Sterbehilfe...

Mmn sollte man selber über das Ende entscheiden dürfen.
ABER es ist doch ein sehr heikles Thema...

. Was wenn dahinter ein unschönes Thema steht, sprich die Erben schon gedanklich das Erbe aufteilen.

. Was wenn wer gerade eine arg sensible Zeit durchlebt....und dadurch für sich keinen anderen Weg sieht, obwohl es gesundheitlich gesehen nicht notwendig wäre.

Würde eine unabhängige Kommission die vorab sich mit dem Fall auseinander setzt...
Einem andere Wege....Hilfeleistungen aufzeigt...ein Muss sein?

Sehr heikel das Ganze.
 
Hoffentlich läuft dein Leben immer so rosig weiter und du wirst nie in die Lage kommen das du mal von deinem Weg ab kommst.

DAS schliesse ich nicht aus und wenn ich mich dann aufhängen würde, wäre es genauso Versagen. :schulterzuck: Ich schliesse auch Sterbehilfe für mich nicht aus. Nur bin ich der Meinung, es gab und gibt seit Bestand der Menschheit Lebensuntüchtige. Die waren früher die schlechten Jäger und faulen Wurzelsammler, sind in Folge verhungert. Heute werden ALLE kostenpflichtig mitgeschleppt. Sozialstaat halt, solang ihn genug Zahler finanzieren. Wenn das dennächst vorbei ist, werden wir alle viel Spass haben. :verwirrt:
 
Was soll denn deiner Meinung nach mit Menschenpassieren die nicht normal im leben stehen und auf Hilfe der Kassen angewiesen sind oder auf Betreuung, soll man diese Menschen einfach ihrem Schicksal überlassen?

Tun wir ja nicht, weil wir sozial und gut geworden sind. :) Wir zahlen mehr oder weniger freiwillig Steuern und Sozialversicherungsbeiträge, um sie zu erhalten. Solang es halt leistbar ist und wenn nicht, wird man dem Diktat leerer Kassen folgend, entsprechend kürzen. Will aber niemand hören, dass Pensionen und Sozialleistungen gekürzt werden und möglicherweise wie in den Niederlanden die Todespille ab 80, 70 etc. verteilt wird...
 

Das verdeckt den Blick darauf, wieviel eigentlich Lebensuntüchtige existieren und wenn es den Leuten aufgrund mediales Echo bewusst wird, sinds erstaunt. SelbstmörderInnen waren und sind ein gewisser Anteil in der Gesamtbevölkerung. Ohne soziale Hängematte wäre der Anteil viel grösser, so meine Vermutung.
 
Das verdeckt den Blick darauf, wieviel eigentlich Lebensuntüchtige existieren und wenn es den Leuten aufgrund mediales Echo bewusst wird, sinds erstaunt. SelbstmörderInnen waren und sind ein gewisser Anteil in der Gesamtbevölkerung. Ohne soziale Hängematte wäre der Anteil viel grösser, so meine Vermutung.
Ich kann dir aus meinem engen Umfeld berichten das es Selbstmörder gibt die sich noch nie auf irgend einer Hängematte ausgeruht haben sondern bis zum Ende brav ihrer Arbeit nachgegangen sind.
 
Siehe Indien: dort hängen sich reihenweise Bauern auf, da die Lebensgrundlage fehlt und kein soziales Netz existiert. Wie im Mittelalter halt...
 
Ich kann dir aus meinem engen Umfeld berichten das es Selbstmörder gibt die sich noch nie auf irgend einer Hängematte ausgeruht haben sondern bis zum Ende brav ihrer Arbeit nachgegangen sind.

Kenne ich auch, aber auch sie waren nicht in der Lage, das Leben zu ertragen. Der Ansporn zum Aufhängen und desgleichen ist ohne soziale Unterstützung sicher grösser. Stell dir vor, niemand zahlt die bunten Pillen, niemand die Sozialwohnung oder das Essen... :verwirrt:
 
Wie denkt ihr über Sterbehilfe, sowohl aktiv als auch passiv?
Wo würdet ihr eine Grenze ziehen?
Würdet ihr diese am Alter eines Menschen festmachen und/oder an den zugrunde liegenden Motiven?
Wie ließe sich so etwas überwachen und Mißbrauch verhindern?
Bin dafür. Sowohl aktive als auch passive. Das Recht zu gehen oder bleiben sollte jedem Menschen frei stehen und tut es auch durchschnittlich. Aber speziell Menschen die DERMA?EN belastet oder eingeschränkt sind dass sie sich den Wunsch nach Tod nicht mehr selbst erfüllen können sollten die Unterstützung bekommen die sie brauchen wenn sie sie wollen.

Die Entscheidung ob und wann er gehen will, sollte grundsätzlich jeder Mensch für sich selbst treffen dürfen. Würdest Du - wenn es die Möglichkeit dazu gäbe - aktive oder passive Sterbehilfe begrüßen, selbige in Anspruch nehmen und damit Deine Absicht im Grunde genommen ein Stück weit preisgeben, oder einen "heimlichen" und nicht assistierten Freitod wählen?
Das kommt darauf an wie konkret meine Absicht ist und was der beste Weg ist. Wenn ich sterben will... und zwar JETZT... dann geh ich auch mit legaler Sterbehilfe nicht auf eine Psychiatrie, registrier mich und mach einen 1-2 jährigen Betreuungsprozess durch. Da find ich 100 schnellere, bessere, verlässlichere Wege.
Sich mit dieser Absicht einweisen zu lassen würde aber möglicherweise eine intensive Therapie garantieren, für viele hilfreich wirken und wenn ich praktisch nur einen Hilfeschrei ausstoßen wollte würde ich mich durchaus dazu entscheiden aktive anzustreben... wahlweise wird mir geholfen oder 1-2 Jahre später ein schmerzfreier Abschied ermöglicht. An dem Punkt SOWSA anzustreben wär ich 1-2 Mal gewesen im Leben. Ansonsten natürlich noch wenn ich sterben will mir aber irgendwie die Möglichkeit fehlt... aber ich glaub dazu bin ich zu kreativ und mir zu bewusst wie einfach es ist an Gift oder andere Möglichkeiten zu kommen.
Ich ebenfalls und gerade das macht mich so betroffen. Für mich ist ein solcher Fall ein Scheitern der Gesellschaft. Schon die zugrunde liegenden Ursachen hätten verhindert werden müssen und ich frage mich immer und immer und immer wieder ob tatsächlich alles getan wurde, um dem Mädchen zu helfen.
Bei dem Mädel wurde SICHER nicht alles getan oder es gab noch weitere bedingende Umstände die das ganze massiv verschlimmert haben. Aber von dem was von ihrer Geschichte berichtet wurde kenne ich Fälle denen VIEL VIEL schlimmeres wiederfahren ist... Fälle deren Kindheit ab dem 7ten Lebensjahr eine Dauervergewaltigung und Rolle als Painslave war zB.... bei denen haben diverse Therapien gezogen und es sind Rehafälle, aber lebensfähige Frauen geworden.
Natürlich auch unterstützt durch Umstände und persönliche Geschichten...

Aber mit 17 so abzustürzen nach ein paar traumatischen Erfahrungen... da hat in meinen Augen therapeutisch mal GAR NICHTS funktioniert und ich würd ernsthaft gern wissen wollen woran das gelegen hat. Totalversagen der Therapeuten und Betreuer oder des Umfelds... oder die hässliche Aussage: vielleicht einfach die Schuld/Schwäche/schlechtes Karma des Opfers.
Auf der anderen Seite stellt sich mir die Frage ob Das Mädchen ihr Trauma jemals hätte überwinden und ein "normales" Leben führen können.
Das Heimtückische an seelischem Schmerz ist das er für Außenstehende kaum mess- und bewertbar ist. In meiner Brust schlagen diesbezüglich zwei Herzen. Auf der einen Seite kann ich sie und ihre Entscheidung schon irgendwie verstehen, auf der anderen weigert sich aber auch etwas in mir zu akzeptieren das ein im Grunde genommen noch gar nicht begonnenes Leben auf diese Art zu Ende geht.
Wie du schreibst: Schwer nachvollziehbar und nachfühlbar. Aber ich kenn (objektiv, rein numerisch betrachtet) schlimmere Fälle aus denen teilweise echt feine Frauen geworden sind die glückliche, wenn auch teilweise permanent gezeichnete, Leben führen.

Jo mei, willst auf 1900-Niveau stagnieren? Damals haben sich sicher genausoviel Lebensversager aufgehängt und ersäuft, wenn nicht sogar mehr, weil damals gab es keine soziale Hängematte.
Da will ich anmerken dass Freitod in dem Fall nur die Fluchtseite einer erzwungen Kampf-Fluchtreaktion ist. Und man auch nicht vergessen sollte welche Sicherheiten und soziale Stabilität man sich mit so einem Sozialsystem erkauft. Nicht alle würden Flucht wählen wenn es ums nackte Überleben geht!
 
... vielleicht einfach die Schuld/Schwäche/schlechtes Karma des Opfers...

Servus Aschu,
gibts das deiner Meinung nach oder nicht? Auf Karma und ähnlichen esoterischen Humbug gebe ich nichts. Aber Eigenschuld/Schwäche halte ich für existent, vor allem in Hinsicht auf Suchtgeschichten aller Art.
 
Servus Aschu,
gibts das deiner Meinung nach oder nicht? Auf Karma und ähnlichen esoterischen Humbug gebe ich nichts. Aber Eigenschuld/Schwäche halte ich für existent, vor allem in Hinsicht auf Suchtgeschichten aller Art.
Natürlich gibt es das.

Und ich nehme an der Therapiewille und der Lebenswille war bei der Frau total im Arsch und sie war uneinsichtig oder nicht offen für irgendwas. Das hängt dann mit Umfeld und Erwartungen zusammen, Hoffnung auf Besserung, Hoffnung auf die Zukunft... wenn all sowas nicht da war und ihr NIEMAND auch nur das kleinste Bisschen Halt bieten konnte oder sie NICHT BEREIT war Hände die ihr gereicht wurden anzunehmen...

NAtürlich gibt es Schwäche in meinem Weltbild und Eigenschuld. Sehr viel sogar! Wenn nicht ausschließlich:hmm:

JEDES Loch und jedes Problem das sich einem Menschen stellt muss am Ende des Tages sogar selbst gelöst werden. Keiner kommt und hilft! Das mag ich am Buddhismus... das war das erste Mal dass mir die Verantwortung ins Gesicht geknallt wurde und ich mich wirklich mit MEINER SCHULD auseinandersetzen musste und meiner Verantwortung etwas zu ändern. Und ich kenn genug Fälle von Diagnosen und "Lebensversagern" die es deshalb sind weil sie sich in Ausreden flüchten, nicht motiviert sind etwas zu ändern, das gewohnte Übel über das unbekannte wählen, zu faul oder feige sind sich ihre Eigenverantwortung einzugestehen (nicht für die Traumata natürlich! Sondern deren Verarbeitung!).

Viel einfacher und sanfter und angenehmer fürs EGO ist es da halt die Schuld anderen zu geben... den Tätern, den BEschuldigten eben... aber Tatsache bei mir ist zB: Mitschüler HABEN mich verprügelt. Aber solange ich auf dieses Mobbing die Schuld schiebe trage ICH diese Mitschüler weiter im Herzen und definiere mich selbst als Paria, als Außenseiter, als Mobbingopfer uÄ. Erst wenn ich akzeptiere das KEINER dieser Menschen mir im Jetzt noch etwas antut oder präsent ist und all der Einfluss den soetwas auf mich hat in MEINEM Geist entsteht... bin ich frei mich selbst zu ändern und die Verantwortung für meinen Zustand und meine Heilung und mein JETZT zu übernehmen. Das kann ziemlich frei machen wenn man es realisiert hat und die Schuld bei sich selbst sucht
 
Zuletzt bearbeitet:
Da hast du recht. Wenn eine lange, schwere, schmerzhafte Krankheit oder hohes Alter das Leben für den Betroffenen unzumutbar machen, dann muss er/sie das Recht auf Beendung dieses haben. Aber soviel ich weiss, schliesst die Schweizer Sterbehilfe Depressive aus.
Nein, tut sie nicht. Vor einiger Zeit habe ich im Fernsehen eine Dokumentation über einen schwer depressiven Mann gesehen, der in der Schweiz sogenannten "assistierten" Suizid begangen hat. Der Mann stand mitten im Leben, war körperlich gesund, hatte gute Freunde, keine wirtschaftlichen Probleme, nur halt eine jahrelange psychische Krankengeschichte hinter sich. Die Dokumentation hat ihn auf dem Weg begleitet, Abschied von seinen Freunden zu nehmen, es kamen seine Ärzte zu Wort und das Ganze endete schließlich vor der Zimmertür hinter der "es" geschah. Sehr bewegend und fesselnd, aber auch irgendwie abschreckend und Fragen aufwerfend. Letzteres sicher aus dem Grund, der auch hier schon genannt wurde. Das Thema ist in der öffentlichen Diskussion noch immer sehr Tabu behaftet.
 

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