Schottland machts vor, wie es geht. Kostenlose Menstruationsartikel

Mitglied #552507 schrieb:
Davon wird aber leider immer im gleichen Atemzug gesprochen
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das ist auch richtig so, denn gleichstellung fängt mit der inklusion aller teilnehmer, und der exklusion von einer geschlechtertrennung an.
solange du ein geschlecht aus dem diskurs "ausgrenzt", solange geht es um entweder das eine oder das andere, und eben nicht um gleichstellung.
korrekt ist das häusliche gewalt jeder art verurteilt, geahndet und vor allem besprochen gehört. weder die gewalt an einem geschlecht, noch die am anderen geschlecht, darf hervorgehoben werden, ansonsten herrscht niemals gleichstellung.
eine zB extrem weit verbreitete form von häuslicher psychischer gewalt gegenübern männern ist das klassische "wenn du nicht tust, was ich sage, reiche ich die scheidung ein und nehme dir die kinder weg". siehst du was von einem grossen öffentlichen diskurs darüber?
was passiert denn, wenn eine gruppierung/vereinigung von männern versucht, auf diesen umstand hinzuweisen, und für die rechte von männern einzuspringen? wie wird das im öffentlichen diskurs, im medialen feedback und im getratsche zwischen leuten, wahrgenommen?

beide ansatzpunkte sind eben falsch, weil beide ansatzpunkte das jeweils eigene geschlecht in den vordergrund stellen, bewusst (oder auch unbewusst) das andere geschlecht vom diskurs ausschliessen wollen, und dementsprechend jeweils schon mal die halbe bevölkerung gegen sich haben ... das ist ein elendiges, nicht endend wollendes hin und her gezanke, was das eigentliche ziel, die geschlechter gleichzustellen, völligst untergräbt ...

die gleichstellung der geschlechter fängt dann an, so richtig ins rollen zu kommen, wenn die probleme und vor allem lösungsansätze geschlechtslos sind ...

in bezug auf das hier angesprochene thema : es ist eine frechheit, dass hygieneartikel die massgeblich für die gesundheit von menschen verantwortlich sind, mit einer luxussteuer behaftet sind, bzw. mit einem schleier der "scham" überzogen sind. völlig egal, um welches geschlecht es geht, die tatsache, dass informationsmangel, hürden wie kosten etc, und ähnliche probleme, menschen das hygienische leben erschweren, ist einfach schlecht, und nicht etwas, was mit patriarchismus oder sonstigen geschlechtsspezifischen strukturen zu tun hat.
 
Spannende Sichtweise! Ich werd sicher eine Weile darüber nachdenken. Du hast Recht häusliche Gewalt ist ein grundsätzliches Problem. Trotzdem bleibe ich bei meinem Standpunkt, dass unsere Gesellschaft noch vom patriachalen Strukturen geprägt ist. :) Es gibt ja leider noch die ganzen anderen Punkte die ich aufgezählt habe und natürlich auch noch die, die ich nicht aufgezählt habe :)
 
Übrigens auch Männer leiden unter den patriachalen Strukturen unserer Gesellschaft. Vielen Männern fällt es schwer über psychische Probleme und Gefühle zu reden. Das liegt unter anderem an der "toxischen Männlichkeit". Was soviel bedeutet, wie eine Männlichkeit, die oft in unserer Gesellschaft noch vorgelebt/erzogen wird, die den Männer ihre Emotionen abspricht bzw ihnen lehrt diese nicht zeigen zu dürfen :) "Männer müssen stark sein", "ein Indianer kennt keinen Schmerz", "sei keine pussy". Natürlich hat es noch viel mehr Auswirkungen. Das war jetzt nur EIN Beispiel. Es ist mega anstrengend am Hand soviel zu tippen 😅
 
Mitglied #550243 schrieb:
Es freut mich immer wieder dass Frauen soviel Verständnis für andere Frauen aufbringen :D - wunderbar.
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Gerade weil ich an Frauenrechten interessiert bin, sehe ich diese Debatte kritisch.

Die Debatte um kostenlose Hygieneprodukte in öffentlichen Gebäuden lenkt mMn nach von tieferen strukturellen Problemen von Benachteiligung von Frauen ab.

Auch denke ich, größtmögliche Unabhängigkeit ist auch ein Schlüssel für Frauenrechte. Ob das jetzt die finanzielle Unabhängigkeit ist oder die Unabhängigkeit, dass wir Frauen uns selber um unsere Hygieneartikel kümmern können und nicht "Vater Staat" (sic) darum bitten müssen.
 
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Mitglied #506008 schrieb:
Wenn du mal windeln brauchen wirst, darfst sie dir auch selber zahlen...schauma dann, was es für aufschrei geben wird
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Auch die sind nicht lebenswichtig und ich habe kein Problem die selbst zu zahlen, auch bei 20% MwSt nicht.

Darüber hinaus, 50 Tampons und 30 Binden gibts locker unter 10€ und versorgen mind. 2 Monate lang. Also reden wir hier von unter 5€ pro Monat.
Ein Witz.
Das gleicht schon das Papier wieder aus, das ich verwende um mein Sperma aufzuwischen und nicht erstattet bekomme.
 
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Ich finde die Diskussion auch unnötig.

Bei Müller gibts 64 Tampons und 24 Binden um 4,55 Euro. Keine Ahnung wie lange Frau damit auskommt, aber ich schätze mal drei Monate. Macht heiße 1,52 Euro/Monat.

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Kostenlos gibt es sie aber nur auf öffentlichen Toiletten, das heißt selbst wenn man 40h/Woche auf der Uni/Schule verbringt, spart Frau sich so ca. 40 cent/Monat. Wow!

Bitte nicht falsch verstehen, ich finde es nicht verkehrt Hygieneartikel auf Toiletten anzubieten, aber die Diskussion rundherum ist aufgebauscht.
 
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Mitglied #552507 schrieb:
Übrigens auch Männer leiden unter den patriachalen Strukturen unserer Gesellschaft. Vielen Männern fällt es schwer über psychische Probleme und Gefühle zu reden. Das liegt unter anderem an der "toxischen Männlichkeit". Was soviel bedeutet, wie eine Männlichkeit, die oft in unserer Gesellschaft noch vorgelebt/erzogen wird, die den Männer ihre Emotionen abspricht bzw ihnen lehrt diese nicht zeigen zu dürfen :) "Männer müssen stark sein", "ein Indianer kennt keinen Schmerz", "sei keine pussy". Natürlich hat es noch viel mehr Auswirkungen. Das war jetzt nur EIN Beispiel. Es ist mega anstrengend am Hand soviel zu tippen 😅
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das fängt ja schon bei den kleinen an, die Mal die Finger lackiert haben wollen oder eine Spange im Haar. da kommt sofort die Männlichkeitskeule der anderen Kinder (und mit etwas pech der anderen Eltern und der Erzieher). :(
 
Mitglied #552507 schrieb:
Übrigens auch Männer leiden unter den patriachalen Strukturen unserer Gesellschaft. Vielen Männern fällt es schwer über psychische Probleme und Gefühle zu reden. Das liegt unter anderem an der "toxischen Männlichkeit". Was soviel bedeutet, wie eine Männlichkeit, die oft in unserer Gesellschaft noch vorgelebt/erzogen wird, die den Männer ihre Emotionen abspricht bzw ihnen lehrt diese nicht zeigen zu dürfen :)
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ach, das geht noch viel weiter, und wird noch ganz viele dekaden andauern, da (wie du ja selbst siehst, anhand von feminismus und dem abbau dieser veralteten patriarchschen strukturen) eben die focussierte behandlung einer ungleichstellung nach der anderen nur zäh und fürchterlich langsam vor sich hin dümpelt, und die emotionen immer wieder aufs neue aufkochen, was natürlich völligst kontraproduktiv ist.
wir männer sind da vergleichsweise ja noch in der steinzeit, es wird wohl ne halbe ewigkeit dauern, bis männern überhaupt eindämmert, dass der berühmte "tittenbonus" uns völligst im weg steht, und wir uns in wirklichkeit wie die lämmchen da mit sexuellen reizen steuern lassen (mit tittenbonus ist bitte nicht gemeint, dass frauen unfair bevorzugt werden oder sowas, sondern das wir männer so dämlich sind, zB sexuelle belästigung gar nicht als solche anzuerkennen, sondern eben dumm wie schaaf dem patriarchischen gedanken "es freut mich, wenn eine frau mir aus den falschen gründen anzügliche aufmerksamkeit schenkt" nacheifern).
im grunde genommen ist das tiefe dekolleté beim bewerbungsgespräch eine ähnlich forcierte "beglückwünschung" wie ein kerl, der dickpics verschickt um sich von der masse abzuheben (lach), aber während frauen da schon weit schlauer geworden sind, und diese offensichtliche unerwünschte bewerbungsart als eine solche eben erkennen, sind wir männer noch im säuglingsalter und zu blöd überhaupt zu erkennen, dass wir durch ein dekolleté vom wesentlichen abgelenkt werden und im prinzip daraus resultierend völlig irregeführt werden (dabei geht es mir keinesfalls um schuldzuweisungen ... ich nehme es auch einem kerl nicht übel, dass er unfähig ist, zu bedenken, dass dickpics eine belästigung sind, genauso wie ich es frauen nicht vorwerfe, da beim dekolleté eigentlich eine "waffe" wirklich bewusst mit fiesem hintergedanken einzusetzen).

wie schon im anderen post angedeutet ... schneller ginge es nur, wenn wir gleichstellung von vornherein mit gleichberechtigung und gemeinsamkeit anpacken würden, als ein allgemeines problem der gesellschaft, welches ein radikales umdenken in puncto geschlechtsrollen und geschlechtlicher differenzen erfordern würde ... aber da halte ich natürlich nicht meinen atem an ;) mir ist schon klar, dass es so niemals mehr kommen wird (oder zumindest nicht zu unseren lebzeiten mehr), denn dafür sitzen die lager mit weit mehr als zwei jahrtausenden wahrlich schon viel zu tief verankert ...
 
Mitglied #100330 schrieb:
das ist jetzt bitte nicht dein Ernst.
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Ui, möge die Schlacht beginnen. Das wird eine Diskussion darüber ob die weibliche Brust eine sexuell/erotisch behaftetes Körperteil ist oder nicht. Free the nipple vs not ^^ ich bin gespannt was rauskommt, bislang konnte ich mich bei dieser Frage noch nicht entscheiden ^^
 
Wer auf die Umwelt und seinen Geldbeutel achtet, lässt so wie so die Finger von wegwerf hygieneartikeln und steigt auf tassen oder Stoffbinden um. Wer das nicht will, soll sich den Luxus auch selber kaufen.
Gratis gibt es so wie so nichts auf der Welt
 
Mitglied #100330 schrieb:
das eine ist Belästigung, das andere ein Kleidungsstil.
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pish posh, wenn das tragen eines schwanzes ausserhalb der hose "chic" und "modisch" wäre, würde es nichts daran ändern, dass die "bewerbung als potentieller partner" durch den versand eines dickpics eine belästigung ist.

und wenn du mir jetzt versuchst zu verkaufen, dass frauen bei bewerbungsgesprächen ihr tiefes dekolleté ausschließlich als fashion statement einsetzen, und niemals der hintergedanke, sich damit gegenüber der konkurrenz durchzusetzen, dabei mitspielt, dann ... ;)
 
Mitglied #146866 schrieb:
hat genau dort nichts zu suchen, es sei denn, Frau bewirbt sich explizit in 1 Bereich, wo es um tiefe Dekolletés geht.
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ist richtig, es ging mir aber mit meinem beispiel eher nicht so darum, frauen damit ans bein zu pinkeln, sondern eher nur darum aufzuzeigen, das wir männer in puncto "bewusstsein über sexuelle objektifizierung" noch völligst in den kinderschuhen stecken, und diese nicht nur nicht erkennen, sondern auch noch willkommen heissen (es gibt sicherlich genug HR typen, die sich bei bestimmten positionen darauf freuen, was sie alles zu sehen bekommen werden). ;)
 
Mitglied #266594 schrieb:
ist richtig, es ging mir aber mit meinem beispiel eher nicht so darum, frauen damit ans bein zu pinkeln, sondern eher nur darum aufzuzeigen, das wir männer in puncto "bewusstsein über sexuelle objektifizierung" noch völligst in den kinderschuhen stecken, und diese nicht nur nicht erkennen, sondern auch noch willkommen heissen (es gibt sicherlich genug HR typen, die sich bei bestimmten positionen darauf freuen, was sie alles zu sehen bekommen werden). ;)
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Ja sicherlich.

Und solange Frauen auf der tradierten Rolle weiter mitreiten, wird es auch nie etwas mit Genderneutralität.
 

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