Als Kärntner kenne ich die wiener Plakate nicht, allerdings fällt mir schon auf, was da wieder für eine künstliche Aufregung statt findet. FPÖ-Plakate sind grundsätzlich schlecht und böse und alles andere ist okay oder wird unter den Tisch gekehrt.
Es ist schon überraschend wie die FPÖ ihre Plakate gestalten. Anscheinend glauben sie, dass die blauen Augen vom Strache reichen um ihn zu wählen.
Na und? Was haben denn die Plakate der andere Parteien jemals zu bieten (gehabt)? Ich erinnere mich beispielsweise an das süffisante Grinsen eines Heinz Fischer oder der peinliche Versuch eines Wolfgang Schüssel, auf einem Nationalratswahlplakat völkernah zu wirken oder mit dem vielsagenden Slogan "Im Interesse Österreichs". Beispiele für dumme Plakate gibt es mehr, als Abgeordnete im Nationalrat sitzen.
In den Nachrichten hab ich gelesen, daß ein aktuelles wiener FPÖ-Plakat (ich gehe davon aus, es gibt mehrere verschiedene) soviel "aussagt" wie, "Mehr Mut für Wiener Blut". Daß sich jetzt natürlich grüne und ähnlich geartete Chaoten darüber aufregen, war von vornherein klar. Selbst wenn darauf stehen würde "Krawuzikapuzi, sind schon wieder wahlen?" würden diese Gruppierungen noch eine Verbindung zum Nationalsozialismus finden, weil immerhin wäre das Plakat ja blau (Entschuldigung - braun) eingefärbt. Also bitte mal die Kirche im Dorf lassen. Selbst als Kunstbanause weiß ich, daß der Ausdruck "Wiener Blut" eine Anlehnung an eine Operette von Johann Strauss sein sollte und wenn ich jetzt die Empörung aus den linken Reihen richtig interpretieren darf, dann soll man sich als Wiener also dafür schämen?!? Denn von "arischem" Blut kann ich nichts lesen, also wo ist da die Verbindung zu den Nationalsozialisten? "Zu viel Fremdes tut niemandem gut" - ist eine zumindest in Wien legitime Meinung, die man auch nicht einfach vorverurteilen sollte, wenn man sich ansieht, wie sich manche Bezirke oder Teile Wiens entwickelt haben.
Die FPÖ hatte von jeher diesen Standpunkt, genauso wie andere Parteien auch nicht von den ihren abweichen (zumindest im Wahlk(r)ampf). Ich möchte übrigens bemerken, daß ich kein Strache-Freund bin und diesen Typen ebenfalls zum Kotzen finde, mir geht aber diese ständige Einseitigkeit der Berichterstattung und des künstlichen "Aufregens" auf die Nerven, denn als beispielsweise ein Plakat aus den linken Reihen (ich glaube, es waren die wiener Grünen) auftauchte, mit der Aufschrift "Nimm ein Flaggerl für dein Gackerl - Wer Österreich liebt, muß Scheiße sein" hat dies kaum jemanden interessiert und da hat auch keiner versucht, etwas hinein zu interpretieren. Also beim nächsten Wahlplakat - egal ob grün, schwarz, orange, rot, blau, weiß, lila,.... - einfach vorbeigehen, sich wegen des rausgeschmissenen Steuergeldes ärgern und am besten gar nicht erst ernst nehmen.