Sexdienstleistungen in Zeiten von Corona

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Gibt Zwischenstufen zwischen "ganze Zeit MNS" und "komplett auf jegliche Hygiene Konzepte verzichtet".
ZB Türe öffnen mit Maske, vor den Augen des Gastes desinfizieren Schlafen anbieten, Handdesinfektion für den Herrn anbieten, Maske ablegen erst im Zimmer, Dusch"zwang" (für mich kein Zwang, sondern ein Automatismus), Handdesinfektion der Dame. Wie mehrfach im EF (teils mit Entrüstung) berichtet, Verzicht auf FO und auf Küsse. Meinerseits Verzicht (fällt mir auch nicht schwer) auf keuchende Face-to-face Mission). Und danach wieder das Angebot der Sprühflasche.
:D Das hört sich ja nach einem wunderschönen Erlebnis an für das man gerne Geld ausgibt.

Also, das halte ich für Augenauswischerei. Ohne Anspruch, hier fachmännische Gutachten zu kennen aber, wenn ich beim Sex so richtig loslege, dann ist die Dusche und das Desinfizieren davor nur Goodwill aber kein Schutz vor Viren. glaube ich. [...]
Da bin ich ganz deiner Meinung: Man weiß ja mittlerweile ganz gut Bescheid über die Übertragung und die oben genannten Maßnahmen reduzieren das Risiko minimal. Und Duschen ist sowieso Standard mittlerweile, selbst im billigen AO-Segment, außer vielleicht in den grindigsten Buden.
 
Dass man sich jetzt nicht persönlich trifft und Körperflüssigkeiten jeglicher Art austauscht, sollte eigentlich selbstverständlich sein. Niemand möchte sich, Freunde und Familie und auch Fremde Personen in Gefahr bringen und teil der Infektionskette werden.

Aber wie verwöhnen wir jetzt unsere Gäste? Wie verdienen wir unseren Lebensunterhalt?
In Zeiten von Home-office, Home-learning und Streaming, Videokonferenzen....Mache wir doch Videos, ganz persönliche und gesprochene Wixanleitungen und erotische Aufgaben.
Das Honorar könnte diskret per Paysafecard Gutscheinen oder ähnlichem (kann man online kaufen) erfolgen.

Was hält ihr davon?
Wie wäre ES mit einer ausgiebigen Ganzkörpermassage? Da gibts bestimmt kein Virus-Infektionsrisiko Oder???? mann kann alles mit der Virus panikmache übertreiben oder??? Bald wird schmusen und küssen auch noch verboten,? maske im Gasthaus immer tragen ausser beim essen & trinken... UND ; permanente Einsamkeit macht auch krank;
 
Also, das halte ich für Augenauswischerei. Ohne Anspruch, hier fachmännische Gutachten zu kennen aber, wenn ich beim Sex so richtig loslege, dann ist die Dusche und das Desinfizieren davor nur Goodwill aber kein Schutz vor Viren. glaube ich.
Sehe ich auch so. Logische Konsequenz um für beide Beteiligten ein weitgehend sicheres und unbeschwertes Date zu haben, ist ein Schnelltest zeitnah vor dem Date.
 
"Wir sind für legale Sexarbeit, die sich nach den gegebenen Gesetzen richtet...." - Ähm, wirklich, ihr seid dafür, dass die Gesetze einhalten werden?

Ich interpretiere das so, dass die Vertretung mit den Behörden sowie dem Gesetzgeber so weit wie möglich zusammenarbeiten möchte.

Die Pflicht-Untersuchungen werden anerkannt und es wird nicht offensiv dagegen vorgegangen.

Ich unterstütze diesen Standpunkt - die Untersuchungen mögen verbesserungswürdig sein, aber wenn ich die Wahl hätte zwischen Pflichtuntersuchung und legalem Arbeiten vs. keine Untersuchung und kein legales Arbeiten, ist wohl klar, wofür ich mich entscheiden würde.

Den Schilderungen einiger Kolleginnen hier, wie entwürdigend das Prozedere bei den Kontrollstellen doch sei, kann ich mich nicht im Geringsten anschliessen.

Auch die Argumentation, dass die Untersuchung Tür und Tor zu AO-Nachfrage öffne, da wir registrierten Sexworkerinnen ja als "gesund" und somit - pardon my French - "blank vögelbar gestempelt" wurden und dass ein Ende der Untersuchungen eine gesteigerte Nachfrage an Safe-Sex-Praktiken bedeuten würde, ist für mich schlicht absurd.
 
die Untersuchungen mögen verbesserungswürdig sein, aber wenn ich die Wahl hätte zwischen Pflichtuntersuchung und legalem Arbeiten vs. keine Untersuchung und kein legales Arbeiten, ist wohl klar, wofür ich mich entscheiden würde
... und wofür würdest Du Dich entscheiden, wenn es die Wahl zwischen Pflichtuntersuchung und regelmäßiger, eigenverantwortlicher Untersuchung bei der/dem Gynäkolog*in Deiner Wahl gäbe?
 
Sehe ich auch so. Logische Konsequenz um für beide Beteiligten ein weitgehend sicheres und unbeschwertes Date zu haben, ist ein Schnelltest zeitnah vor dem Date.

machen manche derzeit auch schon

kostet nicht die welt, dauert nicht die welt

wäre eine probate lösung

doch die tolle regierung misstraut halt einfach alles und jedem
 
Es gibt immer noch Dinge, die verbesserungswürdig sind, wie zB. die Tatsache, dass manche Banken sich weigern, Konten für Sexworkerinnen zur Verfügung zu stellen.

first of all - jede initiative die schwierigen arbeitsbedingungen von sw zu verbessern ist eine gute!

aber einige punkte sind dann wohl durchaus kurios - über das problem mit den banken wurde hier schon ausführlich diskutiert - zu einer ‚traditionell christlich‘ positionierten bank zu gehen und dort ein geschäftskonto eröffnen zu wollen, scheitert nicht nur am geschäftszweck - ein normales privatkonto zu eröffnen ist bei den meisten banken in österreich kein problem!
ein unternehmen zu kundenbeziehungen zu zwingen ist wohl keine gute idee - oder wie wäre es, wenn der staat dir vorschreibt, dass du als sw keine kunden ablehnen darfst?!?

Die "junge, ausländische Konkurrenz" kommt sicher nicht nach Österreich, um das Preissegment zu unterbieten und sich mit Geschlechskrankheiten anzustecken.

zumindest der erste teil ist wohl klar besetzt: das genannte untere preissegment ist fest in der hand der zumindest überwiegend jungen ausländischen konkurrenz - der von dir vorgeschlagene staatliche mindestpreis von 50.- euro würde den markt komplett zusammenbrechen lassen - es würden dann wohl zusätzlich zehntausende sw aus osteuropa hier ihr glück - naja ihr geschäft - probieren ...
 
Am besten finde ich den Hinweis auf die 1m Abstandregel oder Verwendung geeigneter Schutzmaßnahmen.Geauso wie, dass es für Prstituierte erlaubt sei, die Ausgangsbeschränkungen aus beruflichen Gründen ignorieren zu dürfen und sich mit Kunden auch in der Nacht im Hotelzimmer oder der Wohnung aufhalten zu dürfen.Gilt zwar in den meisten Bereichen sehr wohl, aber angeblich eben nicht im Sexarbeitsbereich
Nachdem so viel Unsinn von allen Seiten verbreitet wird, nämlich von der Regierung abwärts bis zu vielen Einzelpersonen, steht es natürlich auch dieser selbsternannten, keineswegs gewählten oder sonstwie legalisierten Berufsvertretung frei, sich äußern zu dürfen.
Aber ernst zu nehmen sind diese Leute nicht.
Budern mit Abstand oder Maske?
Gehts noch?
Wer gibt dafür Geld aus?
 
Am besten finde ich den Hinweis auf die 1m Abstandregel oder Verwendung geeigneter Schutzmaßnahmen.Geauso wie, dass es für Prstituierte erlaubt sei, die Ausgangsbeschränkungen aus beruflichen Gründen ignorieren zu dürfen und sich mit Kunden auch in der Nacht im Hotelzimmer oder der Wohnung aufhalten zu dürfen.Gilt zwar in den meisten Bereichen sehr wohl, aber angeblich eben nicht im Sexarbeitsbereich
Nachdem so viel Unsinn von allen Seiten verbreitet wird, nämlich von der Regierung abwärts bis zu vielen Einzelpersonen, steht es natürlich auch dieser selbsternannten, keineswegs gewählten oder sonstwie legalisierten Berufsvertretung frei, sich äußern zu dürfen.
Aber ernst zu nehmen sind diese Leute nicht.
Budern mit Abstand oder Maske?
Gehts noch?
Wer gibt dafür Geld aus?


Es ist traurig, dass sich eine Gruppe von ambitionierten Kolleginnen, die wirkliche Ahnung von unseren Problemen hat, unbezahlt zusammentut, um die Situation für uns Sexworkerinnen zu verbessern und viele Meldungen aus dem Forum darüber einzig von Misstrauen, Argwohn und Häme gezeichnet sind.

Es gibt sowohl eine Emailadresse als auch eine Telefonnummer, an die man sich wenden kann und auch hier im Forum wurden alle meine PN bezüglich BSÖ von @Mitglied #485114 umgehend und freundlich beantwortet.

Das (zugegebenermaßen in der Praxis kaum durchführbare) Hygienekonzept kommt aus dem Gesundheitsministerium und die Massnahmen wurden von der BSÖ lediglich zitiert, um Auskunft auf die vielgestellte Frage zu geben "Darf ich im Lockdown tätig sein?"

Und "berufliche Gründe" waren immer eine legitime Ausnahmen der Ausgangsbeschränkungen seit dem ersten Lockdown im März! Wenn wir unter Beachtung der Hygienebeschränkung arbeiten durften (im nun aktuellen Lockdown ist es ohnehin nicht mehr erlaubt), dann hat es kein "Ignorieren der Ausgangsbeschränkungen" gegeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich interpretiere das so, dass die Vertretung mit den Behörden sowie dem Gesetzgeber so weit wie möglich zusammenarbeiten möchte.
[...]
Das Auftreten dieser Organisation ist einfach nicht professionell. Der Anfang sollte sein die Forderungen und Ziele präziser zu formulieren, nicht ein paar polemische Punkte aufführen.

Weiters, wenn man fordert
Wir fordern eine legale Anerkennung von Sexarbeit als freier Beruf.
Wir möchten uns einbringen und mitentscheiden bei der Ausarbeitung von Gesetze....


dann sollte man vielleicht einmal anführen welche Paragraphen aktuell nicht in Ordnung sind und wie man sie ändern würde. Einfach um zu zeigen, dass man auch die Expertise besitzt. Zusätzlich sollte man auch nachweisen, dass man einen großen Prozentsatz (idealerweise mehr als 50%) aller registrierten Prostituierten als Mitglieder hat. Denn warum sollte nun ausgerechnet eine Minderheit (ich nehme einmal an Prostituierte mittleren Alters -welche ihre besten Zeiten in der Branche schon längst hinter sich haben) sich anmaßen bei der Gesetzgebung mitzureden und Forderungen zu stellen?
 
Denn warum sollte nun ausgerechnet eine Minderheit (ich nehme einmal an Prostituierte mittleren Alters -welche ihre besten Zeiten in der Branche schon längst hinter sich haben) sich anmaßen bei der Gesetzgebung mitzureden und Forderungen zu stellen?

Wer kommert deiner Meinung nach in Frage? Es ist sowohl in Wirtschaft wie Politik aus naheliegenden Gründen so, dass Leute mit Erfahrung in solchen Positionen tätig sind. Ein Mädchen, dass nur gebrochen Deutsch kann , weil sie erst vor kurzem aus Bukarest eingetroffen ist, wird nicht wirklich kompetent sein die Anliegen der Sexworkerinnen zu vertreten.
 
ich nehme einmal an Prostituierte mittleren Alters -welche ihre besten Zeiten in der Branche schon längst hinter sich haben) sich anmaßen bei der Gesetzgebung mitzureden und Forderungen zu stellen?

Fein, dass Du nun (recht respektlos, wie so oft) zeigst, worum es Dir wirklich geht.

Keine Sorge - es steht Deinen jungen, rumänischen Bekannten nicht nur frei, ihre eigene Berufsvertretung zu gründen, wenn die BSÖ ihre Interessen anscheinend derart mit Füssen tritt, nein, sie sind sogar jederzeit herzlich eingeladen, sich mit Vorschlägen und Kritik an die BSÖ zu wenden bzw. selbst aktiv dort mitzuarbeiten. Die BSÖ ist nämlich nicht nur für Seniorinnen wie mich da. LOL

Abgesehen davon, dass wir Sexworkerinnen jeden Alters oftmals von den gleichen Problemen und Sorgen betroffen sind und (wie @Mitglied #78305 auch gerade richtig ausführte) eine österreichische Sexworkerin trotz ihres bedenklich hochbetagten Alters (aus Deiner Sichtweise sicherlich mit Berufsverbot zu ahnden) vielleicht erstaunlicherweise doch Netzwerke und Kontakte und Erfahrungen hat, die auch jüngeren, nichtösterreichischen Sexworkerinnnen zugute kommen könnten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich möchte jetzt nicht zu lange hier schreiben, weil mich diese „unseriös, ist ja eine kleine Minderheit, sind alte Huren,..“ etc Aussagen einfach auch nerven. Jede zusätzliche Vertretung, die dafür sorgt, dass wir eine Stimme bekommen, ist gut und wichtig. Und dass sich eine Minderheit unentgeltlich für eine größere Gruppe engagiert und einsetzt, die entweder nicht die Zeit/sprachlichen Fertigkeiten/Kapazitäten haben, um Aktivismus zu betreiben, ist doch wahrlich nicht kritikwürdig. Ich bin aktives Mitglied der BSÖ und allein, dass wir jetzt bei Verhandlungen nicht einfach ignoriert/vergessen werden, ist toll und ist der Arbeit von hauptsächlich den Gründerinnen (@Mitglied #485114 und Shiva) und einigen anderen inklusive mir geschuldet. Dass im Hintergrund mit den politischen Verantwortlichen gesprochen wird, immer wieder urgiert wird, klarer zu kommunizieren, kriegt halt die Masse nicht mit. Und auch in den diversen Innungen/Gewerkschaften sind oft nicht die jungen/frischg‘fangten Teil der Führungsrige sondern eben Leute mit Erfahrung und auch „diplomatischen“ Kompetenzen, die sich trauen, öffentlich zu reden. Und ja, in unserer Branche kommt halt dazu, dass viele sich wegen Angst vor Stigmatisierung nicht trauen, öffentlich über ihren Beruf zu sprechen, und drum ist es gut, wenn eine Minderheit, die mitunter das Privileg hat, offen drüber sprechen zu können ohne Angst vor sozialer Ächtung, das auch tut - für Sexarbeiter*innen aus allen Feldern. Over and out.
 
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