Das Anheben des Antrittsalters für Prostitution sehe ich ambivalent. Einerseits bin ich dagegen, weil es in Österreich meines Wissens nach nichts gibt, was erst ab einem höheren Alter als der Volljährigkeit erlaubt ist (wobei ich im Bankwesengesetz noch nachschauen müsste). Man darf alle Berufe ausüben, alle Arten von Verträgen eingehen, usw.
Das einzige, was man einwenden könnte ist, dass eine Prostituierte idealerweise ein selbstständige 1-Frau-Unternehmen ist, und hier gibt es in Österreich doch einige zwar nicht festgeschriebene, aber doch faktische höhere Altersgrenzen. Willst Du einen Handwerksbetrieb eröffnen, brauchst Du die Meisterprüfung, und die geht sich mit 18 nicht aus. Man könnte als argumentieren, dass die besondere Art der Dienstleistung verbunden mit der Tatsache, dass die Prostituierte selbstständig tätig ist, ein höheres Antrittsalter rechtfertigt. Ich weiß aber nicht, ob diese Argumentation nicht an den Haaren herbeigezogen wäre. Entweder behandelt der Staat 18jährige als Erwachsene oder nicht. Beim aktiven Wahlrecht oder beim Führerschein geht die Entwicklung ja genau in die andere Richtung. Heißt das, die Menschen werden zwar in diesen Dingen immer früher geistig reif, wenn's um bezahlten Sex geht aber immer später?
Pragmatisch gesehen wäre es wohl so, dass bevor die Politik in Richtung Abolitionismus abdriftet, wird man wohl die Anhebung des Antrittsalters akzeptieren.
Was man dann aber im Auge behalten sollte, wären die weiteren Folgen: Wenn man das Prostitutions-Mindestalter auf 21 anhebt, wird dieses über kurz oder lang auch für Pornographie gelten. Konsequenterweise wird dann auch der Besitz von Pornos mit 18-21jährigen nicht mehr erlaubt und als Jugendpornographie gebrandmarkt. Das könnte dann - sofern es keine Übergangsregeln gibt - zur paradoxen Situation für Besitzer von Pornos, vielmehr aber für Verkäufer und Verleiher führen, dass sie bei allen vorhandenen Filmen nachschauen müssen, ob da nicht Darsteller aus der genannten Altersklasse mitgespielt haben.