Ich hab die Problematik sehr wohl verstanden, Moi. Ich denk mir eben nur, die Generation, die diese Probleme betrifft, wird immer jünger - und somit doch auch aufgeschlossener, selbständiger, moderner, individueller, selbstbewusster... und mehr....
Das (theoretische) Wissen ist oft da. Die Fähigkeit/innere Möglichkeit zur Umsetzung ist nicht vorhanden.
Viele Frauen "können" nur mit Männern, die etwas Vertrautes ausstrahlen - weil alles andere fremd ist. Doch was ist das, was Vertrautes ausstrahlt? Bei einer gesunden Kindheit das Gesunde. Aber bei einer kränkenden Kindheit? Das kann man keinem erklären. Ich habe selbst die Erfahrung machen müssen. Ich hatte nie einen Partner, der mich geprügelt hat, aber es gab andere, subtilere nicht minder verletzende Gemeinsamkeiten.
Ich bin selbst in der schweren Nachkriegszeit sehr behütet und in Liebe aufgewachsen - und ich empfinde noch heute unendliche Dankbarkeit dafür - dennoch oder vielleicht gerade deswegen hatte und habe ich wohl einen Blick für solche wie den geschilderten sozialen Missstand (zugegebenermassen mit einer gehörigen Portion unbändigen, aufgewühlten Zorns ...).
Immer wenn ich versucht habe, zu erzählen, wie die Situation in meinem Elternhaus war, stoße ich auf absolutes Nicht-Verstehen. Auch bei Menschen, die selbst keine schöne Kindheit hatten. Aber so arg war es dann doch nicht.
Und auch ich hatte über Jahre hinweg die Möglichkeit eines Einblicks in so ein Heim. Ich verstehe, was du aussagen willst und ich gestehe, dafür keine rechten Worte zu haben, ganz davon abgesehen, dass eine bezügliche Diskussion wohl auch den Rahmen dieses threads sprengen würde.
Einblick ist leider zu wenig. Wer es nicht selbst erlebt hat, kann es nicht nachfühlen.
Und bevor ich nun mit meinen Ansichten als entweder verhärtet oder als arrogant, "blauäugig" und oberflächlich auf der Strecke bleibe, spare ich mir weiteren Kommentar...
Du bist nicht arrogant oder blauäugig oder oberflächlich. Du hast es nur nicht erlebt und gefühlt.
Du schreibst nichts anderes als die meisten Menschen denken, weil sie eine Sache mit Verstand betrachten, die nicht zu verstehen ist. Schon gar nicht, wenn man selbst eine behütete Kindheit hatte.
Wäre es zu verstehen, würden nicht viele Kinder von Missbrauchern (Ehepartner/Kinder, körperlich, seelisch, sexuell) wieder Missbraucher selbst wenn ihr Verstand ansonsten normal funktioniert. Das kann im Extremfall (wie z.B. bei manchen Borderlinern) zu einem lebenslangen inneren Amoklauf gegen sich selbst und gegen die, die als "mit schuld" empfunden werden, einfach weil sie überfordernd da sind und als ständiges schlechtes Gewissen eine unerträgliche Zumutung werden.
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definitiv ein ernstes thema das aber so gestaltet wurde daß es mich am faschingsdienstag doch leicht verwirrt
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