Schelling: Arbeitslosengeld in Österreich zu hoch

Bei der erstmaligen Arbeitsverweigerung eine Verwarnung aussprechen, bei der zweiten eine Kürzung um 20 Prozent, bei der dritten eine weiter Kürzung um 20 Prozent u.s.w. sukzessive.

Dann werden wir mal sehen, wie "arbeitsunfähig" unsere Arbeitslosen tatsächlich sind.

Alleine schon der Ausdruck "Ich geh stempeln" spottet doch jeder Beschreibung. Mit diesen Worten bringt ein Arbeitsloser zum Ausdruck, dass er kalkuliert Arbeitslosengeld bezieht.

Kuren (Frühstück, Mittagessen, Abendessen, Gatschpackungen auf den Buckl geschmiert bekommen in angenehmer Umgebung) streichen, dann bin ich schon mal zufrieden. :mrgreen:

Die physikalischen Vertragsinstituten sind doch eh in den letzten 15 Jahren wie die Schwammerl aus dem Boden geschossen. Wozu muss jemand weit weg auf Kur fahren nach seiner Hüft-TEP? Da tuts ein Physikoinstitut in der Nähe doch genauso. Und falls der Patient nicht mobil sein sollte, kommt eine Therapeutin vom Hilfswerk oder von der Caritas sogar kostenlos ins Haus.
 
Und falls der Patient nicht mobil sein sollte, kommt eine Therapeutin vom Hilfswerk oder von der Caritas sogar kostenlos ins Haus.

Wo hast du das her das die kostenlos kommen? Die Stundensätze sind bei beiden Institutionen nicht gerade niedrig.
 
Wurde nach ärztlicher Verordnung eine physikalische Behandlung und ein Hausbesuch durch die Krankenkasse bewilligt, erfolgt die Leistung kostenlos.

Gratis kann beispielsweise natürlich kein weher Finger sein, denn der erfordert keinen Hausbesuch, da der Patient gehfähig ist. ;) Über die Kostenübernahme bei Kuren entscheidet sowieso in vielen Fällen die Pensionsversicherungsanstalt. Das hat den Grund, dass man mit Vorsorge einen Pensionsantritt möglichst weit hinauszögern will - sprich gesetzliches Pensionsantrittsalter und nicht Frühpension, wie es (noch) so oft der Fall ist.
 
Wurde nach ärztlicher Verordnung eine physikalische Behandlung und ein Hausbesuch durch die Krankenkasse bewilligt, erfolgt die Leistung kostenlos.

Nur bei einer Vertragstherapeutin. Und nur wenn sie bereit ist einen Hausbesuch zu machen.

Mehr als 90% der Hausbesuche wird von Therapeuten ohne Vertrag durchgeführt und dann liegt der Kostenanteil des Patienten bei rund 40€ bis 50€ pro Hausbesuch. ;)
 
Es gibt Therapeuten mit Kassenverträgen. Allerdings ist es sehr schwierig einen Hausbesuch zu bekommen.

Das mag in Wien vielleicht so sein. In Niederösterreich gibt es jedenfalls keinerlei Engpässe, da Caritas, Hilfswerk oder "Service Mensch", wie die Volkshilfe nun bescheuert heißt, rasch einspringen.
 
Nur bei einer Vertragstherapeutin. Und nur wenn sie bereit ist einen Hausbesuch zu machen.

Ich rede von Caritas u.s.w. Diese Einrichtungen stehen in einem Vertragsverhältnis zu den Gebietskrankenkassen. Ob die angestellte Therapeutin von der Caritas dann hinfahren will oder nicht, ist wurscht. ;)
 
In Niederösterreich gibt es jedenfalls keinerlei Engpässe, da Caritas, Hilfswerk oder "Service Mensch", wie die Volkshilfe nun bescheuert heißt, rasch einspringen.

Das ist falsch.

Da gibts sehr wohl Engpässe und die TherapeutInnen stehen unter einem sehr grossem Zeitdruck, was die Qualität der Therapie beeinträchtigt.
 
Ich rede von Caritas u.s.w. Diese Einrichtungen stehen in einem Vertragsverhältnis zu den Gebietskrankenkassen.

Das sind genauso Vertragstherapeuten. Und mit den Tarifen der GKK kannst du zwangsläufig nur eine mindere Therapiequalität bekommen.
 
Die gibts, nur du hörst sie nicht. :haha:

Bazi, i war 25 Jahre an der Front, also erzähl mir bitte nix. :mrgreen:

Klar, wenn eine daherkommt und amtsbekannt allerweil sudert, dass sie trotz ihrer Besenreißer keine Faschen kriegt, wird das schon seinen Grund haben - nämlich an kosmetischn.

Es sei denn, sie leide an Depressionen, die wiederum eine Behandlung rechtfertigen würden. :mrgreen:

Die Krankenbehandlung muß ausreichend und zweckmäßig sein, sie darf jedoch das Maß des Notwendigen nicht überschreiten.
 
Bazi, i war 25 Jahre an der Front, also erzähl mir bitte nix.

Du sitzt im Amt hinter dem Schalter. Du bekommst von der Realität draussen nix mit. ;)

Die Krankenbehandlung muß ausreichend und zweckmäßig sein, sie darf jedoch das Maß des Notwendigen nicht überschreiten.

Nur musst du das vorm Arbeits- und Sozialgericht einklagen. Bissl schwierig für einen imobilen Patienten, der jetzt Therapie benötigt. :confused:
 
Du sitzt im Amt hinter dem Schalter. Du bekommst von der Realität draussen nix mit. ;)

Ich saß hinter dem Schalter und das genügte. Und das außerdem für geringere Bezahlung als ein durchschnittlicher Angestellter in meinem Alter in der Privatwirtschaft, wo man sich jeden Tag ansudern lassen kann, sich Diskussionen stellen muss, obwohl eh von vornherein klar ist, wie es läuft - nämlich nach den Vorgaben der Politiker. Nichts Anderes machen Ämter, indem sie durch Politiker abgesegnete Gesetze vollziehen.

Ist seit Jahrzehnten von Verwaltungsreform die Rede, müssen sich Politiker an der eigenen Nase fassen und diese auch umzusetzen imstande sein.

Wie muss es erst für einen Spitzenpolitiker sein, wenn nicht einmal ich von draußen was mitbekommen soll? Richtig! Keine Ahnung haben sie von der Basis. Hauptsache, sogenannte "Managementqualitäten". Aber wennst einen mal wirklich wo punktuell einsetzen willst, versagt er kläglich. Und das für eine fürstliche Entlohnung, Krippln, olendige...

Sorry.
 
Ich frage mich schön langsam, wielang unser derezeitiges Auffangnetz, bezgl Arbeitslosen usw. bestehen kann anhand der Problematik die mit den Massen an Flüchtlingen einhergeht. Es ist ja nicht so, dass das AMS endlos Gelder zur Verfügung hat...Letztendlich muss das ganze System neu überdacht werden, denn es sind ja auch die Gegebenheiten nicht mehr wie in den Jahren Kreiskys. Und von daher rühren unsere sozialen Leistungen, auch wenn so mancher das nicht sehen will. Dass die Gesellschaft als Gesamtheit umdenken muss, und das nicht nur in Bezug auf Arbeitslosigkei, wird wohl keine Utopie der Außenseiter bleiben. Europa steuert einer Katastrophe zu, und wenn es nicht ohnehin schon zu spät ist, sollten wir alle an einem Strang ziehen.
Beschuldigungen, Verleumdungen, besserwisserische Ratsschläge sind fehl am Platz. Wir müssen uns wohl oder übel damit anfreunden, dass ein Großteil unserer Gesellschaft zu wenig zum Überleben hat. Hier Lösungsansätze zu finden wäre die bessere Wahl als ständig zu predigen, dass Gelder gestrichen werden wenn das oder jenes nicht passiert. Eine neue Denkweise des Zusammenlebens und der gegenseitigen Akzeptanz ist gefragt, die hauptsächlich auf Nächstenliebe und Menschlichkeit aufbaut. Ein Umstand der uns alle in einem hohen Maß fordern wird, da wir gelernt haben, auf Leistung und Ertrag zuzusteuern.
 
schön zu wissen, dass ich nicht die einzige bin, die/der hier so denkt.
Aber das allein macht noch keinen Frühling...ich fürchte vielmehr dass die Populisten aus diesem Umstand Profit schlagen werden..
Als Indviduum stellt sich die Frage: wo sind die Intellektuellen die eine Kraft anbieten, und was kann ich selbst entgegensetzen? Man fühlt sich hilfllos angesichts der Dramatik die realer nicht sein kann
 
Genau so ist es .. Gehirnwäsche lebt von Wiederholungen. Liest man in der Fachliteratur.
Und diese Leute sind von sich aus aus arbeitsfähig, nur wollen sie sich weder ausbeuten noch ausnutzen lassen.
Willst Du das etwa.. ?

Ja, wenn der Berater beim AMS 100 mal vorpredigt...du bist arbeitsfähig..schlägt sich das sicher irgendwann auf die Psyche....:mrgreen:

So Sarkasmus aus...es gibt sicher genug, die sich unermüdlich um eine Arbeit bemühen, aber im Endeffekt aus verschiedenen Gründen (wegen dem schon angesprochenen Alter zb) keine bekommen. Und das ist sicher ein Umstand, der manchmal nicht so leicht weggesteckt werden kann.
 
Nicht nur entmündigt sondern es wird mutmasslich auch rechtswidrig seitens AMS & CO agiert.
Gibt immer mehr Klagen vor Gericht, die auch gewonnen werden.
Das passt denen natürlich gar nicht, deswegen auch der "Versuch der Entmündigung" und der "Gehirnwäsche"

Es gibt auch Beschwerden bei der Volksanwaltschaft betreffend Missachtung der Menschenrechte.

Und die lieben Anreize der ÖVP..
Die wollen ja Fachkräfte zum Kloputzen zwingen, damit sie dann Fachkräftemange ausrufen können.
Und sie - da billiger und unkritisch - aus dem Ausland reinholen..
Und natürlich dann alle gegeneinander aufhetzen, damit sie gut dastehen.

Auch hier gilt wieder die Unschuldsvermutung.

Bei einer Depression kann es sich auch um einen Teufelskreis handeln. Erst gestern hörte ich im Autobus wen reden, der sagte "Da wirst ja entmündigt, beim AMS".

So hart es klingt, aber Arbeitslosengeld/Notstandshilfe/Mindestsicherung darf keine Dauerlösung sein, damit jemand in einem Wohlfahrtsstaat überlebt.

Wie von Minister Schelling schon richtig angesprochen, müssen Anreize dafür sorgen, dass jemand ins Arbeitsleben wieder eintreten will.

Derlei Anreize können nur in der Form umgesetzt werden, dass ein Arbeitsloser mit Arbeit zufriedener als mit Arbeitslosengeld ist.

Nebenbei gesagt würde ich auch für einen Netsch arbeiten gehen, solange der Lohn oder das Gehalt den Tagsatz des Arbeitslosengeldes übersteigt. Denn Abwechslung im täglichen Leben wäre mir wichtiger, als daheim herumzulungern.
 
Wenn man der Tatsache ins Auge sieht, daß die Schere zwischen Reich und Arm durch die Gier der Reichen immer grösser wird und wir das bewusst immer detailierter mitbekommen, macht es Sinn, die "Nicht-Reichen" bzw "Nicht-Wohlhabenden" untereinander aufzuhetzen und dadurch abzulenken.


Ich frage mich schön langsam, wielang unser derezeitiges Auffangnetz, bezgl Arbeitslosen usw. bestehen kann anhand der Problematik die mit den Massen an Flüchtlingen einhergeht. Es ist ja nicht so, dass das AMS endlos Gelder zur Verfügung hat...Letztendlich muss das ganze System neu überdacht werden, denn es sind ja auch die Gegebenheiten nicht mehr wie in den Jahren Kreiskys. Und von daher rühren unsere sozialen Leistungen, auch wenn so mancher das nicht sehen will. Dass die Gesellschaft als Gesamtheit umdenken muss, und das nicht nur in Bezug auf Arbeitslosigkei, wird wohl keine Utopie der Außenseiter bleiben. Europa steuert einer Katastrophe zu, und wenn es nicht ohnehin schon zu spät ist, sollten wir alle an einem Strang ziehen.
Beschuldigungen, Verleumdungen, besserwisserische Ratsschläge sind fehl am Platz. Wir müssen uns wohl oder übel damit anfreunden, dass ein Großteil unserer Gesellschaft zu wenig zum Überleben hat. Hier Lösungsansätze zu finden wäre die bessere Wahl als ständig zu predigen, dass Gelder gestrichen werden wenn das oder jenes nicht passiert. Eine neue Denkweise des Zusammenlebens und der gegenseitigen Akzeptanz ist gefragt, die hauptsächlich auf Nächstenliebe und Menschlichkeit aufbaut. Ein Umstand der uns alle in einem hohen Maß fordern wird, da wir gelernt haben, auf Leistung und Ertrag zuzusteuern.
 
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