Schelling: Arbeitslosengeld in Österreich zu hoch

Man muss aber der Gerechtigkeit halber sagen, daß sich auch die anderen Parteien nicht mit Ruhm und Ehre bekleckert haben. Der Unterschied.... sie waren nicht über lange Zeit kontinuierlich an der Macht und haben dadurch nicht solche Strukturen aufbauen können wie die Roten, und sie haben sich eben nicht als Arbeiterparteien tituliert.
 
es wird aber schlimmer, weil im speziellen Wien und fast ganz Österreich von der Industrie laufend verabschiedet. Dadurch gibts den typischen Fabriksarbeiter nicht mehr. Jahrzehntelang konnten Minderqualfizierte und Zuwanderer irgendwie durch Arbeit in einer Fabrik sich ein Standbein schaffen. Die Zeiten sind vorbei. Schuld war die enorme Lohnspirale in den Siebziger Jahren, die die Firmen wegputzte.

Das ist aber eine etwas einseitige Betrachtungsweise. Es stimmt wohl, dass Österreich einen Deindustrialisierungsprozess erlebt, aber es ist damit in Europa nicht alleine. Ich würde das auch nicht auf die 70 - er Jahre schieben. Begonnen hat es mit dem Fall des Eisernen Vorhanges und der darauf folgenden Verlagerung von Industrieproduktion in die Ostländer, nur z. B. Philips Video nach Ungarn, gefolgt von österreichischen Zulieferbetrieben.

Endlich sollten die Besten des Landes (Universitätsprofessoren usw.) der Bevölkerung zeigen, dass Österreich noch nicht ganz abgesandelt ist und auch nicht wird.
Da bin ich deiner Meinung, aaaaber ......... wenn diese Besten dann auch besser verdienen als der mittelmäßige Durchschnitt, dann geht das Gesudere wieder los.

Die Leistung ist ein armer Wicht, man braucht sie, doch man mag sie nicht.

Aber selbst wenn wir das Steuer herum reißen können, das Problem der Altersarbeitslosigkeit werden wir so leicht nicht mehr los.
 
lohnstruktur ändern...
Ältere arbeinehmer müssen billiger werden, junge teurer...

Da widerspreche ich dir nicht grundsätzlich. Aber noch besser wäre: leistungsgerecht bezahlen, was nicht immer ältere Arbeitnehmer billiger machen wird.

Im Übrigen ist dieses Problem bei den Beamten wesentlich ausgeprägter als in der Privatwirtschaft. Und Beamte kennen sowieso keine Arbeitslosigkeit. Darüber hinaus auch kein Leistungsprinzip.
 
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lohnstruktur ändern...
Ältere arbeinehmer müssen billiger werden, junge teurer...

Unlängst war ein Bericht zur Einkommensstruktur der Arbeitslosigkeit in der Generation 50+ in der Tagespresse zu lesen. 2/3 unter ihnen sind ArbeiterInnen, deren Gehaltskurve nur in sehr geringem Ausmaß dem so oft angeführten "Senioritätsprinzip" folgt. Sprich: kaum Lohnsteigerungen im Erwerbsleben (und dazu noch Reallohnverluste in den vergangenen 10 bis 20 Jahren).
Ältere Arbeitnehmer sind zu teuer, so eine zentrale Aussage der Studie, gehört zu den "Mythen der Arbeitswelt".

Da widerspreche ich dir nicht grundsätzlich. Aber noch besser wäre: leistungsgerecht bezahlen, was nicht immer ältere Arbeitnehmer billiger machen wird.
Ach ja, womit wir wieder bei der viel und oft angeführtne "Leistung" wären.... Faktum ist jedoch, dass insbesondere jene, die eigentlich keine sichtbaren Leistungen erbringen, die höchsten Einkommen lukrieren....
In Österreich, wo individuelle Einkommenshöhe besser geheim gehalten wird als Staatsgeheimnisse besteht über Individualvereinbarungen ohnehin eine wesentliche Leistungskomponente. Warum aber Frauen, die oft viel mehr Leistung erbringen als ihre männlichen Pendants, im Schnitt 25% niedriger bezahlt werden, erklärt dein "Modell" nicht.

Im Übrigen ist dieses Problem bei den Beamten wesentlich ausgeprägter als in der Privatwirtschaft. Und Beamte kennen sowieso keine Arbeitslosigkeit. Darüber hinaus auch kein Leistungsprinzip.
Gogerl, das ist blahblah auf Boulevardniveau.
Faktum ist, dass es nur mehr in sehr engem Bereich Neueinstellungen bei Beamten gibt (und schon gar nicht in den ehemals öffentlichen Einrichtungen mehr). Problematisch ist viel eher, dass aufgrund der Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst und den im Vergleich zur Privatwirtschaft deutlich niedrigen Bezugshöhen junge und hie vor allem männliche Menschen kaum für den öffentlichen Dienst zu interessieren sind.

Und die Aufgabe im öffentlichen Dienst ist eben nicht ein privatwirtschaftliches Leistungsprinzip - sondern der Vollzug der Gesetze und der öffentlichen Verwaltung. Kurz gesagt: Funktionieren im Dienste des Staates und der StaatsbürgerInnen.

Man kann schon viel kritisieren, aber Österreich gehört zu den best verwalteten Ländern dieser Welt. Und eine verlässliche, saubere öffentliche Verwaltung ist vor allem auch für die Privatwirtschaft ein ganz wichtiger Standortfaktor.

:winke:
 
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Ach ja, womit wir wieder bei der viel und oft angeführtne "Leistung" wären.... Faktum ist jedoch, dass insbesondere jene, die eigentlich keine sichtbaren Leistungen erbringen, die höchsten Einkommen lukrieren....

Ojeh, ojeh ........ wird das jetzt eine Neiddebatte? Mit dem Graben von Künetten bin ich nicht so vertraut, darum bringe ich lieber einen Vergleich, der mir näher liegt. Wenn in der Entwicklungsabteilung einer Metallgießerei der Hilfsarbeiter Metallblöcke in den Schmelzofen füllt, dann hat er zugegeben eine sichtbare Leistung erbracht. Aber ist seine Leistung deswegen auch wertvoller oder gar unentbehrlicher, als die des Metallurgen, der sich die Zusammensetzung (inklusive thermischer Nachbehandlung) einer neuen Legierung ausgedacht hat? Den Hilfsarbeiter kann ich leicht ersetzen .........

Faktum ist, dass es nur mehr in sehr engem Bereich Neueinstellungen bei Beamten gibt (und schon gar nicht in den ehemals öffentlichen Einrichtungen mehr). Problematisch ist viel eher, dass aufgrund der Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst und den im Vergleich zur Privatwirtschaft deutlich niedrigen Bezugshöhen junge und hie vor allem männliche Menschen kaum für den öffentlichen Dienst zu interessieren sind.

Mit Recht wird heute nicht mehr ein jeder ein pragmatisierter Beamter, der in den öffentlichen Dienst eintritt. Aber auch Vertragsbedienstete haben immer noch große Vorteile, was die Sicherheit des Arbeitsplatzes und den Schutz vor Kündigung angeht. Dass sich kaum mehr Interessenten für den öffentlichen Dienst finden sollen, das wundert mich angesichts der Lage am Arbeitsmarkt doch sehr. Die niedrigen Bezugshöhen sind wohl zu relativieren, es betrifft wohl nur die Höhe des Anfangsbezuges. Apropos Boulevard........ da habe ich eine Aufstellung über die durchschnittlichen Pensionen gefunden. Das schaut für diejenigen, die im ungeschützten Bereich tätig waren, gar nicht so gut aus.
 
;)
Der Wert von Arbeit gehört immer wieder von Neuem diskutiert. Denn er hängt auch immer sehr von der Machtverteilung in der Gesellschaft ab.
Aber, um bei deinem Beispiel zu bleiben, heute sind sich der Metallurg und der Gießer von der Interessenslage vermutlich so nah wie noch nie zuvor. Sie haben einen gemeinsamen Gegner... Die Renditeinteressen außerhalb des Unternehmens...

back to topic - heute war in den Nachrichten zu hören, dass ("überraschenderweise") Herr Schelling seine Aussagen präzisiert hat.... nein, natürlich seien nicht die Höhe von Arbeitslosengeld und Mindestsicherung gemeint gewesen sondern vielmehr gehörten die Zumutbarkeitsbestimmungen überdacht und verschärft.... ;)
Ja, so funktioniert das Kartell aus Politik und Medien.... (noch dazu, wenn die zweiteren in der Hand der ersteren sind).

However - genau darüber lohnt es sich wirklich nachzudenken. Genauso übrigens über den Umstand, dass sich die Arbeitgeberseite älterer ArbeitnehmerInnen entledigt und sie dem sozialen System überantwortet. Die Pensionierungswellen in den 80er und 90er Jahren waren unglaubliche Betriebsförderungen zu Lasten des Staates....
Aber das verschweigen sie gerne.
 
Ich möchte mich da zu ein paar Hintergründen auslassen...


Hochinteressant, dass schon zu Beginn dieser debilen Schelling-Diskussion (von ihm selbst, glaube ich) der Verweis auf das Funktionieren von Hartz IV gemacht wurde. Deshalb sollten wir das hier vertiefen. Hartz IV war (UND DAS SOLLTEN WIR VERDAMMT NOCH EINMAL AUF KEINEN FALL VERGESSEN), eine der Glanzleistungen der Rot-Grünen Regierung Schröder-Fischer. Der Hintergedanke dieser Reform (eingebettet in ein ganzes Paket) war unter anderem auch die Senkung der Lohn-Stück-Kosten. Man kann das auch anders ausdrücken: die Hebung der Wettbewerbsfähigkeit durch Auslösung eines deflationären Trends.

Der Druck auf die Arbeitslosen wirkt nämlich vor allem als DRUCK AUF DIE NIEDEREN LÖHNE. Bekommen die Arbeitslosen zu viel und zu leicht Geld, müssen die niedrigen Löhne natürlich gehoben werden. Steigen diese, dann pflanzt sich diese Steigerung durch die ganze Lohnpyramide durch. BEIM UNSELBSTSTÄNDIGEN EINKOMMEN.

Die Reformen waren wirksam. Deutschland wurde im Laufe des letzten Jahrzehnts vom Sorgenkind Europas zum Musterschüler. Als Merkel auf Schröder folgte, mußte sie keine weiteren Reformen mehr durchführen. Der Weg in die neoliberale Richtung war schon VON DEN ALT-68ERN VORGEZEICHNET WORDEN.


Diese Reformen haben dann bewirkt, dass sie Schere zwischen den Nord- und den Südländern noch mehr auseinanderging. Der Norden exportierte, der Süden importierte. U-Boote zum Beispiel. :mauer:

Als dann der Euro drohte zu zerplatzen, mußte ein Schuldiger gefunden werden. Und da war auch jemand, der darum bettelte: die Griechen. Verschuldet, ein bissl naturpräpotent, und ebenso verschwendungssüchtig. Ungeschickt, von Minderwertigkeitskomplexen geplagt und gierig nach Olympischen Spielen, oder anderen Prestigeprojekten. Und wenn jemand partout darum bettelt, zum Klassenkasperl gemacht zu werden - schafft er es meistens auch.

Und das Spiel funktionierte. Der "Abschaum" am unteren Rand der Gesellschaft wurde im Norden ins Visier genommen. Die Löhne und Einkommen stagnierten bei den Unselbstständigen. Die Wirtschaft brummte (im Norden). Die Südländer krachten. Die Bürger im Norden bekamen die Griechen als Schuldige, sie murrten, sie schimpften, und sie zahlten.

DEN BANKEN. ALLES, WAS DIE VERLANGTEN. Das Geld floß, es floß UND FLIESST WEITER aus den Taschen der Bürger in die Taschen der Reichen. Zu den Brokern in New York, den "City-Boys" in London, oder all den anderen geschniegelten Wichtigmachern in Frankfurt, Tokio, Shanghai. Und auch zu ein paar Wixern aus der Provinzliga in Wien. All den Leuten, die wiff genug sind, um sich mit Aktien auszukenne und mit ein paar Grundgesetzen der Zeitreihenanalyse. All den Haufen von Ingenieuren, denen die Arbeit in der Industrie zu anstrengend und zu unterbezahlt war, und die dann zu den Investmentabteilungen der Banken gingen.

Das Geld wandert von den Leuten die arbeiten zu denen, die ZOCKEN.



Und, um den BEDACKELTEN die klare Sicht auf das zu verstellen, muß man ihnen einen anderen Täter präsentieren. Jemanden, der keine Lobby hat, und die oder der sich nicht wehren kann. Leute, die möglichst ganz unten sind.


Das haben mittlerweile auch die aus der ÖVP recht gut erkannt. Aber, es war ein paar Jahre später, als die Rot-Grünen Fischer und Schröder das herausgefunden haben.

:daumen: :daumen:
 
Aber, um bei deinem Beispiel zu bleiben, heute sind sich der Metallurg und der Gießer von der Interessenslage vermutlich so nah wie noch nie zuvor. Sie haben einen gemeinsamen Gegner... Die Renditeinteressen außerhalb des Unternehmens...

Hier möchte ich dir nicht völlig widersprechen. Rest per PN, weil .........
 
Das Geld wandert von den Leuten die arbeiten zu denen, die ZOCKEN.
Wenn es so einfach wäre mit Zocken Geld zu verdienen, könnten es ja alle machen.

Deine Beobachtung stimmt doch sehe ich die Ursachen und Zusammenhänge anders. Nach deiner Darstellung geben die Banker und Aktienhändler den Ton an und bereichern sich direkt oder indirekt an den Arbeitern.
Nach meiner Auffassung ist das Ansteigen der Aktienkurse ein ungewollter und unvermeidbarer Nebeneffekt aus den Rettungsmassnahmen der Notenbanken bestehend aus Gelddrucken und Niedrighalten der Zinsen. Was es bedeutet wenn Leute um Erspartes umfallen konnte man neulich beobachten als die Ergoversicherung Kunden nahelegte ein Produkt mit Verlust zurückzukaufen. VKI Klagen werden stehenden Fusses angekündigt.
Wenn Banken pleite gehen folgt ein Blutbad und es werden nicht nur ein paar Zockern die Haare geschnitten sondern das ganze Wirtschaftssystem bricht zusammen.
Ich finde es bedenklich wenn man Arbeit und Kapital, Realwirtschaft und Finanzwirtschaft gegeneinander ausspielt, den beide bedingen sich wechselseitig.
 
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Nach meiner Auffassung ist das Ansteigen der Aktienkurse ein ungewollter und unvermeidbarer Nebeneffekt aus den Rettungsmassnahmen der Notenbanken bestehend aus Gelddrucken und Niedrighalten der Zinsen. Was es bedeutet wenn Leute um Erspartes umfallen konnte man neulich beobachten als die Ergoversicherung Kunden nahelegte ein Produkt mit Verlust zurückzukaufen. VKI Klagen werden stehenden Fusses angekündigt.

Das Steigen der Aktienkurse hat nur bedingt mit den aktuellen Maßnahmen der Notenbank zu tun. Aktienkurse sind immer schon gestiegen oder gefallen. Eigentlich sollten Kurse die Erwartungshaltung des Marktes zu den Zukunftsaussichten des jeweiligen Unternehmens wiedergeben.

Wo ist der rote VKI gewesen, als die rote Gemeinde Wien die Bank Austria an die Bayern - Hypo verramscht hat? Die kleinen Aktienanleger haben dafür im Umtausch bayrische Ramschaktien bekommen, die sich bald als wertlos heraus gestellt haben.
 
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Das Steigen der Aktienkurse hat nur bedingt mit den aktuellen Maßnahmen der Notenbank zu tun.

In diesem Fall hat Saturn ausnahmsweise mal nicht ganz Unrecht. Geldpolitische Maßnahmen wirken über verschiedene Kanäle auf die Wirtschaft ein, dieser Prozess wird geldpolitischer Transmissionsmechanismus genannt. Einer dieser Kanäle wäre der Vermögenskanal, bei welchem geldpolitische Massnahmen auf die Preise von Vermögenswerten übertragen werden. Eine Niedrigzinspolitik lässt verzinste Anleihen im Vergleich zu Aktien weniger attraktiv erscheinen, die Nachfrage nach Aktien steigt.
 
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als die rote Gemeinde Wien die Bank Austria an die Bayern - Hypo verramscht hat? Die kleinen Aktienanleger haben dafür im Umtausch bayrische Ramschaktien bekommen
so konnte die Wiener Sozialdemokratie wieder mal beweisen, welche Klassenfeinde die ausländischen Großbanken sind...........
 
Arbeitslosengeld ist zu niedrig !!! wie soll man da auf Urlaub fahren ???
 
Welche Jobs sollen Arbeitslose denn ablehnen - Diejeinigen, die nicht vorhanden sind ?
Bei 400.000 AL ( bewusst niedriger geschätzt aber Tendenz steigend) und nur 10-15% Jobs ..
Und natürlich sind wieder mal ALLE unwillig.. wie von der Meinungsmache der Regierung verordnet.
Und keiner der Chefs will ausbeuterisch sein ..
 
I
Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) hat im Interview mit dem "Standard" (Wochenendausgabe) das deutsche "Hartz IV"-Modell als Vorbild dargestellt. In Österreich sei das Arbeitslosengeld zu hoch. Weiters sprach er sich dafür aus, Sozialleistungen wie die Gratiszahnspange nach Einkommenshöhe sozial zu staffeln.

In Österreich sei es auch deshalb "schwer, Arbeitskräfte zu finden, weil das Arbeitslosengeld fast genauso hoch ist wie das Arbeitseinkommen. In Deutschland gibt es mit Hartz IV ein Modell, das offenbar besser funktioniert", so der ÖVP-Politiker und frühere Manager.

Reformen nach dem deutschen Hartz IV-Modell hatte bereits im Juni die Industriellenvereinigung gefordert, etwa Mini-Jobs, um Arbeitslose früher in den Arbeitsmarkt wieder einzugliedern. Von Gewerkschaftsseite war der Vorstoß heftig kritisiert worden.

Schelling wendet sich gegen das Modell vom bedingungslosen Grundeinkommen und spricht sich für das Leistungsprinzip aus. "Leistung muss belohnt werden, das ist nichts, was einem zusteht." Wer 500.000 Euro im Jahr verdiene brauche keinen Anspruch auf eine Gratiszahnspange für sein Kind, "das hätte man sozial staffeln müssen".

"Wir haben uns zu einer Neidgesellschaft entwickelt. Neid muss man sich aber verdienen, Mitleid bekommt man umsonst", meint der Finanzminister.

( entnommen aus der Salzburger Nachrichten vom 25.07)


Hätte wirklich Interesse wie andere darüber denken , ich bin der Meinung das in Österreich das Arbeitslosen Geld angemessen ist , aber Grund Sicherung ( 827€ ) zu hoch ist , und dadurch der Anreiz wieder ins Arbeitsleben einzusteigen weniger gegeben ist .

Ich würde mal sagen, so ganz unrecht hat der Mann nicht!!!
Denn es gibt sehr viele langzeitarbeitslose die mit einem kleinen Nebeneinkommen, natürlich steuerbegünstigt, viel besser leben als jene die in Österreich ein Durchschnittseinkommen für 38,5 Stunden/ Woche.
Da muss man echt sagen, das ist in keiner Hinsicht sozial !!! Nicht den Arbeitenden gegnüber !!!
Aber der Ansatz geht meines Erachtens in die falsche Richtung, mehr Geld für jene die Vollzeitbeschäftigten sind und alles streichen wenn ein Arbeitsloser beim pfuschen erwischt wird!!!
Das sollte auch für jene Selbständige gelten deren Frau i. Der Firma arbeiten und zwischendurch immer wieder mal stempeln gehen ;)
LG
 
Nach meiner Auffassung ist das Ansteigen der Aktienkurse ein ungewollter und unvermeidbarer Nebeneffekt aus den Rettungsmassnahmen der Notenbanken bestehend aus Gelddrucken und Niedrighalten der Zinsen.
Das sehe ich überhaupt nicht so. Die Nullzinspolitik samt exorbitanter Geldmengenausweitung stellt eine Umverteilung von Sparern zu Spekulanten dar - was nicht verwunderlich ist, wenn ein Goldman-Sachs-Mann wie Mario Draghi die EZB führt. Vernünftige Notenbanker wie Jürgen Stark oder Axel Weber haben die EZB deshalb auch verlassen, Jens Weidmann hat bereits mit Rücktritt spekuliert. Die EZB bekämpft die Wirtschaftskrise mit Mitteln, die sie ausgelöst haben, und provoziert damit - gemeinsam mit der US-amerikanischen FED - bereits die nächste Krise.
 
In diesem Fall hat Saturn ausnahmsweise mal nicht ganz Unrecht. Geldpolitische Maßnahmen wirken über verschiedene Kanäle auf die Wirtschaft ein, dieser Prozess wird geldpolitischer Transmissionsmechanismus genannt.

Ich hab ja auch geschrieben: "nur bedingt" ..........

Mir ist schon klar, dass zwischen Zinsniveau und dem Börsentrend ein Zusammenhang besteht. Aber es gibt auch andere Einflussgrößen, die oft wesentlich dramatischer sind und sich Interventionen von Staat oder Notenbank hartnäckig widersetzen (wie man jetzt in China sieht). Oder positiv: Ein vielversprechendes Unternehmen, das womöglich auch eine sensationelle Neuentwicklung (z. b. Viagra .... weil wir ja in einem Erotikforum sind :mrgreen:) ankündigt, dessen Aktienkurs wird unabhängig vom jeweiligen Zinsniveau zu einem Höhenflug ansetzen.
 
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Umverteilung von Sparern zu Spekulanten
Aktienbesitzer müssen in unseren Breiten offenbar auf vielen Fronten als Feindbild herhalten.
Klassenkämpferisch gestimme Poster orten eine Umverteilung von Arbeitskraft zum Kapital und du ortest ein Umverteilung von Sparbuch ins Aktiendepot.

Mich persönlich lassen durch EZB Zinsentscheidungen herbeigeführte Kursanstiege bei Aktien und Preisanstiege bei Immobilien ziemlich kalt, da mich hauptsächlich Dividenden und Erträge interessieren. Diese Werte stagnierten in den letzten Jahren - wie die Wirtschaft insgesamt.

Die EZB bekämpft die Wirtschaftskrise mit Mitteln, die sie ausgelöst haben, und provoziert damit - gemeinsam mit der US-amerikanischen FED - bereits die nächste Krise.
Ob andere Massnahmen verfügbar waren und ob diese besser gegriffen hätten ist reine Mutmassung. Tatsache ist, dass Herr Draghi seine Möglichkeiten ausgereizt hat und der nächste Schritt wäre schon, dass der Kreditnehmer nicht nur keine Zinsen zahlen braucht sondern noch etwas zum Kredit dazugeschenkt bekommt, wohingegen Sparer mit Strafzinsen bedacht werden.

Aber vielleicht ist ja gerade die Reduktion des Arbeitslosengeldes geeignet die Produktivität zu steigern, Staatsausgaben zu senken und einen Aufschwung zu erzielen. Deutschland hinkte anfangs des Jahrtausends hinter Österreich hinterher, hat aber seine Lektion gelernt, Hartz IV eingeführt und siehe da, sie liegen wieder vor uns.
 
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