die Urteilsfindung der Richter.
... wird ganz sicher von der Gesellschaft und nicht nur vom Buchstaben des Gesetzes beeinflusst. Dazu haben die Richter ihren Ermessensspielraum und ich bin davon überzeugt, dass
heute ein und derselbe Fall bei zwei unterschiedlichen Richtern nicht unbedingt zum gleichen Strafmaß führen wird. So wie eine Schularbeit im Gegenstand Deutsch von verschiedenen Lehrern nicht unbedingt gleich bewertet werden wird.
Dem Richter kann nach seinem Ermessen immer zur "Wahrung der Rechtsordnung" das Strafmaß nach oben hin ausschöpfen. Das werden Richte dann tun, wenn Straftaten einer bestimmten Art Überhand nehmen. Und insofern kann sich
über die Jahre die typische verhängte Strafe für ein bestimmtes Delikt durchaus verändern, ohne dass die Gesetzgebung verändert wird.
Darüber hinaus, und da wirst du meine Meinung sicher teilen, sind Überlegungen anzustellen, wie man solchen Verbrechen vorbeugt. Ganz verhindern kann man derartige Taten nie, aber steigt die Wahrscheinlickeit, erwischt zu werden, dann wäre ein großer Schritt getan. Die vom Fahrpersonal der Wiener Linien (unter anderem) geforderte stärkere Videoüberwachung ruft bei mir zwar keine große Begeisterung hervor, aber wir werden sie als als kleineres Übel akzeptieren müssen. Und ich bin auch der Meinung, dass mehr Geld in die Hand genommen werden muss, damit man auf der Straße wieder Polizei sieht, die zum Schutz des Bürgers da ist. In Wien sehe ich Polizei nur dort, wo es im Straßenverkehr ums Abkassieren geht. Ich hatte da über die Osterfeiertage ein nettes Erlebnis. Und nein, ich musste nichts bezahlen, denn ich war weder zu schnell, noch fehlten in meinem Auto Pannendreieck, Apotheke oder Warnwesten.