Schelling: Arbeitslosengeld in Österreich zu hoch

Somit wäre für mich das Aufbrauchen der Abfindung kein Problem, allerdings nur wenn ich im gleichen Zug weniger Abgaben zahlen müsste...

Für dich vielleicht nicht (bist du nicht Selbständig?)......aber für die Arbeitnehmer die nicht wirklich selber Vorsorgen können, wegen zu niedriger Löhne/Gehälter wäre das ein Desaster.
 
;) Wäre genauso wie wenn deine Sparbücher und Bausparer erstmal geplündert werden, bevor du Anspruch auf Arbeitslose hättest, man könnte dich auch genauso gut erstmal zwingen dein Haus verkaufen zu müssen, mit einer Zwangsversteigerung z.B. und solange das Geld daraus reicht, ruht deine Arbeitslosenunterstützung, die du vorher eingezahlt hast, also ebenfalls angespart hast, in Form einer Versicherung für den Fall dass du arbeitslos wirst wohlgemerkt.
Das wird eh alles kommen. Glaubst Du, die haben das Bankgeheimnis tatsächlich nur abgeschafft, um pöhse Steuersünder zu fangen? Das ist ja lächerlich. Nein, das Ziel dieser Aktion ist ein ganz anderes, und ich wette mit Dir, dass es in ein paar Jahren unter dem Titel "Soziale Treffsicherheit" umfassend eingeführt wird. D.h. wir werden staatliche Leistungen, egal ob als Versicherung oder auf andere Art und Weise organisiert, nur bekommen, wenn wir vorher alle Vermögenswerte los sind.
 
...wir bräuchten über die Höhe des Arbeitslosengeldes nicht zu diskutieren, wenn die Herren Schelling und Leitl das täten, was ihr Job ist: für Jobs zu sorgen und Leute anstellen... ststtdessen verknappen sie wissentlich und vorsätzlich...

Stimmt, außerdem ist meines Wissens das Arbeitslosengeld gedeckelt. Ich glaube es gibt tausenddreihundertundeinpaarzerquetschte, wo ist da der Anreiz zuhause zu bleiben, wenn man in fast jedem Vollzeitjob um einiges mehr Geld zu Verfügung hat?
 
Stimmt, außerdem ist meines Wissens das Arbeitslosengeld gedeckelt. Ich glaube es gibt tausenddreihundertundeinpaarzerquetschte, wo ist da der Anreiz zuhause zu bleiben, wenn man in fast jedem Vollzeitjob um einiges mehr Geld zu Verfügung hat?

Gedeckelt ist es jedenfalls durch die Höchstbeitragsgrundlage nach dem ASVG, derzeit 4.650,00. Für mehr zahlst du auch nicht in die Arbeitslosenversicherung ein. Dass es maximal 1300.- sind, das glaube ich nicht. Denn es können noch diverse Zuschläge dazukommen, z. B. für Alleinverdiener.
 
Wäre genauso wie wenn deine Sparbücher und Bausparer erstmal geplündert werden, bevor du Anspruch auf Arbeitslose hättest, man könnte dich auch genauso gut erstmal zwingen dein Haus verkaufen zu müssen, mit einer Zwangsversteigerung z.B. und solange das Geld daraus reicht, ruht deine Arbeitslosenunterstützung, die du vorher eingezahlt hast, also ebenfalls angespart hast, in Form einer Versicherung für den Fall dass du arbeitslos wirst wohlgemerkt.
So wird es ja bei der Mindestsicherung praktiziert. So ca. 3-4000 darfst haben, was darüber ist, gehört aufgebraucht, bevor du was bekommst.
 
Österreich hat seit jeher bzw. nach dem 2. Weltkrieg ein großes Problem: Wir sind zu weich und human. Die Leistungen des Staates werden daher an allen Ecken und Enden ausgenutzt.

Nochmals das Beispiel mit der DDR. Wer dort nicht arbeiten wollte und owezaht hat, wanderte in den Knast. Es genügt schon, wenn man jemanden verpflichtet, zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort zu erscheinen (nämlich dem Arbeitsplatz). Inwieweit er dort produktiv ist, beurteilen seine Vorgesetzten. Aber zumindest lungert er nicht zuhause herum.

Bald fällt das Laub in Massen. Ist es wirklich ein Ding der Unmöglichkeit, dass jemand mit einer Depression und Coxarthrose in der Prater Hauptallee Laub rächen kann? Das würde außerdem zu seiner Genesung beitragen, indem eine frühere Tagesstruktur aufrechterhalten wird und das Hüftgelenk in Bewegung bleibt.

Wäre die Krankschreibung nur durch angestellte Ärzte bei den Krankenkassen möglich, würde die Krankenstandsquote um ein Drittel bis die Hälfte sinken. Aber das ist administrativ leider nicht durchführbar.
 
Aber das ist administrativ leider nicht durchführbar.
Würde sich das aber im Endeffekt nicht rentieren? Anstellung zusätzlicher Ärzte, bringt aber weniger Krankenstandstage, weil viele nicht bewilligt werden.
Das Problem ist, dass der Arbeiter erst ab der 7. Woche 'was von der KK bekommt. Ich denke mal die meisten erlogenen Krankenstandstage bewegen sich halt im Bereich weniger Tage bis max 1-2 Wochen. Da würde eben die oben angedachte Variante nicht wirklich greifen.
 
Würde sich das aber im Endeffekt nicht rentieren?

Die Krankenkassen dürfen den niedergelassenen Ärzten ihre Arbeit nicht wegnehmen. Somit wird es dabei bleiben, dass ein Hausarzt einen Arbeitslosen weiterhin mit "reaktive Depression" in den Krankenstand schreib, obwohl der Kranke "zu seiner Genesung" unter Leute geht, mit einem Bier in der Hand in Lokalen gesichtet wird und in Wirklichkeit gar keine Depression, sondern eine Persönlichkeitsstörung hat, die dem Hausarzt weitgehend fremd ist.

Ich schreibe jetzt etwas frech und vorlaut, aber manchmal spielt es sich so ab. ;)
 
Ist es wirklich ein Ding der Unmöglichkeit, dass jemand mit einer Depression und Coxarthrose in der Prater Hauptallee Laub rächen kann?
Was hat man denn dem Laub rächenswertes angetan?
Hat man's mit Gewalt von den herbstlichen Ästen gerissen?
 
Die offizielle Erklärung, weshalb Arbeitslose so oft in den Krankenstand gingen, lautete folgendermaßen:

Arbeitslose sind oftmals deprimiert wegen ihrer langen Arbeitssuche und seien deshalb nicht arbeitsfähig. Mag durchaus zutreffen. Zutreffender jedenfalls ist es, dass sie durch einen Krankenstand ihren Anspruch auf Arbeitslosengeld erweitern, denn wie wir schon wissen, müssen Arbeitslose unter anderem arbeitsfähig sein.

Wenn mich jemand fragt, wie lange er im Krankenstand sein kann, dann sage ich ihm, solange es seine Arbeitsunfähigkeit erfordert (unter Bedachtnahme auf den Berufsschutz). Die wollen alle mit der Aussteuerung kalkulieren und immer nur das Beste herausholen.

Ein beliebter Spruch: Das Arbeitsamt hat mich in den Krankenstand geschickt.

Antwort darauf: Das Arbeitsamt kann Sie nicht in den Krankenstand schicken, sondern nur ein Geschäftsmann ... pardon ... ein Arzt. :mrgreen:
 
Ueblicherweise ist dies ein Hausarzt mit Kassenvertrag, der das Gegenteil eines Geschäftsmannes ist..:lehrer:
 
Arbeitslose sind oftmals deprimiert wegen ihrer langen Arbeitssuche

Das sind sie tatsächlich. Einer, der arbeiten will, der fällt in eine tiefe Depression, wenn er merkt, dass ihn die (arbeitende) Gesellschaft nicht mehr braucht. Er komm zum Schluss, dass er "nicht mehr dazu gehört".
 
Das sind sie tatsächlich. Einer, der arbeiten will, der fällt in eine tiefe Depression, wenn er merkt, dass ihn die (arbeitende) Gesellschaft nicht mehr braucht. Er komm zum Schluss, dass er "nicht mehr dazu gehört".

Das liegt leider auch häufig an den Dienstgebern, die nur die Creme de la Creme möchten.

In meiner Umgebung wurde der Leiter vom Leiner plötzlich arbeitslos. Flugs hatte er einen neuen Job als Immobilienberater. Es dürfte also auch an Connections liegen, denn niemand kann mir sagen, dass jemand so schnell umsatteln kann und danach gleich auf Plakaten prangt.

Aber auch das Arbeitsamt tut sein Übriges, um sich die Arbeitslosen "vom Leib zu halten", damit unter anderem die Statistik besser aussieht. 6 Monate vor der Pension jemanden in einen Kurs für Bewerbungen stecken oder in einen Trommelkurs schicken, da greift man sich doch auf den Kopf.
 
Ueblicherweise ist dies ein Hausarzt mit Kassenvertrag, der das Gegenteil eines Geschäftsmannes ist..:lehrer:

Auch ein Kassenarzt achtet auf seine Umsätze. Und ich möchte nicht wissen, wieviele seiner Patienten er wegen seiner Massenabarbeitung in den Krankenstand schickt, ohne genau Kenntnis von der Krankheit zu haben und auf seinen Umsatz ein Auge wirft.

Diagnosen wie "schwarzer Fleck" oder "Unfall" sind wischiwaschi. Dann soll die Ordinationshilfe doch bitte "Naevus" oder "Peitschenschlagsyndrom" hinschreiben.
 
Auch ein Kassenarzt achtet auf seine Umsätze.
Ja, aber das hat beim aktuellen System eher zur Folge dass er keine neuen Patienten mehr annimmt. Soweit mir bekannt gibt es da eine Obergrenze, ab der er keinen Cent mehr für einen Patienten bekommt...
 
Fallpauschale bzw. Deckelung bei Vertragspartner der Kassen. Vor einigen Jahren waren das ungefähr 7 bis 10 Euro pro Patient bei einem Hausarzt für "alles drum und dran".

Aber ich kann als Hausarzt nicht den Vertrag brechen und Leute in den Krankenstand schreiben, wovon ich gar nicht richtig weiß, ob die Erkrankung die Arbeitsfähigkeit des Patienten überhaupt beeinträchtigt.

Dann sollen Ärzte meinetwegen V. a. (Verdacht auf) hinschreiben, wenn sie schon nicht wissen, worum es sich genau handelt. Bei einer Persönlichkeitsstörung sind sie sowieso überfordert und schreiben die Allerweltsdiagnose "Depression" oder "Belastungsreaktion" hin. Das kann ein Kindergartenkind genauso feststellen, wenn ich mit jemandem rede und das danach in einem Satz protokolliere.

Außerdem ist die Ärztekammer immer gegen alles und jeden. Egal, welche Vorschläge kommen, die Antwort der Ärztekammer lautet vorerst immer "nein". Wie trotzige Kinder, denen man das Schauferl aus der Sandkiste wegnimmt. :mrgreen:

Sorry für die Abschweifung. ;)
 
Fallpauschale bzw. Deckelung bei Vertragspartner der Kassen. Vor einigen Jahren waren das ungefähr 7 bis 10 Euro pro Patient bei einem Hausarzt für "alles drum und dran".
Zumindest bei der OÖGKK gibt es zum einen die Grenze in Euro aber auch eine Obergrenze der Patienten. Dh. ab Patient x / Quartal (hab die Zahl nicht im Kopf) kann er zwar weitere Patienten behandeln, bekommt diese aber nicht mehr bezahlt.

Zum Rest... ja eh, ist ein altes Leiden ;)
 
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