Arbeit, Arbeit und nichts außer Arbeit. So geht es schon seit Wochen und das Ende ist nicht in Sicht.
Es ist Sabbath, aber der Mammon ist gnadenlos. Und so tippe, rechne und denke ich bis alles zusammen (Tasten, Taschenrechner und Kopf) zu rauchen beginnt. Sogar aus dem Mund steigt ein Benzolhaltiger Rauch auf. Was habe ich da zum Teufel noch am 31.12. gesagt, ich kann mich nicht mehr erinnern.
.... Einige Unterlagen sind noch im Büro, also nichts wie hin. Glücklicherweise liegt die Arbeitsstätte am anderen Ende der Stadt. Das hilft mir immer wieder eine Ausrede zu finden: "Es liegt ja auf dem Weg". Natürlich liegt es auf dem Weg. Die ganze Stadt liegt ja auf dem Weg. Das Stuwer natürlich auch.
Also biege ich von der Lassalle Strasse in die Au und gleich am erstem Eck entdecke ich ein Häschen. Aber das hat zu viel gefüttert und die Ohren sind irgendwie zu lang. Also weiter fahren. Ecke Au/ Stuwerstr. steht ein Goldlöckchen im verführerischem Mini. Ich empfinde hier, wie mit allmächtgem Triebe - Ein Herz das andre zieht.
Doch der Teufel lässt mich weiter fahren. In der Molkereistr.: DIE BARBIE. Lässiger Gang, Wippen im Takt, Lächeln im Gesicht. Und ich, ich fahre weiter.
Obermüllnerstrasse: 15 cm Absätze in feinstem Lack, zittern in der Kälte, wohlgeformte, mit Netztül umschlossene Beine tragen das Wundergeschöpf in Weiß. Gewelltes blondes Haar, Orbit Lächeln, weißer knielanger Mantel umspielt die Taile. Die Knopfleiste so weit offen, dass es das Unanständige verdeckt und offenbart nur so viel, dass die Phantasie angeregt wird.
Sie kommt an das heruntergelassene Fenster und flüstert: 30,- und du hörst die Engel singen.
Ok. Wir fahren in den Palast und aus den Lautsprechern trällert die Mary Hopkin leise:
Those were the days, my friend!
We thought they'd never end.
Di, di, di, di
Those were the days, oh yes those were the days!
Und dann mitten drin, wir waren fast schon bei Gaby, meldete sich mein Bordcomputer: You have a new mail. Ich kann mich gar nicht erinnern dieses Extra beim Autokauf genommen zu haben und es ist auch nie vorgekommen, dass ich e-mails im Auto bekommen habe, aber es muss sehr wichtig sein, wenn es sogar bis zu dem Bordcomputer von meinem Wagen geschafft hat.
Ich überlege noch mit geschlossenen Augen ob ich die Nachricht lesen soll, oder meinem mittlerweile hart gewordenem Pimpy die Erlösung bieten soll, da spüre ich, dass er gar nicht vor Geilheit hart ist, sondern der Harn sich seinen Weg in das Schwarze Meer sucht.
Ich öffne die Augen wieder und sehe, das Auto hat sich wieder in den Kürbis und Aschenputtel in das Notebook verwandelt.