Schelling: Arbeitslosengeld in Österreich zu hoch

Ich lebe auch in einer weit weniger noblen Umgebung....

Ich bin auch manchmal bei einem Supermarkt im Zehnten. Viel mehr Kopftücher an der Kasse angestellt, aber von Unfreundlichkeiten gegenüber den Verkäuferinnen konnte ich nie etwas bemerken.
 
Ich will das hier nicht ausufern lassen.
Auch unabhängig von allfälligen Ausfälligkeiten, Beschwerden etc - gilt der Zwang, freundlich zu wirken (und zwar jeden ganzen Arbeitstag lang) als einer der wesentlichen Stressoren am Arbeitsplatz.

Bei jeder Evaluation psychischer Belastungen nach dem ASchG wird das routinemäßig abgefragt.
 
gilt der Zwang, freundlich zu wirken (und zwar jeden ganzen Arbeitstag lang) als einer der wesentlichen Stressoren am Arbeitsplatz.

Diese selbstverständliche Anforderung wird aber auch der Arbeitsinspektor nicht ändern können. Jetzt einmal ganz vom LEH und damit von Hofer abgesehen, impertinente und unfreundliche Verkäufer sind für mich ein No-Go. Sie sind für mich auch der Ausdruck einer miserablen Unternehmenskultur.

Übrigens ..... auch in einem Industriebetrieb ist gegenseitige Freundlichkeit während der gesamten Arbeitszeit durchaus von Vorteil.
 
Diese selbstverständliche Anforderung wird aber auch der Arbeitsinspektor nicht ändern können. Jetzt einmal ganz vom LEH und damit von Hofer abgesehen, impertinente und unfreundliche Verkäufer sind für mich ein No-Go. Sie sind für mich auch der Ausdruck einer miserablen Unternehmenskultur.
Sehe ich ähnlich. Ich frage mich, warum es bspw. die Amis problemlos schaffen, im Einzelhandel immer freundliche und trotzdem zurückhaltende Verkäufer zu haben. Wenn ein Kunde sudert, muss man ja net glei an Dauergrinser aufsetzen, aber zumindest sachlich auf seine Beschwerde reagieren.
 
Kommt drauf an wo ---> 300€+ für eine 15-20qm garconiere, in eher ländlichen, abgelegenen tälern ist minimum!.
Wenn dann noch ein auto hast, diverse zahlungen etc, kommst mit müh und not, gerade so über die runden....

da hast recht, aber viel platz hast dann nicht
 
...wir bräuchten über die Höhe des Arbeitslosengeldes nicht zu diskutieren, wenn die Herren Schelling und Leitl das täten, was ihr Job ist: für Jobs zu sorgen und Leute anstellen... ststtdessen verknappen sie wissentlich und vorsätzlich...
 
da hast recht, aber viel platz hast dann nicht

Brauch ich auch nicht, selbst wenn es mir leisten könnte. Die autoerhaltung ist nicht ohne und darauf verzichten, um sich eine 40qm wohnung finanzieren zu können ---> nein!!!.
 
Swarum es bspw. die Amis problemlos schaffen, im Einzelhandel immer freundliche und trotzdem zurückhaltende Verkäufer zu haben.

Das frag ich mich auch oft. Mehr Druck am Arbeitsmarkt, kein oder ein löchriges soziales Netz? - was aber auch eine Rolle spielen mag, ist die Oberflächlichkeit im Alltag. Man ist jedem gegenüber unverbindlich freundlich, vergisst ihn aber sofort wieder weil er einem eigentlich wurscht ist.
 
aber zumindest sachlich auf seine Beschwerde reagieren.
...und da scheitert es schon bei sehr Vielen....in D ist man da schon etwas kompetenter....
Das frag ich mich auch oft. Mehr Druck am Arbeitsmarkt, kein oder ein löchriges soziales Netz? - was aber auch eine Rolle spielen mag, ist die Oberflächlichkeit im Alltag. Man ist jedem gegenüber unverbindlich freundlich, vergisst ihn aber sofort wieder weil er einem eigentlich wurscht ist.

Das hast du recht gut analysiert, wobei ich aber der Meinung bin, dass hier Zweiters, also diese "oberflächliche" Mentalität, hier die bedeutendere Rolle spielt.
In Japan ist das Service überhaupt ein Wahnsinn, obwohl man dort noch oberflächlicher ist, als die Amis...da kommst dir beim Burgerwirt´n vor, als wärst im Steirereck´......
 
Das frag ich mich auch oft. Mehr Druck am Arbeitsmarkt, kein oder ein löchriges soziales Netz?

Oder eine andere innere Einstellung. Wird dir jeder, der längere Zeit in einem ostasiatischen Land war, bestätigen. Mit dem Öffi (S- Bahn, nicht CAT) vom Airport nach Wien zu fahren ist ein halber Kulturschock. Im Lied heißt es zwar: "Die schönsten Mäderln gibt´s in Wien". Aber auch die grantigsten Menschen im Frühverkehr.
 
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...wir bräuchten über die Höhe des Arbeitslosengeldes nicht zu diskutieren, wenn die Herren Schelling und Leitl das täten, was ihr Job ist: für Jobs zu sorgen und Leute anstellen... ststtdessen verknappen sie wissentlich und vorsätzlich...

Tja, wenn wir doch nur jemanden hätten der die Wirtschaft entfesselt...
 
Meine Meinung..um die 50 jährigen wird es immer schwieriger Arbeit zu finden,Sie wurden entlassen weil sie zu teuer waren,die jungen bekommen KV-Löhne und sollen Erfahrungen wie ein 50 jähriger haben,die Arbeitgeber wollen nur ihren Profit erhöhen ,
 
Zunächst einmal stimmt nicht, dass die Abfertigungsbeiträge auch während der Karenz zu bezahlen sind, sondern nur während des Wochengeld-Bezugs.
Aber darum geht's gar nicht: Du hast gemeint, für Arbeitgeber sei "Das Einstellen neuer Arbeitskräfte (...) ein zu großes Risiko, da bei Abflauen der Aufträge das Freisetzen der Arbeitskräfte eben u.a. wegen der Abfertigungen sündteuer ist."
Das ist es eben bei der "Abfertigung neu" nicht, weil die Beiträge ja ohnehin monatlich gezahlt werden; ob und wieviel Abfertigungsanspruch ein Arbeitnehmer im Fall einer Kündigung hat, kann seinem Chef in der Folge egal sein. Wegen der "horrenden Abfertigungsansprüche" wird daher niemand von einer Neueinstellung von Arbeitskräften absehen.

Die Lohnnebenkosten sind in Österreich sehr hoch, das stimmt. Wenn man diese aber mittels Abschaffung der Abfertigung senken will, wäre das schlicht und einfach eine Lohnkürzung. Wenn man das will, sollte man das auch offen aussprechen.

Da einige der von mir in meinem letzten Posting vorgebrachten Argumente durch die „Abfertigung neu“ tatsächlich an Gewicht verloren haben, können wir ja gerne zu meinem davor vorgebrachten Vorschlag zurückzukehren, nämlich: Erste Auszahlung des Arbeitslosengeldes erst, wenn die Abfertigung aufgebraucht ist.
Ich kenne bereits die Gegenargumente: Abfertigung neu dient der Altersvorsorge und außerdem geht das ja gar nicht aufgrund der Gesetzeslage usw. Darf ich erinnern: Die Erfahrung hat gezeigt, dass in Österreich nichts „in Stein gemeißelt“ ist und unsere Politiker sich durch besondere „Situationselastizität“ auszeichnen. Ein paar kluge Juristen könnten bestimmt einen Weg finden.
Das ist keine Lohnkürzung, sondern eine Reduzierung der staatlichen Sozialleistungen. Und wenn wir nicht wie Griechenland enden wollen, wird es ohne Kürzung der Staatsausgaben (was wiederum ohne Beschneiden der Sozialleistungen nicht möglich ist), nicht gehen.
 
solang wir Unsummen in Banken stecken können... haben wir auch Geld für Sozialleistungen!
Also kanns uns nicht so schlecht gehen!

statt über Arbeitslosenkürzungen nachzudenken sollte man sich lieber mal um einen Mindestlohn bemühen und um leistbare Wohnungen !

Irgendwie klingt das eher mehr so nach Ablenkungstaktik vom Minister
schnell über was anderes reden damit niemand bemerkt dass wir uns um wesentliche Punkte(Pensionsreform, Beamtenreform, Gesundheitsreform, Steuerzuckerl die wir uns nicht leisten können aber trotzdem gemacht haben.... ) drücken!
und am besten wir knüppel dabei auf eine Gruppe die sich am wenigsten wehren kann die Sozialschwachen oder Arbeitslosen!
 
Erste Auszahlung des Arbeitslosengeldes erst, wenn die Abfertigung aufgebraucht ist.

Und noch einmal (ich weiß, du willst es nicht verstehen): Die Abfertigung, egal ob alt oder neu, dient heute als zusätzliches Standbein in der Pension.

Darf ich erinnern: Die Erfahrung hat gezeigt, dass in Österreich nichts „in Stein gemeißelt“ ist und unsere Politiker sich durch besondere „Situationselastizität“ auszeichnen.
Und darf ich daran erinnern, dass dieser Minister längst nicht mehr Minister ist. Inzwischen vertritt er im Burgenland die in Stein gemeißelten Prinzipien der Sozialdemokratie in Sachen Flüchtlingswesen. :mrgreen:

Apropos Flüchtlinge und Asyl: Anerkannte aber joblose Asylwerber bekommen am Ende ebenfalls die Mindestsicherung. Da könnte man jetzt den Verdacht äußern, du willst mit deinem Einsparungsvorschlag die Abfertigungsansprüche der Österreicher dafür verwenden, diese zusätzlichen Mindestsicherungen zu finanzieren.

Und: da das eigentliche Arbeitslosengeld ein Versicherungsanspruch ist, wäre die logische Schlussfolgerung, dass bei dem erhöhten Risiko (arbeitslos zu werden) die Prämien angehoben werden müssen.
 
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Das ist keine Lohnkürzung, sondern eine Reduzierung der staatlichen Sozialleistungen.
Das kann man so oder so sehen. Aber welche Anreize schafft man damit? Im derzeitigen System wird derjenige belohnt, der möglichst viele Arbeitsmonate zusammenbringt, da sein Abfertigungskonto damit schön angefüllt wird. Nach Deinem Vorschlag fällt das weg, d.h. effizient wäre ein ständiger Wechsel zwischen Arbeit und Arbeitslosigkeit, weil ein gefülltes Abfertigungskonto ja nix mehr bringt. Das ist MMN weder für die Wirtschaft noch für das Sozialsystem gut.
 
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