Also damit hab ich mich noch nie auseinander gesetzt ! Was bringt das vergleichbar mit einem Objektiv ? Qualitätsmäßig vor allem ?
Die Vorsatzlinse ist eine preiswerte Lösung und auf jeden Fall dann die einzige Möglichkeit, wenn die Kamera kein Wechselobjektiv hat. So wie zum Beispiel meine
Contessamatic, für die ich mir das aus schwarzem Karton und und einem kreisrund geschliffenen Brillenglas gebastelt habe. Mit dieser Vorsatzlinse wird die Brennweite des Objektives verkürzt und du kannst näher heran. Das Problem bei einer Sucherkamera ist, dass die Entfernungsskala nicht mehr stimmt. Bei der Objektiv - Einstellung auf "unendlich" ist die tatsächlich eingestellte Entfernung gleich der Brennweite der Vorsatzlinse. Da auch der Sucherausschnitt nicht stimmt (veränderte Brennweite und Parallaxenfehler), ist das Ganze nicht sonderlich komfortabel.
Bei einer Spiegelreflexkamera (oder einer Kamera mit elektronischem Sucher, der das Bild vom Sensor bekommt) gibt es diese Probleme zwar nicht, aber sobald du ein Wechselobjektiv hast, ist ein Zwischenring die bessere Lösung. Damit verlängerst du den Objektivauszug und kannst näher heran. Die Entfernungseinstellungs - Skala stimmt dabei auch nicht mehr und ob die automatische Einstellung funktioniert, das hängt wohl davon ab, ob der Zwischenring alle elektronischen Daten zwischen Kamera und Objektiv überträgt.
Die elegante Lösung ist natürlich das Makro - Objektiv, das ohne Zwischenring einen "langen"
Objektivauszug ermöglicht. Es ist auch auf diesen langen Objektivauszug korrigiert (berechnet). Aber über den gesamten Entfernungsbereich stellt es eben auch nur einen Kompromiss dar. Für sehr hohe Qualitätsansprüche nimmt man das Makro nur im Nahbereich und kauft für den normalen Bereich eben ein "normales" Objektiv.
Wenn man extrem nah an das Objekt herangeht, dann braucht man auch einen extremen Objektivauszug. Den erreicht man dann entweder durch mehrere Zwischenringe, oder indem man dem Makroobjektiv noch einen Zwischenring verpasst. Wem das noch nicht reicht, der nimmt ein
Balgengerät. Wobei ein Balgengerät noch weitere Möglichkeiten bietet, z. B. das Kippen der Schärfe - Ebene durch Kippen des Objektivs (siehe Bild). Und bei einem extremen Objektivauszug wird empfohlen, das Objektiv umzudrehen, daher dann der Umkehrring. Das umgekehrte Objektiv ist nämlich für "extrem nah" korrigiert.
Eine gute Makroslinse kann man damit nicht ersetzen.
Die Physik kann auch durch ein Makro - Objektiv nicht überlistet werden. Bei gleicher Brennweite und gleicher Blende bringt das "normale" Objektiv mit Zwischenring die gleiche Tiefenschärfe wie das Makro.