Sexdienstleistungen in Zeiten von Corona

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Hatte heute einen Testanruf, offensichtlich wird nun überprüft, ob wir Damen tatsächlich nicht arbeiten.

Dann denkt sich klein Sandra, Rotes Kreuz ruft auf zum Blutspenden.
Ich fahre, quer durch Wien, fülle alles aus um mir dann sagen zu lassen, dass Bisexuelle, Homosexuelle und Prostituierte nicht spenden dürfen....

Gott sei Dank bin ich Brillenträgerin, sonst wären mir meine Augen aus dem Kopf gefallen.

So viel zur Gesellschaft.... Wir Frauen kommen noch ganz weit nach den Putzfrauen.... Unglaublich

Nun denn, ich geh mal Klopapier wegräumen
Das ist aber nicht wahr oder???
 
Aus dem Nachbarland:

Angesichts der coronabedingten Schließung von Prostitutionsstätten fordert eine Gruppe von Bundestagsabgeordneten von Union und SPD ein Sexkaufverbot und Ausstiegsprogramme für Prostituierte. Der während der Corona-Krise verhängte Shutdown für Prostitution dürfe nicht gelockert werden, verlangen sie in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Brief an die Regierungschefs der Länder.
Sie befürchten andernfalls Infektionsherde. "Es dürfte auf der Hand liegen, dass Prostitution die Wirkung eines epidemiologischen Super-Spreaders hätte - sexuelle Handlungen sind in der Regel nicht mit Social Distancing vereinbar", heißt es in dem Papier. Bei der Nachverfolgung von Infektionsketten werde aller Voraussicht nach der Kontakt mit Prostituierten verschwiegen.

Quelle Tagesschau
Offenbar würden sich sogar einige in der SPD(!) darüber freuen, wenn Prostitution verboten würde.
Erschreckend. Haben echt keine Ahnung von den Lebensrealitäten.
 
Nicht unbedingt. Auch wenn ich ein Verbot von Prostitution grundsätzlich für Unsinn halte, ist der Weg für den sich Schweden dabei entschieden hat, also ein "Sexkaufverbot" (was ja anscheinend auch von diesen Bundestagsabgeordneten angestrebt wird) die "sauberste" Lösung, einfach weil dabei der Freier bestraft wird, nicht die SW. Soll heißen: Die Nachfrage bricht weg und das Angebot folgt. Dazu kann man jetzt stehen wie man will, ich muss aber zugeben, dass dieser Ansatz durchaus elegant ist. Trotzdem gilt natürlich: Sollte so ein Gesetz nicht polizeilich wirklich durchgesetzt werden, der Markt sich also nicht von selbst auf null reduzieren, dann wirds durchaus unangenehm, siehe Frankreich kurz nach der Einführung des Kaufverbots 2016 (wie es dort jetzt aussieht kann ich nicht sagen).


Verbände warnen vor Prostitutionsverbot wie in Frankreich

Lasst die Finger von einem Sexkaufverbot! – magazin.hiv

Sex-Kauf-Verbot ohne Wirkung - Radio Schweden

https://missy-magazine.de/wp-conten..._Oestergren_Das_schwedische_Sexkaufverbot.pdf
"Nach Einschätzung verschiedener Behörden und Berichte kann der vermeintliche Rückgang der Straßenprostitution dennoch nicht mit einem generellen Rückgang der Prostitution gleichgesetzt werden. Eine verbreitete Einschätzung in den von uns gesichteten Berichten ist, dass Prostituierte neue Wege gefunden haben, KundInnen zu finden und vice versa. Prostituierte verteilen ihre Handynummern an KundInnen auf der Straße oder verabreden sich über das Internet. Es wird auch davon ausgegangen, dass KundInnen häufiger in Bars, Restaurants oder Hotels angesprochen werden"
"Das Fazit lautet also, dass die offiziellen Behauptungen über den ”Erfolg” des Verbots in Anbetracht der beschriebenen Datenlage nicht belegt werden können."

Freier, die in Forschungsprojekten der Malmöer Prostitutionsgruppe und von RFSL interviewt wurden, vermittelten ein ähnliches Bild: das Verbot beeinflusse ihr Verhalten nicht. Auch Prostituierte berichten, das Verbot halte ihre Kunden nicht ab. Selbst die offizielle Evaluation, die zu dem Schluss kommt, das Gesetz schrecke Freier ab, verweist auf ”viele Polizisten”, die der Meinung seien, die Strafen, die die Käufer riskieren, seien nicht besonders entmutigend.


Die häufigste und vielleicht schwerwiegendste Beschwerde von den Prostituierten selbst ist, dass sie eine verstärkte Sigmatisierung erleben, seit das Sexkaufverbot in Kraft getreten ist. Manche argumentieren auch, das Verbot sei ein Verstoß gegen ihre Menschenrechte und viele sagen, sie fühlten sich weder fair noch respektvoll behandelt: sie würden nicht als vollwertige Mitglieder der Gesellschaft betrachtet. Prostituierte beschweren sich zudem über die Tatsache, nicht in den Gesetzgebungsprozess einbezogen worden zu sein. Da Prostituierte den Eindruck haben, ihre rechtliche und gesellschaftliche Situation nicht beeinflussen zu können, fühlen sie sich machtlos. Und da das Verbot auf der Idee aufbaut, Frauen, die Sex verkaufen, seien Opfer, schwach und ausgebeutet, klagen sie, das Gesetz propagiere stereotype Vorurteile über Prostituierte. Das Socialstyrelsen berichtet, aufgrund des Sexkaufverbots hätten Prostituierte weniger Vertrauen in Behörden, Polizei und das Justizsystem. Die Hälfte der Befragten in der Studie von RFSL geben an, die gegenwärtige Gesetzgebung halte Menschen davon ab, Hilfe zu suchen.

Weiter wird berichtet, Prostituierte erlebten den Kundenkontakt als riskanter, seit die Straßenprostitution zurückgegangen ist

Fazit:
Wenn es um politische Strategien für den Umgang mit Prostitution geht, sollten diese unserer Meinung nach auf Wissen beruhen und nicht auf moralischen Bedenken oder radikalfeministischer Ideologie. Wir glauben auch, dass die Betroffenen adäquat befragt und ihre Meinungen respektiert werden sollten, wenn neue Strategien entwickelt werden. Unserer Meinung nach war dies beim ”Schwedischen Modell” nicht der Fall.
 
Soviel zum "Prostitionsgesetz" in Schweden:

"Nicht gut angekommen ist das Gesetz bei den Sexarbeiterinnen selbst. Skilbrei weiss, was auch andere sagen: Die Kriminalisierung der Freier hat dazu geführt, dass die angenehmeren Kunden dem Geschäft eher fernbleiben und bloss die gefährlicheren geblieben sind. Weil die Nachfrage zurückgegangen ist, akzeptieren Prostituierte eher mal einen Freier, den sie zuvor abgelehnt hätten. Zwar können sie einen Freier nun bei der Polizei anzeigen, um sich besser zu schützen. Doch wer, der nicht sein eigenes Geschäft gefährden will, tut das? Nur diejenige, die wirklich direkt an Leib und Leben bedroht ist."

Den vollständigen Bericht gibt es hier:

20 Jahre Prostitutionsverbot in Schweden: Was hat das Gesetz gebracht? | NZZ
Interessanter Artikel, tatsächlich habe ich bisher relativ wenig Kritik zu diesem System gelesen. Danke dafür :D

Leider ist damit wohl die letzte Hoffnung gestorben, dass, sollten die die sich nach einem Verbot sehnen gewinnen (was wohl nicht so unwahrscheinlich ist), wir in Österreich wenigstens eine halbwegs humane Lösung finden können. Bleibt zu hoffen, dass es nicht soweit kommt i guess :schulterzuck:
 
19.05.2020 - 13:02 Uhr
Zerstört das Coronavirus jetzt das älteste Gewerbe der Welt?

Angesichts der coronabedingten Schließung von Prostitutionsstätten fordert eine Gruppe von Bundestagsabgeordneten von Union und SPD ein Sexkaufverbot und Ausstiegsprogramme für Prostituierte.

Der während der Corona-Krise verhängte Shutdown für Prostitution dürfe nicht gelockert werden, verlangen sie in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Brief an die Regierungschefs der Länder. Sie befürchten andernfalls Infektionsherde.

„Es dürfte auf der Hand liegen, dass Prostitution die Wirkung eines epidemiologischen Super-Spreaders hätte - sexuelle Handlungen sind in der Regel nicht mit Social Distancing vereinbar“, heißt es in dem Papier. Bei der Nachverfolgung von Infektionsketten werde aller Voraussicht nach der Kontakt mit Prostituierten verschwiegen.

Das Schreiben haben 16 Parlamentarier unterzeichnet, darunter die Gewerkschafterin Leni Breymaier (60, SPD), der Vizechef der Unionsfraktion und ehemalige Gesundheitsminister Hermann Gröhe (59, CDU) sowie der Mediziner Karl Lauterbach (57, SPD). Es gibt in Deutschland 33 000 behördlich registrierte Prostituierte und nach Zahlen der Abgeordneten bis zu 400 000 insgesamt.
Die Gruppe empfiehlt den Ministerpräsidenten die Einführung von Ausstiegshilfen nach schwedischem Modell. Dieses sieht Sprachkurse für die - in Deutschland überwiegend aus Osteuropa stammenden - Prostituierten sowie Wohnung, Gesundheitsversorgung und Traumatherapie vor.

(Bild bildet.....lg)

 
Das Schreiben haben 16 Parlamentarier unterzeichnet, darunter die Gewerkschafterin Leni Breymaier (60, SPD), der Vizechef der Unionsfraktion und ehemalige Gesundheitsminister Hermann Gröhe (59, CDU) sowie der Mediziner Karl Lauterbach (57, SPD). Es gibt in Deutschland 33 000 behördlich registrierte Prostituierte und nach Zahlen der Abgeordneten bis zu 400 000 insgesamt.
Die Gruppe empfiehlt den Ministerpräsidenten die Einführung von Ausstiegshilfen nach schwedischem Modell. Dieses sieht Sprachkurse für die - in Deutschland überwiegend aus Osteuropa stammenden - Prostituierten sowie Wohnung, Gesundheitsversorgung und Traumatherapie vor.

(Bild bildet.....lg)

na ja, die Deutschen halt...

Da benötigen im Moment sehr viele eine Traumatherapie!

:D:rofl::p
 
Habe ich im Netz gefunden: Hygienekonzept für Sexdienstleistungen aus Deutschland
Hygiene-Konzept für Sexarbeit – BesD fordert Gleichbehandlung bei Corona-Lockerungen – BesD e.V. Berufsverband Sexarbeit

Meine Lieblingsstellen aus dem Konzept:
  • Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ist konsequent einzuhalten.
  • Zwecks Rückverfolgung von Infektionsketten sind Kundenkontaktdaten aufzunehmen und für vier Wochen aufzubewahren. Wir empfehlen, diese in einem zugeklebten Briefumschlag zu verwahren und mit Datum zu versehen.
  • Eindeutiger Hinweis auf eingeschränktes Angebot
    - die erotische Dienstleistung erfolgt nur mit Mund-Nasen-Bedeckung
    - keine oralen Praktiken (Mund-Nasen-Bedeckung darf nicht abgenommen werden)
    - es erfolgen keine gesichtsnahen Dienstleistungen
Gut, Zeiten ändern sich, aber ob sie sich so ändern? :schulterzuck:
 
19.05.2020 - 13:02 Uhr
Zerstört das Coronavirus jetzt das älteste Gewerbe der Welt?

Angesichts der coronabedingten Schließung von Prostitutionsstätten fordert eine Gruppe von Bundestagsabgeordneten von Union und SPD ein Sexkaufverbot und Ausstiegsprogramme für Prostituierte.

Der während der Corona-Krise verhängte Shutdown für Prostitution dürfe nicht gelockert werden, verlangen sie in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Brief an die Regierungschefs der Länder. Sie befürchten andernfalls Infektionsherde.

„Es dürfte auf der Hand liegen, dass Prostitution die Wirkung eines epidemiologischen Super-Spreaders hätte - sexuelle Handlungen sind in der Regel nicht mit Social Distancing vereinbar“, heißt es in dem Papier. Bei der Nachverfolgung von Infektionsketten werde aller Voraussicht nach der Kontakt mit Prostituierten verschwiegen.

Das Schreiben haben 16 Parlamentarier unterzeichnet, darunter die Gewerkschafterin Leni Breymaier (60, SPD), der Vizechef der Unionsfraktion und ehemalige Gesundheitsminister Hermann Gröhe (59, CDU) sowie der Mediziner Karl Lauterbach (57, SPD). Es gibt in Deutschland 33 000 behördlich registrierte Prostituierte und nach Zahlen der Abgeordneten bis zu 400 000 insgesamt.
Die Gruppe empfiehlt den Ministerpräsidenten die Einführung von Ausstiegshilfen nach schwedischem Modell. Dieses sieht Sprachkurse für die - in Deutschland überwiegend aus Osteuropa stammenden - Prostituierten sowie Wohnung, Gesundheitsversorgung und Traumatherapie vor.

(Bild bildet.....lg)
Trauma Therapie, weil sie jetzt nur noch Harz4 erhalten dürfen.

tja, die Konservativen würden auch gerne Schwule therapieren
 
Habe ich im Netz gefunden: Hygienekonzept für Sexdienstleistungen aus Deutschland
Hygiene-Konzept für Sexarbeit – BesD fordert Gleichbehandlung bei Corona-Lockerungen – BesD e.V. Berufsverband Sexarbeit

Meine Lieblingsstellen aus dem Konzept:
  • Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ist konsequent einzuhalten.
  • Zwecks Rückverfolgung von Infektionsketten sind Kundenkontaktdaten aufzunehmen und für vier Wochen aufzubewahren. Wir empfehlen, diese in einem zugeklebten Briefumschlag zu verwahren und mit Datum zu versehen.
  • Eindeutiger Hinweis auf eingeschränktes Angebot
    - die erotische Dienstleistung erfolgt nur mit Mund-Nasen-Bedeckung
    - keine oralen Praktiken (Mund-Nasen-Bedeckung darf nicht abgenommen werden)
    - es erfolgen keine gesichtsnahen Dienstleistungen
Gut, Zeiten ändern sich, aber ob sie sich so ändern? :schulterzuck:

Ich höre schon die SW:

100,-- mit allem - 140,-- ohne Ausweis
:D:D:D

Blasen mit - kostet nix - geht ja nicht.
Blasen ohne Ausweis und ohne Mundschutz 100,-- extra
:D:D:D:D
 
Fazit:
Wenn es um politische Strategien für den Umgang mit Prostitution geht, sollten diese unserer Meinung nach auf Wissen beruhen und nicht auf moralischen Bedenken oder radikalfeministischer Ideologie. Wir glauben auch, dass die Betroffenen adäquat befragt und ihre Meinungen respektiert werden sollten, wenn neue Strategien entwickelt werden. Unserer Meinung nach war dies beim ”Schwedischen Modell” nicht der Fall.

eine meiner fundamentalen grundregeln ist ganz ganz einfach aber sehr logisch. ethisch bzw moralisch leicht erklärbar ..
leben und leben lassen !!!
 
Habe ich im Netz gefunden: Hygienekonzept für Sexdienstleistungen aus Deutschland
Hygiene-Konzept für Sexarbeit – BesD fordert Gleichbehandlung bei Corona-Lockerungen – BesD e.V. Berufsverband Sexarbeit

Meine Lieblingsstellen aus dem Konzept:
  • Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ist konsequent einzuhalten.
  • Zwecks Rückverfolgung von Infektionsketten sind Kundenkontaktdaten aufzunehmen und für vier Wochen aufzubewahren. Wir empfehlen, diese in einem zugeklebten Briefumschlag zu verwahren und mit Datum zu versehen.
  • Eindeutiger Hinweis auf eingeschränktes Angebot
    - die erotische Dienstleistung erfolgt nur mit Mund-Nasen-Bedeckung
    - keine oralen Praktiken (Mund-Nasen-Bedeckung darf nicht abgenommen werden)
    - es erfolgen keine gesichtsnahen Dienstleistungen
Gut, Zeiten ändern sich, aber ob sie sich so ändern? :schulterzuck:

:rofl::rofl::rofl::rofl:
Damit werden Sie nicht durchkommen.
 
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