Mmh, eigentlich ein "unsympathisches" Thema, wie
@Mitglied #429027 schon geschrieben hat, aber trotzdem interessant, da es zum Nachdenken anregt.
Zu den Begriffen "austauschbar" und "ersetzbar" - da sind Sprache und Begriffsbedeutungen halt, anders als die Mathematik, zwar schon irgendwie definiert, aber oft für jeden einzelnen anders gewichtet.
Ich verknüpfe z.B. mit dem Begriff "austauschbar" eine bestimmte Beliebigkeit, was im Zusammenhang mit Menschen einen negativen Beigeschmack hinterlässt. Der Begriff "ersetzbar" ist da differenzierter, bezieht sich vielleicht weniger auf den Menschen als auf die Rolle oder Funktion die er oder sie hat.
Als Chef muss ich aber sehr wohl darauf achten, dass jeder Mitarbeiter ersetzbar ist - dass ich sogar auch selbst ersetzbar bin. Damit ist aber nie der Mensch gemeint, sondern immer die Funktion. Das ist aber für das Fortbestehen eines Unternehmens und für die Risikominimierung essenziell. Wie gesagt, ich muss auch selbst ersetztbar sein, denn wenn ich mein Auto gegen einen Baum setze und zwei Monate ausfalle, sollte die Firma deshalb ja nicht den Bach hinuntergehen.
D.h. auch im Schichtbetrieb, wie es
@Mitglied #468636 geschrieben hat, ist kein Mensch beliebig austauschbar - sondern mit all ihren oder seinen Eigenschaften einzigartig.
Im Zusammenhang mit einer Beziehung ist das vielleicht noch etwas anders - wenn es nur um Sex, gemeinsamen Urlaub oder gemeinsamen Haushalt ginge, wäre der Begriff "ersetzbar" ja vielleicht sogar noch anwendbar. Aber gerade in einer Beziehung steht der andere Mensch ja im Mittelpunkt, die emotionale Bindung zu diesem (einen) Menschen, und die ist meiner Meinung nach nie ersetzbar, weil sie mit jedem Partner einzigartig ist. Auch wenn es nach einer Trennung vielleicht oder hoffentlich auch wieder andere Partner gibt.
Die alleinstehende und unreflektierte Aussage "Jeder Mensch ist ersetzbar" reduziert den Menschen auf eine Funktion, und das ist schlimm! Zu diesem kurzen und alleinigen Satz deshalb ein klares NEIN.