Verdoppelung der Scheidungsraten innert 60 Jahren

Ich denke nicht, dass das auf einen Großteil der Paare zutrifft. Auch kenne ich niemanden, der ohne nachzudenken heiratete und ebensowenig grundlos und leichtfertig geschieden wurde. Ich selbst hatte 8 Jahre Zeit über das Heiraten nachzudenken und fast genau so viel Zeit, ob ich mich scheiden lasse. Letzten Endes reichte ich die Scheidung nicht ein, das kam von der anderen Seite. Mir wäre es ehrlich egal gewesen.
Dann werde ich daß anders wahrgenommen haben.
 
In unserer westlichen Gesellschaft verdoppelte sich seit 1960, als die sexuelle Revolution begann, die Scheidungsrate von 25 auf 50 %. Im gleichen Zeitraum nahm der Prozentsatz der beruflich aktiven Ehefrauen dank deutlich verbessertem Ausbildungsniveau stark zu, und noch auffälliger ist, dass
in dieser Zeit die Gleichstellung der Frau zwar noch keineswegs ganz vollzogen, aber doch enorm vorangetrieben wurde. Am meisten veränderte sich mit der Erfindung des Internets und des Satelliten gestützten weltweiten Mobilfunks die Kommunikation von Mensch zu Mensch. Dies alles hat sicher einen Einfluss auf unser soziales Verhalten.
Ich frage nun spezifisch in Bezug auf die Ehe: Sind wir selbstsüchtiger, unduldsamer und leichtfertiger geworden oder ist die Ehe heutzutage einfach ein überholtes Sakrament.​

Ich glaube die Antibabypille hat sehr viel dazu beigetragen. Noch nie in unserer gesamten Entwicklungsgeschichte konnten wir Menschen bestimmen ob und wann Frauen schwanger werden.

Das hat meines Erachtens Auswirkungen auf gesellschaftliche Konstrukte wie die Ehe zum Beispiel.

Vor noch nicht allzu langer Zeit wußten alle Beteiligten, wenn man Sex hat wird die Frau früher oder später schwanger. Es gab handfeste Konsequenzen, das Kind, der hilflose Mensch, der da zur Welt kam, dieser Mensch, der nicht darum gebeten hatte geboren worden zu sein, um den mußte sich ja wer kümmern.

Um die Kinder zu einem gewissen Grad zu schützen, wurden Regeln aufgestellt (egal ob von gesetzlicher oder kirchlicher oder gesellschaftlicher Seite), sprich Du kannst/sollst Deine Sexualität ausleben nur innerhalb der Ehe.

Diese Rahmenbedingungen haben sich geändert zumindest hier in Mitteleuropa sagen wir mal.

Nun ist es so, dass man auch als Alleinerzieher überleben kann. Man ist meist nichtmehr "ausgestoßen von der Gesellschaft". Das hat für die Ehe halt auch die Wirkung, dass sich die Menschen mehr trauen, als früher, sich scheiden zu lassen.

Streng genommen hat es eine enorme Verbesserung gegeben für uns Menschen. Man hat die Wahl. Niemand "muss" mehr heiraten (um zum Beispiel Sexualität ausleben zu können) niemand "muss" mehr schwanger werden. Man sollte halt gut damit umgehen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Manchen Männern geht es da nicht anders:)

Auch umgekehrt fairnesshalber dazugesagt.Nicht bei jeder Scheidung ist der Mann (oder irgendeiner der beiden) ein selbstherrliches Aas

Es ging um die Vergangenheit. Als es nicht selbstverständlich war, dass Frauen arbeiten und ihre Kinder Fremdbetreuung erfahren dürfen.

Ich weiss nur war es so absolut geschrieben ,dass es etwas anderes ausdrückte als wahrscheinlich gedacht;)

Nö, ich bin nahezu nie absolut.

Ich bezog mich wirklich auf die Vergangenheit, und grad der Oldhansi gehört für mich in diese Kategorie. Eine Frau, die nicht auskonnte bzw. kann und sich alles gefallen lassen muss, Schönrederei seinerseits, Verhaltensweisen dulden, etc.

Selbstverständlich gibt es ganz viele arme Schweine, die aus ihrer Beziehung nicht rauskönnen (ich spreche von Männern), bzw. zu vermeinen, dies nicht zu können. Da gibt es viele Gründe und ich kenne einige die trotz Leidensdruck es nicht schaffen, da sie Angst haben, die Kinder nicht mehr zu sehen, finanziell völlig abgebrannt zu werden, etc.

Auf jeden Fall halte ich nichts von der Pauschalaussage, dass Ehen schneller geschieden werden, weil die Zeit so schnelllebig und die Menschen so austauschbar sind. Oder dass man nicht mehr bereit ist, an einer Beziehung zu arbeiten (ich mag den Ausdruck gar nicht), ich denke eher, dass Menschen immer mündiger werden und sich immer weniger verbiegen wollen, weil die Freiheit größer geworden ist. Das gilt natürlich nicht für alle. Mah, schwieriges Thema, ich hüpf wohl von einem Fettnäpfchen ins nächste. Aber ich schwöre, ich weiß, was ich meine. :undweg:
 
Nein, ich habe meine Frau nie rausgeworfen, obwohl sie nur aufs Kinder Zeugen Bock und aufs Vögeln aus purer Lust weniger Bock hatte. Denn ich liebe sie auch ohne das.
 
Heißt nicht umsonst, " Liebe macht blind " !
Die hat auch früher blind gemacht,

nur wenn ich an meine Großelterngeneration denke, da war es wirklich so, der Mann ging arbeiten, die Frau kümmerte sich um den Haushalt und die Kind(er),

In der Elterngenerarion war es am Land bei mir so "halbehalbe", dort wo beide arbeiten gingen, die hatten immer das neueste Auto, Haus, Urlaub, man konnte sich mehr "leisten",

in der heutigen Zeit, auch im Zuge der Digitalisierung etc., ist die Frau nicht mehr an den Mann angewiesen, sie geht arbeiten, kann sich eine eigene Wohnung leisten,
wobei neue Probleme entstehen wie:

-Frauen verdienen immer noch immer weniger als Männer in einer vergleichbaren Arbeit.

-Alleinerziehende können selten einen Vollzeitjob ausüben, führt dann zu:

-Altersarmut, da viele dann in der Mindestpension landen.

Die Probleme sind die gleichen wie früher, nur haben sich die Wertigkeiten verschoben, ändert nichts daran, dass es Frauen im allgemeinen "schwerer" haben,
die Punkte von oben wären noch erweiterbar, aber dafür würde der Platz hier nicht reichen, die Probleme sind bekannt, hier ist meiner Meinung nach auch die Politik gefordert, um diesen Nachteilen entgegenzuwirken.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nein, ich habe meine Frau nie rausgeworfen, obwohl sie nur aufs Kinder Zeugen Bock und aufs Vögeln aus purer Lust weniger Bock hatte. Denn ich liebe sie auch ohne das.

Naja. Dafür hast du sie auch dein ganzes Eheleben lang mit Manderln und Weiberl beschissen. Ich werte das nicht moralisch, aber unter einer glücklichen Ehe stelle ich mir was anderes vor. :wacky:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das ist Gschichtldruckerei. Es ist gesetzlich verboten, einer Frau für vergleichbare Arbeit weniger zu zahlen.

Omg @Mitglied #328725 ich habe mir eben auf die Zunge gebissen, danke dass Du geschrieben hast...

Dieses "Frauen verdienen weniger als Männer für dieselbe Arbeit" ist so ein Schmus und ich versteh bis jetzt noch nicht wieso das immer wieder zitiert wird.

Mein ganzes Berufsleben lang habe ich mein Gehalt verhandelt.

Ich weiß dezitiert, dass ich viele Jahre lang mehr verdient habe als ein Kollege von mir, der nen Magister hatte (ich habe kein abgeschlossenes Studium) und der "dieselbe Arbeit gemacht hat wie ich".

Mein Vater hat mir gesagt als ich zu arbeiten angefangen habe "Verhandel Dein Gehalt regelmäßig. Verlange regelmäßig ein Mitarbeitergespräch, erinnere Deinen Chef daran, was Du der Firma gebracht hast mit Deiner Leistung, Deinen Ideen und Deinen Projekten." es hat funktioniert. (Privatwirtschaft)
Es gibt auch Freundinnen, Bekannte und Kolleginnen, die das genauso gehandhabt haben oder die ich dazu ermuntert habe das so zu regeln und die sich erfolgreich Gehaltserhöhungen erhandelt haben. Es gibt ein Negativbeispiel in meiner Familie, wir sind alle sehr unterstützend und möchten ihr helfen, eine Cousine von mir "traut sich nicht" ihr Gehalt zu verhandeln, obwohl sie weitum über ihre Kleinstadtgrenze positiv bekannt ist, weil sie ihren Job einfach SEHR GUT macht. Und ja, das wird sie dann während ihrer Pension ganz konkret spüren.

Im öffentlichen Dienst ist das meines Wissens nach seit Jahren in Österreich geregelt. Sollte sich da etwas geändert haben, bitte korrigiert mich.

Es ist nicht zulässig eine Frau niedriger zu bezahlen als einen Mann in gleicher Position und es ist per Gleichbehandlungsgesetz einklagbar.

Frauen bekommen nach wie vor weniger Pension. Warum? Weil sie meist weniger Beschäftigungszeiten geltend machen können. Das hat meines Erachtens hauptsächlich damit zu tun, dass sie diejenigen sind, die Kinder bekommen. Doch wie in diesem Thread schon erwähnt, es gibt die Babypille. Frau kann sich tatsächlich aussuchen ob und wann sie ein Baby bekommt.

Und ja in diesem Zusammenhang könnten durchaus emanzipierte Frauen auf die Idee kommen althergebrachte Fragen zu stellen :welcome::

Ist es klug mit IRGENDJEMANDEN ein Kind zu zeugen? Ist das gut für meine Zukunft? Wird dieser jemand erfreut darüber sein, wenn ich mit ihm eine lebenslange Bindung eingehe, ich meine die ELTERNSCHAFT, ohne ihn vielleicht gefragt zu haben, ob er das möchte?

Ist es gut beeinträchtigt (Alkohol, Drogen, sonstige Substanzen...) ungeschützten Sex zu haben?

Möchte ich bewußt den schwereren Weg gehen und Alleinerzieherin sein?

Man braucht wahrlich nicht "konservativ" zu sein oder "religiös", um sich diese Fragen zu stellen. Etwas Selbstverantwortung ist schon gefragt meiner Meinung nach.

Wie schon erwähnt, ich bin der Meinung das Konstrukt EHE wurde zum Schutz der Kinder erstellt.

Männer, junge, gesunde und ambitionierte Männer haben eine höhere Bereitschaft Überstunden zu machen, "flexibel zu sein" sprich den Wohnort zugunsten einer Arbeitsstelle zu ändern, viele Reisen zu unternehmen, in hochbelastender Umgebung zu arbeiten (viele Überstunden, viel Konkurrenz, Zeitdruck und vieles mehr).
Das wirkt sich auf deren Gehaltszettel aus und ja in unserem System hat die Endsumme am Gehalt einen Einfluß darauf wie hoch eine Pension sein wird.

Wir als Gesellschaft sind dazu aufgerufen darüber zu diskutieren und Menschen zu wählen, die folgende Punkte im Auge haben und bereit sind Maßnahmen zu setzen die für Frauenpensionen wichtig sind.

Anrechnung von Kindererziehungzeit auf die Penison (für jeden, gibt auch alleinerziehende Männer hab ich gehört :ironie:)

Wie kann man erreichen, dass Kindergärtner, Hortbetreuer, Pfleger, Tagesmütter, mobile Krankenschwestern, etc. besser bezahlt werden. (bewußt ungegendert formuliert)

Wie kann man erreichen, dass Kinderbetreuung länger und qualitativ besser und leistbarer wird?



@Mitglied #162442 Ganz ehrlich was für merkwürdige Eindrücke/Erfahrungen hast Du denn? Als Frau ab 18 Jahre konnnte ich in Österreich tun und lassen was ich wollte. Ich konnte einen, zwei oder drei Jobs auf einmal machen. Ich hätte den Abschluß meines Studiums bei meinen Eltern einklagen können (hab mich dann dagegen entschieden). Ich konnte heiraten oder nicht heiraten, ich durfte Reisen machen, ich hatte einen Paß, ich konnte eine Wohnung mieten oder kaufen, ich durfte bestimmen, ob ich in Beziehung bin oder nicht, ich konnte bestimmen, ob ich heiraten will oder nicht, ob ich eine Abtreibung haben möchte oder nicht (hatte nie eine Abtreibung, aber hätte ich haben können glaube nicht, dass mir das irgendwer verwehrt hätte wär`s notwendig gewesen), mit 19 hat man mir sogar (Schock) Alkohol in einer Bar ausgeschenkt (in New York nicht), ich durfte wählen gehen, ich durfte den Führerschein machen und den auch aktiv verwenden, ich war jahrelang Fahrzeughalterin, ich durft in meiner Firma kündigen wenn ich wollt, ich durfte die Gemeinde wechseln wenn ich umziehen wollte, wenn ich das Gefühl hatte irgendwer braucht Hilfe konnte ich Polizei rufen ohne Furcht und war immer sicher die helfen allen Beteiligten (was sie dann auch getan haben) und Hölle (!) ich habe sogar mal einem Bezirksrichter widersprochen und es gab keine negativen Konsequenzen für mich, ganz allgemein habe ich das Gefühl ich habe hier in Österreich ein sehr freies und selbstbestimmtes Leben.

Ich glaube wenn Du Dich für Frauenrechte einsetzen möchtest, so die ganz fundamentalen Frauenrechte, dann sind die Länder Indien, Pakistan, Bangladesh, China, Oman, Saudi Arabien, etc.... Deine Spielwiese.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zurück
Oben