"Shades of grey" oder: Wollen devote Frauen Männer ohne Charakter?


beim einkaufen kam mir letztens folgendes gespräch unter:

f: "das buch nehm ich mit"
m: "was willst damit?"
f: "kostet eh nur xx" (hab ich mir leider nicht gemerkt)
m: hat verständnislos gewirkt und etwas gemurmelt..
f: "außerdem ist das weltliteratur"

was heutzutage nicht alles "weltliteratur" ist.... :roll:

nun ja.. ich hab die bücher nicht gelesen, sondern nur über einige seiten drüber geblättert. kurze, verkitsche sätze und einfache wortwahl. story und stil mögen wohl eher geschmackssache sein, aber den hype um das buch kann ich nicht verstehen. noch unverständlicher ist es, wie sich manche schon fast damit rühmen, endlich mal ein buch zu besitzen... :roll:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich persönlich finde ja:

Charles Bukowski hat der Welt soviel gut geschriebene Bücher und Geschichten mit sexuell anstößigem Inhalt hinterlassen, dass diese Trilogie nicht mal eine Erwähnung in Kontext Literatur und Sex verdient hat.
Ähnlich wie Feuchtgebiete, ist Shades of Grey das Ergebnis guten Marketings und eines durch sexuelle Inhalte produzierten Hypes, der nur bei Menschen möglich ist, die keine Ahnung von Literatur ihrer Bandbreite in dieser Hinsicht haben.
 
Da das ganze ohnehin Anfangs nur eine FanFiction zu den Twilight Büchern war, kann ichs ohnehin nicht ernst nehmen. Mal ganz abgesehen von dem grässlichen, langweiligen Schreibstil und den langweiligen Charakteren.
 
Opus Pistorum vom Miller Henry is gegen de Pletschn a echtes Teufelswerk. :cool:
 
hab das Buch auch auf Grund des ganzen Hypes mal Probe gelesen.
Und was soll man dazu sagen. Wie dieses Buch die Spitze der Verkaufscharts vieler Länder erreichen konnte, ist mir bis dato ein Rätsel.
Da bleibe ich doch lieber bei normaler Lektüre.
 
ich sehe in diesen büchern nur einen vorteil...da sie in aller munde sind, wagen sich jetzt sehr viele frauen endlich über träume zu sprechen, die sie bis jetzt nur verdrängt haben! ;)

Ma:down: kann nur hoffen das sie sich nicht dabei an den genauen inhalt der bücher halten wollen :mrgreen:
 
Im Mittelalter hat auch keiner ellenlange Erotica braucht`. Es hat zwar welche gegeben, aber braucht` hat`s keiner. :mrgreen:
 
zeus, da bin ich bei dir, es ist nur sehr erschreckend, mit was für unbefriedigten träumen diese frauen durchs leben laufen müssen, ein bravo auch deren männern ;)
 
Es gibt sehr viele, sehr gute Sachbücher zu allen Themen der erotischen Welt :daumen:

Leider, leider gibt es kaum literarisch hochwertige erotische Unterhaltungslitertuer. Dass sich SoG so toll verkauft, erkläre ich mir eher damit, dass zu viele Menschen sexuell unbefriedigt sind und sich wenige trauen, ihre eigene Sexualität zu finden und zu leben. Sonst hät sich keines der drei Bücher auch nur im Ansatz verkaufen können...
 
Hallo zusammen,

ich lse gerade das Buch "Shades of grey",, welches gerade relativ intensiv disskutiert wird.
Mich würde natürlich interessieren was ihr von solchen Büchern haltet (auch von denen, die nur Teile oder nur Auszüge kennen). Lest ihr Pornoliteratur?

Ich habe gerade die Hälfte durch und mir fällt dabei auf, dass es (mal wieder) aus Sicht der devoten Frau geschrieben ist, die ja so garkeine Erfahrung hat und dann kommt der tolle Dom daher und führt sie in die supi Welt des SM ein und (ebenso mal wieder) scheint der Dom garkeinen Charakter zu haben. Er ist natürlich rätselhaft, gutaussehend, vordergründig nur auf seinen Spaß aus und hat ganz nebenbei scheinbar überhaupt keine Fehler, keine schlechten tage und kein Privatlben.

Bei vielen Medienprodukten kann man ja davon ausgehen, dass die Leute schlicht bekommen was sie wollen. Stimmt das auch hier? Wollen devote Frauen einen problemfreien, charakterlosen Supermann ohne Privatleben, ohne Schwächen und ohne schlchte Tage, an denen er sich mal an seiner Frau anlehnen muss?

Ich finde es schon ein wenig traurig, dass dominante Männer, die eine Frau nur für den SM wollen negativ betrachtet werden, als ausnutzende, sexgeile machos betrachtet werden, aber Frauen, die, wie in diesem Roman und in vielen ähnlichen, einen Mann nu für den SM wollen und erwarten, dass dieser kein privatleben, keine Schwächen usw hat, die sind okay, darüber werden dutzende Bücher geschrieben.

Hallo du:)

Ich beschäftige mich jetzt seit einiger Zeit mit SM und möchte dir sagen das diese Schriftstellerin wahrscheinlich alles über SM gegooglt hat. Shades of..G.... haben nichts mit SM zu tun.
 
Soweit mir bekannt ist war Shades of Grey als parallel Literatur zur Twillight-Saga gedacht.

In meinen Augen Frotteepeitschen Soft D/S für die BDSM verängstigte Gesellschaft und billiger Groschenroman-abklatsch von "der O"
 
sehe das nicht so wie du
sicher ist es wichtig das man sich gegenseitig attraktiv findet
aber der charakter spielt definitiv eine wichtige rolle
ich hab das buch auch gelesen und finde dass christian grey sehr wohl schwächen hat und er wird des öfteren auch als abgefuckt beschrieben
er hat eine kaputte kindheit, kann am anfang keine "normale" beziehung aufbauen das ist für mich alles andere als perfekt
wobei es ja sehr oft vorkommt v a in der liebesfrauenliteratur wie ich es mal nenne, dass beide protagonisten unheimlich attraktiv sind, dass selbst topmodels nicht mithalten können und sie meist jungfräulich und er super bestückt ist
das hat halt mit der realitiät nicht immer viel zu tun
 
Meine letzte Freundin hat Shades of Grey gelesen und dabei habe ich mal ein wenig in den Büchern geschmökert. Das stilistische Niveau pendelt sich auf Volksschulniveau ein und es ist fast eine Beleidigung des eigenen Intellekts. Der durchschnittliche Groschenroman wurde besser aufgearbeitet.

Shades of Grey, so kommt es mir vor, wird vor allem von Frauen im Alter ab ca. 28/29 Jahren gelesen. Die Jüngeren wachsen/sind bereits mit Pornos aufgewachsen, und diese besagte Generation ab 28/29 Jahren schaute sich wahrscheinlich noch nicht die Videos von kink.com an. Die Bücher erzeugen das Verlangen nach etwas Unbekannten, dass Lust bereitet. Auf der anderen Seite wird die Frau jedoch als objektiviertes Wesen dargestellt, dass die Unterordnung internalisiert. In anderen Worten, die Frau wird als dumm dargestellt, da es einen Christian Grey benötigt der sie unterwirft. Hier werden aber genau jene Mechanismen aufgezeigt die man landläufig unter "je herablassender man eine Frau behandelt, desto mehr stehen sie auf einen" kennt.

Meine Ex-Freundin die sich diese Bücher zur Gemüte geführt hat, war zwar jünger als die von mir beschrieben Altersgruppe ab 28/29 aber sexuell völlig unerfahren. Was für mich zu einem guten Vorspiel gehört war für Sie eine völlig neue Welt. Nun entdecken Frauen Shades of Grey und vergegenwärtigen sich, dass es wohl auch noch eine andere Sexualität gibt. Hier bedurfte es aber wohl einen externen Auslöser, denn ich bin mir sicher viele Männer probierten bereits ähnliches und sind gescheitert. Ein Buch auf Volksschulniveau (was die Sprachgestaltung betrifft!!!) erreicht aber genau das, die Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualität und welche Möglichkeiten es noch gäbe zu Entdecken. Meine Ex-Freundin wurde dann aber rasch aus dieser Traumwelt geholt, wie ich ihr dann zeigte, dass Shades of Grey wohl die Art Soft-Porno unter den S&M Genre darstellt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Shades of Grey ist ein Verbrechen an der Literatur. Nicht unbedingt das Buch selbst, aber dessen Vermarktung. Nachdem ich bis dato mehr als 200 Bücher durch Lektorat, Vermarktung und Publiaktion begleitet habe, wage ich mir dieses harsche Urteil durchaus zu. Wenn es als Groschenromanserie erschienen wäre hätte ich überhaupt kein Problem damit, aber die Vermarktung inbesondere in Europa als "tabubrechendes, aufwühlendes literarisches Meisterwerk" lässt mir die slowakische Pizza wieder hochkommen die heute mein Abendessen darstellte.

Es ist von einem buchkritischen Standpuntk aus betrachtet so unglaublich schlecht und platt dass dem Schinken im Rohzustand graust...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es ist von einem buchkritischen Standpuntk aus betrachtet so unglaublich schlecht und platt dass dem Schinken im Rohzustand graust...
Womöglich wird's ja gerade deshalb von (potenziellen) Masochistinnen gelesen ... Einübung ins Leiden ...
 
Habe erst ca. 1/3 des ersten Bandes gelesen, kann daher nur bedingt mit reden.

Ich finde es ist erstmal ein altes Muster: Eine unscheinbare Frau, die sich selbst nicht so hübsch findet und ein reicher, attraktiver Mann.
Kommt einem bekannt vor.

Es zeigt für mich aber ganz gut, wie es zustande kommt wenn viele Frauen nicht auf die lieben, netten Kumpeltypen stehen.

Wie er sich beim ersten Sex gibt, klingt doch aufregender als ein Mann der ständig fragt: "Ist das gut so?", "Gefällt dir das?" , "Darf ich dich da anfassen?".
Allerdings auch nur, da er scheinbar weiß was er tut und sie einschätzen kann.
 
Ich habs eh schonmal geschrieben. Es ist ein Märchen für Erwachsene. Nicht mehr, nicht weniger. Ich konnte mich stellenweise sehr gut einfühlen und hatte definitiv meinen Spaß beim lesen. Es hat mich unterhalten.
 
Devote Frauen werden in der Realität eher Männer mit großem Charakter haben wollen, solche bei denen nicht gleich die Sicherungen fliegen und die mental stabil sind, weil sich eine Frau nur dann sicher fühlen kann.

Aber eine intellektuell eher tieffliegende Dame wird betreffend dem Niveau vermutlich durchaus tolerant sein können, was gut oder nicht gut gehen kann.

Übrigens: Ich glaube die Zahl der devoten Frauen liegt weit höher als viele annehmen. Möglicherweise ist genau das der Punkt, der hier gemacht wird?
Selbst eine Domina ist meiner Ansicht nach meist eine devote Frau, es wird nur spielerisch die Rolle verdreht. Entweder der Mann duldet das, weil er dominanter ist als die Domina und lässt sie spielen oder der Mann ist so wenig dominant, dass selbst eine devote Frau neben ihm noch als dominant in Erscheinung treten kann.

Geht es hier beim "devot sein" nur um das Liebesspiel oder auch um die Umgangsformen im Alltag?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zurück
Oben