Omg
@Mitglied #328725 ich habe mir eben auf die Zunge gebissen, danke dass Du geschrieben hast...
Dieses "Frauen verdienen weniger als Männer für dieselbe Arbeit" ist so ein Schmus und ich versteh bis jetzt noch nicht wieso das immer wieder zitiert wird.
Mein ganzes Berufsleben lang habe ich mein Gehalt verhandelt.
Ich weiß dezitiert, dass ich viele Jahre lang mehr verdient habe als ein Kollege von mir, der nen Magister hatte (ich habe kein abgeschlossenes Studium) und der "dieselbe Arbeit gemacht hat wie ich".
Mein Vater hat mir gesagt als ich zu arbeiten angefangen habe "Verhandel Dein Gehalt regelmäßig. Verlange regelmäßig ein Mitarbeitergespräch, erinnere Deinen Chef daran, was Du der Firma gebracht hast mit Deiner Leistung, Deinen Ideen und Deinen Projekten." es hat funktioniert. (Privatwirtschaft)
Es gibt auch Freundinnen, Bekannte und Kolleginnen, die das genauso gehandhabt haben oder die ich dazu ermuntert habe das so zu regeln und die sich erfolgreich Gehaltserhöhungen erhandelt haben. Es gibt ein Negativbeispiel in meiner Familie, wir sind alle sehr unterstützend und möchten ihr helfen, eine Cousine von mir "traut sich nicht" ihr Gehalt zu verhandeln, obwohl sie weitum über ihre Kleinstadtgrenze positiv bekannt ist, weil sie ihren Job einfach SEHR GUT macht. Und ja, das wird sie dann während ihrer Pension ganz konkret spüren.
Im öffentlichen Dienst ist das meines Wissens nach seit Jahren in Österreich geregelt. Sollte sich da etwas geändert haben, bitte korrigiert mich.
Es ist nicht zulässig eine Frau niedriger zu bezahlen als einen Mann in gleicher Position und es ist per Gleichbehandlungsgesetz einklagbar.
Frauen bekommen nach wie vor weniger Pension. Warum? Weil sie meist weniger Beschäftigungszeiten geltend machen können. Das hat meines Erachtens hauptsächlich damit zu tun, dass sie diejenigen sind, die Kinder bekommen. Doch wie in diesem Thread schon erwähnt, es gibt die Babypille. Frau kann sich tatsächlich aussuchen ob und wann sie ein Baby bekommt.
Und ja in diesem Zusammenhang könnten durchaus emanzipierte Frauen auf die Idee kommen althergebrachte Fragen zu stellen
:
Ist es klug mit IRGENDJEMANDEN ein Kind zu zeugen? Ist das gut für meine Zukunft? Wird dieser jemand erfreut darüber sein, wenn ich mit ihm eine lebenslange Bindung eingehe, ich meine die ELTERNSCHAFT, ohne ihn vielleicht gefragt zu haben, ob er das möchte?
Ist es gut beeinträchtigt (Alkohol, Drogen, sonstige Substanzen...) ungeschützten Sex zu haben?
Möchte ich bewußt den schwereren Weg gehen und Alleinerzieherin sein?
Man braucht wahrlich nicht "konservativ" zu sein oder "religiös", um sich diese Fragen zu stellen. Etwas Selbstverantwortung ist schon gefragt meiner Meinung nach.
Wie schon erwähnt, ich bin der Meinung das Konstrukt EHE wurde zum Schutz der Kinder erstellt.
Männer, junge, gesunde und ambitionierte Männer haben eine höhere Bereitschaft Überstunden zu machen, "flexibel zu sein" sprich den Wohnort zugunsten einer Arbeitsstelle zu ändern, viele Reisen zu unternehmen, in hochbelastender Umgebung zu arbeiten (viele Überstunden, viel Konkurrenz, Zeitdruck und vieles mehr).
Das wirkt sich auf deren Gehaltszettel aus und ja in unserem System hat die Endsumme am Gehalt einen Einfluß darauf wie hoch eine Pension sein wird.
Wir als Gesellschaft sind dazu aufgerufen darüber zu diskutieren und Menschen zu wählen, die folgende Punkte im Auge haben und bereit sind Maßnahmen zu setzen die für Frauenpensionen wichtig sind.
Anrechnung von Kindererziehungzeit auf die Penison (für jeden, gibt auch alleinerziehende Männer hab ich gehört
)
Wie kann man erreichen, dass Kindergärtner, Hortbetreuer, Pfleger, Tagesmütter, mobile Krankenschwestern, etc. besser bezahlt werden. (bewußt ungegendert formuliert)
Wie kann man erreichen, dass Kinderbetreuung länger und qualitativ besser und leistbarer wird?
@Mitglied #162442 Ganz ehrlich was für merkwürdige Eindrücke/Erfahrungen hast Du denn? Als Frau ab 18 Jahre konnnte ich in Österreich tun und lassen was ich wollte. Ich konnte einen, zwei oder drei Jobs auf einmal machen. Ich hätte den Abschluß meines Studiums bei meinen Eltern einklagen können (hab mich dann dagegen entschieden). Ich konnte heiraten oder nicht heiraten, ich durfte Reisen machen, ich hatte einen Paß, ich konnte eine Wohnung mieten oder kaufen, ich durfte bestimmen, ob ich in Beziehung bin oder nicht, ich konnte bestimmen, ob ich heiraten will oder nicht, ob ich eine Abtreibung haben möchte oder nicht (hatte nie eine Abtreibung, aber hätte ich haben können glaube nicht, dass mir das irgendwer verwehrt hätte wär`s notwendig gewesen), mit 19 hat man mir sogar (Schock) Alkohol in einer Bar ausgeschenkt (in New York nicht), ich durfte wählen gehen, ich durfte den Führerschein machen und den auch aktiv verwenden, ich war jahrelang Fahrzeughalterin, ich durft in meiner Firma kündigen wenn ich wollt, ich durfte die Gemeinde wechseln wenn ich umziehen wollte, wenn ich das Gefühl hatte irgendwer braucht Hilfe konnte ich Polizei rufen ohne Furcht und war immer sicher die helfen allen Beteiligten (was sie dann auch getan haben) und Hölle (!) ich habe sogar mal einem Bezirksrichter widersprochen und es gab keine negativen Konsequenzen für mich, ganz allgemein habe ich das Gefühl ich habe hier in Österreich ein sehr freies und selbstbestimmtes Leben.
Ich glaube wenn Du Dich für Frauenrechte einsetzen möchtest, so die ganz fundamentalen Frauenrechte, dann sind die Länder Indien, Pakistan, Bangladesh, China, Oman, Saudi Arabien, etc.... Deine Spielwiese.