Zunächst einmal sollen die Studiengebühren nicht dazu dienen, die jungen Menschen vom Studium abzuhalten. Sie sollen damit einen Beitrag zur Finanzierung der Hochschulen leisten.
Studierwillige aus sozial schwachen Familien sollen natürlich nicht vom Studium abgehalten werden, wenn sie leitungsmäßig die Voraussetzungen erfüllen. Das kann durch ein ausgewogenes Stipendiensystem erreicht werden. Dass der Herr Treichl das Studium seiner Kinder (inklusive Gebühren) selber finanzieren soll, darüber sind wir uns doch sicher einig. Auch bei einem Familieneinkommen von 4000.- Euro netto kann die Studiengebühr für den einzigen Sohn aus der eigenen Tasche bezahlt werden.
Wenn nichts geschieht, dann wird sich das Niveau unserer Unis so entwickeln, dass der Satz zu recht gilt:
Was nichts kostet, das ist auch nichts wert.
nun, zum ersten satz muss gesagt werden, dass ich dieses argument nur eingebracht habe, weil so einige damit argumentieren, dass studiengebühren schon die lösung wären, weil dann eben manche nicht studieren würden... gut dass wir uns da einig sind, dass dies nicht der fall sein wird.
ich argumentiere nicht prinzipiell gegen studiengebühren. aber wer am meisten belastet wird, das sollte man nicht vergessen, sind berufstätige studenten. studenten, die neben ihrem studium arbeiten und dadurch natürlich weder anspruch auf stipendien bzw. befreiung von studiengebühren haben und weil ihr studium länger dauert (ohne mehr aufwand zu erzeugen), zahlen sie auch mehr studiengebühren. desweiteren werden vor allem diejenigen belastet, deren eltern gerade so viel verdienen, dass sie keinen anspruch mehr auf stipendien haben (ich zweifel daran, dass die grenze daran bei 4000.- netto liegt) und natürlich umso härter wird, je mehr kinder man hat, die studieren.
natürlich kann man argumentieren, dass auch die studenten an dem budget für unis was beitragen sollten. man kann aber genauso gut auch argumentieren, dass bildung gratis zu sein hat. man könnte damit argumentieren, dass die studenten mit ihrem verzicht, arbeiten zu gehen und sich ausbilden zu lassen schon auf ziemlich viel geld verzichten (5-6 jahreseinkommen, in gewissen studien wohl noch mehr) und man könnte nicht zuletzt damit argumentieren, dass akademiker durch ihr nach dem studium erhöhtes gehalt und die steuerprogression ihren anteil am budget dann so oder so zahlen.
das sind alles diskussionen, die aber die grundsituation an den universitäten auch nicht um einen millimeter verbessern. und da genau liegt der hund begraben.