Die Deutschen sind in Sachen Strafvollzug offenbar noch komischer als wir. Zumindest Teile Deutschlands, weil dort sind die Vollzugsgesetze scheinbar Ländersache. Gestern habe mir "Hart aber fair" angeschaut, das Thema waren Gefängnisse. Da haben sie ein Posting eines Ex-Gefangenen zitiert, der davon erzählt hat, wie toll es in einem bestimmten Häfn war (in Westdeutschland, Düsseldorf glaube ich): Fernseher, Playstation, Handy (!) haben sie ihm genehmigt, dazu auch noch die Verwendung des eigenen Laptops erlaubt. Ein anderer Fall, den sie thematisiert haben, betraf ein Kleinkind, das vom damaligen Partner der Mutter so stark geschüttelt wurde, dass es Hirnschäden davontrug (die noch heute, viele Jahre danach, Auswirkungen haben). Der Täter bekam 16 Monate bedingt! Dann hat gegen Bewährungsauflagen verstoßen und kam doch in den Häfn. Drei Tage (!) saß er drin, dann kam er in den "offenen Vollzug", d.h. er musste nur zum Schlafen ins Gefängnis. In Berlin soll diese Praxis Gang und Gäbe sein bei Gewaltverbrechen, daher kämpfen die Anwälte dieser Leute angeblich regelmäßig darum, dass sie in ein dortiges Gefängnis versetzt werden. Das Opfer und dessen Mutter leiden jahrelang unter der Tat, der Täter macht sich einen Lenz. Dabei hat ein an der Diskussion teilnehmender Gefängnisarzt berichtet, dass viele Gewaltverbrecher in aller Regel mehrere Monate Zeit hinter Gittern benötigen, um ein gewisses Unrechtsbewusstsein zu entwickeln. Und erst dieses wäre der Schlüssel zu einer erfolgreichen Resozialisierung.