Das ist richtig, aber in den Fällen, wo Kinder vergewaltigt wurden (dein Zitat im nachfolgenden Posting), wären solche Sachbeweise jedenfalls Anzeichen, dass die Beschuldigungen Substanz haben. Wenn dann ein psychiatrischer Gutachter (siehe deine Kritik an Gutachtern) die Glaubwürdigkeit der Aussage des Kindes beurteilt, dann ist das Gutachten nicht mehr so entscheidend - auch ohne Gutachten sähe es schlecht für den Beschuldigten aus. Wie allerdings im von mir zitierten Bericht kritisiert wurde, werden in Österreich forensische Beweise nicht so häufig erhoben, wie sonst in Europa.
nein lycisca, die realitaet sagt, dass dir jeder realitaetssinn abgeht!
http://www.zeit.de/2002/19/Politik/200219_irrtum.html
Eine junge Frau beschuldigt Vater und Onkel, sie vergewaltigt zu haben. Das Landgericht Osnabrück schickt die Männer für viele Jahre ins Gefängnis - ein Justizirrtum. Lehrstück über Richter, die im blinden Glauben an die Behauptungen eines Opfers die Fakten verkennen
(......) Die Geschichte der Amelie, ihres Vaters und ihres Onkels ist nicht nur die Chronik eines Justizirrtums, sie zeigt auch, in welchem Rechtssystem wir leben. Denn die Strafjustiz soll der Wahrheit verpflichtet sein und gebrochenes Recht wiederherstellen. Dieser Anspruch gründet sich auf das Vertrauen in die Akribie der Polizei und die Verlässlichkeit der Staatsanwaltschaft, auf die Erfahrung von Sachverständigen, auf den Mut und die Hartnäckigkeit der Verteidiger, auf die professionelle Leidenschaft der Richter, alles Erfahrbare zu erfahren, auf die Unbestechlichkeit und die Weisheit ihres Urteils. "Im Namen des Volkes" wird geurteilt, aber die Idee des Volkes vom Recht und sein Glaube an Gerechtigkeit beruhen letztlich auf den Tugenden all jener Menschen, die das Recht verkörpern. Einfalt, Nachlässigkeit, Feigheit, Ignoranz, Selbstherrlichkeit und sozialer Ekel sind dabei nicht vorgesehen. Treten sie aber auf, setzen sie den Mechanismus der Wahrheitsfindung außer Kraft.(....)
Im hier beschriebenen Fall von einem Justizirrtum zu sprechen, ist der einzige Fauxpas einer brillianten Reportage. Ein Irrtum liegt hier nicht vor, vielmehr waren die beteiligten Richter, Ärzte und Psychologen schlicht nicht bereit, die Beschuldigungen einer jungen, psychisch schwer kranken Frau in Zweifel zu ziehen. Selbst die Tatsache, dass sie noch immer Jungfrau war, konnte den Glauben an mindestens 14 schwere Vergewaltigungen nicht erschüttern. Zwingend das Fazit, dass vor allem der Vorsitzende Richter des Landgerichts Osnabrück aus dem Verkehr gezogen gehört wegen schwerwiegender Rechtsbeugung und Justizwillkür.