Für diejenigen, die es nicht erkannt haben: Meine gestrigen Postings waren Sarkasmus, auch wenn ich das Schild nicht verwendete. Ich wollte aufzeigen, zu welchen irren Annahmen man kommen kann, wenn man das Gutmenschentum übertreibt.
Nun ohne Sarkasmus: Dass nicht zur Tagesordnung übergangen wird, wenn ein Polizist von seiner Schusswaffe Gebrauch macht und jemand dabei stirbt, sollte grundsätzlich nichts Schlechtes sein. Doch sollte hervorgehoben werden, dass es sich um eine routinemäßige Formalität handelt und keineswegs um eine Ermittlung gegen den Polizisten. Auf eine sinnlose Diskussion, ob der Polizist hätte besser zielen sollen um den Täter nur irgendwo leicht zu streifen, darf natürlich erst gar nicht eingegangen werden. Das ist eine Seite der Medaille.
Mir ist zumindest ein Fall bekannt, wo Polizisten ihre Macht missbrauchten. Durch Zufall konnte mit Hilfe einer Kamera bei einer Tankstelle, von der die Polizisten nichts wussten, die nicht gerechtfertigte Gewaltanwendung der Polizisten dokumentiert und bewiesen werden, sodass das so gerne verwendete Argument der Polizisten, nämlich Widerstand gegen die Staatsgewalt, überhaupt nicht zutraf. Kein Zweifel, dass in solchen Fällen strenger gegen Polizisten vorgegangen werden muss. Doch stellt sich hier die Frage, über die man wieder seitenlang diskutieren kann: Wie kann die Notwendigkeit bzw. Nichtnotwendigkeit zur Gewaltanwendung seitens der Polizei bewiesen werden? Man darf nicht vergessen: Nicht alle Zeitgenossen, welche etwas am Kerbholz haben, lassen sich widerstandslos festnehmen, anderseits ist eben schon vorgekommen, dass Polizisten ihren Gelüsten freien Lauf ließen und die Gelegenheit nutzten, jemandem "eine zu verpassen", weil sie wussten, dass dies für sie keine Folgen hat.