Ach ja, eine der Folgen des Wahlkampfes - Teile der ÖVP haben das Flüchtlingsthema für sich entdeckt und köcheln es unentwegt weiter....
Das ist keine Folge des Wahlkampfs. Die entscheidende Westbalkankonferenz, bei der die Schließung der Balkanroute beschlossen wurde, fand bereits im Februar statt. Diese Maßnahme wird mittlerweile auch von den Deutschen regelmäßig lobend als vorentscheidend für das Abflauen des Flüchtlingsstroms erwähnt, bzw. erdreisten sich einige deutsche Politiker sogar zu behaupten, dass Deutschland damals dort dabei war
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Die Professionalisierung der Flüchtlingspolitik ist im Übrigen nicht allein der Verdienst der ÖVP - hatten wir zunächst einen unentschlossenen Bundeskanzler und zankende Innen- und Verteidigungsminister, gab es nach dem Wechsel im Verteidigungsministerium ein gutes Teamwork zwischen Kurz, Mikl-Leitner und Doskozil. Die Befürchtungen, mit dem Wechsel im Innenministerium würde sich das wieder zum Negativen ändern, haben sich glücklicherweise nicht erfüllt. Dass es v.a. die ÖVP ist, die darauf aufpasst, dass es möglichst keine Rückkehr zum Laissez-faire gibt, muss man der Partei aber zugestehen.
Ich sehe die Wirkung daher anders: Die Professionalisierung der Flüchtlingspolitik ist keine Folge des Wahlkampfs, sondern im Gegenteil wurde ein BP Van der Bellen damit erst ermöglicht, weil die Leute sehen, dass die Regierung eh ihre Arbeit macht.
So fröhliche Gesichter sieht man in Österreich selten
Das Foto wurde gestern irgendwo gezeigt - die FPÖ zu "politischen Gesprächen" in Moskau. So ändern sich die Zeiten - im Jahr 2000 haben sich die Blauen noch über Gusenbauer lustig gemacht, weil dieser die russische Erde küssen wollte, jetzt tun sie es offenbar selber
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Ein Land der Phäaken.....
Darum als - Stammtisch macht Politik.
Diesen Begriff lese ich zum ersten Mal. Wieder was dazugelernt
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Lt. Wikipedia sind das Figuren aus der griechischen Mythologie, die von Homer "einerseits als gastfreundlich charakterisiert [werden], andererseits als Fremden gegenüber reserviert und diese nicht gerne bewirtend." Passt eigentlich ganz gut zu Österreich, wir sind mehrheitlich gastfreundlich (zu Touristen, bzw. allgemein zu Menschen, die später wieder heimgehen), gleichzeitig aber reserviert gegenüber Leuten, die dauerhaft hier bleiben wollen.
Wikipedia widmet der "Übertragenen Bedeutung" der Phäaken in Österreich sogar ein eigenes Kapitel! Josef Weinheber und Friedrich Schiller haben sich mit der Charakterisierung des Österreichers als geruhsamen, müßig und üppig dahinlebenden Menschen befasst. Ich finde das gelungen - wobei man nicht vergessen sollte, dass der Österreicher im Allgemeinen auch recht fleißig ist, auch wenn er nicht gern darüber redet.