Schelling: Arbeitslosengeld in Österreich zu hoch

Und das haben wir in Österreich nicht?

Das habe ich ja nicht geschrieben. Ich wollte eher darauf hinweisen, dass Leistung nicht anhand der transpirierten Flüssigkeitsmenge verglichen werden kann. Wobei wir uns mit solchen Überlegungen schon recht weit vom Thema weg bewegen.

Aber zum Thema: Ich bin mir sicher, dass bei weitem nicht alle Langzeit - Arbeitslosen mit ihrer Situation (=Mindestsicherung ohne Anstrengung) zufrieden sind. Unser Problem ist der Mangel an Arbeitsplätzen.

Kannst du mir den Beruf des Mathematikers erklären? Außer Lehrer und Versicherungsmathematiker fällt mir nichts ein wo ein Mathematiker gebraucht wird.

http://www.wegweiser.ac.at/topjobs/?fach_code=860&q=Mathematiker
 
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Aber zum Thema: Ich bin mir sicher, dass bei weitem nicht alle Langzeit - Arbeitslosen mit ihrer Situation (=Mindestsicherung ohne Anstrengung) zufrieden sind. Unser Problem ist der Mangel an Arbeitsplätzen.

Da gebe ich dir durchaus recht.
 
Und ich behaupte, dass es in vielen Berufen so ist. Das in der Ausbildung angeeignete Wissen ist gut und wichtig, aber viel wichtiger ist die praktische Erfahrung.

Praktische Erfahrung ist durchaus wichtig, aber du hast geschrieben

ist Einsatz, Freundlichkeit viel wichtiger als Ausbildung

und das ist Unsinn. Ein "Arzt" kann noch so freundlich und einsatzbereit sein, ohne entsprechende Ausbildung, nämlich dem Medizinstudium, vollkommen wertlos, selbiges gilt für Juristen, Biochemiker, usw.....

Kannst du mir den Beruf des Mathematikers erklären?

Hat gogolores bereits erklärt.
 
Faktum ist in Österreich, dass Ausbildung und Leistung sehr viel weniger Einfluss auf die Einkommenshöhe haben als die Branche.
Wenn das Wort Leistung ohne Bedeutung und Inhalt ist, warum verwendest du es dann?

Und diese wiederum viel weniger Einfluss als das familiäre Umfeld....
Dass andere Faktoren auch noch eine viel zu grosse Rolle spielen, ist nicht dem Leistungsbegriff anzukreiden.

Du kannst 10 mal so schnell Künetten graben... davon wirst nicht Betriebsleiter.
Aber nachteilig für beruflichen Aufstieg ist Einsatzbereitschaft wohl auch nicht. Trotzdem ist Leistung im Berufsleben nicht nur eine Frage der Muskelkraft.
 
Diese Berufe habe mit Mathematik so viel zu tun, wie (Lager-)logistik mit dem Studienfach Logistik.

Ja, wenn man unbedingt Recht behalten möchte, dann ja....


Professur für Mathematische Methoden in Medizin und Biowissenschaften an der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät - Bewerbungsfrist: 25.09.2015
Forschungskompetenz auf einem aktuellen Gebiet der Mathematischen Methoden in Medizin und Biowissenschaften. Wissenschaftliche Reputation, nachgewiesen durch hochwertige Publikationen. Internationale Erfahrung.
Tätigkeit: Wissenschaft Job


Quelle: http://www.wegweiser.ac.at/topjobs/?fach_code=860&q=Mathematiker
 
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Arbeitsleistung bezeichnet in der Ökonomie das Ergebnis einer zielgerichteten Anstrengung von Menschen in Verbindung mit dem Einsatz von Betriebsmitteln pro Zeiteinheit bei bestimmter Arbeitsqualität. Allerdings steht im Gegensatz zur Physik in der Ökonomie nicht der Vorgang der Leistungsbringung im Vordergrund sondern dessen Ergebnis, sprich der Output. Das Problem dabei in der Ökonomie ist einerseits, dass Arbeitsleistung bzw. Arbeitsproduktivität nicht immer objektiv messbar ist und andererseits, dass es sich dabei um eine rein quantitative Größe handelt, qualitative Vergleiche daher gar nicht möglich sind....und somit, wie von Politikern gerne verwendet.
thänxs - das ist wirklich brauchbar (und besser nachvollziehbar)!

Wenn das Wort Leistung ohne Bedeutung und Inhalt ist, warum verwendest du es dann?
Vielleicht weil ich dazu gezwungen werde?? ;)
Wobei ich das, um das nochmals zu präzisieren, nicht dem Begriff an sich ankreide - sondern der politischen Agitation (unabhängig von der jeweiligen Partei).
Es hat sich leider eingebürgert, dass Politiker mit Phrasen um sich werfen (selbst wissen sie es ja sehr wohl besser) - aber da sind die Medien, die nicht mehr in Sinnzusammenhängen arbeiten und vor allem "die Wählerinnen und Wähler"....

Ein Zitat aus jüngerer Vergangenheit "Warum halten es österreichische Politiker für wichtig, dümmer zu erscheinen als sie tatsächlich sind?" (leider weiß ich den Autor nimmer).
Herr Schelling ist sicher kein dummer Mensch. Aber auch er befolgt die Direktiven aus der Parteizentrale....

Die Frage war aber - ist das Arbeitslosengeld zu hoch? Da sage ich klar und deutlich: JEIN.
Und leider - mit den üblichen Fallbeispielen ist diese Frage nicht beeantwortbar. Ich kenne auch die "Arbeitsverweigerer" wie auch (viele mehr davon!) zum Teil Hoch- und Höchstqualifizierten, die seit Monaten bis Jahren vergeblich Anstellungen suchen.

Es hat Gründe, warum ich Österreich als das gelobte Land des Mittelmaßes einstufe.
 
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Wenn jemand in Österreich bereits versicherungspflichtig gearbeitet hat, dann sollte er diese Unterstützung bekommen. Vorausgesetzt natürlich er ist bereit, Arbeit anzunehmen. Genau hier liegt aber mMn das Problem: Es gibt nicht ausreichend Arbeitsplätze.

Da bin ich auch voll deiner Meinung, dass jedem Arbeitslosenunterstützung zustehen sollte, wenn er bereits versicherungspflichtig gearbeitet hat. Nur ist es eher teilweise umgekehrt der Fall - als Firma sucht man oft händeringend nach Personal. Sicher spielt dabei auch oft die Entlohnung, die Arbeitszeit einen großen Faktor.
Nur wenn man die Moral und die Verhaltensweisen vieler "Arbeitssuchenden" mitbekommt,, ist ein gewisser Prozentsatz mMn von Haus aus nicht bereit Arbeit anzunehmen, weil sie schon in der Spirale des süßen Nichtstuns zu sehr drinnen sind.
 
Ich habe auch nicht geschrieben, dass B unnötig ist. Du solltest schon die Beiträge richtig lesen.
Ein "Arzt" kann noch so freundlich und einsatzbereit sein, ohne entsprechende Ausbildung, nämlich dem Medizinstudium, vollkommen wertlos
Ob man sagt B ist unnötig, oder es geht ohne B ist wohl gleichwertig.

Wie auch immer ich bleibe dabei, dass in den allermeisten Berufen Ausbildung zwar eine gute Basis ist, aber bei entsprechender spezifischer Einschulung kann man jemanden das allermeiste in kurzer Zeit beibringen, was er konkret in seinem Beruf braucht. Um Bundeskanzler zu sein, genügt auch die Taxifahrerausbildung und man braucht kein Jusstudium dafür.
 
... von Haus aus nicht bereit Arbeit anzunehmen, weil sie schon in der Spirale des süßen Nichtstuns zu sehr drinnen sind.
... ich würde eher vermuten, dass sie bereits endgültig aufgegeben haben. Und das tun, was der Neoliberalismus ohnehin predigt: Glück und Erfolg mit jedem Mittel zu suchen.
Jeder halt mit seinen Möglichkeiten. ;)

Abgesehen davon, wird auch dem (scheinbaren) Müßiggang ein hohes produktives Potenzial zugesprochen!

Aber tätige und emsige Arbeitsbienen haben kaum Zeit nachzudenken und schon gar keine Zeit für Kreativität (und Entfaltung). Alles Dinge, die im Turbokapitalismus einer schmalen Schicht vorbehalten sind oder sein sollen.

Es ist bekannt, dass an den Rändern der europäischen Gesellschaften die Menschen "wegbrechen". Und hier befürworte ich den österreichischen Weg, dies möglichst zu verhindern oder zu verlangsamen. Ich will kein unterstandsloses Proletariat auf den Straßen sehen.
Lepetitprince's Erklärung lässt sich auf das Allgemeinwohl umsetzen: zielgerichteter Einsatz von Mitteln, um Besseres zu erzielen. Wie schon geschrieben, ist die Mindestsicherung der bislang würdigere und effizientere Weg.

Und Arbeitslosengeld ist eine Versicherungsleistung. Und diese wiederum folgt den gesetzlichen Spielregeln.

:winke:
 
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Ob man sagt B ist unnötig, oder es geht ohne B ist wohl gleichwertig.

Wie auch immer ich bleibe dabei, dass in den allermeisten Berufen Ausbildung zwar eine gute Basis ist, aber bei entsprechender spezifischer Einschulung kann man jemanden das allermeiste in kurzer Zeit beibringen, was er konkret in seinem Beruf braucht. Um Bundeskanzler zu sein, genügt auch die Taxifahrerausbildung und man braucht kein Jusstudium dafür.

Nochmals Sinn erfasstes lesen hilft ungemein!

Ich erkläre es dir nochmal: Ein Arzt oder RA wird ohne entsprechendes Studium nicht arbeiten können, da kann er sich noch so bemühen und freundlich sein; umgekehrt wird ein Arzt oder RA auch wenn er nicht vor Einsatzbereitschaft und Freundlichkeit sprüht in den meisten Fällen eine Anstellung bekommen oder selbstständig sein Auslangen finden.
 
...Wie auch immer ich bleibe dabei, dass in den allermeisten Berufen Ausbildung zwar eine gute Basis ist, aber bei entsprechender spezifischer Einschulung kann man jemanden das allermeiste in kurzer Zeit beibringen, was er konkret in seinem Beruf braucht. ...
Vielleicht am jeweiligen Arbeitsplatz (und jede Ausbildung benötigt übrigens Übung und Einarbeitung am Arbeitsplatz).
Aber ansonsten charakterisierst du soeben den Typus "ungelernte Hilfskraft" ;). Ja, aber genau dort ist ein großer Anteil der Problemfälle angesiedelt und ist sozialer und Kostendruck am stärksten.

Ja, und wie schon lepetitprince schrieb - für sehr sehr viele Berufe / Arbeitsplätze benötigt man die vorausgesetzten geforderten Formalqualifikationen.

Ach ja übrigens - ein Studium ist ein akzeptierter Rechtsgrund, jemanden vom Bezug des Arbeitslosengeldes auszuschließen.... Taxifahren hin oder her ;)
 
Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) hat im Interview mit dem "Standard" (Wochenendausgabe) das deutsche "Hartz IV"-Modell als Vorbild dargestellt. In Österreich sei das Arbeitslosengeld zu hoch. Weiters sprach er sich dafür aus, Sozialleistungen wie die Gratiszahnspange nach Einkommenshöhe sozial zu staffeln.
Wasser auf meine Mühlen, danke Herr Finanzminister :daumen:
 
Ja, und wie schon lepetitprince schrieb - für sehr sehr viele Berufe / Arbeitsplätze benötigt man die vorausgesetzten geforderten Formalqualifikationen.
Dies hat oft seine Berechtigung, oft aber auch nicht. Dass z.Bsp. Unterschriftsbeglaubigungen nur ein Notar machen darf und ein Rechtsanwalt nicht ist lächerlich.

Ausserdem kann man durch die Ausbildung auch in eine gewisse Rolle gedrängt werden was dazu führt dass Vorstandsvorsitzer derjenige wird, der vor 30 Jahren die WU absolviert hat statt dem TU Absolventen. Oder noch extremer: Vorstandsvorsitzender wird der ehemalige BWL Absolvent und nicht der studierte Volkswirtschafter.
 
Nur wenn man die Moral und die Verhaltensweisen vieler "Arbeitssuchenden" mitbekommt,, ist ein gewisser Prozentsatz mMn von Haus aus nicht bereit Arbeit anzunehmen, weil sie schon in der Spirale des süßen Nichtstuns zu sehr drinnen sind.

Dass ein gewisser Prozentsatz sich mit dem „Dolce far niente“ gerne anfreundet, das sei unbestritten. Die "Owezahra" hat es wohl immer schon gegeben. Aber in "Zeiten wie diesen" besteht die Mehrheit der Arbeitslosen aus Menschen, die aus dem Arbeitsprozess hinaus gedrängt wurden und für die es, aus welchen Gründen immer, keinen Job mehr gibt. Menschen über 50 zum Beispiel, für die in dieser Arbeitswelt offenbar kein Platz mehr vorhanden ist.

als Firma sucht man oft händeringend nach Personal.
Viele Menschen suchen oft händeringend nach einem Job. Das Problem ist dann meist, dass der Arbeitssuchende eine bestimmte Qualifikation hat und die suchende Firma eine ganz andere Qualifikation nachfragt. Oder aber einen eher jungen Mitarbeiter sucht, der Bewerber aber schon das biblische Alter von 55 überschritten hat.

Ich bin sicher der Letzte, der einem überbordenden Sozialstaat das Wort redet. Aber so, wie es derzeit läuft, das kann nicht unsere Zukunft sein.
 
wie es derzeit läuft, das kann nicht unsere Zukunft sein
es wird aber schlimmer, weil im speziellen Wien und fast ganz Österreich von der Industrie laufend verabschiedet. Dadurch gibts den typischen Fabriksarbeiter nicht mehr. Jahrzehntelang konnten Minderqualfizierte und Zuwanderer irgendwie durch Arbeit in einer Fabrik sich ein Standbein schaffen. Die Zeiten sind vorbei. Schuld war die enorme Lohnspirale in den Siebziger Jahren, die die Firmen wegputzte. Schuld war der ÖGB, der jetzt mucksmäuschenstill ist, wo es um gscheite Ideen geht. Die BAWAG wurde verzockt, somit ist das Geld im Arsch, somit sind die Gauner alle verschwunden und ruhig ist es geworden im kämpferischen Flügel der Roten. Der Sozialminister wartet noch auf die Chance, dass er evtl. Bundespräsident oder Kanzler wird, und das wars dann schon. Die Sozialdemokratie hat uns in diese Lage gebracht. Und weiß nicht weiter. Ein Vakuum, das jetzt Populisten wie die Neo-FPÖ, ausnutzen möchten, bringt halt auch nichts außer Schlagzeilen. Endlich sollten die Besten des Landes (Universitätsprofessoren usw.) der Bevölkerung zeigen, dass Österreich noch nicht ganz abgesandelt ist und auch nicht wird. Das möchte ich demnächst von Faymann, Mittlerlehner & Co samt Schelling, Kurz und Hundstorfer präsentiert bekommen.
 
es wird aber schlimmer, weil im speziellen Wien und fast ganz Österreich von der Industrie laufend verabschiedet. Dadurch gibts den typischen Fabriksarbeiter nicht mehr. Jahrzehntelang konnten Minderqualfizierte und Zuwanderer irgendwie durch Arbeit in einer Fabrik sich ein Standbein schaffen. Die Zeiten sind vorbei. Schuld war die enorme Lohnspirale in den Siebziger Jahren, die die Firmen wegputzte. Schuld war der ÖGB, der jetzt mucksmäuschenstill ist, wo es um gscheite Ideen geht. Die BAWAG wurde verzockt, somit ist das Geld im Arsch, somit sind die Gauner alle verschwunden und ruhig ist es geworden im kämpferischen Flügel der Roten. Der Sozialminister wartet noch auf die Chance, dass er evtl. Bundespräsident oder Kanzler wird, und das wars dann schon. Die Sozialdemokratie hat uns in diese Lage gebracht. Und weiß nicht weiter. Ein Vakuum, das jetzt Populisten wie die Neo-FPÖ, ausnutzen möchten, bringt halt auch nichts außer Schlagzeilen. Endlich sollten die Besten des Landes (Universitätsprofessoren usw.) der Bevölkerung zeigen, dass Österreich noch nicht ganz abgesandelt ist und auch nicht wird. Das möchte ich demnächst von Faymann, Mittlerlehner & Co samt Schelling, Kurz und Hundstorfer präsentiert bekommen.
Stimmt :daumen:
 
es wird aber schlimmer, weil im speziellen Wien und fast ganz Österreich von der Industrie laufend verabschiedet. Dadurch gibts den typischen Fabriksarbeiter nicht mehr. Jahrzehntelang konnten Minderqualfizierte und Zuwanderer irgendwie durch Arbeit in einer Fabrik sich ein Standbein schaffen. Die Zeiten sind vorbei. Schuld war die enorme Lohnspirale in den Siebziger Jahren, die die Firmen wegputzte. Schuld war der ÖGB, der jetzt mucksmäuschenstill ist, wo es um gscheite Ideen geht. Die BAWAG wurde verzockt, somit ist das Geld im Arsch, somit sind die Gauner alle verschwunden und ruhig ist es geworden im kämpferischen Flügel der Roten. Der Sozialminister wartet noch auf die Chance, dass er evtl. Bundespräsident oder Kanzler wird, und das wars dann schon. Die Sozialdemokratie hat uns in diese Lage gebracht. Und weiß nicht weiter. Ein Vakuum, das jetzt Populisten wie die Neo-FPÖ, ausnutzen möchten, bringt halt auch nichts außer Schlagzeilen. Endlich sollten die Besten des Landes (Universitätsprofessoren usw.) der Bevölkerung zeigen, dass Österreich noch nicht ganz abgesandelt ist und auch nicht wird. Das möchte ich demnächst von Faymann, Mittlerlehner & Co samt Schelling, Kurz und Hundstorfer präsentiert bekommen.
:daumen: ....wieeeeee wahr!!
 
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