(Wahnsinnige) Rechtssprechung????

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Und wenn wir lange genug herum argumentieren, dann gibt es überhaupt kein Verjährung mehr
wobei es wohl aber allgemein gültiges Wissen ist, daß Mißbrauchsopfer oft erst nach sehr langer Zeit in der Lage sind, darüber zu sprechen und zu berichten. Gerade bei diesem Straftatbestand eine Verjährungsfrist zu haben, ist m.E. falsch.

Wie schon oben gesagt: daß die Arbeit der Helige-Kommission damit letztlich ad absurdum geführt wurde, ist das nächste Drama an dieser Geschichte.

Und die TäterInnen von damals können sich nun freudvoll die Hände reiben, daß ihre Missetaten für immer ungesühnt bleiben werden.
In Ordnung aus Deiner Sicht?
 
die langwierige und mühsame Arbeit der damaligen Kommission unter Barbara Helige, wodurch diese 17 Beschuldigten erst identifiziert werden konnte, war im Endeffekt für "Arsch und Friedrich".
warum hat man diese kommission überhaupt eingesetzt. müsste doch von anfang an klar gewesen sein das diese taten schon verjährt sind wenn sie in den 50er und 60er jahren passiert sind. selbst 70er wären schon verjährt bei 20 jahren frist. also war das ganze eigentlich nur um die bevölkerung zu beruhigen das was gemacht wird was eh für die fisch war.
 
warum hat man diese kommission überhaupt eingesetzt. müsste doch von anfang an klar gewesen sein das diese taten schon verjährt sind wenn sie in den 50er und 60er jahren passiert sind. selbst 70er wären schon verjährt bei 20 jahren frist. also war das ganze eigentlich nur um die bevölkerung zu beruhigen das was gemacht wird was eh für die fisch war.

Nein, weil so ein Sch*** - auch wenn er keine juristischen Folgen mehr haben kann - aufgearbeitet gehört.
 
Nein, weil so ein Sch*** - auch wenn er keine juristischen Folgen mehr haben kann - aufgearbeitet gehört.
das ist dann so ähnlich, als wie wenn die Chefköche im Sacher, im Imperial, oder sonst wo sich einen Tag lang abstrudeln, um ein perfektes Dinner auf die Beine zu stellen - und am Ende des Tages landet das herrliche Essen dann - weil's so sein muß - in der Mülltonne.
Äußerst befriedigend das Ganze :mad:
 
das ist dann so ähnlich, als wie wenn die Chefköche im Sacher, im Imperial, oder sonst wo sich einen Tag lang abstrudeln, um ein perfektes Dinner auf die Beine zu stellen - und am Ende des Tages landet das herrliche Essen dann - weil's so sein muß - in der Mülltonne.
Äußerst befriedigend das Ganze :mad:

Sehe ich anders. Da geht es nicht nur im die Menschen die die Taten verbrochen haben sondern auch um die Institutionen
bzw. das System das dahintersteht zu ändern.

Da steckt mMn der Gewinn dahinter.
 
Sehe ich anders. Da geht es nicht nur im die Menschen die die Taten verbrochen haben sondern auch um die Institutionen
bzw. das System das dahintersteht zu ändern.

Da steckt mMn der Gewinn dahinter.
wenns die institutionen aber gar nimmer gib is es wieder wertlos. für die bevölkerung bleiben nur fragen über. hätte man auch gleich sagen können das eine täter verfolgung nix bringen wird weil die taten eh schon verjährt sind. und die heime gibt es eh schon lange nicht mehr.
 
wenns die institutionen aber gar nimmer gib is es wieder wertlos. für die bevölkerung bleiben nur fragen über. hätte man auch gleich sagen können das eine täter verfolgung nix bringen wird weil die taten eh schon verjährt sind. und die heime gibt es eh schon lange nicht mehr.

OK, kenne den konkreten Fall nicht, aber bei uns gibt´s den betreffenden Laden noch: Regensburger Domspatzen – Wikipedia

Was rauskommt weiß aber noch keiner...
 
warum hat man diese kommission überhaupt eingesetzt. müsste doch von anfang an klar gewesen sein das diese taten schon verjährt sind wenn sie in den 50er und 60er jahren passiert sind. selbst 70er wären schon verjährt bei 20 jahren frist. also war das ganze eigentlich nur um die bevölkerung zu beruhigen das was gemacht wird was eh für die fisch war.

Es geht bei Untersuchungskommissionen nicht ausschließlich um die Möglichkeit von Strafverfolgung, sondern ebenso um Versäumnisse der Vergangenheit in Zukunft zu vermeiden. Am wichtigsten ist bei Aufarbeitungs-Kommissionen jedoch, daß die Opfer Gehör in der Öffentlichkeit finden, nicht nur einer medialen Öffentlichkeit, sondern auch einer politischen Öffentlichkeit (öffentliche Funktionäre, vulgo Politiker). Traumatisierten Opfern wird auf diese Weise Gelegenheit gegeben, über ihre Erlebnisse sprechen zu können, die Öffentlichkeit informieren zu können. Weshalb? Weil sie früher nicht gefragt worden sind (siehe pp. 208, Punkt 7.2 Zusammenfassung des Endberichts http://www.kommission-wilhelminenberg.at/presse/jun2013/Bericht-Wilhelminenberg-web_code.pdf , Zwischenberichte Untersuchungskommission Wilhelminenberg ).

Für Opfer sind Aufarbeitungskommissionen kaum bis nie für A&F.
 
Für Opfer sind Aufarbeitungskommissionen kaum bis nie für A&F
natürlich hast Du damit nicht unrecht.
Schön wäre es halt auch gewesen, als der "Tupfen auf dem i", wenn die mutmaßlich Verantwortlichen sich auch vor einem ordentlichen Gericht hätten verantworten müssen. Okay, unsere Rechtssprechung sieht das in diesem Fall eben nicht vor, und damit können sich diese mutmaßlichen Verbrecher für den Rest des Lebens in Sicherheit wiegen.

Kommt mir so vor - ist auch theamtisch verwandt - wie der Fall des Heinrich Gross. Dem seine Greueltaten, zumindest einzelne, waren GSD noch nicht verjährt, er wurde vor Gericht gebracht, hat sich dort aber durch Deppert-Stellen dem Verfahren gleich am ersten Verhandlungstag entzogen, dafür aber unmittelbar danach im Kaffeehaus Hof gehalten (wozu er all seine Sinne plötzlich wieder in sehr geordneter Form beinander hatte).

Fazit: Manche haben eben Glück und entgehen jeglicher Strafe.
 
Schön wäre es halt auch gewesen, als der "Tupfen auf dem i", wenn die mutmaßlich Verantwortlichen sich auch vor einem ordentlichen Gericht hätten verantworten müssen. Okay, unsere Rechtssprechung sieht das in diesem Fall eben nicht vor, und damit können sich diese mutmaßlichen Verbrecher für den Rest des Lebens in Sicherheit wiegen.
Aus meiner Sicht wäre es weit mehr als der Tupfen auf dem i gewesen. Und wenn man schon Konsequenzen aus solchen Missständen ziehen möchte, dann wäre die Ausweitung der Verjährungsfrist eine solche. Denn Kinderschänder dürfen noch immer davon ausgehen, dass ihre Schützlinge erst Jahre, wenn nicht Jahrzehnte später über den Missbrauch werden reden können, d.h. die Wahrscheinlichkeit einer Straffreiheit ist immer noch so groß wie vorher.
 
Aus meiner Sicht wäre es weit mehr als der Tupfen auf dem i gewesen. Und wenn man schon Konsequenzen aus solchen Missständen ziehen möchte, dann wäre die Ausweitung der Verjährungsfrist eine solche. Denn Kinderschänder dürfen noch immer davon ausgehen, dass ihre Schützlinge erst Jahre, wenn nicht Jahrzehnte später über den Missbrauch werden reden können, d.h. die Wahrscheinlichkeit einer Straffreiheit ist immer noch so groß wie vorher.

Der Bericht geht auf die Verjährungsfristen (damals geltendes StG und danach geltendes StGB) ab Seite 200 ein, Vergleichs-Tabelle p. 202), Kapitel 7 widmet sich der Bewertung der Mißstände (ab p. 193). Kapitel 7.3 (p. 215) spricht Empfehlungen aus. Ich denke, das ist ned nix. Natürlich kann man sich eine strafrechtliche Verfolgung wünschen, jedoch werden zum guten Teil die Täter 2013 auch schon jenseits der Verwesung gewesen sein. Solche Kommissionen dienen dem öffentlichen Diskurs gerade solcher Fragwürdigkeiten wie Verjährungsfristen in gesellschaftlich sensiblen, und gern totgeschwiegenen Bereichen (siehe dieses Forum, ohne Kommission würd' noch immer kaum jemand von den damaligen Sauereien wissen). Deshalb finde ich, und nichts anderes bezweckt meine Wortmeldung, sind solche Kommissionen, auch wenn nachher niemand eingeknackt wird, nicht ausgesprochen sinnlos.
 
zur oben erwähnten Mauthausen-Sager-Geschichte:

heute im Radio-Mittagsjournal gabs einen Auszug aus einem Interview mit dem Justizminister Brandstetter, in welchem er meinte, daß die Laiengerichtsbarkeit schuld dran wäre.

Da hat sich der Brandstetter aber ganz schön rausgeredet aus der Sache: denn die Einstellung des Verfahrens wurde nicht von Laienrichtern entschieden, sondern vom sog. "Weisenrat" in seinem Ministerium empfohlen und von ihm selbst dann demgemäß entschieden.
Daß diesem komischen Weisenrat u.a. der ominöse Pleischl angehört, erwähne ich nur mal so am Rande.
 
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