Schelling: Arbeitslosengeld in Österreich zu hoch

Aber vielleicht ist ja gerade die Reduktion des Arbeitslosengeldes geeignet die Produktivität zu steigern, Staatsausgaben zu senken und einen Aufschwung zu erzielen.

der uns dann ins Verderben stürtzt - ein Aufschwung ohne Ende . Geld als Religion .
 
Aktienbesitzer müssen in unseren Breiten offenbar auf vielen Fronten als Feindbild herhalten.
Und die Gleichstellung von Aktienbesitzern mit Spekulanten (im schlechten Sinn des Wortes) ist sowieso fies. Da kann ich gleich jegliche Veranlagung - ausgenommen Geld in der Matratze - als Spekulation einstufen. Wie ein aktuelles Ereignis zeigt, sind sogar Lebensversicherungen hoch spekulativ. Auch das Sparbuch wird nicht mehr lange sicher sein, siehe Zypern. Und wer auf einen Zusatzpension anspart, der ist ja dann sowieso der allergrößte Spekulant.

Aber vielleicht ist ja gerade die Reduktion des Arbeitslosengeldes geeignet die Produktivität zu steigern
Da wiederhole ich mich jetzt: Die meisten der Arbeitslosen wären froh, würde man ihnen eine Beschäftigung anbieten (können). Wir haben, und das ist leicht nachzulesen, ein krasses Missverhältnis zwischen Arbeitssuchenden und den offenen Stellen.

Für viele Arbeitslose ist ihre Ausgrenzung zusätzlich ein psychisches Problem, sie fühlen sich nicht mehr dazu gehörig.
 
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Ich würde mal sagen, so ganz unrecht hat der Mann nicht!!!
Denn es gibt sehr viele langzeitarbeitslose die mit einem kleinen Nebeneinkommen, natürlich steuerbegünstigt, viel besser leben als jene die in Österreich ein Durchschnittseinkommen für 38,5 Stunden/ Woche.
Kurzfristig mag das stimmen - und ist ein bekanntes Problem, dass man in einigen Fällen mit Transferleistungen praktisch gleich gut oder sogar besser aussteigt als bei Berufstätigkeit.
Aber langfristig betrachtet, verliert man mit jedem Monat jenen gegenüber, die regulär arbeiten (Pensionshöhe).

...Aber der Ansatz geht meines Erachtens in die falsche Richtung, mehr Geld für jene die Vollzeitbeschäftigten sind und alles streichen wenn ein Arbeitsloser beim pfuschen erwischt wird!!!
...
Gibt es ja alles längst.

Das sehe ich überhaupt nicht so. Die Nullzinspolitik samt exorbitanter Geldmengenausweitung stellt eine Umverteilung von Sparern zu Spekulanten dar - .... - gemeinsam mit der US-amerikanischen FED - bereits die nächste Krise.
Yep.
So ist es. Belegbar, beweisbar und sachlich überprüfbar.

Aktienbesitzer müssen in unseren Breiten offenbar auf vielen Fronten als Feindbild herhalten.
:nono: :nono: ... hier wird von raschen Spekulationsgewinnen gesprochen.
Und nicht von klassischen Aktien sondern von Derivaten (aber nicht den chemischen... ;) )
...Klassenkämpferisch gestimme Poster orten eine Umverteilung von Arbeitskraft zum Kapital und du ortest ein Umverteilung von Sparbuch ins Aktiendepot.
Ich sag's nochmals: der Klassenkampf findet längst schon statt.... bewusst inszeniert von den USA (und UK), als sie die Finanzmärkte deregulierten...
Nach Basel und dem Kapitalsierungsbedarf der Banken verbunden mit der Schuldenkrise der Nationalstaaten (wesentlich beteiligt daran: die Finanzkrise 2008 und die kostenintensiven "Bankenrettungen") hat sich wohl ein Interessenskartell aus Politik und Finanzwirtschaft herauskristallisiert. Weltweit zahlen nun Steuerzahler und Sparer in zwei schwarze Löcher ohne Boden ein.
Verbunden mit den Kapitalinvestoren und ihren Gewinninteressen entstanden Rationalisierungsdruck und Kostendruck (Einkommen!) in der Realwirtschaft ....
.... Diese Werte stagnierten in den letzten Jahren - wie die Wirtschaft insgesamt. .
Wird für Wien wohl stimmen.
Dessen ungeachtet steigen die privaten Vermögen in Österreich an. Aber praktisch nur im obersten Drittel.
...Aber vielleicht ist ja gerade die Reduktion des Arbeitslosengeldes geeignet die Produktivität zu steigern, Staatsausgaben zu senken und einen Aufschwung zu erzielen. Deutschland hinkte anfangs des Jahrtausends hinter Österreich hinterher, hat aber seine Lektion gelernt, Hartz IV eingeführt und siehe da, sie liegen wieder vor uns.
Ein klares Nein.
Bei der Senkung des Arbeitslosengeldes geht es lediglich um eine Begrenzung der Kosten verbunden mit einer Erhöhung der Versicherungsbeiträge - das ist die altbekannte Schere bei hoher Arbeitslosigkeit (die in Österreich weiter stark steigen wird!). Aber vor dem gesamtwirtschaftlichen Hintergrund sind das noch immer peanuts.
Arbeitslosengeld ist eine Versicherungsleistung - und unterliegt gesetzlichen Regelungen. Würde man, wie auch bereits gefordert, im Förderungsdickicht auslichten brächte dies deutlich mehr. Genau genommen ist Herr Schelling mit der Bundesregierung dafür gar nicht zuständig sondern der Gesetzgeber! Zu Recht hat man Herrn Schellings performance mit diesem Thema in den heutigen Medien als miserabel eingestuft. Und die ÖVP hat einmal mehr ihr kaltes soziales Herz bewiesen. Denn wohin kann man denn die an sich schon niedrigen Beträge noch senken? Oder will man jeden Arbeitslosen nach ein paar Wochen auf der Straße als Obdachlosen sehen? Frau und Kinder dazu?? Die Realität ist doch für ca ein Drittel der Arbeitnehmer, dass sie schon mit einem full-time job die Lebenshaltungskosten einer kleinen Familie nicht mehr bestreiten können.
Ja und Deutschland ...ja, das hat es verstanden, sich auf dem Rücken der anderen europäischen Staaten zu sanieren. Österreich trägt auch seinen Teil dazu bei, indem es zehntausende ehemals arbeitslose Deutsche beschäftigt. Und sie kommen unter anderem deshalb, weil sie hier für Arbeitslosigkeit mehr beziehen können als in Deutschland. Vermutlich zu Recht fordern die Ökonomen Europas von Deutschland eine aktivere Politik ein - nicht mehr nur zu eigenen Gunsten sondern auch zu Gunsten Europas. Ja, und wenn man durch Deutschland fährt - dann sieht man die zunehmende Verarmung deutlich.
 
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Aktienbesitzer müssen in unseren Breiten offenbar auf vielen Fronten als Feindbild herhalten.
Klassenkämpferisch gestimme Poster orten eine Umverteilung von Arbeitskraft zum Kapital und du ortest ein Umverteilung von Sparbuch ins Aktiendepot.
Geh bitte, Algo-Trader von Goldman Sachs & Co. haben mit Eigenkapitalanlegern nur mehr sehr am Rande etwas gemein. Aber genau jene haben Zugang zu den Nullzinskrediten der Notenbanken. Alle anderen Marktteilnehmer müssen drum kämpfen, überhaupt an Finanzierungen heran zu kommen, gerade weil die Kreditvergaberichtlinien wesentlich restriktiver geworden sind. Die EZB erlaubt nicht einmal mehr einen Wettbewerb der Kreditratingsysteme der Banken, sie okroyiert neuerdings allen das von ihr favorisierte System auf. Das ist planwirtschaftlich. So wie es überhaupt nicht mit einer Marktwirtschaft vereinbar ist, dass ein Monopolist das Zinsniveau bestimmt.
Der von Goldman Sachs in die EZB entsendete Draghi macht Politik für sein Unternehmen - als g'lernter Österreicher müsste man sagen "no na ned". Das Problem ist, dass sich in einer Demokratie offenbar alles irgendwann einer Wahl stellen muss und jedem das Misstrauen ausgesprochen werden kann - mit Ausnahme des sakrosankten Notenbankpräsidenten.

Wenn Aktienfinanzierung so attraktiv wäre, dann hätte es doch eine Welle an Börsengängen geben müssen in den letzten Jahren. Ich erkenne nur keine - habe ich da irgendwas übersehen?

Mich persönlich lassen durch EZB Zinsentscheidungen herbeigeführte Kursanstiege bei Aktien und Preisanstiege bei Immobilien ziemlich kalt, da mich hauptsächlich Dividenden und Erträge interessieren. Diese Werte stagnierten in den letzten Jahren - wie die Wirtschaft insgesamt.
Eben, und darum handelt es sich bei den Preisanstiegen an den diversen Anlagemärkten um Blasenbildungen, durch künstlich niedrig gehaltene Zinsen befeuert.

Ob andere Massnahmen verfügbar waren und ob diese besser gegriffen hätten ist reine Mutmassung. Tatsache ist, dass Herr Draghi seine Möglichkeiten ausgereizt hat und der nächste Schritt wäre schon, dass der Kreditnehmer nicht nur keine Zinsen zahlen braucht sondern noch etwas zum Kredit dazugeschenkt bekommt, wohingegen Sparer mit Strafzinsen bedacht werden.
Die Aussage, dass Draghi seine Möglichkeiten ausgereizt hat wäre vergleichbar mit der Aussage, dass Griechenland seine Möglichkeiten der Kreditaufnahme seit dem Euro-Beitritt ausgereizt hat.

Aber vielleicht ist ja gerade die Reduktion des Arbeitslosengeldes geeignet die Produktivität zu steigern, Staatsausgaben zu senken und einen Aufschwung zu erzielen. Deutschland hinkte anfangs des Jahrtausends hinter Österreich hinterher, hat aber seine Lektion gelernt, Hartz IV eingeführt und siehe da, sie liegen wieder vor uns.
Das Problem ist, dass wegen der Nullzinspolitik Häuserpreise und Mieten gestiegen sind. In so einer Phase das Arbeitslosengeld zu reduzieren kann zu mehr Obdachlosigkeit führen.
Ich wäre eher dafür, die diversen vom AMS angebotenen Kurse auf Sinnhaftigkeit zu überprüfen. Vieles ist Alibi und hilft den Menschen kaum weiter. Ein Qualitätsmanagement gibt es kaum, auf Feedback von Seiten der Teilnehmer wird nur mit Achselzucken reagiert, bzw. gibt es nicht einmal eine zuständige Stelle, die entsprechenden Beschwerden nachgeht. Da wird viel Geld zum Fenster rausgeschmissen.

Ich vermisse allgemein Vorschläge zur Bekämpfung der aktuell steigenden Arbeitslosigkeit. Von Herrn Hundstorfer hört man eigentlich nur, dass eh alles nicht so schlimm ist :roll:.
 
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Ach ja, eine Möglichkeit, warum das auf einmal wieder einmal zum wiederholten Mal aus dem Eck der verstaubten Vorschläge geholt worden ist: Österreich ist offensichtlich am Ende seiner Möglichkeiten angelangt. Und keines der wirtschaftlichen Probleme hat sich "aussitzen" lassen, der wirtschaftliche Aufschwung tritt trotz aller Prophezeiungen seit Jahren nicht ein - die Zahl der Arbeitslosen steigt, die Zahl der Arbeitssuchenden steigt, der Zustrom an Menschen nach Österreich steigt....

Unlängst konnte ich lesen, dass die Zahl der Beschäftigten eine bessere Aussagekraft zum Zustand der jeweiligen Nationalökonomie sein könnte als die Angabe zu den Arbeitslosen. Wenn dem so ist, dann stehen wir relativ günstig da - aber mit eher düsteren Aussichten. Man hat Jahre an Finanzspritzen aus öffentlichen Geldern in die (private) Wirtschaft, Schulungen u.a.m. investiert und es tritt kein return of investment ein.

Die Universitäten sind praktisch kaputt gespart, das sekundäre Bildungssystem hängt am Nebenthema Gymnasien fest, die jungen Menschen kündigen dem Land die Solidarität auf und sehen keine Zukunft mehr....

Da ist ein Hinprügeln auf "arbeitsloses Gesindel das eh zuviel bekommt" ein probates und bewährtes Mittel.

Was der FPÖ das Ausländerthema ist, ist der ÖVP der Sozialstaat.....
 
Ich vermisse allgemein Vorschläge zur Bekämpfung der aktuell steigenden Arbeitslosigkeit. Von Herrn Hundstorfer hört man eigentlich nur, dass eh alles nicht so schlimm ist :roll:.

:daumen:
Nicht nur von ihm hört man nichts. Genau genommen hört man aus dem Parlament und der Regierung inhaltlich praktisch gar nichts mehr - außer Worthülsen für schnelle Schlagzeilen ....
 
Der von Goldman Sachs in die EZB entsendete Draghi macht Politik für sein Unternehmen - als g'lernter Österreicher müsste man sagen "no na ned"
Hast du Alternativen? Bei höheren Zinsen wären einige Staaten schon längst pleite und würde vermutlich noch weniger von den Firmen investiert, als es jetzt schon der Fall ist.
Und die Gleichstellung von Aktienbesitzern mit Spekulanten (im schlechten Sinn des Wortes) ist sowieso fies. Da kann ich gleich jegliche Veranlagung - ausgenommen Geld in der Matratze - als Spekulation einstufen.
Glaubst du die Umverteiler und Klassenkämpfer interessiert das? Für die werden die Reichen immer reicher, obwohl dies an Erträgen gemessen überhaupt nicht stimmt. Ich habe heute die selben Immobilien wie vor 10 Jahren und Aktien kaum verkauft, höchstens dazugekauft. Optionen, Derivate, Fremdwährungskredite habe ich nie angegriffen. Wie gesagt interessieren mich in erster Linie Erträge und die bleiben im wesentlichen konstant.
In so einer Phase das Arbeitslosengeld zu reduzieren kann zu mehr Obdachlosigkeit führen.
Mag sein, aber ist immer noch gerechter es wohnt jemand mit Arbeitseinkommen in einer Wohnung als ein Arbeitsloser und Wohnungsbeihilfenbezieher blockiert einem arbeitenden Wohnungssuchenden die Wohnung.
 
Du hast wenigstens noch Erträge.... ;)
Der Anteil der Einkommen aus unselbstständiger Tätigkeit sinkt seit Jahren, das Steueraufkommen aus dieser Gruppe steigt.
Reallohnverluste sind für signifikante Teile der Erwerbstätigkeiten (selbstständige wie unselbstständige) Realität.

Ok, es sind nicht die Finanzmärkte allein. Unsere Finanzminister (seit vielen Jahren blau oder schwarz! oder einer blauschwarz) melken das Steuervolk, egal welcher Einkommensgruppe zugehörig, nach Kräften.

Der Angriff auf die Arbeitslosengelder ist lediglich ein Ablenkungsmanöver....
 
es hat schließlich auch einen Grund, warum das Wachstum stagniert - es kann kein endlos-Wachstum geben, dafür sind die Ressourcen auch gar nicht da.

ausserdem wohin soll man denn wachsen - was ich sagen will: das ist vielleicht nicht jedermanns Wunsch nach genau diesem System zu leben. Da kommt ja noch dazu.

Mag sein, aber ist immer noch gerechter es wohnt jemand mit Arbeitseinkommen in einer Wohnung als ein Arbeitsloser und Wohnungsbeihilfenbezieher blockiert einem arbeitenden Wohnungssuchenden die Wohnung.

ein Obdachloser kann aber nix einkaufen - im Gegensatz zu einem Arbeitslosen . Und einen Obdachlosen kann man schwerer wieder integrieren in das Arbeitsleben - schätz ich mal.
 
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Hast du Alternativen? Bei höheren Zinsen wären einige Staaten schon längst pleite und würde vermutlich noch weniger von den Firmen investiert, als es jetzt schon der Fall ist.
Die Zinsen soll der Markt regeln, das ist immer noch die beste Alternative. Die Tatsache, dass es eine Notenbank gibt, die scheinbar, wie beim Qualtinger der Papa, alles richten wird, führt letztlich zu "Moral hazard".

Mag sein, aber ist immer noch gerechter es wohnt jemand mit Arbeitseinkommen in einer Wohnung als ein Arbeitsloser und Wohnungsbeihilfenbezieher blockiert einem arbeitenden Wohnungssuchenden die Wohnung.
Na so eine Wohnungsknappheit haben wir Österreich auch wieder nicht, dass arbeitende Menschen auf der Straße schlafen müssen, weil Arbeitslose Wohnungen blockieren. Der allgemeine Wohlstand Österreichs ist im Übrigen auch darauf begründet, dass man der Verelendung erfolgreich entgegengewirkt hat.
 
Net bös sein, aber wenn man von der ÖVP etwas erwarten darf in der Politik, dann erstens dass sie auf die Staatsfinanzen schauen und zweitens dass sie Handwerk und Gewerbe unterstützen.
Wie schaut aber die Realität aus? Die ÖVP ist fast 30 Jahre in der Regierung, und wir stolpern von einer Rekordverschuldung in die nächste. Es hat lange Zeit von Seiten der Schwarzen geheißen, na wir können nix tun, weil wir den Finanzminister nicht haben. Das ist seit 2002 auch keine Ausrede mehr. Der aktuelle Finanzminister hat Arbeitslose ins Visier genommen und möchte die Besitzer von Bankkonten ausspionieren. Ein Schelm, der bei dieser Kombination Böses denkt. In Zukunft wird jemand, der sich etwas angespart hat, keine Arbeitslose mehr bekommen. Zahnspange fürs Kind? Räum erst Dein Sparbuch leer, dann red' ma weiter.

Und Gewerbe und Handwerk ist für die ÖVP auch schon längst kein Anliegen mehr. Gerade hier würde aber ein Schlüssel zu weniger Arbeitslosigkeit liegen. Aber was tun die diversen Regierungen? Immer mehr Bürokratie, immer mehr Vorschriften, alles maßgeschneidert für Filialisten aus dem Ausland, aber kaum mehr machbar für den Familienbetrieb, der lange Zeit das Rückgrat für Österreichs Wirtschaft ausgemacht hat. Die Politiker haben vollkommen die Bodenhaftung verloren - Schüssel, Gusenbauer, Faymann, Mitterlehner, die haben immer nur in der Politik "gearbeitet" - woher sollen die wissen, wie es in der richtigen Arbeitswelt zugeht?
 
Zahnspange fürs Kind? Räum erst Dein Sparbuch leer, dann red' ma weiter.

stimmt....
und total vergessen hat er zu sagen, dass die Bedingungen (in medizinischer hinsicht) für die kostenlose sehr hochgeschraubt wurden....also weit entfernt für Zahnspange für alle....
 
Aber vielleicht ist ja gerade die Reduktion des Arbeitslosengeldes geeignet die Produktivität zu steigern, Staatsausgaben zu senken und einen Aufschwung zu erzielen. Deutschland hinkte anfangs des Jahrtausends hinter Österreich hinterher, hat aber seine Lektion gelernt, Hartz IV eingeführt und siehe da, sie liegen wieder vor uns.

Das ist jetzt aber eine sehr einseitige Betrachtungsweise. Es mag durchaus sein, dass Hartz IV einen gewissen Druck auf das Lohnniveau in Deutschland ausgeübt hat, das als alleinigen Grund für den Aufschwung in Deutschland anzuführen ist aber alles andere als seriös. Die Gründe dafür sind durchaus etwas vielschichtiger.
 
Wenn eine Firma die Produktion in den Osten verlagert, sollen die davon Betroffenen als soziale Draufgabe auch noch auf der Straße schlafen?
Was ich schrieb und meinte war, dass Arbeitslose oft besser wohnen als Leute die arbeiten gehen. Die Wohnverhältnisse sind und sollen aber Gradmesser im sozialen Ranking sein. Durch die Verzerrungen und Privilegien im österreichischen Wohnrecht wird aber vieles nivelliert. Wenn ein Arbeitsloser genauso gut oder besser wohnen kann wie ein Arbeitender fragt sich Zweiterer schon, wozu er arbeiten gehen soll. Wohnen ist ein Grundbedürfnis, aber kein Grundrecht, auf das jeder leistungsfrei oder mit möglichst wenig Aufwand Anspruch hat. Durch die Illusion, dass der Staat einem jeden mindestens eine Zweizimmerwohnung garantieren muss, fällt eine wesentliche Motivation weg arbeiten zu gehen.

Wie schaut aber die Realität aus? Die ÖVP ist fast 30 Jahre in der Regierung, und wir stolpern von einer Rekordverschuldung in die nächste.
Kaum macht die ÖVP einen Vorschlag zur Ausgabenreduktion wie zuletzt zur Anhebung des Frauenpensionsalters kommt das Njet von SPÖ Seite. Aber es muss ja nicht die ÖVP sein, die NEOS könnten es auch. Leider haben beide Parteien zusammen keine Mehrheit, Mehrheitswahlrecht gibt es auch keines, also
endet weiter alles in Kompromissen, und bei Fehlentwicklungen kann man sich weiterhin schön auf den Koaltitionspartner ausreden.
Es mag durchaus sein, dass Hartz IV einen gewissen Druck auf das Lohnniveau in Deutschland ausgeübt hat, das als alleinigen Grund für den Aufschwung in Deutschland anzuführen ist aber alles andere als seriös.
Hartz IV ist nicht der einzige Grund. Deutschland hat ein besseres Wohnrecht, liegt beim faktischen Pensionsantrittsalter besser, hat eine Erbschaftssteuer usw. Österreich - und Wien insbesonders mit seinen vielen Mindestsicherungsbeziehern - kann sich an den Deutschen einiges abschauen.
 
Wenn eine Firma die Produktion in den Osten verlagert, sollen die davon Betroffenen als soziale Draufgabe auch noch auf der Straße schlafen?
das wäre ein netter Tausch, denn dann könnten ja die Neuankömmlinge aus dem Osten, die ja sicherlich in den dortigen neuen Produktionsstätten dann nicht arbeiten wollen, die Wohnungen übernehmen, deren Kosten dann eh der Staat übernimmt. So ist jedem geholfen, oder sehe ich das falsch?
In Zukunft wird jemand, der sich etwas angespart hat, keine Arbeitslose mehr bekommen
nein, denn die Arbeitslose wird als Versicherungsleistung ausbezahlt. Du meinst die Mindestsicherung, die man ja nur bekommen kann, wenn man seine Ersparnisse fast aufgebraucht hat. Und wird betrogen, den Sozialbetrug will der Finanzminister natürlich eindämmen, geht aber nicht, weil ja die kleinen Gauner sich durch gewisse eigenartige linke Gruppierungen sehr gut vertreten lassen. die offensichtlich bei der SPÖ als Mehrheitspartei ein- und ausgehen.
also weit entfernt für Zahnspange für alle....
würd ja auch fürchterlich ausschauen, schrecke mich jetzt schon vor den häßlichen Dingern.
Anhebung des Frauenpensionsalters kommt das Njet von SPÖ Seite
eh klar, die Dohnal wacht darüber
Wien insbesonders mit seinen vielen Mindestsicherungsbeziehern - kann sich an den Deutschen einiges abschauen.
mag sein, aber der Finanzminister hat da sicherlich schon seine Fühler ausgestreckt
 
Wenn ein Arbeitsloser genauso gut oder besser wohnen kann wie ein Arbeitender fragt sich Zweiterer schon, wozu er arbeiten gehen soll.
Dieser Arbeitslose könnte sich seinen Wohnung vom Ersparten gekauft haben. Zu einer Zeit, als er noch gearbeitet und vielleicht sogar gut verdient hat.

Wohnen ist ein Grundbedürfnis, aber kein Grundrecht, auf das jeder leistungsfrei oder mit möglichst wenig Aufwand Anspruch hat.
Von "leistungsfrei" war zwar keine Rede. Da aber alle möglichen und unmöglichen Leute Wohnbeihilfen beziehen, sollte man das generell hinterfragen und nicht nur bei Arbeitslosen. Arbeitslos zu werden ist keine strafbare Tat, sie kann heutzutage jeden betreffen. Schneller als er vielleicht glaubt.
 
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Die Wohnverhältnisse sind und sollen aber Gradmesser im sozialen Ranking sein

Interessante Theorie. :hmm:

Wenn ein Arbeitsloser genauso gut oder besser wohnen kann wie ein Arbeitender fragt sich Zweiterer schon, wozu er arbeiten gehen soll

Wie verhält es sich da bei einem Arbeitslosen mit entsprechend repräsentativem Eigenheim? Wird der dann enteignet, wegen dem sozialen Ranking?

dass der Staat einem jeden mindestens eine Zweizimmerwohnung garantieren muss

Das wäre mir neu.


Hartz IV ist nicht der einzige Grund. Deutschland hat ein besseres Wohnrecht, liegt beim faktischen Pensionsantrittsalter besser, hat eine Erbschaftssteuer usw. Österreich - und Wien insbesonders mit seinen vielen Mindestsicherungsbeziehern - kann sich an den Deutschen einiges abschauen.

Dass das Wohnrecht und die Erbschaftssteuer Auswirkungen auf den wirtschaftlichen Aufschwung Deutschlands haben bzw. hatten, wage ich einmal zu bezweifeln.
 
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