Genauso könnte man argumentieren, dass der Mann die eingeschränkte Konsensfähigkeit einer Touristin ausgenützt hat.
Wie bereits erläutert wurde standen beide Seiten unter Alkoholeinfluss und waren daher eingeschränkt. Die Detailfrage ist ja nicht ob überhaupt Konsens bestanden hat sondern in welchem Punkt der Konsens weggefallen ist, bzw ob die Handlung des ungeschützten Verkehrs nicht durch konkludente Zustimmung legitimiert wurde.
Ich würde nicht sagen, dass sich die Frau darauf eingelassen hat. Wenn man bedenkt, dass sie übermüdet war, etwas getrunken hatte und dass Sex mit einer fremden Person in einer fremden Stadt aufregend ist, kann man es ihr verübeln, dass sie in der Hitze des Gefechts nicht "kontrolliert" hat, ob der Mann ein
Kondom trug? Er hätte es ja auch genauso nochmal ansprechen können, aber hat er natürlich nicht getan
Ja man kann es ihr verübeln denn sie wusste dass es kein unbenutztes Kondom mehr gab ebenso wie er. Wenn sie dann noch Handlungen setzt die signalisieren dass sie nochmal will dann kann man davon ausgehen dass das als Einladung zum ungeschützten Sex interpretiert werden muss. Der Mann hätte allerdings in so einer Situation in der sich die ursprüngliche Info Sex nur mit Gummi nicht mehr mit dem deckt was sie signalisiert auch nachfragen können.
Naja, nach der Argumentation habe ich Stealthing auch "in Kauf genommen", weil ich so vergesslich, gutgläubig und nicht zuletzt höflich war, nicht noch extra nachzukontrollieren, ob der Mann wie ausgemacht ein Kondom trägt.
Das ist leider der Preis an Eigenverantwortung den man zahlen muss wenn man Sex mit fremden Personen hat. Stealthing beginnt meiner Meinung nach erst dort wo er die Frau wissentlich ohne Kondom fickt bzw versucht sie zu täuschen. Das Problem ist halt wie ist das ändern der eigenen Meinung für den anderen SexpartnerIn erkennbar.
Weil so blöd das klingt aber jede zweite Geschichte einer ungewollten Schwangerschaft beginnt mit dem Satz eigentlich ficken wir ja so sonst immer mit aber.... so wie
@Mitglied #637113 es bereits erläutert hat wer ohne fickt tut dies ebenso bewusst wie wer sich ohne ficken lässt.
Kann ich aus der Sicht eines Mannes nachvollziehen, aber es spricht auch nichts gegen klare verbale Kommunikation, um sich nochmals zu vergewissern, dass beide dasselbe wollen.
Das sehe ich auch so es hätten sich beide nochmal vergewissern müssen umso unschöner aber dass beide im Nachgang allerdings nicht zu ihrer Tat stehen wollten ..sie die es angeblich erst merkt als er vom Klo zurückkommt und er der versucht mit falschen Daten sich aus der Affäre zu ziehen.
Auch wenn der Mann freigesprochen wurde, aus der Sicht der Frau wird wohl ein bitterer Nachgeschmack bleiben, dass sie bewusst hintergangen wurde, weil sie naiv darauf vertraut hat, dass die Dinge auf korrektem Wege geschehen werden.
Er hat genauso naiv drauf vertraut nämlich darauf dass sie es will gerade ja deshalb meine Frage worauf kann man noch vertrauen...Im BDSM ist es leichter da entscheidet der aktive Teil und trägt auch die Verantwortung daher kommt dem aktiven Teil auch das Recht bzw die Pflicht zu vorzeitig abzubrechen wenn Konsens oder Gesundheit gefährdet sind. Bei Vanilla Sex haben hakt beide Seiten eigenverantwortlich zu handeln.
Dass sie es zudem mit einem Typen zu tun hatte, der nicht einmal die E... besitzt, auf Nachfrage seine echten Daten auszuhändigen, hört sich, wenn nicht nach Schuldeingeständnis, dann zumindest nach einer zwielichtigen Person an.
Vielleicht ein Schutzreflex wenn man mit einer Waffe bedroht wird. Sie hätte ja auch normal mit ihm reden können ohne gleich den Typen der 5 min zuvor noch geil genug für 2x Sex war zu bedrohen und ihm als Stealther böse Absichten zu unterstellen. Vielmehr gewinnt man den Eindruck sie weiss nicht was sie tut...aber das schützt ja bekanntlich rechtlich nicht.
Zum Thema:
Was ist, wenn mich jemand 200 km zu einem Konzert vereinbart mitnimmt und auch wieder zurück, dafür zahle ich seine Karte - er wartet nicht auf mich, hat jemand anderen kennengelernt, setzt sich den Wagen und lässt mich stehen? Muss er mir jetzt das Taxi, die Bahn, wenn notwendig die Übernachtung zahlen?
Pacta sunt servanda
Was ist, wenn alles gut geht, er durch das lange Stehen Schmerzen des Rotlaufs hat und mich bei der Tankstelle bittet zu tanken und mit seiner Karte zu bezahlen - ich das mache und nebstbei um 200 Euro gleich meinen Wochenendkauf auf seiner Karte tätige? Kann er mich als Betrüger vor den Kadi bringen?
In einer freien Welt in der man sich rühren kann, in der ONS problemlos gehen, in der man nicht verlobt ist, wenn man gemeinsam (Mann/Frau) Unternehmungen macht, muss man die Menschen sorgsam wählen.
Alte Tugenden, die von der Gesellschaft früher auch in Scheinmoral aber dennoch vertreten wurden: Banaler Anstand.
Tja und andererseits sollte man den Anstand eines anderen soweit prüfen um zu wissen ob man ihm Vertrauen will oder nicht.
Anstand erfordert allerdings auch Zurückhaltung - im sexuellen Bereich steht Zurückhaltung aber einer als Idealbild propagierten Promiskuität diametral entgegen.
Freiheit am Rande der Dummheit genießen wollen und andererseits ein Sicherheitsnetz - ja von wem - erwarten? Tststs.
Wieso am Rande der Dummheit- eine moralische Wertung ist hier nicht notwendig wenngleich der Anstand nicht ohne Moral auskommt
Für jede Kacke, teilweise auch für eigene Fehlleistungen, gibt es Versicherungen.
Wenn man dort wo es keine gibt, man kein Risiko eingehen will, dann sollte man es einfach lassen, wenn man nicht bereit ist es zu tragen.
ONS mit Fremden.
Grundsätzlich stimme ich dir zu allerdings würde die Einschätzung des Rosikos sowie selbstbestimmtes Handeln eigenverantwortliche Menschen voraussetzen und mir scheint es nicht so als ob unsere Gesellschaft solche heranbilden will
Mir persönlich geht die Raunzerei, derer´, die "böse ihr Vertrauen in die Welt verloren haben, weil......." mittlerweile am Oasch vorbei.
Hast Du als Student noch nie eine Fehlentscheidung im Suff getroffen?
Also ich fick keine besoffenen Frauen oder Leute bei denen ich annehmen muss dass sie nicht im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte sind von daher kann ich die Frage mit - Nein hab ich nie beantworten.
Weil Du Schuldzuweisungen aussprichst, die sich recht verständnislos anhören.
Insofern erlaube ich mir die Frage, ob Du in einem Zustand beschwipster Euphorie stets vernunftbasierte Entscheidungen getroffen hast/hättest.
Darum geht es nicht das Problem ist dass wenn man eine Fehlentscheidung trifft hier auch die Konsequenzen dieser zu tragen hat. Beide Parteien waren ja noch bedingt schuldfähig von daher sollten auch beide so erwachsen sein und dazu stehen was sie getan haben anstatt zu versuchen die eigene Verantwortung auf die andere Person abzuwälzen.
Naja, dass zuhause bleiben soll, wer die Zahl eins nicht begreift.
Wenn sie dachte - ein Kondom wird schon reichen, danach schlafen wir beide ohnehin ein?
Ok und warum leitet sie dann aktiv danach sexuelle Handlungen ein nachdem Kondom 1 verbraucht ist....
Stealthing ist kein Kavaliersdelikt und kann vor Gericht enden, diese Botschaft ist jedenfalls ein guter Nebeneffekt der Berichterstattung.
Naja eigentlich ist die Version der Geschichte im Standard eher irreführend geschrieben und sehr auf gutmenschorientierte Meinungsmache aufgebaut weil zuerst von Stealthing geredet wird und erst im weiteren Verlauf der Geschichte die Tatsachen dann schrittweise grade gerückt werden.
Ich hab hier eher die Angst dass hier Frauen wieder ein weiterer Anglizismus an sie Hand gegeben wird mit dem sie dann versuchen können sich ihrer Eigenverantwortung zu entledigen.
Ich glaub nämlich dass die Gruppe von Menschen die ohne vögeln (wollen) mit Fremden wesentlich größer ist als die Leute zugeben wollen während Stealthing zwar eine Gefahr ist die allerdings und das war @Ophiras Punkt vor allem in bestimmten Konstellationen auftritt.
LG sakura