Verdoppelung der Scheidungsraten innert 60 Jahren

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In unserer westlichen Gesellschaft verdoppelte sich seit 1960, als die sexuelle Revolution begann, die Scheidungsrate von 25 auf 50 %. Im gleichen Zeitraum nahm der Prozentsatz der beruflich aktiven Ehefrauen dank deutlich verbessertem Ausbildungsniveau stark zu, und noch auffälliger ist, dass
in dieser Zeit die Gleichstellung der Frau zwar noch keineswegs ganz vollzogen, aber doch enorm vorangetrieben wurde. Am meisten veränderte sich mit der Erfindung des Internets und des Satelliten gestützten weltweiten Mobilfunks die Kommunikation von Mensch zu Mensch. Dies alles hat sicher einen Einfluss auf unser soziales Verhalten.
Ich frage nun spezifisch in Bezug auf die Ehe: Sind wir selbstsüchtiger, unduldsamer und leichtfertiger geworden oder ist die Ehe heutzutage einfach ein überholtes Sakrament.​
 
das singleleben ist heute halt wesentlich einfacher und leistbarer
Vielleicht mit ein Grund, weshalb die mittlere Geburtenrate der Westeuropäischen Frauen tiefer unter zwei gesunken ist - im Gegensatz zu den Entwicklungsländern. Ohne die seit 140 Jahren anhaltende Migration betrüge die Bevölkerungszahl der Schweiz nur 2 Millionen gegenüber 8,5 Millionen von heute. Zur Erhaltung der Bevölkerungszahl wäre eine Geburtenrate von etwa 2,3 notwendig.
 
Hätten die Frauen sich früher einfach scheiden lassen können (ua Kind gehörte Vater), hätten sie es sich früher leisten können (erst seit 1975 muß Frau Mann nicht mehr um Erlaubnis fragen , wenn sie einen Job annehmen möchte), wäre meiner Meinung nach schon immer die Zahlen der Scheidungen hoch gewesen.
 
Sind wir selbstsüchtiger, unduldsamer und leichtfertiger geworden oder ist die Ehe heutzutage einfach ein überholtes Sakrament.
Ich denke auch, dass viele sich früher eine Scheidung einfach nicht leisten konnten.
Wirtschaftlich und wegen dem Verlust des sozialen Status.
Der Heiratswille scheint aber ungebrochen.
Geträumt wird immer noch, von der einzigen und wahren Liebe.
Enttäuschung vorprogrammiert :(
Betrübt.JPG
 
Der Heiratswille scheint aber ungebrochen.
In meinem Familien- und Freundesumkreis nicht! Von etwa 40 Verwandten und Freunden meines Alters blieben nur drei ledig - und das weil zwei zu früh verstarben. In der Generation unserer 12 Töchter, Söhne, Nichten und Neffen, die alle über 45 Jahre alt sind, blieben 5 unverheiratet, und von den 17 der übernächsten Generation ist noch niemand verehelicht, obwohl die Mehrzahl zwischen 24 und 32 Jahre alt ist. Mir ist klar, dass heute i.a. später geheiratet wird als früher. Aber ich fürchte, dass ich es nicht erleben werde, Urgrossvater zu werden, obwohl meine Frau im 23. und meine ältere Tochter im 20. Altersjahr geheiratet haben.
 
Der Heiratswille scheint aber ungebrochen.
Das bezweifle ich. Denn in meinem Familien- und Freundesumkreis von 40 Personen blieben nur drei unverheiratet, zwei weil sie in jungen verstarben. In der Generation unserer 12 Töchter, Söhne, Nichten und Neffen im Alter zwischen 46 und 60 Jahren heirateten bisher 5 nicht und von deren 18 Kindern, die mehrheitlich über 24 Jahre alt sind trifft noch keine Anstalten zu heiraten, sodass ich fürchte es nicht mehr zu erleben, dass ich Urgrossvater werde.
 
Es ist halt alles ziemlich inflationär geworden.
Es wird ohne darüber nachzudenken geheiratet und ebenso leicht lässt man sich wieder scheiden.
Wir sind eben zu einer wegwerf Gesellschaft verkommen, da läuft was nicht rund, lassen wir uns scheiden.
Ich glaube aber nicht daß es früher unbedingt besser war, weder für Männer noch für Frauen.
 
Frauen sind zum Glück halt nicht mehr so abhängig von idiotischen Ehemännern, die meinen, sich alles erlauben zu können. Gut so.
 
Ob wir es hören wollen oder nicht, unsere Gesellschaft bewegt sich in Richtung serielle Monogamie. Ein Zweckpartner für die nächsten 10 - 20 Jahre.
Ich behaupte aber die Beziehungen heute sind in der gemeinsamen Zeit glücklicher als noch vor 60 Jahren.
Dazu die Aussage einer 90 Jährigen auf die Frage ob sie in ihrer 60 Jahre dauernden Ehe jemals an Scheidung gedacht hat:

Nein, niemals, aber oftmals an Mord;)
 
Es ist halt alles ziemlich inflationär geworden.
Es wird ohne darüber nachzudenken geheiratet und ebenso leicht lässt man sich wieder scheiden.
Ich denke nicht, dass das auf einen Großteil der Paare zutrifft. Auch kenne ich niemanden, der ohne nachzudenken heiratete und ebensowenig grundlos und leichtfertig geschieden wurde. Ich selbst hatte 8 Jahre Zeit über das Heiraten nachzudenken und fast genau so viel Zeit, ob ich mich scheiden lasse. Letzten Endes reichte ich die Scheidung nicht ein, das kam von der anderen Seite. Mir wäre es ehrlich egal gewesen.
 
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