - hätte ich es gewusst! - liebevoller geantwortet hätte ...

Werte Freundin, es ist schwer - manchmal sogar fürchterlich.

Doch das ab und zu aufkeimende Gefühl, dass es Leute gibt, die uns Zuneigung entgegenbringen, lindert - kann lindern!

Ihnen mein Mitleid, Dietmar.
 
Der Thread passt nicht gut (Ich höre es schon: Weshalb schreibst du dann?). Aber ich will darüber berichten, weil es keinen passenden Thread, weil es nichts gibt. Wo sonst? Mein über alles - nun ja: vieles - geliebter Bruder ist heute verstorben. Ein paar Andeutungen: Klarerweise ist er nie ein Partner gewesen; auf der anderen Seite war er - weitaus - mehr als das. Sein Nichtsein bzw. Nichtmehrsein erfüllt mich mit (noch mehr) Leere; er war das strahlende Gestirn, er war ein Wegweiser. Seine Fehler sind - familiär gesprochen - unsere; darüber wenigstens können meine Schwester und ich einig sein.

Erinnern möchte ich mich an einen Vorreiter der Schwulenbewegung hierzulande (er hätte das gehasst und geliebt); an einen äußerst - im Gegensatz zum Rest der Familie - unprätentiösen Pragmatiker; an ihn; an dich, lieber E; an das gelebte Selbstbewusstsein, das mir, uns, fehlt. An die Tränen zu deinem Coming-out, an deinen Mut, deine Unerbittlichkeit. Kurz: an all das, was fehlt. An so viel. Mir rinnen die Tränen über die Wangen, weil ich deinen Mut nie hatte; ich - wir - bereue:down: das zutiefst. Du warst der Eine, der Einzige. Was bleibt außer ge- und zerstörten Existenzen? - Du hast immer gesagt: Do what you want, but pay for it. Recht hattest, hast, du. K und ich zahlen nicht; wir haben kein emotionales Geld. Du wirst uns unendlich fehlen. Und doch: Das Leben geht weiter; erneut: alles muss anders werden (wann, wenn nicht jetzt?).

Um den hatscherten Kreis zu schließen: Mein Beileid all jenen, die ihren Partner, die ihren Sohn, die ihre Partnerin, die ihre Tochter, die ihren Menschen fürs Leben verloren haben. Welch unermessliches Leid das bedeutet, hat mir der heutige Tag angedeutet. Das ist kein tröstlicher, aber ein realistischer Abschluss.

Herzkönig E, geh gut heim.

Dein

S (ich hasse mich für den Rausch, den ich - wieder - habe)

(Wenn gar daneben: Bitte löschen!)
 
Der Thread passt nicht gut (Ich höre es schon: Weshalb schreibst du dann?). Aber ich will darüber berichten, weil es keinen passenden Thread, weil es nichts gibt. Wo sonst? Mein über alles - nun ja: vieles - geliebter Bruder ist heute verstorben. Ein paar Andeutungen: Klarerweise ist er nie ein Partner gewesen; auf der anderen Seite war er - weitaus - mehr als das. Sein Nichtsein bzw. Nichtmehrsein erfüllt mich mit (noch mehr) Leere; er war das strahlende Gestirn, er war ein Wegweiser. Seine Fehler sind - familiär gesprochen - unsere; darüber wenigstens können meine Schwester und ich einig sein.

Erinnern möchte ich mich an einen Vorreiter der Schwulenbewegung hierzulande (er hätte das gehasst und geliebt); an einen äußerst - im Gegensatz zum Rest der Familie - unprätentiösen Pragmatiker; an ihn; an dich, lieber E; an das gelebte Selbstbewusstsein, das mir, uns, fehlt. An die Tränen zu deinem Coming-out, an deinen Mut, deine Unerbittlichkeit. Kurz: an all das, was fehlt. An so viel. Mir rinnen die Tränen über die Wangen, weil ich deinen Mut nie hatte; ich - wir - bereue:down: das zutiefst. Du warst der Eine, der Einzige. Was bleibt außer ge- und zerstörten Existenzen? - Du hast immer gesagt: Do what you want, but pay for it. Recht hattest, hast, du. K und ich zahlen nicht; wir haben kein emotionales Geld. Du wirst uns unendlich fehlen. Und doch: Das Leben geht weiter; erneut: alles muss anders werden (wann, wenn nicht jetzt?).

Um den hatscherten Kreis zu schließen: Mein Beileid all jenen, die ihren Partner, die ihren Sohn, die ihre Partnerin, die ihre Tochter, die ihren Menschen fürs Leben verloren haben. Welch unermessliches Leid das bedeutet, hat mir der heutige Tag angedeutet. Das ist kein tröstlicher, aber ein realistischer Abschluss.

Herzkönig E, geh gut heim.

Dein

S (ich hasse mich für den Rausch, den ich - wieder - habe)

(Wenn gar daneben: Bitte löschen!)

:trost:
 
So bleibt einem nur die Erinnerung, der Schmerz, die Einsamkeit. Aber es ist So wie Du schreibst, das Leben geht weiter, am heutigen Tag ist es genau vier Monate her das ich meinen geliebten Schatz verloren habe, und ich kann Dir nur sagen es wird so schnell nicht besser, aber die Momente an denen Du wieder Lachen kannst werde langsam ja sehr langsam wieder mehr.

Die Menschen, die von uns gehen
und die wir lieben, verschwinden nicht.
Sie sind immer an unserer Seite...
Jeden Tag... ungesehen, ungehört,
und dennoch immer ganz nah bei uns.
Für immer geliebt und für immer
vermisst, bleiben sie für immer in
unserem Herzen.

Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Mein aufrichtiges Beileid …….
 
Mein Partner/Lebensgefährte/meine Liebe/mein Herr ist durch einen Unfall unlängst verstorben.

Ich kann meine Gedanken kaum ordnen...

Hat jemand ähnliches erlebt?

Wie kann man mit so einem Verlust sein Leben halbwegs auf die Reihe kriegen?

Ich hab nicht meinen Lebenspartner verloren, aber meinen besten Freund.
Loslassen funktioniert nicht. Zu oft wird man in irgendeiner Situation an ihn erinnert.
Ich kenne all die klugen Sprüche. Schau nach vorn, oder die Zeit heilt alle Wunden usw.
Nichts davon hilft mir wirklich. Es gibt Tage, an denen komme ich mit dem Verlust gut klar, und dann kommen solche, an denen geht gar nichts.
Ich sage mir immer, das er halt nicht der Kumpel von nebenan war, sondern ein Lebensfreund. Altersunterschied hin und her.
Nein, ich stehe zu meiner Trauer und wirds gar zu heftig, ziehe ich mich zurück.
Irgendwann werde ich seinen Tod akzeptieren, aber begreifen werde ich das nie.
 
Die wenigsten Verstorbenen hätten sich gewünscht, dass man wegen ihnen den Rest des Lebens in Trauer versauert. Bringt also eure Hintern in die Höhe, das Leben geht weiter.
 
Die wenigsten Verstorbenen hätten sich gewünscht,...
Gut gemeint (wahrscheinlich), geht aber an der Realität VÖLLIG vorbei: _niemand_ ist 'absichtlich' traurig, niemand bekommt 'absichtlich' die Masern, ... Nein: man wird davon BETROFFEN, GETROFFEN - wie von (Schicksals-)Schlägen.

Und da kann es schon passieren, dass man - auch Monate danach - plötzlich überfallen wird von Erinnerungen - dasteht, und 'nach Luft schnappt' ...

Der einzige Trost - und dies vor allem an meine Vor-Redner - im Laufe der Zeit werden diese 'Anfälle' seltener.

Mein Mitgefühl den Vor-Rednern. Und ärgert Euch nicht zu sehr über die Kommentare Unerfahrener ("Bringt also eure Hintern in die Höhe") - sie dürften vermutlich eben 'gut gemeint' sein; wenn auch (erfreulicherweise noch) unbeeinflusst von eigenem Erleben.
 
Gehört sterben nicht zum Leben!
Warum dann immer diese Tragik :(
 
Darf man um einen geliebten Menschen nicht trauern?
Noch schärfer formuliert: keine Frage des "DÜRFENs" - es IST einfach so! Es FEHLT dann einfach etwas! Was wäre, wenn uns ein Arm amputiert würde? Wir würden ihn schmerzlich vermissen, müssten erst LERNEN, ohne ihn auszukommen ...
(Meine Vergleiche hinken natürlich, wie alle Vergleiche - ich weiss)
 
In einem fernen Lande werden 80.000 Menschen jährlich erschossen - traurig. Aber (besonders) 'tragisch' wird es, wenn man selber erschossen wird :)

Versteht mich nicht falsch: ich will hier niemanden von Euch (versuchten) TrostSpendern attackieren - aber Ihr redet ein bisschen wie 'die Blinden vom Licht' - dieses "es noch nicht kennen" sei Euch aber herzlich vergönnt!!

Und übrigens: darf ich mich hier ausklicken? Ich wollte eigentlich nur auf denn allerersten Beitrag (und dann 2(?) weitere) eingehen, um JENEN Verständnis entgegenzubringen - und NICHT, um selbst 'Gscheithammelei' zu betreiben.
 
Gut gemeint (wahrscheinlich), geht aber an der Realität VÖLLIG vorbei: _niemand_ ist 'absichtlich' traurig, niemand bekommt 'absichtlich' die Masern, ... Nein: man wird davon BETROFFEN, GETROFFEN - wie von (Schicksals-)Schlägen.

Und da kann es schon passieren, dass man - auch Monate danach - plötzlich überfallen wird von Erinnerungen - dasteht, und 'nach Luft schnappt' ...

Der einzige Trost - und dies vor allem an meine Vor-Redner - im Laufe der Zeit werden diese 'Anfälle' seltener.

Mein Mitgefühl den Vor-Rednern. Und ärgert Euch nicht zu sehr über die Kommentare Unerfahrener ("Bringt also eure Hintern in die Höhe") - sie dürften vermutlich eben 'gut gemeint' sein; wenn auch (erfreulicherweise noch) unbeeinflusst von eigenem Erleben.

Glaubst du im Ernst, du bist der Einzige mit Todesfällen in Familie und Freundeskreis? :roll:
Wir sind ein winziger Teil von Milliarden und wir werden genauso sterben, wie unzählige Generationen vor uns.
Das Leben geht trotzdem weiter.
 
Glaubst du im Ernst, du bist der Einzige mit Todesfällen in Familie und Freundeskreis?
Ein bisschen schade, dass Du schwer von Begriff bist: ich wollte - ohne Rücksicht darauf, ob's Unter-Bemittelten passt, oder nicht (ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass ...) - zu der Initiatoren dieses Themas freundlich sein.

Aber mit Interesse sehe ich, dass bei manchen hier - nicht nur bei Dir - Freundlichkeit und Höflichkeit ziemlich unbekannt zu sein scheinen: liegt's dabei an der "Kinderstube" oder am "Oberstübchen"?
 
Zwei Söhne beerdigt ,ich weiß, was es heißt Abschied nehmen
Dies tut mir - und sicher nicht nur mir - sehr leid.

... fremde Menschen mit meiner Trauer zu behelligen
Wer sollte "Sklavin" - auf deren Beitrag ich reagierte - dies denn verübeln? Hat sie etwa nicht das Recht, über ihre (momentane) Befindlichkeit zu schreiben? Und, liebe Mia62, wenn DIR Sklavin's Beitrag nicht gefiel, hättest Du ihn nicht einfach stillschweigend tolerieren können?
 
Ein bisschen schade, dass Du schwer von Begriff bist: ich wollte - ohne Rücksicht darauf, ob's Unter-Bemittelten passt, oder nicht (ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass ...) - zu der Initiatoren dieses Themas freundlich sein.

Aber mit Interesse sehe ich, dass bei manchen hier - nicht nur bei Dir - Freundlichkeit und Höflichkeit ziemlich unbekannt zu sein scheinen: liegt's dabei an der "Kinderstube" oder am "Oberstübchen"?

Am Realitätsdenken. Von meiner Sippe sind genug Leute gestorben, wenn wir jedesmal ein jahreslanges Drama gemacht hätten, wäre unser weiteres Fortkommen gelähmt worden. Wenn du mit einem Verlust längere Zeit nicht klar kommst, empfehle ich dir, fachliche Hilfe zu suchen. Nachdem du dich aber schon als Sugardaddy betätigen willst, kanns nit mehr so schlimm sein. :lalala:
 
Gehört sterben nicht zum Leben!
Warum dann immer diese Tragik :(
Zwei Söhne beerdigt ,ich weiß, was es heißt Abschied nehmen, doch wär es mir nie in den Sinn gekommen , fremde Menschen mit meiner Trauer zu behelligen

Jeder hat ander Gefühle,, egal ob beim Sex oder im Leben,, Sterben gehört zum Leben,, das wie und wann ist Entscheidend,,,

Die Großeltern sterben sehn auch die Eltern und die der Partner gehört zum leben. Die Kinder sterben sehn ist eine Tragik,,,,, weiß nicht ob Du schon so abgehärtet bist oder so eine Dicke Haut hast.
Wünsche Alle die mit einem Verlust leben müßen,, Viel Kraft
 
Mein Partner hat sich auch vor langer zeit das Leben genommen es ist egal wieviel zeit vergeht man trägt diesen Menschen immer im herzen klar der schmerz wird mit der zeit weniger doch in bestimmten Situationen zb wenn man ein lied hört kehrt der schmerz und die Erinnerung mal stärker mal weniger stark zurück
 
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